Hartwig Henkel – „Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (0:00 bis 5:00)

 

So, gut, ich möchte euch bitten am Anfang unserer Lehre hier zum Hebräerbrief zu gehen, Kapitel 5 – am Ende, und dann am Anfang in Kapitel 6 hinein. Und da sehen wir eine interessante Aufzählung von grundlegenden biblischen Wahrheiten. Und um die geht es auch hier in unserem Seminar über die Grundlagen. Ab Vers 12.

Heb 5,12
Denn während ihr der Zeit nach Lehrer sein solltet, habt ihr wieder nötig, dass man euch lehre, was die Anfangsgründe der Aussprüche Gottes sind; und ihr seid solche geworden, die Milch nötig haben und nicht feste Speise.

Erst einmal achtet hier darauf, dass hier der Schreiber des Hebräerbriefs – für mich ist das Paulus – dass er eine klare Vorstellung hat – wir wissen nicht, wie lange diese Christen hier schon jetzt dem Herrn nachfolgen – aber er hat eine klare Vorstellung davon: Sie sollten längst Lehrer sein, also sollten schon herangewachsen sein im Glauben und in der Lage sein, andere zu unterweisen.

Also das zeigt uns, dass es eine relativ überschaubare geistliche Entwicklung gibt. Wir brauchen nicht Jahrzehnte bis wir dahinkommen, dass wir andere unterweisen können. Und wir sollen unbedingt dieses Ziel haben – wir wollen nach vorne, wir wollen in die Reife hinein, wir wollen alles haben, was der Herr für uns vorbereitet hat, damit wir dann das auch anderen geben können.

Dann wir hier von „Anfangsgründen der Aussprüche Gottes“ gesprochen. Das wird gleichgesetzt mit Milch. Und dann in Kapitel 6 geht es weiter, wird dasselbe noch einmal mit einem anderen Wort genannt: Das Wort vom Anfang des Christus.

Heb 6
1 Deshalb wollen wir das Wort vom Anfang des Christus lassen und uns der vollen Reife zuwenden und nicht wieder einen Grund legen mit der Buße von toten Werken und dem Glauben an Gott,
2 der Lehre von Waschungen und der Handauflegung, der Totenauferstehung und dem ewigen Gericht.

Diese Elemente neutestamentlicher Lehre werden hier also genannt „das Wort vom Anfang des Christus“ oder „ein Grund wird gelegt“. Und da kommt auch dann dieser Name des Seminars her: Grundlagen. Das sind die Dinge, die ein Christ am Anfang wissen soll und wissen muss. Und das ist schon interessant wenn man einmal so herumfragt. Ich komm ja sehr viel herum in verschiedenen Kreisen, Gemeinden, Seminare und Konferenzen usw. Und ich habe manches mal so nur interessehalber so gefragt: Na, wie viele sind da, die schon einmal eine Lehreinheit gehört haben über die Lehre vom Hand auflegen.

Und nehmen wir mal so ein Beispiel, ich habe das viele, viele Male gefragt, da waren meinetwegen drei-, vier-, fünfhundert Leute. Dann sind das deutlich unter 10% gewesen, die überhaupt nur eine solche Lehre je gehört haben. Und ich habe das so gebraucht als ein Beispiel, um zu zeigen: Schau mal, so sind wir im Anfang. Wir denken, wir sind „full gospel“-Leute und wir haben das volle Evangelium, und nur ein Bruchteil von uns hat etwas gehört von diesen Elementen, die ein Babychrist hören sollte! Also wir sind noch noch einmal dem Baby-Stadium entwachsen, und wir haben da noch viel, viel vor uns.

Das ist eine sehr machtvolle Lehre vom Handauflegen, aber darum geht es heute nicht.

Es geht um etwas anderes, was auch hier aufgezählt wird: Die Lehre von den Waschungen oder Taufen. Die Lehre von den Taufen.

Wir reden heute hier über Taufen, was ich eigentlich letzte Mal schon beginnen wollte, aber dann wieder nicht geschafft habe. Heute ist es also dran. Es gibt im Neuen Testament drei Taufen, die erwähnt werden, wovon zwei für uns eine Bedeutung haben. Wir haben dort die Taufe des Johannes, die nur für das Volk Israel war als ein äußeres Zeichen der Umkehr, der Vorbereitung, der geistlichen Vorbereitung auf das Kommen des Messias, das verkündigt wurde durch Johannes, den Täufer. Und auf dass die Menschen dort in großer Breite reagiert haben bis auf die religiösen Leiter, die Pharisäer und Sadduzäer – die wollten nicht. Aber das Volk ist in Scharen gekommen und sie haben geglaubt, dass das von Gott ist. Okay. Das ist ein Sonderfall, der wie wir mit Leichtigkeit nachweisen können aus dem Worte Gottes für uns keine Bedeutung hat.

Dann gibt es die neutestamentliche Wassertaufe, die – wenn sie auch von der äußerlichen Form ähnlich oder identisch war wie die Taufe des Johannes – doch einen ganz anderen Hintergrund hat.

Und dann gibt es die Taufe in den Heiligen Geist.

Okay, und mit diesen beiden wollen wir uns dann heute beschäftigen.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (5:00 bis 10:00)

 

Da ist zunächst einmal die Wassertaufe, die – als sie so vor 150 Jahren oder so sich allmählich durchgesetzt hat – ein Riesenspektakel war und Riesenempörung und Abwehr und Kritik und Verfolgung ausgelöst hat. Heute ist das Thema nur noch ein Randthema. Ähnliche Dinge haben wir dann so vor 20 Jahren gehabt als dann Gott so in der Entwicklung des Wiederaufbaus der herrlichen Gemeinde dann die Geistestaufe so in alle Denominationen brachte – dann gab es da nochmal ähnliche Reaktionen. Aber Wassertaufe – das Thema hat sich schon sehr beruhigt.

Und ich möchte einfach, dass ihr da mal noch einmal zurückgeht zu Römer 6. Diese Schriftstelle hatten wir das letzte Mal uns angeschaut. Römer 6, und wir haben über das Kreuz gesprochen, wir haben davon gesprochen, dass wir in eine faktische Einheit hineingekommen sind mit Christi Tod und Auferstehung und diese Einheit wird dann deutlich gemacht oder zum Ausdruck gebracht in der Taufe.

Röm 6
3 Oder wisst ihr nicht, dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?
4 So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

Hier haben wir dieses Kreuzgeschehen eben dann zum Ausdruck gebracht bei der neutestamentlichen Wassertaufe, die Jesus gelehrt hat, die Jesus verordnet hat. Die ein klarer Bestandteil war oder eigentlich sogar nach der Umkehr, der Hinwendung eben unter die Herrschaft Gottes der erste sichtbare Schritt des Gehorsams war in der Nachfolge. Und das war so deutlich und so markant – wenn man da die Apostelgeschichte liest, dann wurde die Taufe bei Menschen, die sich bekehrt haben, sofort vollzogen. Wurde sogar schon in der missionarischen Verkündigung gelehrt! Also im Hinblick auf deine zukünftige Bekehrung hätte meinetwegen Philippus dann zu dem Kämmerer gesagt – obwohl das da nicht steht, aber dem Ablauf des Geschehens muss man das irgendwie ausmachen … Wenn du dich wirklich dem Herrn hingibst, das würde bedeuten, du wirst dich taufen lassen. Das ist das allererste.

Das ist, was Petrus gepredigt hat zu Pfingsten als er seine machtvolle Predigt dort gebracht hat. Und sie waren wirklich erschüttert – es ging ihnen durchs Herz. Und sie sagten: Was sollen wir tun? Und dann war eine ganz klare Reihenfolge, was sie tun sollten.

Apg 2
37 Als sie aber das hörten, drang es ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den anderen Aposteln: Was sollen wir tun, ihr Brüder?
38 Petrus aber sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden! Und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Und hier sehen wir, dass das Verständnis der ersten Gemeinde, auchder Leiterschaft der ersten Gemeinde alles andere war als ein religiöser Pluralismus: Hauptsache, du hast den Herrn angenommen, und den Rest, den magst du dir selber so zusammensuchen und aussuchen, so wie es deinem Geschmack oder deiner religiösen Tradition so entspricht.

Sondern es war eine klare Aufforderung dort: Tut Buße – also umkehren, neue Gesinnung, eine neue Haltung annehmen, das ist Apg 2,38 – Tut Buße, lasst euch taufen und so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Eine ganz klare Reihenfolge. Das war das Programm. Das haben die geistlichen Leiter damals den Neubekehrten oder die sich bekehren wollten klar vorgelegt. Und darüber gab es keinerlei Diskussionen und auch keine verkehrte Rücksichtnahme auf menschliche Vorlieben.

Denkt so einmal an die Situation als Paulus in Apg 18 nach Ephesus kommt und dort Gläubige findet, die eben durch den Dienst des Apollos zum Glauben an Jesus gekommen waren. Und dieser Apollos war ein wunderbarer Mann und der Heilige Geist hat es für notwendig gehalten, hineinzuschreiben ins Wort Gottes: Er lehrte richtig von Jesus.

Apg 18
24 Es kam aber nach Ephesus ein Jude mit Namen Apollos, aus Alexandria gebürtig, ein beredter Mann und gelehrt in der Schrift.
25 Dieser war unterwiesen im Weg des Herrn und redete brennend im Geist und lehrte richtig von Jesus, wusste aber nur von der Taufe des Johannes.

Nun, wenn Apollos richtig von Jesus gelehrt hat – was ist das Ergebnis gewesen? Richtige Christen! Das ist doch ganz klar. Weil manche Leute wollen diese Schriftstelle aushebeln nach der berühmten Methode „das ist ein Sonderfall“ und sagen: Das waren gar keine Christen, die waren nur Jünger des Johannes.

Nein! Sie waren wirkliche Christen, das können wir ganz klar erkennen aus dem Worte Gottes und sie wussten nur eben aufgrund der beschränkten oder der fehlenden Einsicht vom Apollos – sie wussten nichts über die neutestamentliche Wassertaufe und sie waren nach der Taufe des Johannes getauft.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (10:00 bis 15:00)

 

Das war alles. Und an dieser Stelle hat Paulus interessanterweise nicht gesagt: „Naja, wisst ihr was? Machen wir kurzen Prozess. Wollen wir es nicht zu kompliziert machen. Wollen wir die Latte nicht so hoch legen. Die äußere Form der Taufe des Johannes ist ja identisch mit der neutestamentlichen Wassertaufe – also werden wir einfach eure schon stattgefundene Taufe des Johannes umdeklarieren und einfach sagen: Schwupps, da seid ihr schon jetzt nach neutestamentlicher Art und Weise getauft“.

Wär doch eine elegante Lösung gewesen! Und vielleicht hätten Leute heutzutage gesagt: „Ja, wofür soll das gut sein? Das, was du jetzt hier mit uns machen willst, das haben wir gemacht!“ Aber in einem total anderen Kontext mit einem total anderen Hintergrund und eben mit einem anderen geistlichen Gehalt.

Die Taufe, die neutestamentliche Wassertaufe drückt aus unsere Verbindung, unsere Einheit mit Christus, mit seinem Sterben, seinem Abgeschnitten sein vom Leben und von der Welt und eben die Auferstehung. Das ist die Taufe. Und wir sind verbunden mit Christus. Und wir können nicht mit ihm herrschen wenn wir nicht an dieser Stelle uns mit ihm identifiert haben. Darüber ist das Wort Gottes sehr, sehr klar.

Und überhaupt können wir sehen, dass die Taufe eine solche Bedeutung hatte für die damaligen Christen, dass wenn Menschen sich bekehrt haben, man sozusagen die Taufe befohlen hat. Man hat ihnen gesagt: Du bist jetzt Christ geworden, jetzt sage ich dir im Namen des Herrn, was dran ist – du hast dich jetzt taufen zu lassen.

Das kannst du sehen in Apostelgeschichte 10 als Paulus bei dem Kornelius ist in dem Haus dort – er befahl, dass sie sich taufen ließen, heißt es dort.

Apg 10,48
Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen des Herrn. Da baten sie ihn, etliche Tage zu bleiben.

Und so haben wir eine ganze Reihe von Schriftstellen, die eine solche Betonung legen. Wir haben eindeutige biblische Belege über die Reihenfolge zwischen Bekehrung und Taufe. Und da findest du jedes Mal wenn so etwas angesprochen wird: Erst glauben, dann getauft werden.

Du findest niemals im Worte Gottes: Getauft werden und im Nachhinein sozusagen im Rückgriff die schon stattgefundene Taufe dann zu aktivieren. Das findest du im Worte Gottes nicht. Ich möchte niemanden, der das so gemacht hat, der daran glaubt oder der meint, dass das so richtig ist, angreifen – ich will nur lehren, was das Wort Gottes sagt.

Manche empfinden das als eine Konfrontation gegenüber anderen Gemeinschaften oder Kirchen oder irgendwelchen anderen Gruppierungen, aber ich will einfach nur lehren und herausstellen, was das Wort Gottes darüber sagt. Und wer an dieser Stelle das für sich irgendwie meint die Freiheit zu haben anders zu sehen, der braucht nicht mit mir zu argumentieren. Wenn du darüber mit dem Herrn Frieden hast – na, das ist deine Sache. Du musst nicht mit mir darüber argumentieren, ich hab auch die Bibel nicht geschrieben, ich hab sie nicht zu verantworten, ich habe sie nur zu lehren, und da lese ich ganz klar die Reihenfolge: Erst glauben, dann getauft werden.

Jesus sagt: Wer glaubt und getauft wird, wird gerettet werden.

Mk 16,16a
Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden

Und dann kommen dann ganz Kluge und sagen: Ja, aber er hat gesagt: Wer nicht glaubt, wird verdammt werden!

Mk 16,16b
wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.

Aha! Also möglicherweise reicht das Glauben zur Errettung auch schon aus! Meine Antwort auf diesen Vorwurf oder diesen Einwand ist immer die: Was möchtest du? Möchtest du herausfinden, was das Minimum ist dessen, was du tun sollst, was der Herr von dir erwartet um gerade noch irgendwie drin zu sein im Reiche Gottes? Ist das dein Bestreben? So viel eigenes wie möglich zu behalten und so wenig wie möglich gehorsam zu sein gegenüber dem Worte Gottes?!

Das ist doch nicht unsere Frage! Unsere Frage ist: Herr, du hast mich errettet – was kann ich noch tun? Was kann ich noch lassen, wo kann ich Veränderungen einleiten in meinem Leben? Wie kann ich auf dein Wort eingehen? Wie kann ich dir gehorchen?

Das ist doch meine Frage! Ich will doch so dicht wie möglich ran und nicht sagen: Ja, aber wenn ich nur glaube, nicht getauft werde, dann bin ich doch wohl hoffentlich auch noch akzeptiert oder was?

Wir suchen nicht den äußersten Rand des Abgrundes, wo wir gerade noch drin sind, sondern wir suchen das Zentrum des Willens Gottes. Jedenfalls ist das mein Verständnis von Christsein und deswegen lehre ich so diese Dinge ganz klar.

Also die Reihenfolge ist total festgelegt: Umkehr und Glaube vor der Taufe.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (15:00 bis 20:00)

 

Erst im zweiten und dann endgültig etabliert dann im dritten Jahrhundert hat sich eben das, was man heute die Kindertaufe nennt – und das hat im Wesentlichen auch politische Gründe. Und es gibt überhaupt nur ein einziges Beispiel sozusagen in der Nahaufnahme der Taufe in der Apostelgeschichte im Neuen Testament.

Und das ist die, wo Philippus eben den Finanzminister von Äthiopien tauft. Und das ist die einzige Schriftstelle, die uns also etwas über die Taufpraxis sagt. Wenn wir jetzt nochmal für einen Moment absehen von der griechischen Wortwahl, die genommen wird für Taufe – darauf komm ich auch gleich noch, die ist auch ganz, ganz erhellend und wichtig – aber dort heißt es ausdrücklich: Sie kamen an ein Wasser und dann: sie gingen hinab ins Wasser beide.

Apg 8,38
Und er befahl, den Wagen anzuhalten. Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer, und er taufte ihn.

Beide gingen sie ins Wasser! Warum? Weil der Finanzminister musste ins Wasser gehen damit er da untergetaucht werden konnte.

Wenn man da schon eine solche pluralistische und nach den persönlichen Vorlieben der Menschen irgendwie so eine Einstellung gehabt hätte: Na, Hauptsache du bist Christ, und der Rest, den kannst du dir dann so aussuchen wie du möchtest – schau mal, wir haben ein breites Spektrum von verschiedenen, da gibt es die Charismatiker und die Pfingstler und die Evangelikalen und da gibt es dies und jenes und du kannst dir jetzt so aus diesem breiten Supermarktangebot irgendetwas aussuchen.

Wenn das das Denken damals gewesen wäre, dann hätte doch sicherlich in dieser Situation der Philippus anders reagiert. Das war immerhin ein Minister. Und wer war er? Ein kleiner Diakon.

Das war ein Minister eines bedeutenden afrikanischen Staates. Und er hätte gesagt: Herr Minister, ich verstehe, dass sie jetzt diesen Schritt tun wollen, aber bedenken sie ihren wunderbaren kostbaren Reiseanzug. Also wir werden das ganz dezent erledigen. Hier finde ich noch eine alte leere Cola-Dose, ich geh gerade mal runter zum Tümpel und derweil decken sie schon mal alles ab mit einem großen Badehandtuch. Und dann komm ich wieder und dann tröpfeln wir ganz dezent ein paar Tröpchen aufs Köpfchen und ganz steril und keimfrei und ganz problemlos werden wir dann diese Sache hier vollzogen haben. Keine weitere Mühe, sie brauchen sich gar nicht zu bemühen aus dem Wagen rauszusteigen, das erledige ich alles so für sie – selbstverständlich, Herr Minister.

Nichts davon!

Wenn du dich taufen lassen willst, bitte, da unten ist das Wasser – gehen wir. Und er ließ sich dort taufen, indem er untergetaucht wurde. Das griechische Wort „baptizo“ heißt „untertauchen“.

907. baptizó – Gräz.: etw. vollständig untertauchen, versinken (von gesunkenen Schiffen)

Das ist ganz, ganz wichtig, dass wir das verstehen. Du kannst einen Griechisch-Professor von der Uni anrufen und kannst ihn fragen, ob man das griechische Wort – der braucht kein Christ zu sein – möglichst sogar nicht, damit er richtig neutral ist – und du kannst fragen, ob man einen Gegenstand, wenn man ihn mit Wasser beträufelt, ob man in diesem Falle das griechische Wort „baptizó“ verwenden dürfe. Und er wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und wird sagen: Nein, auf gar keinen Fall – baptizó hat eine ganz umschriebene Bedeutung, baptizó darfst du nur verwenden wenn du den Gegenstand nimmst und tauchst ihn unter Wasser.

Wie das entsprechende Wort für „besprenkeln“ heißen würde im Griechischen weiß ich nicht. Ich bin ja auch kein Griechisch-Experte. Die drei Worte, die ihr hier lernt Griechisch von mir, die habe ich alle von Stefan Tull, unserem Griechisch-Experten.

Also, da haben wir einen klaren Hinweis auch auf die Form: Untertauchen, hineintauchen. Das ist das griechische Wort „baptizó“. Und das ist ja klar, Jesus wurde total in den Tod hineingetaucht. Nicht nur mit dem kleinen Zeh, sondern total war er abgeschnitten vom Lande der Lebendigen. Er hat für uns den Tod geschmeckt, er ging in die untersten Örter für uns.

Und das soll ja zum Ausdruck gebracht werden in der Taufe. Also wenn man das sich alles bei Licht betrachtet, dann bleiben eigentlich bloß noch persönliche, familiäre Rücksichtnahmen, Ängste vor Verfolgung, Enterbung oder dem möglichen Schock eines Familienmitgliedes oder so als Argumente übrig wenn einer das sich anschaut, was das Wort darüber zu sagen hat. Und wie gesagt – ich möchte niemanden verurteilen, der sagt, „nein, also in unserer Familie, alle, wir gehören dieser und jener christlichen Richtung an und da ist es nicht üblich und das würde ein Riesenskandal geben“ – das musst du wissen und verantworten. Niemand wird hinter dir herkommen und dich zur Verantwortung ziehen und versuchen irgendwie dort dir die Leviten zu lesen. Du musst wissen, was du tust, aber du musst auch wissen, was Wort Gottes sagt und wenn die Konsequenz eines Gehorsamsschrittes die ist, dass ich ein paar Unannehmlichkeiten bekomme – nun, das ist ja, was Jesus verheißen hat! Ihm nachzufolgen bedeutet, Ablehung zu erfahren. Bedeutet, dass manchmal unsere engsten Familienmitglieder nicht mehr das auf die Reihe kriegen, was da mit uns los ist und sie einfach innerlich reagieren auf diese Umwälzung, dass wir einen neuen Chef haben, dass wir einen neuen Herrn haben, dass wir nicht mehr nach der Welt gehen, sondern dass wir jetzt unter einen neuen Ordnung leben.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (20:00 bis 25:00)

 

Wir sollten uns klar machen, Jesus ist der Herr der Gemeinde. Und er alleine, nur er, kein Konzil, kein Bischof, kein Papst, keine Gemeinde, keine Freikirche, keine Gruppierung – niemand hat in meinen Augen das Recht den Inhalt oder die Form der Taufe zu verändern! Niemand darf das tun. Er ist der Herr der Gemeinde und er darf das anordnen wie das ist. Sonst komm ich am nächsten Sonntag und sage: „Wisst ihr was, Brot und Wein, das ist doch nicht mehr zeitgemäß, lass uns das doch ein bisschen lockerer machen, wir teilen jetzt Kaugummi und Cola aus“.

Du würdest sagen, „das ist ja ein Sakrileg (Anmerkung: ein Vergehen an einem Heiligtum). Das Brot stellt doch den Leib des Herrn dar und der Wein das Blut des Herrn.“ Jawohl, genau richtig! Und deswegen sind wir angehalten, Brot und Wein auszuteilen und das ist eine äußerlich festgeschriebene Form. Und die dürfen wir nicht verändern. Aber was ist der Unterschied zur Wassertaufe? Wenn Wassertaufe die Einheit mit dem Tod Christi und mit der Auferstehung ist und wenn die Form klar definiert ist – wer gibt uns das Recht, das in eigener Weise zu verändern? Oder einfach mit einer Tradition gedankenlos so weiterzumachen, die einfach sich so irgendwann vor vielen, vielen Jahrhunderten einstellt hat?

Okay, mit diesen provokativen, aber ich denke auch sehr wichtigen und hilfreichen Bemerkungen möchte ich jetzt diesen Punkt hier schon verlassen und komme zum nächsten Bereich. Und das ist eben wie ich da sagte, das, was heute weitaus mehr ein Thema ist über das man streitet – jetzt auch nicht mehr so sehr wie meinetwegen noch vor 20 Jahren. Ich weiß nicht wie viele von euch vor 20 Jahren schon sich in christlichen Kreisen bewegt haben, aber da ist die Taufe in den Heiligen Geist ein heißes Eisen gewesen. Da wurde heiß gekämpft und da wogten die Wogen des Kampfes hin und her. Das war eine sehr spannende Zeit.

Noch ein paar Jahre weiter, und dieses Thema wird ganz normal sein. Wir werden Verhältnisse haben wie meinetwegen in Südamerika. Dort heißt Gemeinde: Geisterfüllte Christenheit.

Der Teil, der nicht geisterfüllt ist, spielt nur noch eine kleine Randrolle – jedenfalls was das aktive Gemeindeleben angeht. Ich rede jetzt nicht von registrierten Mitgliedern, die an keinem Gemeindeleben teilnehmen, sondern ich rede davon, was in den Gemeinden wirklich stattfindet. Dort ist Gemeinde gleich geisterfülltes Christsein. Und derselbe Trend ist zu beobachten in Afrika und ich denke, er wird auch bald in Mitteleuropa sich einstellen.

Okay, bei Taufe in den Heiligen Geist geht es um etwas ganz, ganz anderes. Man könnte sogar sagen, die Wassertaufe ist sozusagen der offizielle Abschluss oder die Dokumentation der stattgehabten Bekehrung, des Herrschaftswechsels heraus aus der Welt hinein in das Reich Gottes.

Hier bei der Taufe in den Heiligen Geist – bitte achtet darauf: IN den Heiligen Geist. Wir sagen das so salopp: „Taufe im Heiligen Geist“. Aber wir sollten dabei auch wissen – ich meine, wir sollten sowieso nicht mit Christen, die das nicht so sehen können, streiten – aber du musst wissen: Dieser Begriff „Taufe im Heiligen Geist“ ist nicht neutestamentlich. Es gibt dieses Substantiv „Taufe in den Heiligen Geist“ nicht, aber es gibt „getauft werden in den Heiligen Geist“.

Das kommt z.B. bei Jesus in allen vier Evangelien vor und danach dann auch noch in der Apostelgeschichte.

Joh 1,33
Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herabfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft.

Griechisch: „baptizōn en (= IN!) Pneumati Hagiō“

Und bei dieser Taufe in den Heiligen Geist ist das Ziel, dass wir eine Erfahrung machen der Kraft.

Apg 1,8
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.

Das entscheidende ist, die Kraft Gottes soll kommen in unser Leben, damit wir glaubwürdige Zeugen sind. Wir sollen in allererster Linie durch unseren Lebensstil, durch unsere Art und Weise wie wir sind, wie wir leben, welche Art von Beziehungen wir haben, wie wir uns verhalten in Krisen, in Problemen – dadurch soll erkennbar sein für die Menschen draußen, dass wir etwas anderes haben. Etwas, was uns hilft und was auch ihnen helfen könnte, besser durchs Leben zu gehen. Darum geht es, ja? Dieses „Zeuge sein“ hat seinen Schwerpunkt in dem Sein, nicht in „Zeugnis geben“ wie man das so als Christ sehr schnell irgendwie so verkürzt oder dann sogar unter einen frommen Leistungsdruck irgendwie kommt – Hilfe, meine Güte, ich hab ja heut noch gar kein Zeugnis gegeben oder irgendwie so einen Krampf.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (25:00 bis 30:00)

 

Das ist sicherlich nicht der richtige Weg.

Es geht um das, was wir sind und wie wir leben. Und später dann werden wir über „Evangelisation im Alltag“ sprechen, aber es kommt auf die Art und Weise an wie wir leben. Wir können nur anders leben, wir können nur den eigenfahrenen Gleisen oder den ausgetrampelten Pfaden unseres Lebens entkommen, den alten Gewohnheiten, den alten Reflexen und Mustern zu reagieren, wenn eine neue Kraft in unser Leben kommt. Sonst werden wir an den Herrn glauben, aber hier in der Praxis immer noch in derselben Rille unserer alten Schallplatte immer wieder rumkratzen und werden einfach nicht vom Fleck kommen. Es ist der Heilige Geist, der der Geist der Kraft ist, der uns befähigt, anders zu werden. Der uns befähigt, verändert zu werden. Der uns befähigt, wirklich diesen Glauben an den Herrn umzusetzen und so eben an ihm wirklich festzuhalten, dass wir Siege und Durchbrüche und Forschritt und Wachstum erleben.

Okay, darum geht es bei der Taufe in den Heiligen Geist.

Und mit dieser Lektion haben wir dann sozusagen die Vorbereitung abgeschlossen und können dann frohen Mutes uns dann in die Angelegenheit des Alltags mit all seinen Widerwärtigkeiten hineinstürzen. Also nächsten Donnerstag dann geht es richtig zur Sache, dann kommen die richtigen Alltagsherausforderungen, auf die du schon immer eine Antwort haben wolltest.

Okay, ich will das so aufbauen anhand von einigen wichtigen Vorbehalten und Argumenten, die früher sehr, sehr stark waren, die heute schon sehr am bröckeln sind und nicht mehr so ein Thema sind. Aber ich denke, es ist wichtig für uns, dass wir gegründet sind in biblischen Aussagen, in biblischer Wahrheit und dass wir, auch wenn wir diese Erfahrung schon gemacht haben, im Nachhinein wissen, was haben wir erlebt und warum haben wir das erlebt und was können wir davon erwarten, wie wird sich das auswirken? Das ist wichtig! Nicht um Munition zu haben, um den nächsten evangelikalen Bruder damit irgendwie um die Ohren das zu klatschen, weil du musst aufpassen: Die Gefahr besteht darin, du hast wirklich die besseren Argumente. Wenn man die Bibel auf den Tisch legt und sagt: „Bruder, zeig mir mal“ – du hast wirklich die besseren Argumente. Hüte dich davor vor solchen Streitgesprächen. Lebe du vor! Und mache du Menschen hungrig. Und wenn sie hungrig sind und sie wollen wissen, was hast du, was sie nicht haben? Dann kannst du ihnen etwas erzählen über den Heiligen Geist.

Aber wenn ein Christ genug hat von dem, was er hat – oder nicht mehr haben will, kein Bedarf spürt nach Veränderung, nach Kraft, wenn er keinen Hunger hat – du wirst abblitzen wenn du kommst und versuchst ihn jetzt von etwas zu überzeugen, was du erlebt hast. Tu das bitte nicht. Respektiere das, lass ihn stehen, bete für diesen Betreffenden, sei lieb und sei kein streitbarer Held an dieser verkehrten Stelle. Amen? Ganz wichtig!

Besonders wenn ihr so vielleicht in einer christlichen Familie irgendwie zu Hause seid, wo dann die Ansichten auseinandergehen – haltet euch zurück. Haltet euch zurück. Theologische Streitgespräche haben in einer Familie noch niemals etwas gebracht. Noch niemals. Das ist ein Ergebnis von jahrzehnte-langer Seelsorge und versuche du nicht das Gegenteil irgendwie jetzt zu beweisen. Dass du deine Familie niederpredigen könntest und für den Herrn gewinnen könntest. Das Gegenteil wird stattfinden.

Also das ist nur für uns! Dass wir fest sind und dass wir genau wissen, was das Wort gesagt über diese wunderbare Erfahrung, die wir da machen.

Nun, das erste wichtige Gegenargument, das man immer so hört: Es wird behauptet: Es gebe gar nicht zwei verschiedene Erfahrungen, sondern wenn es eine Geistestaufe gibt, eine Erfüllung mit dem Heiligen Geist, dann erlebt man die bei seiner Bekehrung und mehr an Berührung, Erfüllung mit dem Heiligen Geist als bei der Bekehrung gibt es nicht und ist nicht nötig und sollte nicht gesucht werden.

Das ist eines der gängigen Standardargumente, die man so in bestimmten christlichen Kreisen hört. Und was sagt das Wort Gottes dazu?

Jesus sagt: Der Heilige Geist wird den Kindern Gottes gegeben.

Lukas 11,13
Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben versteht, wie viel mehr wird der Vater im Himmel [den] Heiligen Geist denen geben, die ihn bitten!

Er gibt seinen Kindern! Er gibt den Kindern. Der Vater im Himmel gibt.

Also, man muss erst ein Kind des Vaters sein, um überhaupt ihn bitten zu können.

Jesus hat ganz klar gelehrt, ich hab’s auch irgendwo hier – Johannes 14,17: Die Welt kann den Heiligen Geist nicht empfangen.

Joh 14,17
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (30:00 bis 35:00)

 

Die Welt kann den Heiligen Geist nicht empfangen!

Unsere Botschaft an die Welt ist nicht: „Empfange den Heiligen Geist“ – sondern „Empfange Christus“. Das ist unsere Botschaft. Und wenn einer dann Christus empfangen hat, dann ist unsere nächste Botschaft „Empfange den Heiligen Geist“. Aber die Welt kann den Heiligen Geist nicht empfangen.

Und ich hatte schon vorhin bei der Taufe diese Schriftstelle Apg 2,38 zitiert – auch hier sehen wir eine gewisse Stufung:

Apg 2,38
Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.

Umkehr – Taufe – und so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Noch deutlicher glaube ich wird es, dass eine solche These oder ein solches Gegenargument nicht haltbar ist, wenn wir hineinschauen in die Apostelgeschichte. Denn dort sehen wir in der Tat Menschen, die wirklich an Jesus gläubig geworden sind und sie haben noch nicht die Erfüllung mit dem Heiligen Geist erlebt. Und auch sehr interessant: Den damaligen Leitern war das ganz, ganz wichtig, dass sie das erleben!

Hier gibt es auch so eine scheinoffene Haltung, die ich schon erlebt habe bei manchen Christen: „Wir sind ja offen für den Heiligen Geist“. Und „offen sein“ heißt dann in ihrem Verständnis passiv abzuwarten – „wenn Gott uns das geben will, dann wird es uns das geben“. So kenne ich Christen, auch sogar Pastoren, die sind seit 20 Jahren offen für den Heiligen Geist und es passiert überhaupt nichts.

Es reicht nicht aus offen zu sein für den Heiligen Geist, sondern was sagt die Schrift? Was lehrt Jesus über den Heiligen Geist? Und wie kommen wir mit ihm in Kontakt? Und wie bekommt er Raum in unserem Leben? Und was ist Gottes Teil und was ist unser Teil?

Und so eine Definition von Religion oder Religiösität ist, dass man das verwechselt und austauscht was Gottes Verantwortung ist und was unsere Verantwortung.

Das ist ein Merkmal von Religiösität, dass man das, was Gott an Verantwortung auf uns legt wieder zurück bringt und zurücklegt auch Gott. Und dann aber das irgendwie als große Ergebenheit und demütiges Warten irgendwie ausgeben möchte.

In Apostelgeschichte 8 – wenn ihr da einmal hinschauen wollt – finden wir eindeutig beschrieben, dass aufgrund der Verkündigung von Philippus die ganze Stadt erschüttert wurde. Eine starke Schriftstelle hier:

Apg 8,6
Die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.

Das ist eine sehr machtvolle Schriftstelle und ich sage dir: Es ist heute genauso – die Volksmengen achten nur deshalb nicht, weil wir noch immer keine Zeichen tun.

Das ist der einzige Grund. Wenn wir an der Stelle weiter sind und Durchbrüche haben und endlich auf einem normalen biblischen Niveau sind wie man das kennt von Afrika oder von Südamerika – wenn Zeichen und Wonder zum normalen Alltag der Gemeinde gehören, dann fangen die Massen an zu rennen. Und dann werden alle Gebäude zu klein.

Aber das ist ein anderes Thema, das findest du in „Botschafter an Christi statt“. Ist auch eine Serie von 10-12 Kassetten.

Okay, Philippus, Vers 5, er predigte ihnen Christus – eindeutig:

Apg 8,5
Philippus aber ging hinab in eine Stadt Samarias und predigte ihnen den Christus.

Und deswegen heißt es dann in Vers 12.

Apg 8,12
Als sie aber dem Philippus glaubten, der das Evangelium vom Reich Gottes und dem Namen Jesu Christi verkündigte, ließen sie sich taufen, sowohl Männer als auch Frauen.

Okay, jetzt Vers 14.

Apg 8,14a
Als die Apostel in Jerusalem gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe –

was eine andere Definition ist, ein anderes Wort für „gläubig werden“ – „Jesus annehmen“. Eine interessante Formulierung: Christus annehmen, darauf kommen wir dann später auch noch während eines ganzes Abends – Christus annehmen heißt das Wort anzunehmen.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (35:00 bis 40:00)

 

Es gibt so viele wildgewordnene, abgehobene, überkandidelte (Anmerkung: sonderbar, skurril), ausgeflippte Gläubige, die haben ihren Fantasie-Jesus. Und du wirst niemals Erfolg haben, es werden niemals sich biblische Resultate einstellen wenn für dich das nicht klar ist: Christus anzunehmen heißt das Wort anzunehmen.

Und es gibt so viele Gläubige – ich habe schon so viele getroffen, das ist wirklich ein Jammer. Jahr für Jahr drehen sie in den selben Kreisen und kommen nicht von der Stelle und haben sogar immer mehr Probleme statt immer weniger. Und der Grund liegt oftmals hier drin, dass man sagt: Ja, ich glaube an Jesus – und dann hat man seine eigenen Vorstellungen wie dieser Glaube ausgelegt wird und wie das praktiziert wird.

Christus anzunehmen heißt das Wort Gottes anzunehmen. Er ist das Wort. Joh 1,1: Das Wort war Gott. Hallelujah.

Joh 1,1
Im Anfang war das Wort*, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.

*»Das Wort« (gr. logos) ist ein Name des Herrn Jesus Christus (vgl. 1Joh 1,1; Offb 19,13).

Sie sandten also Petrus und Johannes zu ihnen.

Apg 8
14 Als die Apostel in Jerusalem gehört hatten, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten sie Petrus und Johannes zu ihnen.
15 Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten;
16 denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen, sondern sie waren allein getauft auf den Namen des Herrn Jesus.
17 Dann legten sie ihnen die Hände auf, und sie empfingen den Heiligen Geist!

Also hier haben wir sonnenklar für jeden, der einfach die Buchstaben überhaupt entziffern kann und auch die Redlichkeit besitzt, sie stehen zu lassen und ihnen erlaubt das zu sagen, was sie nun einmal hier sagen möchten:

1) Diese Menschen in Samaria waren gläubig.
2) Die Apostel in Jerusalem haben erkannt – interessant überhaupt: Woran haben sie das erkannt? – Dass die den Heiligen Geist noch nicht bekommen haben.

Also hier siehst du – und an anderen Schriftstellen auch noch – man kann gläubig sein und man hat NICHT den Heiligen Geist empfangen. Eindeutig! Ich meine, sie musste es wissen – sie waren die, nach denen wir uns richten und nicht umgekehrt.

Und 3)
Sie haben nicht gesagt: Na, nun sind wir mal gespannt, was der Herr tun wird. Bei uns kam’s ja Pfingsten ganz unerwartet von oben und mit Feuer und mit Wind und nun sind wir gespannt und sitzen mal in Jerusalem und warten ab, was passiert in Samaria – wie es diesmal der Herr tun wird.

Das war nicht ihre Reaktion! Sondern sie haben gespürt, wir, als die Leiter der Gemeinde, als die Apostel, wir haben Verantwortung für das Volk Gottes, sie zu lehren und ihnen zu sagen, wie die einzelnen Glaubens- und Gehorsamsschritte aussehen und wir senden jetzt zwei von uns hin und die werden diese Sache auf biblisches Niveau bringen.

Also sie waren keineswegs gleichgültig darüber, sie waren nicht irgendwie so lässig, naja, wenn Gott ihnen das geben will, Gott ist Gott, Er weiß schon wie Er das zu tun hat – Er wird das schon machen. Sondern sie haben verstanden, dass Pfingsten in einer Weise wirklich der Startschuss war und etwas besonderes und etwas einzigartiges war und dass es danach nicht in aller Regel in dieser Weise weitergehen würde. Gott hat viele Male im Laufe der Kirchengeschichte ähnliche Ereignisse dann gegeben wie in Pfingsten. Denkt an diese große Erweckung in den 60er Jahren in Indonesien. Die haben Pfingsten erlebt, der Heilige Geist kam. Das Feuer kam auf die Kirche. Das Feuer Gottes. Und die Feuerwehr ist ausgerückt, weil sie dachten, die Kirche steht in Flammen. Das war das Feuer Gottes, was kam:

Die „Indonesische Erweckung“ nach Berichten von Bakht Singh (Frühjahr 1968)

Solche Dinge sind geschehen in der Kirchengeschichte!

Aber in aller Regel, was mit den besonderen Eigenheiten und der Persönlichkeit des Heiligen Geistes zusammenhängt – in aller Regel wird der Heilige Geist *vermittelt* durch jemanden, der es schon erlebt hat. Und deswegen haben sie diese beiden Männer gesandt um mit ihnen zu beten.

Und schau einmal genau hin, was sie hier tun.

Apg 8,15
Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten

Wenn wir nachher die praktischen Schritte uns anschauen wie man den Heiligen Geist empfängt, dann wird das noch einmal wichtig für uns. Sie beten nicht darum, dass Gott ihn geben möchte. Mit anderen Worten: Nicht der Absender ist das Problem, sondern der Empfänger ist das Problem. Wir müssen uns mit dem Empfänger beschäftigen.

Paulus sagt an Titus: Der Heilige Geist ist reichlich ausgegossen.

Titus 3,5-6
5 rettete er uns, nicht aus Werken, die, in Gerechtigkeit vollbracht, wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit durch die Waschung der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.
6 Den hat er durch Jesus Christus, unseren Retter, reichlich über uns ausgegossen

Er ist reichlich ausgegossen! Er ist da. Jeder, der weiß, wie man jetzt nimmt und wie man trinkt kann haben – auf der ganzen Welt, wo auch immer. Aber in aller Regel brauchen wir Hilfe von Menschen, die uns lehren, was man zu tun hat und wie man sich öffnet für diesen wunderbaren Heiligen Geist.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (40:00 bis 45:00)

 

Also diese ein Schriftstelle hier alleine denke ich ist schon sehr, sehr markant und klärt eigentlich schon, was haben wir zu halten von diesem Argument: „Ja, es gibt keine zweite Erfahrung – wenn man bekehrt ist, hat man soviel Heiligen Geist als es überhaupt nur gibt“.

Noch deutlicher denke ich wird es dann eben in dieser Geschichte Paulus in Ephesus, Apg 19, dort kommt er hin und stellt diese Frage. Und diese Frage macht überhaupt nur einen einzigen Sinn dann wenn es möglich ist, gläubig zu werden ohne den Heiligen Geist dabei auch mit zu empfangen. Er fragt dort:

Apg 19,2a
sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?

Ich meine, diese Frage macht nur Sinn wenn das überhaupt möglich ist. Heute ein lieber Baptist würde sagen: Paulus, was fragst du da für eine Frage, das weiß doch jeder Mensch – wenn man gläubig geworden ist, hat man den Heiligen Geist empfangen.

Also entschuldigung jetzt, dass ich einen Namen erwähnt habe, ich habe nichts gegen die Baptisten, aber da ist einfach die Standard-Theologie doch nicht so wie wir das so sehen würden. Und da würde man eine solche Meinung vertreten.

Aber ich glaube Paulus war Profi. Er hat es von Gott das Evangelium. Er hat es per Offenbarung von Gott und er wusste, was Christsein ist. Und unser Problem oftmals besteht darin – nicht nur in dieser Frage von Geistestaufe, in vielen, vielen anderen praktischen Fragen auch – dass wir zu viel wissen. Dass wir meinen, wir hätten die Antworten. Dass wir gar nicht ins Wort hineinschauen. Dass für uns gar nicht klar ist, die Antwort, die ich finden werde im Wort, die ist für mich maßgeblich. Sondern dass wir gar nicht nachschauen, dass wir nicht fragen, sondern dass wir einfach so wie wir meinen und wie wir denken wie es richtig ist, irgendetwas tun.

Dann dürfen wir uns nicht wundern wenn es hinterher dann auch nicht biblisch am Ende als Ergebnis herauskommt.

Apg 19,2a
sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?

Und die waren ehrlich genug zu sagen: Nein, haben wir nicht, wir wissen gar nicht, dass es überhaupt einen Heiligen Geist gibt.

Warum wussten sie nicht? Weil Apollos sie gelehrt hatte und Apollos wusste nicht. Und hier hast du eine Erklärung dafür: Viele Menschen fragen mich: „Ja, wenn das so ist wie ihr das hier lehrt in dieser Gemeinde …“ Erstens möchte ich herausstellen, wir sind nicht die einzigen, sondern es gibt Hunderte von Millionen anderer Christen weltweit, die letzte Zahl habe ich gerade letzte Woche gesehen: Die geisterfüllten Christen sollen jetzt eine Größenordnung von über 400 Millionen haben und haben fast 24% der protestantischen Christenheit, was schon ein starker Anteil ist.

Und wenn du bedenkst, dass 1975 es erst 9% waren, dann siehst du, dass in den letzen 20 Jahren sehr viel passiert ist. Noch ein paar Jährchen weiter und wir haben wieder biblische Zeiten, da gab es auch nicht die Baptisten und die Pfingstler und diese und jene, da gab es nur geisterfüllte Christen. Da gab es das alles nicht, was wir heute haben. Und dahin wird das ganze wieder münden. Nicht indem man sagt, lasst uns die Denominationen abschaffen – die schaffen sich von alleine ab. Abstimmung mit den Füßen. Und das hat ja schon begonnen. Nicht, dass wir irgendeiner Gemeinde wünschen, dass sie leer wird, aber ich glaube, wer jetzt in diesen Tagen nicht klar sagt: Jesus ist der Herr der Gemeinde – ihm folgen wir nach, egal, was unsere Tradition gesagt hat, wir wollen lernen und lehren und verkündigen, was sein Wort sagt. Der wird erkennen, dass er auf die Dauer damit nicht mehr weiter kommt.

Apg 19,2a
sprach er zu ihnen: Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr gläubig wurdet?

Nein, sie hatten nicht – wegen der Erkenntnisdefizite ihres Lehrers. Die Christen in Ephesus hatten nur das, was Apollos ihnen geben konnte. Und das ist der Grund, warum manche Gemeinden, manche Christen sagen: Ja, wenn das der Wille Gottes wäre, dann würden das ja alle Christen haben.

Ja, eine Gemeinde hat das, was ein Pastor oder die dortigen Lehrer verkündigen. Das hat die Gemeinde. Und wenn es dann einige wenige doch haben, dann sicherlich nicht aus der Verkündigung, sondern indem sie dann irgendwo anders sich noch bedient haben an Kassetten oder Büchern oder Konferenzen oder irgendetwas. Eine Gemeinde in der Regel erfährt das, was dort gelehrt wird.

Und Apollos lehre über die Taufe des Johannes, das hatten sie. Er lehrte nicht über den Heiligen Geist, und das hatten sie dann auch. So einfach war das da.

Dann will ich herausstellen, dass es offensichtlich eine ganze Reihe von austauschbaren Begriffen gibt im Neuen Testament, hauptsächlich in der Apostelgeschichte, die alle von derselben Erfahrung, nämlich dieser Taufe oder dieses „Getauft-Werdens in den Heiligen Geist hinein“ berichten. Übrigens muss es eine Erfahrung sein, denn Paulus fragt sie: Habt ihr oder habt ihr nicht?

„Ja, ähm, woran kann man das wissen? Wir nehmen mal an – oder hat nicht eigentlich jeder?“

Das muss eine Erfahrung sein!

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (45:00 bis 50:00)

 

Ich frag dich: „Fährst du einen Opel oder nicht?“ – Du sagst: „Ja, also ein Auto ist es“.

Du weißt doch, was du hast und was du nicht hast. Und du weißt, ob du den Heiligen Geist hast oder nicht. Es muss klare Merkmale geben, an denen man das sehen kann. Und dazu kommen wir gleich. Es gibt klare Merkmale. Nicht nur eines, sondern mehrere, aber ein wichtiges, herausragendes gleich am Anfang.

Okay, Jesus sagt, sie sollen warten in Jerusalem und sie werden erleben, dass sie getauft werden in den Heiligen Geist.

Apg 1,5
denn Johannes hat mit Wasser getauft, ihr aber sollt mit Heiligem Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen.

Und sie warteten und dann kam der Heilige Geist. Und dann interessanterweise heißt es nicht: „Und alle wurden getauft in den Heiligen Geist“, sondern: „Sie wurden voll des Geistes“.

Apg 2,3-4
3 Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich zerteilten und sich auf jeden von ihnen setzten.
4 Und sie wurden alle vom Heiligen Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist es ihnen auszusprechen gab.

Und doch wird ganz klar aus dem Zusammenhang dort und auch später wenn Paulus darauf sich wieder bezieht in Apg 10, Apg 11, dass das die Erfahrung ist, die Jesus in Apg 1,5 angekündigt hatte. Also sie wurden getauft in den Heiligen Geist zu Pfingsten. Und doch wird dort genannt: Sie wurden voll des Heiligen Geistes.

Eben haben wir bei Samaria, bei dem Beispiel, schon zwei andere Formulierungen gefunden. Dort heißt es:

Apg 8,15
Als diese hinabgekommen waren, beteten sie für sie, damit sie den Heiligen Geist empfangen möchten

Den Heiligen Geist empfangen …

Apg 8,16a
denn er war noch auf keinen von ihnen gefallen

Zwei verschiedene Ausdrücke für diese gleiche Erfahrung.

Dann gibt es noch andere: Der Heilige Geist wird gegeben oder der Heilige Geist kommt auf jemanden. Auch das sind austauschbare Begriffe, die in der Apostelgeschichte benutzt werden und niemals stehen diese Ausdrücke für den Sachverhalt der Bekehrung. Niemals werden sie gebraucht für die Tatsache, jemand erkennt Jesus als seinen Herrn und Erlöser an und begibt sich unter seine Herrschaft.

Okay, wenn wir noch einmal schauen in Apostelgeschichte 8, dann sehen wir hier, dass da ein ehemaliger Zauberer war – Vers 18.

Apg 8,18-19
18 Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld
19 und sagte: Gebt auch mir diese Macht, dass der, dem ich die Hände auflege, den Heiligen Geist empfängt!

Das war natürlich nicht in Ordnung, das ist nicht mein Punkt. Mein Punkt ist der: Er *sah* – er stand irgendwie dabei und war halt eben von seiner Vergangenheit eben an allem Übernatürlichen sehr interessiert – und er schaute zu und er konnte sehen, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde.

Nun, den Heiligen Geist kann man nicht sehen, also was hat Simon gesehen, woraus er dann geschlossen hat, diese Leute hier empfangen den Heiligen Geist? Nun, das ist eine interessante Frage.

Fünf mal in der Apostelgeschichte findest du überhaupt eine solche Situation beschrieben, dass Menschen – einzelne oder eine Gruppe – erfüllt wird vom Heiligen Geist oder getauft wird in den Heiligen Geist – und bei drei Ereignissen findest du eine nähere Beschreibung, was man erleben konnte als Außenstehender. Dann wird es nicht genannt hier in Apg 8 – dort wird es nicht ausdrücklich genannt, was es gewesen ist. Und in Apg 9 bei Saulus ist es ebenfalls nicht der Fall.

Nun, was ist es gewesen, was sie dort erlebt haben? Manche sagen: „Ja, große Freude haben sie da erlebt“. Nun, der Heilige Geist ist ein Geist der Freude, und viele Male wenn der Heilige Geist kommt und wirkt – Menschen erleben große Freude. Aber das kann es nicht gewesen sein, denn du findest hier schon bei diesem gewaltigen Wundern und die Volksmenge kam zusammen und hörte einmütig auf die Predigt des Philippus – da heißt es: Es war große Freude in jener Stadt.

Apg 8,6-8
6 Die Volksmengen achteten einmütig auf das, was von Philippus geredet wurde, indem sie zuhörten und die Zeichen sahen, die er tat.
7 Denn von vielen, die unreine Geister hatten, fuhren sie aus, mit lauter Stimme schreiend; und viele Gelähmte und Lahme wurden geheilt.
8 Und es war große Freude in jener Stadt.

Große Freude war in der Stadt – schon bevor der Heilige Geist da war. So, also das heißt, wenn jetzt die Apostel kommen und Hände auflegen und dann bekommen die wieder Freude, hätte niemand gesagt: „Aha, der Heilige Geist ist gekommen“, weil die Freude war schon vorher da.

Ich denke, wir fangen am Anfang an – da ist es immer am einfachsten. Immer wenn wir etwas neues, ein neues Thema im Worte Gottes entdecken, da wo es zum ersten Mal aufgeschlagen wird und behandelt wird, dort findet man die wichtigen, gültigen Hinweise, die dann durch das ganze Thema durch die Bibel hindurch dann immer wieder eine Bedeutung haben.

Und in Apostelgeschichte 2, das ist euch ja bekannt, kam der Heilige Geist.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (50:00 bis 55:00)

 

Und dann kam er – Apg 2,2 – wie ein gewaltiger Wind.

Apg 2,2-4
2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen.
4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Und das muss eine so starke auch emotionale Erfahrung gewesen sein für sie, dass eben die Außenstehenden zu dem Schluss kamen, die sind ja betrunken.

Apg 2,13
Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weines.

Nun, nach den Dingen, die der Heilige Geist seit knapp 2 Jahren so tut, können wir das verstehen. Als ich zum ersten Mal meine Frau trunken sah im Heiligen Geist, ich hatte schlagartig Offenbarung über diese Schriftstelle und über Epheser 5. Schlagartig in einem Augenblick wusste ich, was diese Schriftstellen zu bedeuten haben.

Eph 5,18
Und sauft euch nicht voll Wein, woraus ein unordentliches Wesen folgt, sondern werdet voll Geistes.

Die Parallele zwischen Wein trinken und Heiligen Geist! Einerseits Parallele, andererseits natürlich total entgegengesetzte Resultate und Wirkungen. Manche Leute sagen, ja, weil die in fremden Sprachen gesprochen haben, deswegen haben die gedacht, die sind betrunken.

Wenn wir hier einen Japaner holen, ich weiß nicht, ob’s hier jemanden gibt, der japanisch kann – gibt’s jemanden? Doch, ja. Nehmen wir chinesisch. Sieht für uns so ähnlich aus, aber ist total anders.

Also, du verstehst auch kein chinesisch? Versteht jemand chinesisch? Nein.

Wir holen einen Chinesen hier her, stellen den hier hin und lassen den 10 Sätze in Chinesisch sprechen – würde irgendjemand denken, der ist betrunken, nur weil wir das nicht verstehen? Nein.

Die Tatsache, dass jemand eine andere Sprache spricht, heißt noch lange nicht, dass wir denken würden, der wäre betrunken. Betrunken sein hat nun einmal fest definierte medizinisch erkannte und erforschte Phänomene. Und wenn die Leute dachten, die sind betrunken, dann müssen diese Phänomene irgendwie dagewesen sein.

Okay, gut, aber das ist jetzt nicht mein Punkt – das nur so am Rande, kostet auch nichts extra.

Es geht jetzt hier darum: Sie wurden erfüllt vom Heiligen Geist und sie fingen an, in anderen Sprachen zu reden wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Apg 2,4
Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Das ist eine wichtige Schriftstelle, die sehr, sehr viele wichtige Hinweise gibt. Das allererste, was mit ihnen passierte – nicht an ihnen, sondern was sie selbst sozusagen an Kundgebungen zeigten, war, dass sie anfingen, in anderen Sprachen zu reden. Und das war ihnen vom Heiligen Geist gegeben. Der Heilige Geist gab ihnen diese neue Sprache.

Nun, ich will damit natürlich nicht sagen, dass das die einzige Kundgebung des Heiligen Geistes ist – das wäre furchtbar wenn nichts weiteres hinterher an Stabilisierung, seelischer Heilung, Belastbarkeit, Beziehungs- und Arbeitsfähigkeit und Reifung und Entfaltung der Persönlichkeit – wenn das alles nicht kommen würde, das wäre furchtbar wenn das einzige, was wir hätten, das Reden in neuen Sprachen ist. Davon kann keine Rede sein – es gibt sehr, sehr viel mehr.

Aber der Beginn hier am Anfang, als der Heilige Geist zum ersten Mal auf Menschen kommt, und du weißt schon, dass dieses Reden in Sprachen eben einzigartig ist und besonders ist für die Zeit des neuen Bundes. Andere Geistesgaben – Wunder, Heilungen, Wort der Erkenntnis – die durch den Heiligen Geist gewirkt sind, gab es auch vorher. Aber das ist ganz neu. Das hängt damit zusammen, dass Menschen hier innerlich erfüllt sind mit dem Heiligen Geist. Und von innen heraus kommt was eben in ihnen ist.

Okay, wenn wir jetzt zu Apg 10 gehen, dann haben wir hier eine sehr spannende Begegnung, wo Petrus auf übernatürliche Art und Weise gerufen wird durch ein Wirken Gottes – gerufen wird zu etwas, was seine eigenen Traditionen herausgefordert hat. Das ist eine interessante Passage hier. Erst einmal beginnt es damit, dass dieser Kornelius, der offensichtlich nicht im neutestamentlichen Sinne gläubig war. Es wird dort gesagt, er war gottesfürchtig und er hat Almosen gegeben und er hat gebetet zu Gott.

Apg 10,1-2
1 Ein Mann aber in Cäsarea mit Namen Kornelius – ein Hauptmann von der sogenannten Italischen Schar,
2 fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus, der dem Volk viele Almosen gab und allezeit zu Gott betete

Und Gott hat gehört. Das finde ich ganz stark. Gott hört die Gebete von Ungläubigen, das ist ganz, ganz, ganz stark.

Apg 10,30-31
30 Und Kornelius sprach: Vor vier Tagen betete ich in meinem Haus bis zu dieser, der neunten Stunde; und siehe, ein Mann stand vor mir in glänzendem Gewand
31 und spricht: Kornelius! *Dein Gebet ist erhört*, und deiner Almosen ist gedacht worden vor Gott.

Und Gott sendet einen Engel und sagt ihm Straße und Hausnummer und Namen, wen er zu holen hat.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (55:00 bis 60:00)

 

Und dann am nächsten Tag – Petrus, geistlich wie er ist, er ist am Beten auf dem Dach. Und er ist hungrig. Er wurde hungrig und er verlangte zu essen.

Apg 10,10
Da wurde er sehr hungrig und wollte essen. Während man aber etwas zubereitete, kam eine Verzückung über ihn.

Also irgendwie kam der Heilige Geist über ihn.

Apg 10,11-13
11 Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen;
12 darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels.
13 Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss!

Das ist interessant, dass der Herr diese Lektion, die er jetzt dem Petrus geben will, ihm beibringt eben in dieser Situation, wo Petrus Hunger hat. Ganz interessant. Gott knüpft da an, wo Petrus ist. Er hat Hunger, und auf einmal sieht er etwas zu essen.

Vielleicht hast du auch schon mal gefastet und dann siehst du ein großes Steak oder so – aber das ist noch was anderes. Das ist eine Vision aus dem Fleisch, ja? Also eindeutig. Wenn nicht der Engel Gottes auch kommt und noch eine Erklärung, eine geistliche Erklärung dazu gibt, ja?

Und diese Tiere eben, das sind unreine Tiere gewesen, die also den Juden nicht erlaubt waren zu essen. Und hat Petrus hat so ein natürliches Verhältnis zum Herrn – „Keineswegs, Herr“, sagt er.

Apg 10,14
Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen.

In Klammern: „Und so wird es auch bleiben“. Und wenn du mir 100 Mal vom Himmel her jetzt einen Befehl gibst – ich halte mich an die Ordnung der Väter!

Also wenn das nicht ein „Verhaftet-Sein“ an Traditionen ist! Und das ist doch Mut machen! Hier haben wir einen geisterfüllten Christ, und der ist traditionell blockiert. Lasst uns nicht denken, nur weil wir den Heiligen Geist empfangen haben, wären wir automatisch ohne Traditionen. Da kann noch ein ganz schöner Wust von verkehrten Vorstellungen und überbrachten Einstellungen irgendwie da sein. Wenn Petrus nach vielen Jahren – ich weiß jetzt nicht genau, wann das gewesen ist – in meiner alten Bibel waren immer schön diese Zeiteingaben geschrieben, aber in dieser neuen habe ich das nicht übertragen. Aber es war viele Jahre nach Pfingsten – vielleicht schon 10 Jahre nach Pfingsten oder so – ich weiß es nicht mehr genau, ich will lieber nix behaupten, was hier mir dann hinterher wieder Leserbriefe einhandelt. Also wenn’s jemand weiß, kann er mir schreiben, dann tu ich das in meine Bibel rein.

Aber es war auf jeden Fall Jahre nach Pfingsten – Jahre nach Pfingsten. Und er hat die jüdische Überlieferung und das jüdische Gesetz immer noch in sich und lebt danach.

Apg 10,15-20
15 Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!
16 Dies aber geschah dreimal; und das Gefäß wurde sogleich hinaufgenommen in den Himmel.
17 Als aber Petrus bei sich selbst in Verlegenheit war, was wohl diese Erscheinung bedeuten möchte, die er gesehen hatte, siehe, da standen die Männer, die von Kornelius gesandt waren und Simons Haus erfragt hatten, vor dem Tor;
18 und als sie gerufen hatten, erkundigten sie sich, ob Simon mit dem Beinamen Petrus dort herberge.
19 Während aber Petrus über die Erscheinung nachsann, sprach der Geist zu ihm: Siehe, drei Männer suchen dich.
20 Steh aber auf, geh hinab und zieh mit ihnen, ohne irgend zu zweifeln, weil ich sie gesandt habe!

Das ist ganz, ganz wichtig diese Vorgeschichte, weil hier nachher Petrus fein raus ist. Durch den Anfang der Geschichte hat er eine gute Position und Gott bricht hier in das Denken von Petrus ein und befreit ihn von seinen Traditionen und tut dasselbe nachher dann auch bei den Apostel-Kollegen. Jetzt kommt er da also hin in das Haus des Kornelius, und man wissen, das war für einen Juden total verboten in ein Haus von Heiden zu gehen und mit denen überhaupt zu essen – das war für ihn völlig verboten.

Und das wollte Gott ihm beibringen, Gott wollte sagen: Die Heiden habe ich auch gereinigt oder gerecht erklärt und du sollst sie nicht jetzt „unrein“ erklären. Sie haben genauso Zugang! Genauso Zugang. Das ist, was Gott hier sagen wollte.

Also er kommt dort hin, das ganze Haus ist voll und es ist auch ein bisschen amüsant wie er hier also herausstellt erst einmal – Vers 28 – er ging hinein …

Apg 10,28
Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, wie unerlaubt es für einen jüdischen Mann ist, sich einem Fremdling anzuschließen oder zu ihm zu kommen; und mir hat Gott gezeigt, keinen Menschen gemein oder unrein zu nennen.

Als wenn das eine Lehre wäre, die er schon seit Jahrzehnten intus hätte und die schon so sein Denken und seinen Alltag total erfüllen würde – das ist für ihn brandneu! Und er bringt gleich das neueste Teaching, die neueste Offenbarung vom Herrn bringt er hier.

Und jetzt wird’s noch amüsanter.

Apg 10,29a
Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde.

Also wir haben ja gerade gelesen wie Gott Mühe hatte ihn umzudrehen und ihm zu sagen: „Das bin jetzt ich, der redet, und ich bin immer noch der Herr, und ich sage dir – du gehst jetzt – und dein jüdisches Gesetz leg mal jetzt beiseite – ich sende dich zu diesen Menschen und du gehst jetzt!“

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (60:00 bis 65:00)

 

Also, dann geht er also da hinein, ist dort und dann sagt er: „Okay, weswegen habt ihr mich rufen lassen?“

Apg 10,29
Darum kam ich auch ohne Widerrede, als ich geholt wurde. Ich frage nun: Aus welchem Grund habt ihr mich holen lassen?

Also, ihr merkt, dieser feurige Evangelist hat hier eine totale Ladehemmung. Er kommt da in ein Haus vollgepackt mit Menschen – normalerweise, er würde sagen, egal was die wollen und warum die mich gerufen haben – hier ist eine wunderbare Gelegenheit, ich predige erstmal das Evangelium, hinterher können wir sehen, was die wollen.

Aber er stellt sich da hin und sagt: Äh, ja, was möchtet ihr denn? Weswegen habt ihr mich rufen lassen?

Okay, also dann verkündigt er ihnen dann schließlich nachdem sie ihn dazu sehr ermutigt haben die Botschaft von Jesus. Interessant ist dann hier am Schluss, Vers 43.

Apg 10,43
Diesem (Jesus) geben alle Propheten Zeugnis, dass jeder, der an ihn glaubt, Vergebung der Sünden empfängt durch seinen Namen.

Was hat er gepredigt? Vergebung der Sünden durch den Namen Jesu. Wenn ihr euch an Philippus erinnert – Apg 8 – er hat auch den Namen Jesu gepredigt. Vergebung der Sünden durch den Namen Jesu für jeden, der an ihn glaubt.

Apg 10,44
Während Petrus noch diese Worte redete, fiel der Heilige Geist auf alle, die das Wort hörten.

Nun, hier haben wir ein kleines, aber auch nicht zu großes Problem, wenn wir einfach nur konsequent durchziehen. Wir haben vorhin gelernt, Jesus sagt: Die Welt kann den Heiligen Geist nicht empfangen.

Joh 14,17
den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie beachtet ihn nicht und erkennt ihn nicht; ihr aber erkennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein.

Hier sehen wir Heiden, sie sitzen dort, das Wort Gottes wird ihnen verkündigt, die Botschaft des Evangeliums, der Name Jesu, Vergebung, Glauben an Jesus – und auf einmal fällt der Heilige Geist auf sie. Jetzt gibt es, und das ist einfach eine schöne Situation – es gibt nur zwei Möglichkeiten, wie wir damit umgehen. Dass wir sagen: Ach, schau an, Jesus hat seine Meinung geändert. Hier haben wir die Welt und er fand es doch für gut und für richtig, dass die Welt den Heiligen Geist empfängt.

Das würde uns ein Bild geben von Jesus, der nicht mit dem Wort Gottes übereinstimmt. Sein Wort ist Ja und Ja und Nein und Nein.

Mt 5,37
Eure Rede aber sei: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist vom Übel.

Es ist so wie er gesagt hat. Gott hat gesagt: Ich ändere nicht, was aus meinem Munde hervorgegangen ist.

PS 89,35
Ich werde meinen Bund nicht entweihen und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen.

Das ist deswegen so wichtig wie wir dann später lernen werden: Wir können nicht einem Gott, der einmal „Hü“ sagt und einmal „Hott“ sagt, irgendwie glauben und eine Liebesbeziehung aufbauen – wir werden total verwirrt sein und wir werden auf uns selbst gestellt sein. Wir werden niemals wirkliche Führung und Geborgenheit in Gott erleben können.

Nein – die zweite Möglichkeit ist einfach die, dass während sie dort sitzen und hören: „Glauben an den Namen Jesu, Vergebung der Sünden durch Jesus“ haben sie in ihrem Herzen diese Entscheidung getroffen und haben sich geöffnet für den Herrn, haben ihn in ihr Leben hineingenommen. Und deswegen kommt der Heilige Geist auf sie, weil – wie wir das gleich sehen werden – so ganz frei Petrus von den Traditionen immer noch nicht war. Nie im Leben wäre es ihm eingefallen, für diese Menschen dort jetzt zu beten für die Geistestaufe.

Weil er es immer noch nicht richtig kapiert hat, dass das gleiche Evangelium für diese Leute auch gilt. Wiewohl doch Jesus schon Jahre vorher gesagt hat: „Geht hin in alle Welt, predigt das Evangelium allen Nationen“ – nicht nur den Juden, allen Nationen!

Mk 16,15
Und er sprach zu ihnen: Geht hin in die ganze Welt und predigt das Evangelium der ganzen Schöpfung!

Über Jahre haben sie es nur zu den Juden gebracht, über Jahre nur zu den Juden. Und hier sagt der Heilige Geist: „Jetzt langt’s mir mit den Tradtionen, wir brauchen einen Durchbruch“ – und das war dieser herrliche Tag, wo das Evangelium zu den Heiden kam. Und deswegen sitzen wir heute hier. Deswegen sitzen wir heute hier. Hallelujah.

Apg 10,45a
Und die Gläubigen aus der Beschneidung

damit sind also jüdische Gläubige gemeint, die eben noch nach dem Gesetz leben – eben das ist mit der Beschneidung hier gemeint –

Apg 10,45b
so viele ihrer mit Petrus gekommen waren, gerieten außer sich, dass auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden war;

Sie konnten das gar nicht fassen! Sie dachten, das ist doch nur für uns!? Das ist doch nur für die Juden! Jetzt bekommen das auch normale Heiden!

Also da war immer noch dieses Zwei-Klassen-Denken: Die Juden und dann der Rest der Welt. Also sie haben gemerkt, der Heilige Geist ist auf sie gekommen. Eine ähnliche Situation wie Apostelgeschichte 8: Der Zauberer sah, dass der Geist gegeben wurde.

Apg 8,18
Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde, brachte er ihnen Geld

Hier sahen sie, dass der Heilige Geist auf sie ausgegossen worden war.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (65:00 bis 70:00)

 

Und jetzt kommt diese schöne Begründung: Woran haben sie es gesehen? Nicht an der Freude, nicht an geheilten Ehen und an neuem Mut irgendwie wirtschaftlich voranzugehen, mitten in der Rezession neue Dinge zu starten oder an irgendwelchen anderen Langzeit-Wirkungen, die der Heilige Geist im Leben eines Menschen wirkt. Nein! Woran haben sie es gesehen?

Denn! Vers 46 fängt mit einem „denn“ an.

Apg 10,46a
denn sie hörten sie in Sprachen reden und Gott erheben.

Das ist die Begründung für „sie haben wahrgenommen, dass der Heilige Geist auf sie ausgegossen worden war“. Woran haben sie es wahrgenommen? An der Tatsache, dass diese Menschen dort in Sprachen Gott erhoben haben. Also für die Leute, die mit Petrus waren und auch für Petrus selbst wie wir gleich noch sehen können, war das Zeichen des Sprachenredens der Beweis, dass diese Menschen den Heiligen Geist empfangen haben.

Manche Gläubige sagen dann an dieser Stelle: Ja, aber weißt du nicht, dass die Zauberer und die Hexen, dass die auch in Sprachen reden?

Ja, das weiß ich. Und ich sage dir, wenn wir hier einen Zauberer oder eine Hexe live hätten, und die würde in Sprachen reden – jeder von euch, auch ohne die Gabe der Geisterunterscheidung würde wissen, das ist nicht der Heilige Geist. Jeder von euch würde erkennen, das ist nicht der Heilige Geist.

Es geht doch gar nicht darum, ob die anderen das auch tun. Der Teufel ist der Imitator, der nachmacht, aber Gott hat das Original, das Übernatürliche, die übernatürliche Erfahrung im Heiligen Geist. Komisch, dass die Leute immer so argumentieren, da gibt es so ganze Disziplinen: „Vergleichende Religionswissenschaft“ oder so. Jetzt äußert man sich zu diesem sogenannten „Toronto-Segen“ – dieses Wort mag ich überhaupt nicht, ja? Und da sagt man: Ja, wenn die Leute im Haschisch-Rausch sind, dann lachen sie auch unkontrolliert.

Ja, ist richtig, das stimmt. Im Haschisch-Rausch kannst du auch unkontrolliert lachen, das hab ich auch gemacht. Und am Ende drehst du durch. Es kommt nicht darauf an, was du da tust, sondern was ist die Frucht von dem ganzen. Du kannst im Haschisch-Rausch ekstatisch lachen, ja, sehr wohl. Aber die Frage ist: Was passiert mit deinem Leben und in welche Richtung entwickelt sich das ganze?

Eph 5,18
Werdet nicht voll des Weines, daraus folgt ein chaotisches Leben, sondern werdet voll des Geistes.

Mit anderen Worten: Damit bessert sich dein Leben. Das ist das entscheidende. Nicht das sichtbare Phänomen, ja? Und es geht nicht darum, ob irgendwelche Zauberer in Sprachen beten können, sondern es geht darum, ist das vom Heiligen Geist oder nicht? Und diese Leute haben das sofort gemerkt und jeder von uns würde das auch merken. Es war der Heilige Geist.

Und jetzt interessant – Petrus wie er reagiert.

Apg 10,47-48
47 Könnte wohl jemand das Wasser verwehren, dass diese nicht getauft würden, die den Heiligen Geist empfangen haben wie auch wir?
48a Und er befahl, dass sie getauft würden im Namen Jesu Christi.

Jetzt geht bei ihm das ordentliche Denken wieder los. Er sagt: Einen Moment einmal, die reden in Sprachen. Das heißt, sie haben den Heiligen Geist empfangen. Wenn es dabei bleibt, was Jesus gelehrt hat, dass nur die Gläubigen den Heiligen Geist bekommen können, dann bedeutet das, die sind jetzt gläubig geworden. Wenn sie gläubig geworden sind, dann müssen sie unbedingt getauft werden.

So baute er aufgrund von seinem Verständnis von neutestamentlicher Lehre jetzt hier einen Plan auf und hat also entgegen seinen Traditionen hier etwas getan, wofür er dann sich noch schwer rechtfertigen musste.

Und bitte achtet darauf, dass er hier sagt, dass die Menschen dort bei Kornelius den Heiligen Geist empfangen haben – „wie auch wir“. Wie auch wir! Nun, wenn du das hier vergleichst mit Apg 2 zu Pfingsten, dann siehst du deutliche Unterschiede. Zu Pfingsten war ein Brausen wie das eines gewaltigen Windes und es waren Feuerzungen und dann das Reden in Sprachen.

Apg 2,2-4
2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen.
3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden Einzelnen von ihnen.
4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Und hier von diesen drei übernatürlichen Phänomenen nur das Reden in Sprachen, und Petrus sagt nicht: Ja, es war so etwas ähnliches. Es war eine heidnische Sparausgabe unserer Erfahrung. Ist ja logisch, dass Gott immer noch einen gewissen Unterschied machen muss. Die haben irgendwie so Geistestaufe light bekommen oder so etwas. Wir haben das Richtige.

Das Reden in Sprachen war für ihn der Punkt! Nein, das ist genau dasselbe. Also mit anderen Worten: Das Sprachenreden ist das Entscheidende. Wind kann sein, muss nicht sein. Feuer kann sein, muss nicht sein. Aber das Reden in Sprachen, das ist das Entscheidende. Und mit diesem Argument kommt er dann auch bei seinen genauso vernagelten Apostelkollegen durch, die in denselben Traditionen drinsteckten wie er.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (70:00 bis 75:00)

 

Hör mal, wie es dann weitergeht:

Apg 11,1-3a
1 Die Apostel aber und die Brüder, die in Judäa waren, hörten, dass auch die Nationen das Wort Gottes angenommen hatten.
2 Und als Petrus nach Jerusalem hinaufkam, stritten die aus der Beschneidung mit ihm
3a und sagten: Du bist bei unbeschnittenen Männern eingekehrt

Also mit anderen Worten: Sie halten ihm das Gesetz vor und sagen, das darfst du doch nicht, das ist doch nicht richtig, warum hast du das gemacht? Du bist doch ein Apostel?!

Und jetzt war Petrus fein raus.

Apg 11,4
Petrus aber fing an und setzte es ihnen der Reihe nach auseinander

Die ganze Initiative kam ja nicht von ihm, er hat ja nicht gesagt, oh, ich werde mal zu den Heiden gehen, sondern Gott hat durch den Engel bei Kornelius und dann durch die Vision bei ihm und indem der Heilige Geist gesprochen hat, das alles selbst initiiert. Und er erzählt dann die Vision, die er gehabt hat und was Gott gesagt hat, dass er die nicht unrein nennen soll. Und dass der Heilige Geist zu ihm gesprochen hat, das sind alles seine Argumente, auf die er sich jetzt verlassen kann. Und dann sagt er:

Apg 11,15-17
15 Während ich aber zu reden begann, fiel der Heilige Geist auf sie, so wie auch auf uns im Anfang.
16 Ich gedachte aber an das Wort des Herrn, wie er sagte: Johannes taufte zwar mit Wasser, ihr aber werdet mit2 Heiligem Geist getauft werden.
17 Wenn nun Gott ihnen die gleiche Gabe gegeben hat wie auch uns, die wir an den Herrn Jesus Christus geglaubt haben, wer war ich, dass ich hätte Gott wehren können?

Das ist seine Argumentation. Er sagt, das hat Gott getan und Gott hat sie zur Bekehrung gebracht, Gott hat sie erfüllt mit dem Heiligen Geist und wenn es unsere Brüder und Schwestern sind, dann müssen sie getauft werden – ganz eindeutig!

Vers 18 – noch ein amüsanter Schluss.

Apg 11,18a
Als sie aber dies gehört hatten, beruhigten sie sich.

Beruhigen kann sich nur der, der zuvor nicht ruhig ist. Ich kann hier nicht eine Stunde sitzen und keinen Mucks von mir geben und dann sagst du: Ah, na, eine Stunde, jetzt langsam beruhigt er sich.

Nein! Beruhigen kann sich nur einer, der ein bisschen echauffiert ist und offensichtlich will das sehr dezent hier der Heilige Geist mit einem gewissen Schmunzeln andeuten, dass die Apostel da schon so ihre Turbolenzen gehabt haben.

Okay, worauf es ankommt, ist, dass für Petrus der Erweis des Sprachenredens dieser neuen Gläubigen genug war um zu sagen: Jawohl, die haben dieselbe Erfahrung gemacht wie wir. Die haben den Heiligen Geist bekommen genau wie auch wir.

Und somit komme ich also zu der – denke ich nicht sehr kühnen Schlussfolgerung, dass was der Zauberer Simon gesehen hat in Apg 8 – wenn der Heilige Geist gegeben wurde, war das Reden in neuen Sprachen.

Apg 8,18a
Als aber Simon sah, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Geist gegeben wurde

Übrigens: Hier kann uns die Kirchengeschichte noch einen kleinen Hinweis geben, was aber kein biblisches Argument wäre – man hat also, die Kirchenväter haben bestätigt, in Samarien hat man in Zungen geredet. Dann ist da noch der Fall von Saulus, Paulus wie er sich bekehrt hat – auch er erlebt die Taufe in den Heiligen Geist und es wird doch nicht ausdrücklich beschrieben, dass er in Sprachen gebetet hat zu der Situation, aber dann später hat er doch klar dazu Stellung genommen und hat gesagt, er redet in Sprachen, sogar mehr als die Korinther.

1 Kor 14,18
Ich danke Gott, ich rede mehr in Sprachen als ihr alle.

Und wir wissen, dass er mit Sicherheit nicht vor seiner Geistestaufe in Sprachen geredet hat, also danach ist es dann irgendwie gewesen.

Und wir haben eine ganze Reihe von eindeutigen Schriftstellen, die neben dem, was jetzt schon sehr – denke ich – schlüssig irgendwie an Material da vorliegt, die uns eben sagen: Sprachenreden ist nicht eine besondere Gabe, die Gott einigen wenigen so gibt im Sinne von Geistesgaben, die Er souverän austeilt wie Er möchte, sondern es ist einfach die Grundausstattung jedes Christen, die Gott für uns vorgesehen hat. Ich meine wenn schon Jesus sagt: Ihr werdet Kraft empfangen wenn der Heilige Geist auf uns kommt – und dann kommt er auf sie und sie fangen an in Sprachen zu sprechen – dann ist es schon von daher schwer vorzustellen, dass hinterher dann auf einmal es heißt: Ja, aber das ist nur für einige wenige.

Ja, und ich?! Brauche ich keine Kraft? Jawohl! Wir brauchen Kraft!

Und die Kraft kommt zustande durch eine Beziehung, durch ein Leben im Heiligen Geist, das ausgedrückt wird am Anfang durch diese Erfahrung des Sprachenredens.

Es gibt einige weitere Schriftstellen, die uns zeigen, dass das wirklich nicht etwas war für einige und wieder für andere nicht.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (75:00 bis 80:00)

 

1 Kor 14 – Paulus sagt dort den Korinthern, von denen manche glauben, dass ihr Problem wäre, die hätten zu viel in Sprachen gesprochen. Das war nicht ihr Problem. Sie wussten nicht über die saubere Ausführung der Geistesgaben im Gottesdienst, aber dass sie zuviel in Sprachen gesprochen haben, davon hat Paulus nie etwas gesagt. Er übetrifft sie ja noch indem er sagt: Ich bete ja viel mehr in Sprachen als ihr.

Und er sagt dort : „Ich will“ oder „Ich möchte“ – so sagt es die Elberfelder Übersetzung, aber eigentlich vom Griechischen ist es noch stärker – „ich will, dass ihr alle in Sprachen sprecht“.

1Kor 14,5a
Ich möchte aber, dass ihr alle in Sprachen redet

Ich will, dass ihr das alle tut! Die ganze Gemeinde!

Dann hat er nicht gesagt in Klammern: Für die, denen Gott diese Gabe gegeben hat. Sondern: Ich will, dass ihr alle in Sprachen sprecht.

An der Stelle muss man sehr aufpassen, dass man eben nicht nur eine Bibel hat und zumal wenn’s eine Luther ist, da kommt’s dann völlig verkehrt raus, weil die Übersetzer eben dann da zucken und ihre Theologie dann da einfließen lassen und dort heißt es dann: „Ich wollte, ihr könntet alle in Sprachen sprechen“.

Das ist grammatikalisch ein sogenannter „irrealer Konjunktiv“. Ich wollte, ihr könntet. Damit sagt der, der diese Aussage macht, schon, dass er weiß, dass es natürlich nicht geht. Das ist genau das Gegenteil von dem, was da steht!

Also, ich möchte dich ermutigen, behalte deine Luther, die manchmal sehr knackig ist und sehr auf den Punkt, aber schaff dir ne Elberfelder an, die die genauste deutsche Bibelübersetzung ist, die dicht dran ist am Griechischen und in Zweifelsfällen schau auch dann da hinein.

Ich will / Ich möchte, dass ihr alle in Sprachen sprecht!

Paulus gibt auch eine Definition, er sagt: „In Sprachen beten“ ist „im Geist beten“.

1 Kor 14,14
Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist

Das ist eine gewaltige Aussage, die mir erst viele Jahre später nachdem ich diese Erfahrung schon hatte, deutlich wurde. Ich war Christ geworden auf sehr dramatische Art und Weise, aber kam dann unter der Führung des Herrn in eine Gemeinde, wo diese Gemeinde überhaupt nicht bekannt waren und nicht gelehrt waren und dann merkte ich wie irgendwie die Dynamik nachließ und wie mein Gebetsleben mich gelangweilt hat und wie ich mich nach mehr geseht habe. Und dann hörte man so – das waren die damaligen Zeiten, musst du dir mal vorstellen, so hinter vorgehaltener Hand wurde dann getuschelt: Dieser oder jener, der rede angeblich in Sprachen.

Das waren so ganz seltene Insider-Geheimnisse, die man so irgendwo mal aufpicken konnte oder so. Ja, natürlich, davon war im Gottesdienst nie was zu sehen oder zu hören oder so, ja, es war alles so ganz hinter vorgehaltener Hand. Und dann hat man sich mal an die rangepirscht und die wollten auch nichts so richtig sagen und so, also es war total irgendwie unterm Teppich alles.

Und jedenfalls durch besondere Umstände, die ich jetzt nicht hier erzählen will dann ein halbes Jahr nach meiner Bekehrung, dann hat der Herr mich erfüllt mit dem Heiligen Geist. Aber dann hab ich gemerkt: Es ist eine Sache, ob du mit dem Heiligen Geist erfüllt bist und in Sprachen redest oder ob du ein biblisches Verständnis hast und weißt, was da passiert und weißt, warum du das tust und was das eigentlich bedeutet.

Alles, was wir tun, sollen wir Glauben tun.

Röm 14,23b
Alles aber, was nicht aus Glauben ist, ist Sünde.

Und ungefähr dann nochmal 6 Jahre später gab Gott mir richtig eine Offenbarung – 1 Kor 14,14 – wenn ich in Sprachen bete, dann betet mein Geist.

Das ist mein neugeborener Geist! Das Wesentliche, was Gott mir gegeben hat, womit ich mit Ihm in Verbindung kommen kann, das in mir wird inspiriert vom Heiligen Geist und das betet in mir und durch mich. Und es ist ein Durchbruch wenn jemand in Sprachen betet, weil aus dem übernatürlichen Bereich zum ersten Mal etwas in das Sichtbare hinein anfängt zu fließen von himmlischem Material – wenn du so willst.

Wenn wir wirklich verstehen, was Sprachenreden ist, wir würden eine Ehrfurcht haben, wir würden eine neue Liebe dazu haben, wir würden einen Respekt haben, eine Begeisterung, eine Hochachtung, eine Wertschätzung haben. Und wir würden erleben, dass wirklich das sehr, sehr aufbauend ist. Wenn wir gelernt haben, so in Sprachen zu beten wie Paulus das sagt, nämlich dass während des Sprachenredens auch unser Verstand zur Ruhe gekommen ist.

1 Kor 14,14
Denn wenn ich in einer Sprache bete, so betet mein Geist, aber mein Verstand ist fruchtleer.

Das ist der entscheidende Punkt, hierauf kann ich jetzt nicht weiter eingehen. Das findest du dann wieder in dem Seminar: „Praxis Geistesgaben“ oder so ähnlich. Da gehe ich dann auf diese Sachen dann ein, kann man auch hier an dieser Adresse erhalten.

Okay, noch schnell ein paar Hinweise.

Eph 6,18 – Paulus sagt der ganzen Gemeinde: „Betet im Geist!“

Eph 6,18a
Mit allem Gebet und Flehen betet zu jeder Zeit im Geist

Die ganze Gemeinde wird aufgefordert im Geist, das heißt also in Sprachen zu beten. Also, da sind nicht nur die Korinther, die das sollen und die das können, das sind auch die Epheser. Wiederum sagt er nicht in Klammern: Ja, das gilt nur für die, denen Gott diese Gabe gegeben hat, das war für die ganze Gemeinde.

Die erste Gemeinde war eine „Heilig-Geist“-erfüllte in Sprachen sprechende Gemeinde!

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Wassertaufe und Geistestaufe (80:00 bis Ende)

 

Ist auch kein Wunder – Markus 16 – Jesus hat gesagt: Diese Zeichen werden denen folgen, die glauben:

Mk 16,17
Diese Zeichen aber werden denen folgen, die glauben: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben; sie werden in neuen Sprachen/Zungen reden

Als Jesus schaut in die Zukunft, wo es die Gemeinde noch gar nicht gibt, er sieht eine Gemeinde, die in Sprachen spricht. Das ist total normal. Das ist das normale vom Neuen Testament.

Okay, die Zeit rennt wieder mal davon. Ich weiß nicht wie das kommen konnte, ich hab doch heute nur dieses kleine Thema.

Lasst mich ganz schnell, das machen wir im Galopp jetzt, ganz schnell die Schritte gehen, die wir jemandem zeigen können vom Worte Gottes – wie wir jemandem helfen können, hineinzukommen in diese Erfahrung.

1)
Das erste – die Belehrung – ist das Allererste. Der Geist wird empfangen durch Glauben.

Gal 3,2
Nur dies will ich von euch wissen: Habt ihr den Geist aus Gesetzeswerken empfangen oder aus der Kunde des Glaubens?

Deswegen muss der Glaube aufgebaut werden durch das Wort Gottes. Es braucht Belehrung. Die Belehrung muss zwei Punkte erreichen: 1. Derjenige muss wissen, es ist der Segen Gottes für mich und 2. Er muss wissen, dass er empfangen soll.

Viele Christen, die nicht viel Lehre haben, sie beten um Gott und sie denken, ihr Gebet dient dazu, Gott weichzubeten. Und Er soll jetzt geben. Aber es kommt nicht auf das Geben an in dieser Situation, es kommt auf das Empfangen an.

Okay, das muss kommen. Ich bete nur für Menschen, die vor dem Beten schon wissen, wenn wir jetzt beten, sie bekommen den Heiligen Geist und sie reden in Sprachen. Alles andere macht gar keinen Sinn. Das ist kein Glaube. Ich habe so viele Leute gehabt, die irgendwie religiös sind: „Ja, wir wollen mal sehen“ oder „Vielleicht klappt’s ja“ oder „Schwester Berta hats auch bekommen“ oder irgendwie so.

Das ist keine Grundlage! Die Grundlage ist: Ich sehe es im Worte Gottes. Das ist für mich da. Und wenn wir jetzt beten, ich bekomme das auch.

Deswegen frage ich: Wenn wir jetzt beten, wirst du das bekommen – ja oder nein? „Ja, ich weiß nicht“ – dieses „ich weiß nicht“ wird nicht beantwortet durch „mal sehen, was passiert“. Dann weiß ich schon, was passiert – es passiert nichts.

Sondern durch Lehre, die Glauben hervorbringt. Das ist das erste, was geschehen soll.

2)
Dann kommt das eigentliche Bitten. Bitten kommt erst wenn der Glaube da ist. Und manche, die auch irgendwie durch bestimmte Traditionen geprägt sind, brauchen wirklich ein sehr intensives Bibelstudium und das soll man ihnen auch dann gönnen. Es bringt nichts – auf das Handauflegen kommt es nicht an! Da kann man nicht viel verkehrt machen. Das ist nicht das entscheidende. Das entscheidende ist, dass derjenige weiß, wie wird der Heilige Geist mir gegeben und vorallendingen wie soll ich darauf reagieren.

Wir bitten im Glauben. Lk 11,9-13 – das Gebet des Glaubens.

Lk 11,9,13
9 Und ich sage euch: Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch geöffnet werden!
10 Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird geöffnet werden.
11 Wen von euch, der Vater ist, wird der Sohn um einen Fisch bitten – und wird er ihm statt des Fisches etwa eine Schlange geben?
12 Oder auch, wenn er um ein Ei bäte – er wird ihm doch nicht einen Skorpion geben?
13 Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben zu geben wisst, wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!

Wir bitten und wir gehen davon aus, dass wir bekommen. Okay, Gebet des Glaubens wird abgeschlossen …

3)
… mit Danken. Man dankt dafür! Man dankt, dass Gott sein Wort gehört hat und dass wir bekommen haben ohne Rücksicht darauf, ob wir irgendwelche Beweise jetzt in uns haben, etwas fühlen, heilige Schauer oder irgendetwas anderes. Gott hat sein Wort gehalten, Jesus hat gesagt am Schluss von Lukas 11,13: „wie viel mehr wird der Vater, der vom Himmel gibt, den Heiligen Geist geben denen, die ihn bitten!“

Jesus hat gesagt: Der Vater gibt denen, die ihn bitten.

Ich meine, klarer kann man es doch nicht sagen! Jesus hat es versprochen.

Und ich sage manchmal: Wenn jetzt der Vater nicht gibt, obwohl Jesus versprochen hat, der Vater würde geben, weißt du was? Dann klappen wir die Bibel zu und dann vergessen wir das ganze, gehen einen saufen und das war’s dann. Das war’s dann.

Wenn Gott sich nicht an sein Wort hält, dann können wir es gleich sein lassen. Dann was soll die Grundlage unseres Vertrauens sein zu Ihm?

Das ist ein bisschen provokativ, aber hat einen tieferen Sinn.

Okay, dann vierter Punkt.

4)
Glaube ohne Werke ist tot, sagt Jakobus uns.

Jak 2,26b
so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Es müssen Taten folgen, die mit unserem Glauben korrespondieren, die auf der Ebene unseres Glaubens sind und das ist in diesem Falle eben der zweite Schritt des Glaubens: Dass wir ins Sprachen sprechen. Das Grundmuster – Apg 2,4 – sie wurden alle erfüllt mit Heiligem Geist und fingen an in anderen Sprachen zu reden wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Apg 2,4
Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen.

Da haben wir den Fahrplan, was auch wir zu tun haben. Wenn wir das Wesen des Heiligen Geistes kennen, dass er unseren Willen total respektiert, dass er nichts gegen unseren Willen tun will und tun kann, dann ist es völlig klar: Wir sind diejenigen, die in Sprachen sprechen, das sagt das auch das Wort Gottes eindeutig. Ja, nirgendwo steht, dass der Heilige Geist in Sprachen spricht. Wir sprechen in Sprachen.

Und wir haben zu Wollen. Niemand wird in Sprachen sprechen, der nicht in Sprachen sprechen will. Das ist unmöglich.

Wenn du sagst: Ich will nicht, aber etwas zwingt mich, in Sprachen zu sprechen – ich würde sagen: Komm mal in die Seelsorge, lass mich das mal hören – wir werden es austreiben. Das ist nicht der Heilige Geist!

Der Heilige Geist überfährt uns nicht und er zwingt uns nicht und es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir initiieren das Sprachenreden oder er.

Und die biblische Reihenfolge hier ist: *Sie* fingen an. Nachdem sie erfüllt wurden.

Das ist, was ich dann sage: Wir haben gebetet im Glauben um den Heiligen Geist – hast du bekommen? Jawoll, hast du schon gedankt? Artig, jawoll! Alles klar. Dann bist du jetzt dran! Du hast jetzt in Sprachen zu sprechen.

Dann kommt die berühmte Frage: Ja, aber wie soll ich das tun?

Ganz einfach – überlass dich diesem Heiligen Geist, öffne dich für ihn, fließe mit ihm, es kommt nicht aus deinem Verstand. Dein Verstand kann die Frage bedenken, ja, fange ich mit „ohh“ an oder mit „ihh“ oder mit „p“ oder mit irgendetwas? Es kommt nicht aus deinem Verstand! Aber eines weiss ich, wenn du dich ihm überlässt im Vertrauen – du fällst hinein in diese Sprache und du kannst gar nicht herausfallen. Es ist ein „sich überlassen“, das ist ein Schritt des Vertrauens. Gott hat gesagt: Der Heilige Geist ist bei uns und er wird uns leiten und jetzt übergeben wir uns ihm und Glaube ist immer – wenn Gott nicht mitmacht, dann wird’s eine Pleite.

Und so ist es auch mit dem Sprachenreden. Es ist ein Akt des Glaubens, der Hingabe, wo wir uns Ihm anvertrauen und wo wir dann sehen, wenn wir uns an dieses biblische Muster halten – „sie wurden erfüllt mit Heiligem Geist und sie fingen an in anderen Sprachen zu reden wie der Geist gab auszusprechen“ – dass es wirklich auch funktioniert.

Wir fangen an in neuen Sprachen zu sprechen. Du redest so lange nicht in neuen Sprachen wie du noch in deiner Muttersprache redest. Manche Leute sagen dann: „Hallelujah, Hallelujah, Glory, Glory, Glory“ – oder so etwas. Ich sage: Solange du so weiterredest – ist nicht schlecht, Hallelujah zu sagen – aber wenn du jetzt in Sprachen reden willst, dann musst du aufhören, Hallelujah und Glory zu sagen.

Du kannst nicht in deinem verständlichen Sinn sprechen und in Sprachen denken. Weil unser Mund ist so gebaut, man kann nur eine Sprache zu einer Zeit sprechen. Du kannst nur entweder in verständlicher Sprache, Muttersprache sprechen oder in Zungen. Eins von beiden geht nur. Und viele halten sich so krampfhaft an der Muttersprache fest, weil sie Angst haben vor dem Moment was passiert wenn sie loslassen.

Das kann ich auch gut verstehen, aber wir sollten wirklich uns da Mut machen vom Worte Gottes und hineinspringen und mit dem Heiligen Geist dann hineinkommen und sehen dann, es ist eine herrliche Sprache, die voll ausgebildet ist, die muss man nicht üben. Manche haben so diese „Drei-Silben-Theorie“, ja, sei treu, in den nächsten 20 Jahren gibt Gott dir mehr oder irgendwie so etwas. Das ist alles Unsinn. Du hast eine komplette Sprache, eine komplette Sprache, die einen eigenen Satzbau, einen Rhythmus, eine Melodie hat, die sehr schön ist, die kreativ ist, die Spaß macht. Paulus sagt: Wer in Sprachen betet, erbaut sich selbst.

1Kor 14,4
Wer in einer Sprache redet, erbaut sich selbst

Judas 20
Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf eurem heiligsten Glauben, betet im Heiligen Geist

Ich nehme an, dass wir nur noch wenige Sekunden Zeit haben und dann schließen wir einfach hier und ihr könnt dann anhand dieses Studienheftes, wo viele, viele Schriftstellen drin sind, die ich jetzt nicht bringen konnte aufgrund von Zeitmangel, noch nachschauen und dann macht euch darauf gefasst: Der Herr will euch gebrauchen, andere in diese Erfahrung hineinzuführen. Bringt die Neubekehrten nicht zum Pastor und sagt, hier, bete, dass er jetzt erfüllt wird mit dem Heiligen Geist. Das ist deine Aufgabe, deswegen hast du dieses Teaching bekommen. Amen.

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