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Hartwig Henkel – “Gemeinde nach Gottes Plan (Lübeck)“, Teil 4 (70:00 bis 75:00)

Und das wollen wir dem Jünger beibringen. Dass das Wort vom Heiligen Geist in aller Freiheit benutzt werden kann zu überführen und zu motivieren und neue Wünsche und neue Gelüste in uns entstehen zu lassen.

Gott handelt durch das gesprochene Wort. Das ist am Anfang als die Galaxien entstanden sind durch das Wort Gottes. Als Gott sprach: „Licht sei!“

Und nur durch Sein Wort ist das Licht entstanden. Und seit diesem Moment rast es mit der bekannten Lichtgeschwindigkeit durch das All. Und das sind 330.000 km pro Sekunde. Das ist ziemlich schnell. Schneller als die Polizei erlaubt.

Und die Sterne sind entstanden, weil Gott gesprochen hat. Der hat die nicht geknetet mit den Händen. Er spricht und es steht da. Und du bist als neue Schöpfung entstanden, weil Gott Sein Wort gesandt hat und du hast dieses Wort angenommen und deswegen bist du von neuem geboren.

Und nicht nur handelt Gott durch das gesprochene Wort – Er will, dass wir Seine Nachahmer sind und dass wir lernen durch das gesprochene Wort zu handeln.

Was ist der neue Bund?

Jes 59, 21a
[…] dies ist mein Bund mit ihnen, spricht der HERR: Mein Geist, der auf dir ruht, und meine Worte, die ich in deinen Mund gelegt habe

Das ist der neue Bund. Und Jakobus sagt: Durch unsere Wort steuern wir unser Leben.

Jak 3,2
Denn wir alle straucheln oft3. Wenn jemand nicht im Wort strauchelt, der ist ein vollkommener Mann, fähig, auch den ganzen Leib zu zügeln.

Das ist die praktische Anwendung von diesem Geheimnis: Nicht nur Gott arbeitet durch das gesprochene Wort, wir arbeiten auch mit und durch das gesprochene Wort.

Der Heilige Geist braucht Worte, mit denen er arbeiten kann. Wenn er überführen soll, er braucht Worte. Geschriebene Worte oder noch besser: Worte, die in Kühnheit, in Liebe, in Erbarmen, in aller Klarheit gesprochen worden sind.

Weil wir sind alle mehr oder weniger deformiert und kaputt gemacht worden durch Worte. Ist dir das mal bewusst geworden?

Worte der harschen, lieblosen, zornigen, ungeduldigen Korrektur von unseren Eltern, wobei wir die nicht anklagen wollen, die haben es auch nicht besser gewusst. Durch unsere Lehrer, Kindergarten, Sonntagsschulonkel oder -Tante. Worte der Korrektur gemischt mit negativen Gefühlen wie Ablehnung, Verachtung, Beschämung, Verurteilung, Ausgrenzung – durch diese Worte sind wir kaputt gemacht worden.

Genau genommen nicht durch diese Worte, sondern durch unsere verkehrte Reaktion auf diese Worte.

Indem wir falsche Schlussfolgerungen gezogen haben: Wenn das Autorität ist, ich mach meine Herz zu, ich werde nie wieder erlauben, dass irgendjemand mir sagt, wo es lang geht.

Und diese Entscheidungen treffen wir in ganz frühen Jahren. Und dann bunkern wir die und speichern die tief ab und wir wissen nichts mehr davon, aber diese Entscheidungen sind da, und sie prägen unser ganzes Leben. Und wenn nicht der Heilige Geist kommt, wenn wir nicht Licht hinein lassen in unser Innerstes, dann werden wir mit dieser Haltung ins Grab gehen.

Aber wenn wir uns öffnen für den Heiligen Geist, wenn wir Leben mit dem Wort Gottes wie Gott geboten hat, dass man mit seinem Wort umgehen soll, dann kommt die Wahrheit. Und wir entdecken Lebenslügen, die uns verkrüppelt haben. Und wir entdecken wie schädlich sie sind. Sie waren so logisch, sie waren so einleuchtend.

Als ich anfing mit dem Wort Gottes zu leben, so wie Gott gebietet, dass man damit leben soll, eines der ersten Dinge, die mir bewusst geworden sind, ist diese Lüge, die hochgekommen ist, die ich irgendwann mal beschlossen habe. Das sind heilige Schwüre: Das Schlimmste im Leben ist verletzt zu werden. Und deswegen musst du alles dransetzen, nie wieder verletzt zu werden.

Das klingt so logisch, das klingt so einleuchtend, und es ist völlig verkehrt.

Das Schlimmste im Leben ist nicht verletzt zu werden, das Schlimmste im Leben ist verletzt zu werden, und nicht mit Vergebung zu reagieren. Das ist das Schlimmste.

Nicht was andere mit uns gemacht haben, macht uns krank und kaputt – sondern wie wir darauf reagiert haben: Härte, Gnadenlosigkeit, Rebellion, Stolz, Unabhängikeit – das sind die Dinge.

Und das Gefährliche an diesen Sachen ist, die sind in uns – und wir haben keine Ahnung.

Wir wissen das überhaupt nicht. Aber wir haben den Heiligen Geist, und Er arbeitet ins uns, und er arbeitet im Herzen unseres Jüngers, indem wir ihn einfach nur trainieren, wie er mit dem Wort umgehen soll. Und das ist weitaus mehr als das Kalenderblatt.