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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (60:00 bis Ende)

 

In Demut klar zu sein, kühn zu sein und herausfordernd zu sein, Fragen zu stellen und zu sagen: „Wie denkst du über diese Sache? Was denkst du, was Gott darüber denkt? Was wirst du damit tun?“

Ich war ein junger Christ und habe mir so mein Reservat gebaut und da war so eine Sphäre in meinem Leben, wo ich dachte, „ja, ich weiß, was das Wort Gottes sagt, aber das gilt für die Schwachen – die Reifen, die Starken, die Mündigen, die wissen, wie man damit umgeht. Für die ist das nicht gemeint und für die kann das ganz anders aussehen, und die können sich Freiheiten erlauben, die zwar das Wort verbietet, aber das ist ja für die Schwachen“.

Solch einen Schwachsinn habe ich mir mal erzählt. Wir können sehr raffiniert sein. Nicht nur Theologen sind dazu imstande, wir alle sind dazu in der Lage, uns schöne Rechtfertigungen zu basteln für unser Reservat, für unser Eigenleben.

Und da war ein Mann Gottes, den ich sehr mochte, und der kam ein paar Mal mehrere Jahre hintereinander zu Besuch, ein sehr angenehmer, liebenswerter Mensch, immer voller Freude, sehr ermutigend, immer positiv und es war einfach ein Genuss mit ihm zu sein. Und ich hab mich schon gefreut, ich fuhr zum Flughafen, sollte ihn abholen. Und ich holte ihn ab, und er kam auf mich zu, und er machte so ein ernster Gesicht. Ich denke, hm, was ist mit dem los? Hat der Probleme? Ist der nicht gut drauf? Ist er vielleicht nicht im Geist?!

Und statt so wie sonst: „Ohh, Brother, good to see you, I love you“ – da macht er ein ganz ernstes Gesicht und als er dicht genug dran war, nimmt er seinen Finger und sticht so auf meine Brust und sagt: „Bruder, was ist mit dieser Sache in deinem Leben?“

Ich dachte, au weia, Volltreffer. Und ich sehnte mich von ganzem Herzen, flehentlich, ich sehnte mich nach was ich aus meiner Kindheit kannte von den Ritterfilmen – Falltüren! Wo so die Tür wegklappt nach unten, und man verschwindet einfach unten im Keller. So, Könige haben solche Tricks drauf, wenn sie den feindlichen König zum Mahl geladen haben, dann bitte ich hierüber, hier, und dann stand der genau an der richtigen Stelle und dann drückt der das Knöpchen, die Tür geht auf und dschumm, der rauscht in den Keller, wo schon die anderen Skelette modern.

Und ich sehnte mich nach einer solchen Falltür. Ich dachte, das ist mein Ausweg, jetzt macht es so, ich verschwinde und bin weg. Aber die Tür kam nicht. Meine Gebete wurden nicht erhört, und das Ding stand hier auf meiner Brust: „Was tust du mit dieser Sache?“

Und dann habe ich überlegt, wie komme ich hier raus? Was mache ich jetzt? Und dann habe ich eine glorreiche Idee gehabt. Ich sage: „Gut, Bruder, dass du es ansprichst, ich wollte sowieso einen Seelsorge-Termin bei dir haben“.

Wenn Gott solche Leute in dein Leben schickt, dann lernst du etwas. Gott liebt dich zu sehr als dir zu erlauben, krumme Wege zu gehen. Gott liebt dich zu sehr. Und Er fordert dich heraus. Und wir brauchen Leiterschaft, wir brauchen Väter und Mütter, die mutig sind, die keine Menschenfurcht haben, die unkonventionell sind und die Dinge tun, die man normalerweise nicht tut. Was bin ich diesem Bruder dankbar für seinen Finger! Und er wartet auf eine Antwort. Und er hat mich konfrontiert.

Liebe konfrontiert! Das ist ein wesentlicher Aspekt der Liebe Gottes. Jesus sagt: Alle, die ich liebe, überführe und züchtige ich.

Off 3,19a
Alle, die ich liebhabe, die überführe und züchtige ich.

Glauben wir das wirklich, dass Überführung und Züchtigung, Disziplinierung, Training, Zurechtweisung – dass das ein wesentliches Element der Liebe Gottes ist? Glauben wir das wirklich?

Wenn wir das glauben, dann werden wir immer wieder beten: „Herr, überführe mich. Lass mich nicht in die Irre gehen, lass dein Licht scheinen. Sende dein Licht und deine Wahrheit, dass sie mich leiten zu deinem heiligen Berg, zu deinen Wohnungen“.

Hier breche ich einfach ab.

Vater, gib uns den Geist der Furcht des Herrn. Zeig uns unsere Verantwortung für uns selbst, für unser Herz, für unsere Geschwister. Hilf uns mutig zu sein und Menschen einzuladen und anzuleiten in Jüngerschaft und hilf, dass wir Wege finden, das, was du uns beigebracht hast, anderen beizubringen und in ihr Leben zu investieren und ihnen zu helfen, gerade, stabil und stark zu werden und treu zu werden und leidensbereit zu werden. Hilf uns in diesen Prozess der Multiplikation wirklich unseren Platz einzunehmen, hilf uns, Menschen nach Deinem Herzen zu sein, die Jünger sind und die Jünger machen und so wird Dein Volk gesund werden. So wird Kraft zurückkommen, so wird Klarheit zurückkommen, so wird Deine Ordnung aufgerichtet werden, und so wird der Fluch des Seelischen gebrochen werden. Wir danken Dir für Dein Wort, für die Macht Deines Wortes. Hallelujah. Amen.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (55:00 bis 60:00)

 

Gnade ist Gottes Kraft, und die kommt in unser Leben auf eine Art und Weise: Gott gibt dem Demütigen Gnade. Er widersteht dem Stolzen, aber dem Demütigen gibt Er Gnade.

Spr 3,34
Den Spöttern gegenüber spottet er, den Demütigen aber gibt er Gnade.

Jak 4,6b
Deshalb spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“

1Petr 5,5
Ebenso ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter! Alle aber umkleidet euch mit Demut im Umgang miteinander! Denn „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade“.

So, wir bringen dem Jünger bei: Wir wissen, du bist kreativ, du kannst viel tun, du könntest hier Bäume ausreißen, du könntest gewaltige Dinge tun für das Reich Gottes – denkst du. Aber was du tust, ist, du setzt dich hin mit der Bibel und du lernst mit einem Gott auszuhalten, den du nicht sehen kannst, den du erstmal nicht fühlst, von dem du keine Ahnung hast. Und das einzige, was dich mit ihm verbindet, ist das Wort Gottes.

So, fang an das Wort in dir aufzunehmen, fang an das Wort zu denken, fang an Dinge zu sehen wie Gott sie sieht. Fang an mit dem Wort Gott anzubeten. Komm mit dem Wort vor Gott. Hosea sagt: Lasst uns umkehren zum Herrn. Kehrt um zum Herrn, bringt Worte mit.

Hos 14,3a
Nehmt Worte mit euch und kehrt zum HERRN um!

Wir kommen mit Worte in die Gegenwart Gottes. Und wir lernen diese Kunst, wir lernen diese Kunst, das Wort – auf dem Höhepunkt unserer Anbetung, das Wort in das Angesicht Gottes zu sprechen. Und wir glauben Ihm, dass Er tut, was Er versprochen hat. Er wird Sein Wort auf die Tafel unseres Herzens schreiben.

Das ist die einzige Art und Weise, wie dein Herz anders werden kann. Nichts wird es tun außer Gott schreibt sein Wort auf dein Herz.

Und die Bibel macht klar: Das ist der neue Bund. Und viele von uns haben noch nicht den neuen Bund geschmeckt. Und sie leben aus eigener Kraft. Sie leben aus Leistung. Sie leben aus guten Vorsätzen. Sie leben aus irgendetwas. Aber wir leben aus der Kraft des Wortes. Und zwar das Wort, das Gott in unser Herz schreibt. Das ist der neue Bund. Das heißt, das Wort bekommt Raum und Möglichkeit dein Herz zu prägen. Dein Geschmackt wird verändert, deine Lüste ändern sich, und du kommst in eine tiefe Herzensübereinstimmung mit Gott. Und du fängst an zu lieben, was Er liebt. Und zu hassen, was Er hasst.

Du wirst nie in Balance kommen, wenn du diesen Aspekt ausklammerst und sagst: Nein, ich will nicht lernen zu hassen. Dann heißt das, du willst nicht Jesus ähnlich werden. Er hat Gesetzlosigkeit gehasst und Gerechtigkeit geliebt.

Hebr 1,9
du hast Gerechtigkeit geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst

Wenn du ein Mensch nach seinem Herzen werden willst, dann würdest du sagen: Gott, lehre mich zu lieben, was du liebst, und lehre mich zu hassen, was du hasst. Und du wirst ein Mensch werden, der inbrünstig lernt zu hassen. Wenn an der Stelle es zuckt bei dir, dann hast du den Humanismus-Test nicht bestanden.

Nein – zu hassen, das will ich nicht. Gott ist Liebe. Und alles Eititeiti. Nein! Gott ist voller Grimm auf die Sünde, auf das Böse. Er hasst das Böse.

Und Furcht des Herrn heißt, wir lernen, das Böse zu hassen. Wenn das geschieht in Deutschland gibt es eine Revolution in den Gemeinden. Und der humanistische Geist wird rausgejagt aus der Gemeinde. Und diese seichte und seelische und religiöse und diese Imitate haben keine Chance mehr. Weil wir Jesus sehen als Lamm und als Löwe – und beides gehört zusammen und wir können das nicht voneinander trennen. Gott ist Liebe, und weil Gott Liebe ist, hat Er einen grimmigen Hass auf die Sünde. Und wir sollen diesen Jesus kennenlernen, der Sünde in unserem Leben nicht toleriert. Und wenn wir ihn kennenlernen, dann werden wir lernen auch ein Mensch nach dem Herzen Gottes zu sein, und wir werden die Sünde nicht tolerieren im Leben des Bruders und der Schwester. „Eine Gemeinde, die Böse nicht ertragen kann“.

Offb 2,2 (Sendschreiben an die Gemeinde in Ephesus)
Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst

Und da ist ein Riesenunterschied zwischen Willigen und Schwachen und zwischen Widerständlern und Rebellen, die sagen: Ich weiß, was das Wort Gottes sagt, aber das musst du verstehen, das ist heute anders und überhaupt – Gott hat zu mir gesagt: In meinem Fall ist das okay usw.

Menschen, die ihre Sünde rechtfertigen, sind die Stolzen, sind die Rebellen, sind die im Widerstand gegen Gott. Und was tut Gott? Er ignoriert sie, Er gibt – in Seiner Liebe – ihnen keine Gnade. Gnade gibt Er dem Demütigen, Er widersteht dem Stolzen. Wenn wir das verstehen – in Seelsorge, in Leiterschaft, in der Art und Weise wie wir Menschen formen, prägen oder ob und wann wir und wie wir sie einsetzen in Verantwortung – wenn wir das verstehen, ihr Lieben, dann kommt so viel Ordnung in die Gemeinde.

Aber weil wir Gott nicht kennen, wir geben Gnade Menschen, denen Gott keine Gnade gibt. Und manchmal umgekehrt – wir verweigern Gnade zu geben, Menschen, denen Gott Gnade geben möchte. Leiterschaft heißt, wir lernen zu leiten wie Jesus leitet. Das ist Leiterschaft. Und da haben wir viel zu lernen.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (50:00 bis 55:00)

 

Du wirst eine Wertschätzung kultivieren, denke nach über die Natur des Wortes Gottes. Was bedeutet das für dich, dass das Wort Gottes schöpferisch ist? Dass das Wort Gottes wie ein Same ist? Unscheinbar, aber voller Lebenskraft – und es kann etwas hervorbringen, was noch nicht da war. Das Wort ist schöpferisch in unserem Herzen.

So, neue Eigenschaften, neue Wünsche, neue Gelüste kommen in uns hervor durch das schöpferische Wort Gottes. Und wir müssen lernen, uns dem Wort Gottes hinzugeben, wir müssen lernen, dem Heiligen Geist zu erlauben, das Wort zu gebrauchen als ein Schwert, das unser Herz durchdringt. Das Wort Gottes ist zweischneidig, schärfer als jedes zweischneidige Schwert und es dringt durch.

Heb 4,12a
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert, und es dringt durch.

Durch was? Durch all diese Sümpfe und Dschungel in unserem Herzen, es dringt durch, es rohdet. Es ist wie ein Feuer – der ganze Dschungel, der wird mal abgeflammt. Und dann bleiben nur noch ein paar Teile über, die nicht brennen. Und dann kommt der Hammer. Ist mein Wort nicht wie ein Hammer, der Felsen zerschlägt?

Jer 23,29
Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmettert?

So, statt zu jammern, „oh, ich bin so hart, ich bin so trocken, ich bin so weit weg von Gott, ich weiß auch nicht“ – und wir denken, jammern über unseren Zustand verbessert unseren Zustand. Das ist eine Illusion. Sondern unser Zustand wird verbessert, wenn wir tun, was das Wort sagt.

So, wenn du uninspiriert bist, wenn du trocken bist, wenn du dich hart fühlst, wenn die Gegenwart Gottes nicht dein Genuss ist – nimm den Hammer. Nimm den Hammer und schlag diese Dinge in Stücke. Das Wort ist wie ein Feuer und wie ein Hammer. Es ist eine Waffe gegen den Feind! Es bringt uns Schutz, es bringt uns Geborgenheit.

David betet: Oberste sitzen und verhandeln gegen mich. Ich aber sinne nach über dein Wort.

Ps 119,23
Sitzen auch Oberste und verhandeln gegen mich, dein Knecht sinnt nach über deine Ordnungen.

Er sagt: Der Schutz vor diesen Anschlägen, vor diesen Intrigen, vor diesen bösen Anschlägen und diesen hässlichen Worten und Plänen ist mich zu bergen beim Herrn. Ganz nah bei Ihm zu sein und dort diesen Ort der Bewahrung, diesen Ort der Zuflucht zu finden und von Gott abhängig zu sein und zu wissen, meine Feinde sind in Gottes Hand. Die führen kein Eigenleben getrennt von Gott. Gott ist größer als deine Feinde und deine Bedränger.

Und manchmal, wenn wir in Rebellion gehen, dann benutzt er unsere Feinde um uns zu quälen, um uns zu piesacken, um uns zu zeigen, hej, wir brauchen Ihn. Wenn wir uns weigern zu vergeben – was sagt Jesus? Gott wirft uns ins Gefängnis, und nicht genug damit – wir kriegen Besuch: Folterknechte kommen, und sie dürfen uns mit der Erlaubnis des Vaters im Himmel quälen.

Mt 18
34 Und sein Herr wurde zornig und überlieferte ihn den Folterknechten, bis er alles bezahlt habe, was er ihm schuldig war.
35 So wird auch mein himmlischer Vater euch tun, wenn ihr nicht ein jeder seinem Bruder von Herzen vergebt.

Du sagst, das kann doch nicht sein, das ist doch nicht Liebe?! Das ist die Liebe Gottes! Jesus sagt: So wird euer Vater im Himmel tun mit einem jeden von euch. Wer ist hier ausgenommen bei diesem Wort „jeder von euch“? Gibt’s hier jemanden, der meint, „ich bin außerhalb von diesem Vers“? Jeder ist angesprochen, jeder ist gemeint. So wird euer Vater im Himmel tun mit jedem von euch, der nicht von Herzen vergibt seinem Bruder.

Das ist, warum diese neue Gnadenreformation diese Worte von Jesus streicht und sagt, das ist Altes Testament, das gilt für die Juden, das gilt nicht für uns. Weil sie sagen: Dann ist die Gnade nicht mehr Gnade, dann ist es ja eine Bedingung, ich muss Bedingungen erfüllen.

Nein – weil wir die Gnade empfangen haben – es ist nicht nur die Gnade der Vergebung, es ist auch die Gnade der Befähigung. Es gibt eine Gnade, die uns befähigt zum Gehorsam. Und wenn wir diese Gnade verweigern und diese Gnade nicht annehmen wollen, dann kommen wir halt in Probleme und dann kommen wir uns Bedrängnis. Gnade ist die Kraft den Willen Gottes zu tun.

Die heilsame Gnade Gottes ist erschienen und sie trainiert uns, sie diszipliniert uns, sie leitet uns an, sie lehrt uns. Was lehrt die Gnade uns? Die weltlichen Lüste zu verleugnen. „Nein“ zu sagen zu weltlichen Lüsten – das ist die Kraft der Gnade.

Tit 2
11 Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen
12 und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben.

Gnade ist nicht nur, dass Gott sich kümmert um den Mist, den wir hinter uns lassen. Gnade ist auch eine Kraft Gottes, die uns bewahrt neuen Mist zu produzieren.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (45:00 bis 50:00)

 

Und er begreift, das Wort ist nicht nur Nahrung, das Wort ist die Wahrheit – *die* Wahrheit. Jesus betet: „Heilige sie in der Wahrheit“.

Joh 17,17
Heilige sie in der Wahrheit! Dein Wort ist Wahrheit.

Es gibt keine Heiligung, keine echte Heiligung, kein Umgewandelt-Werden in die Gesinnung Jesu, in das Wesen Jesu ohne dass wir verstehen, Gottes Wort ist die Wahrheit. Und Wahrheit soll in unser Leben kommen. Das ist nicht Theorie, das ist nicht Theologie, sondern es ist eine reale Kraft, die in unser Leben hineinkommt – und die einzige Möglichkeit uns von Lüge zu befreien. Die einzige Möglichkeit.

Die Wahrheit vertreibt die Lüge. Licht vertreibt die Finsternis.

Und Jesus sagt es dort und an vielen anderen Stellen der Bibel finden wir das: Gottes Wort ist die Wahrheit. Das sagt sich so einfach. Aber wenn wir durch den Geist begreifen, was das bedeutet, hat das so viele Konsequenzen, so viele praktische Konsequenzen – bis hin zu deiner Steuererklärung. Bis hin zu deinem Fernsehkonsum oder Internetkonsum. Bishin zu der Art und Weise wie du sprichst über dich, über andere Menschen, über Leiterschaft, über Gemeinde, über andere Leiter – wenn Gottes Wort die Wahrheit ist, und wir uns der Wahrheit hingeben, dann beginnt ein Prozess der Reinigung.

Weil die Wahrheit ist über allem. Die Wahrheit richtet. Die Wahrheit leuchtet und macht das Dunkle offenbar und vertreibt die Finsternis. Das wahre Licht scheint jetzt und die Finsternis vergeht, sagt Johannes.

1 Joh 2,8b
denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint schon.

Kannst du das auch sagen von deinem Herzen? Das Licht hat angefangen zu scheinen, die Finsternis vergeht? Da ist noch manches zu tun, aber ich bin im Prozess und ich bin heute besser dran als vor fünf Jahren. Und in fünf Jahren werde ich besser dran sein als heute. Hallelujah. Kannst du das von dir sagen oder sagst du: Oh, vor fünf Jahren, da war meine goldene Zeit, da habe ich noch gebrannt und da war Jesus mein ein und alles – und da war ich so nah am Herrn und da war ich bereit, alles zu tun, aber heute ist das alles irgendwie Routine.

Wie ist der Weg zurück? Der Weg zur ersten Liebe ist der Weg der ersten Werke.

Durch Werke kommen wir zur ersten Liebe – und zwar nicht durch irgendwelche Werke, sondern durch die ersten Werke.

Wir sind alle sehr Luther-geschädigt und wenn wir das Wort „Werke“ hören, dann wissen wir nur eins: Durch Werke werden wir nicht gerecht, nur durch Glauben – und das Thema „Werke“ ist abgehakt.

Gal 2,16
Doch weil wir wissen, dass der Mensch durch Werke des Gesetzes nicht gerecht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus gekommen, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Mensch gerecht.

Aber studier mal im neuen Testament das Thema „Werke“. Und dann wirst du sehen, was Werke für eine Bedeutung haben. Warum konnte Luther sich nie mit Jakobus anfreunden? Weil Jakobus diese Ergänzung und diese Balance bringt: Der Glaube ohne Werke ist tot.

Jak 2,26
Denn wie der Leib ohne Geist tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.

Wenn da keine Werke sind, ist der Glaube nicht echt. Wenn der Glaube echt ist, folgen dem Glauben Werke. Die dienen nicht dazu uns gerecht zu machen, die dienen nicht dazu, einen gnädigen Gott zu finden, aber weil wir einen gnädigen Gott gefunden haben, weil er uns Gnade gegeben hat, müssen dem Werke folgen in unserem praktischen Leben. Wenn Werke nicht folgen, dann haben wir nicht eine Offenbarung bekommen, dass wir aus Gnade errettet sind.

So, Gnade und Werke gehören zusammen! Aber Werke sind die Folge von einer wirklichen Offenbarung von Gnade. Und Werke sind niemals dazu da, dir einen gnädigen Gott zu machen.

So, ein Teil der Offenbarung von Luther, das war alles richtig, aber man merkt, wo er steckengeblieben ist, und er hatte seine Probleme mit Jakobus – hätte es am liebsten aus der Bibel rausgetan. Und das ist kein Widerspruch, sondern das gehört zusammen. Und der Glaube erweist seine Echtheit durch Werke. Und wenn wir merken, wir sind kalt und lau geworden und routiniert geworden – der Weg zurück zur ersten Liebe ist der Weg der ersten Werke.

Und was sind die ersten Werke? Das Wort! Hingabe an das Wort. Gott anbeten, unser Herz Ihm geben, Ihn suchen jeden Tag, egal wie es uns geht und einen Lebensstil der Dankbarkeit und des Lobpreises und der Zuversicht zu kultivieren. Das sind die ersten Werke. Nicht rausgehen und einer armen Person irgendwie helfen oder so wie Pfadfinder – „jeden Tag eine gute Tat“ oder so etwas.

Die Werke sind Werke, die Gott uns verordnet hat, und es sind Werke, die uns wieder öffnen für Ihn und in Gemeinschaft, in Beziehung mit Ihm bringen. Und das bringen wir dem Jünger bei.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (40:00 bis 45:00)

 

So, wann immer ich merke, dass mein Leben wieder ein bisschen zu routiniert wird oder irgendwie die Inspiration nachlässt oder die Gegenwart Gottes nicht mehr so da ist wie sie schon einmal da war – ich gehe wieder zurück zu meinen Bibelstudien und gehe wieder da hinein und beschäftige mich wieder intensiv mit diesen Wahrheiten und bohre die alten Brunnen wieder auf. Und das Wasser fließt wieder neu – Wasser des Lebens, der Erfrischung.

Das ist Glauben. Glauben heißt: Zu wissen, Jesus ist die Quelle, zu wissen, wie man zu ihm kommt, zu wissen, wie man trinkt. Das ist Glauben.

Joh 7,37b
Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke.

Und der Grund, warum wir oft nicht erfrischt sind und belebt sind und inspiriert sind und lebendigen Glauben im Herzen haben – weil wir nicht wirklich zu ihm kommen, weil wir nicht trinken. Wasser des Lebens gibt er zu trinken. Und das ist: Der Heilige Geist macht das Wort in deinem Herzen lebendig. Das ist das Wasser des Lebens.

Und alle deine Nöte und Bedürfnisse sollen und werden gestillt durch die Begegnung mit Gott, dein Verlangen nach Geborgenheit, nach Liebe, nach Schutz, nach Wert – wir alle schreien danach zu fühlen und zu wissen, dass wir wertvoll und wichtig sind. Über diesen Wunsch deines Herzens kannst du nie Buße tun. Den kriegst du nie weg! Aber die Frage ist: Wie erfüllst du dieses Bedürfnis? Durch Aktivitäten, indem du Leute aufmerksam machst, was für ein toller Mensch du bist und wie hilfsbereit du bist und wie nett du bist und dass du für jede Arbeit zur Verfügung stehst und dass du dich unentbehrlich machst in der Gemeinde – und im Grunde genommen Dinge nur tust um zu empfangen? Also gar nicht dienst, sondern eine versteckte, raffinierte, religiöse Form der Habsucht kultiviert hast?

Und ihr Lieben, viel Verkündigung geschieht aus diesem Motiv heraus.

Und Paulus sagt: Wir reden als solche, die Gott geprüft hat, die Gott für bewährt erfunden hat, mit dem Evangelium betraut zu werden – nicht als Menschen Gefällige.

1Thess 2,4
sondern so wie wir von Gott für tauglich befunden wurden, mit dem Evangelium betraut zu werden, so reden wir auch — nicht als solche, die den Menschen gefallen wollen, sondern Gott, der unsere Herzen prüft.

Er (Paulus) kannte Gott, „der die Herzen prüft“. Der die Herzen beschneidet von diesen ekelhaften Dingen. Und der ihn freisetzt für einen wirklichen Dienst – und das wollen wir haben, danach strecken wir uns aus. Das ist, was es braucht. Ein Dienst aus Wahrhaftigkeit, nicht mit versteckter Motivation, eine Bühne zu finden, wo applaudiert wird, wo wir gefeiert werden, wo wir Anerkennung bekommen, wo wir von Menschen, die Versicherung bekommen, wir sind ja doch wichtig und wir sind wertvoll. Dieses Bedürfnis kann nur Gott stillen – nur Gott. Und Er muss es und Er will es. Und wenn wir es auf andere Art und Weise versuchen zu stillen, betrügen wir uns, betrügen wir den Herrn, betrügen wir die Gemeinde, betrügen das Volk Gottes.

Und ihr Lieben, wir kommen in Zeiten, wo das Licht Gottes scheint und Betrug wird aufgedeckt werden. Betrug wird aufgedeckt werden. Spannende Zeiten! Und wir bereiten uns besser darauf vor.

So, zurück zu „Jüngerschaft“: Wir bringen ihm bei, einen Lebensstil in der Hingabe an das Wort Gottes. Er muss selber durch den Heiligen Geist lernen wie aus Druckerschwärze, Buchstaben, die er in seinem Buch findet, eine saftige, lebensspendende Quelle von Kraft wird in ihm.

Das ist, was Jesus sagt: Wir trinken das Wasser des Lebens, und es wird eine Quelle in uns. Eine Quelle, die quillt in das ewige Leben.

Joh 4,14
wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.

Er soll Wertschätzung bekommen, Dankbarkeit, Hingabe, Sehnsucht, Verlangen, Hunger nach dem Worte Gottes. Und das bekommt er wenn er versteht, was es mit dem Wort Gottes auf sich hat, wenn er versteht, er lebt von jedem Wort, das aus dem Mund Gottes hervorkommt.

Mt 4,4
Es steht geschrieben (5. Mose 8,3): »Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes hervorgeht!«

Er lebt von diesen Worten! Was ist das Wort, das aus dem Mund Gottes hervorkommt? Es ist das Wort, das der Heilige Geist lebendig macht als eine Realität in unserem Herzen. Wir leben von den Worten Gottes!

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (35:00 bis 40:00)

 

Und ich wusste, ich wusste, Jesus ist mein Leben. Von jetzt an – ich werde für ihn leben. Ich wusste, Gott ist mein Vater, ich bin angekommen nach all den Jahren der Suche und des Umherreisens und des Umherirrens – ich bin angekommen. Und Gott ist real und Er ist mein Vater, und Jesus ist mein Retter.

Und die ersten wenigen Jahre waren so unbeschreiblich turbolent und so viel Neues ist passiert und so viel wunderbare Dinge sind passiert. Aber dann nach ein paar Jahren merkte ich wie es irgendwie langsamer und schwerfälliger und lahmer wird. Und irgendwie hatte ich das Gefühl nach ein paar Jahren, ich drehe mich nur noch im Kreis. Da ist nichts neues mehr, ich komm nicht mehr vorwärts, es gibt keine neuen Erfahrungen, ich bin irgendwie steckengeblieben.

Und dann hab ich einen Entschluss gefasst: Das muss aufhören – und hab gesagt: Ich werde jetzt fasten und beten und den Herrn suchen und herausfinden, wie komme ich aus diesem Karussell heraus? Und in dieser Fastenzeit hat Gott wirklich zu mir gesprochen. Und Er hat zu mir gesprochen durch einen Satz von Derek Prince. Ich weiß gar nicht mehr welches Buch das war, aber in diesem Buch, das ich las von Derek Prince hab es einen Satz: Satan will dich in Unwissenheit lassen über die wahre Natur des Wortes Gottes.

Und dieser Satz, der sprang aus dem Buch raus. Das war wie wenn der in Neonfarben leuchten würde. Ich wusste, hier ist die Antwort, aber ich hab nichts verstanden. Aber ich konnte nicht weiterlesen. So fing ich an über diesen Satz nachzudenken: Satan will dich in Unwissenheit lassen über die wahre Natur des Wortes Gottes.

Und ich dachte darüber nach. Und dann stellte ich mir die Frage: Ähm, ja, was ist die wahre Natur des Wortes Gottes? Und auf einmal stellte ich fest: Ich bin jahrelang gläubig, ich kann gar keine Antwort auf so eine simple Frage geben. Ich bin jahrelang schon gläubig, und kann keine Antwort geben auf die Frage, ja, was ist das Besondere, was ist die wahre Natur des Wortes Gottes?

Und mit Schrecken wurde mir bewusst, wovor dieser Mann Gottes warnt, ist schon passiert bei mir – der Teufel will mich in Unwissenheit lassen über die wahre Natur des Wortes Gottes.

Und in dem Moment habe ich eine Entscheidung getroffen, und das war eine der besten Entscheidungen in meinem christlichen Leben, die bis heute immer noch anhält: Ich habe gesagt, okay, ich werde herausfinden, was die wahre Natur des Wortes Gottes ist, ich werde herausfinden, was es auf sich hat mit dem Wort. Und ich bin durch die Bibel gegangen, habe ein Bibelstudium gemacht, das war lange vor Computerzeit – alles per Hand. Und habe die Schriftstellen rausgesucht, wo Gott etwas sagt über sein Wort. Wo Gott etwas sagt über die Natur seines Wortes. Und all diese Schriftstellen habe ich herausgeschrieben.

Und dann habe ich ein zweites Bibelstudium gemacht, und das war mindestens genauso einschlagend, weil ich geschockt war, weil ich gesehen habe wie ignorant ich war und wie oberflächlich ich war. Und dieses zweite Bibelstudium war: Was sagt Gott wie ich mit seinem Wort umgehen soll?

Was ist die Natur des Wortes Gottes? Und was sagt Er wie ich mit Seinem Wort umgehen soll?

Ich habe mit Schrecken festgestellt, dass ich in großer Beständigkeit dieses Gebot ignoriert habe. Und auf meine Art mit dem Wort Gottes umgegangen bin, aber nicht so wie Gott sagt, dass ich mit seinem Wort umgehen soll. Und als ich anfing diese beiden Dinge in Praxis umzusetzen, als ich anfing mich zu füllen mit Gottes Gedanken über sein Wort, kam Dankbarkeit und Wertschätzung und Hingabe und Sehnsucht und Respekt.

Eine Schriftstelle in Jesaja sagt: Auf den will ich blicken, der zittert vor meinem Wort.

Jes 66,2b
Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.

Ihr Lieben, was wir verloren haben ist die Kunst vor dem Wort zu zittern. Das haben wir verloren. Und das müssen wir wiederbekommen. Dass wirklich Ehrfurcht da ist. Das sind keine billigen Vorschläge und man kann es auch anders machen – Gott ist Gott und Sein Wort ist heilig und Er meint, was Er sagt und Er sagt, was Er meint.

Für viele Leute schließt sich das aus: Entweder Gott ist der liebe Vater – dann gibt es keine Ehrfurcht und keinen Bedarf für Gehorsam. Aber das ist nicht in der Bibel so. Gott ist unser Vater und Er hat uns lieb. Aber da gibt es auch diese Komponente: Er ist der Herr, Er ist Gott, und wir sollen Ihm gehorchen und es gibt keine Art Ihm zu gefallen ohne dass wir lernen zu gehorchen. Das gibt es nicht. Das gibt es nicht.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (30:00 bis 35:00)

 

Wir wollen jeden annehmen, aber wir wollen jeden zum Jünger machen und wer nicht Jünger werden will, ist fehl am Platze in einer neutestamentlichen Gemeinde. Und er kann sich austoben in all den Gemeinden, die das Seelische akzeptieren. Aber eine Gemeinde nach dem Willen Gottes ist eine Gemeinde, die sagt: Wir wollen, dass Gläubige Jünger sind, und sie sind verbindlich und sie lassen sich etwas sagen, und man kann in ihr Leben sprechen, man kann ihr Leben prägen und formen. Und wer das nicht will, bitte, da gibt es hunderte von Gemeinden im ganzen Land, da kannst du dich austoben im Fleisch und in der Seele.

Aber es ist Zeit, dass es Gemeinden gibt nach der Ordnung Gottes. Es ist Zeit, dass die Herrschaft Christi real wird und dass wir aus dem Spielen herauskommen und dass die Dinge ernst und echt werden. Das ist die Zeit. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Das Ende ist nahe, und gewaltige Herausforderungen kommen. Und es braucht Gläubige, die stehen können. Es braucht Gläubige, die bereit sind, den Preis für die Wahrheit zu bezahlen. Es braucht Gläubige, die gewillt sind: Ich will lernen, Jesus mehr zu lieben als mein eigenes Leben.

Das ist das einzige, was wirklich nachher funktionieren wird. Alles andere wird zusammenbrechen. Alles, was auf Starruhm und Größe und Ansehen und Showeffekte gegründet ist, es wird alles jämmerlich zusammenbrechen in der Stunde der Herausforderung. Und wenn das so ist, dann wär es ja nur klug, dass wir sagen: Hej, wir wollen nicht zu denen gehören, die dann auf einmal eine Grätsche machen und platt sind und nichts mehr zu bieten haben und nur noch Angst haben um unser eigenes Leben – sondern wir wollen zu den Ernte-Arbeitern gehören. Wir wollen zu denen gehören, die mitten im Chaos die Hände ausstrecken und sagen: „Komm in das Reich Gottes“. Und die sich nicht um sich selber sorgen, die keine Angst haben um ihr Leben und die sich um nichts sorgen, sondern die wissen, ich bin in der Hand Gottes, und wenn ich morgen sterbe, bin ich beim Herrn – Hallelujah, da geht’s mir noch besser. Ohne Angst vor dem Tod.

Wir sind weit davon entfernt, aber wir müssen uns auf die Reise machen, das zu lernen. Der letzte Feind, der besiegt wird, ist der Tod. Und Menschen sind in Sklaverei, sagt die Bibel, aus Angst vor dem Tod.

Heb 2,15
und alle diejenigen befreite, die durch Todesfurcht ihr ganzes Leben hindurch in Knechtschaft gehalten wurden.

Und Jesus hat die Macht und die Schrecken des Todes gebrochen und besiegt und Erlösung – die letzte Stufe der Erlösung ist: Wir sind frei von der Angst vor dem Tod.

Das ist, was die erste Christenheit hatte. Deswegen konnte Rom mit ihnen nichts anfangen, deswegen konnte Rom sie nicht stoppen. Weil Menschen, die schon alles aufgegeben haben, die kannst du nicht bedrohen, die kannst du nicht einschüchtern, du kannst nichts mit ihnen machen. Eine so schreckliche Macht wie Rom muss kapitulieren vor den Gläubigen. Er sagt: „Was können wir mit den machen? Wir bedrohen sie mit dem Leben, mit dem Tod, wir werfen sie ins Gefängnis, wir bringen sie vor die wilden Tiere, wir lassen sie hinschlachten – die sagen: Mein Leben ist schon weggegeben, ich hab’s schon Jesus gegeben, ich hab nichts mehr zu verlieren“.

Das sagt sich so leicht, aber da wollen wir hinkommen! Diese Realität muss unsere Realität werden. Ist das dein Gebet, ist das deine Sehnsucht, dass du sagst: „Herr, ich will dahinkommen Dich mehr zu lieben als mein eigenes Leben“?

Dann sind wir auf der Spur, dann sind wir auf dem Pfad, wo der Heilige Geist uns lehrt, uns trainiert, uns prägt, und dann bekommen wir Vollmacht andere Gläubige an die Hand zu nehmen und sie zu Jüngern zu machen – um das geht es.

So, wir bringen ihnen bei mit Gott in Kontakt zu kommen und Gott zu erlauben in ihnen zu arbeiten. Beim Christsein geht es nicht zuerst darum, was wir für Gott tun, sondern was erlauben Gott für uns zu tun – das ist Christsein. Dass Er ein tiefes Werk in uns tut, um das geht es.

So, wir bringen diesem Jünger bei, eine tiefe Wertschätzung für das Wort Gottes. Wo kommt die her? Wir ermutigen ihn, wir fordern ihn auf die Schrift zu studieren, was Gott selber sagt über sein Wort. Und wenn sie die Wahrheit herausfinden über was ist das Besondere am Worte Gottes, kommt Dankbarkeit, Wertschätzung und Ehrfurcht, Sehnsucht und Hunger und dann geben sie sich diesem Wort hin.

Ich habe vor fast 42 Jahren eine sehr dramatische Bekehrung erlebt. Ich habe in großer Finsternis und Unreinheit und Götzendienst und mit Dämonen gelebt und alles mögliche. Und Jesus ist eingebrochen in übernatürlicher Kraft in mein Leben, hat die Ketten zerrissen und in der Nacht vom 23. auf den 24. November wurde ich von neuem geboren.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (25:00 bis 30:00)

 

Ich erinnere mich, ich war ganz junger Christ, noch nicht einmal zwei Jahre im Herrn, und ich hatte das Privileg – ohne damals zu wissen, wer das überhaupt ist – ich hatte das Privileg einen Mann Gottes zu treffen, den ich dann drei, vier Mal in meinem Leben getroffen habe und der einen großen Einfluss auf mein Leben hatte – Arthur Katz. Kennt jemand Arthur Katz?

Und er sprach über die Beschneidung des Herzens. Und ich habe in meinen über 40 Jahren Christsein – weiß ich nicht, wie viele – hunderte oder tausende von Predigten gehört – aber ich kann mich noch so genau an diese Predigt erinnern. Es war eine der wichtigsten Predigten, die ich je in meinem Leben gehört habe. Und er sprach über die Beschneidung des Herzens.

Ich war zwei Jahre Christ, ich hab noch nie etwas von Beschneidung gehört. Und ich dachte, das ist alttestamentliches Konzept. Und hier steht es im Alten Testament. Aber worum geht es? Es geht um eine Beschneidung, die uns befähigt Gott zu lieben. Ohne diese Beschneidung können wir Gott nicht lieben so wie Er geliebt werden will und geliebt werden muss. Es gibt viele seelische Varianten wie Menschen versuchen Gott zu lieben, aber Gott sucht Anbeter im Geist und in der Wahrheit.

Joh 4,23
Es kommt aber die Stunde und ist jetzt, da die wahren Anbeter den Vater in Geist und Wahrheit anbeten werden; denn auch der Vater sucht solche als seine Anbeter.

Und das können wir nur lernen wenn dieser Prozess der Beschneidung wirklich erfahren wird von uns. Und Paulus im Neuen Testament – er greift das Thema wieder auf und er redet von der Beschneidung, die nicht mit Händen geschieht, sondern die Beschneidung durch Christus im Ausziehen des fleischlichen Leibes.

Kol 2,11
In ihm seid ihr auch beschnitten worden mit einer Beschneidung, die nicht mit Händen geschehen ist, sondern im Ausziehen des fleischlichen Leibes, in der Beschneidung des Christus

Und dann redet er weiter – in Kapitel 3 – und er redet dort von Zorn, von Wut, von Unreinheit und von all diesen schrecklichen Dingen, und die müssen rausgeschnitten werden.

Kol 3,5
Tötet nun eure Glieder, die auf der Erde sind: Unzucht, Unreinheit, Leidenschaft, böse Begierde und Habsucht, die Götzendienst ist!

Und diese Liste ist nicht vollständig. Wenn wir weiter das Wort studieren, wir würden manche anderen Dinge auch noch finden: Menschengefälligkeit und Menschenfurcht sind ein Riesenproblem in der Nachfolge. Und je eher wir das erkennen und je mehr wir uns danach austrecken und sagen: „Herr, rette mich davon“ – um so besser für uns und für unseren Dienst.

Dienst darf nicht aus Menschengefälligkeit geschehen, sondern Dienst muss geschehen aus „Ich will Gott gefallen“. Und viele Male wenn du Gott gefallen willst, musst du Dinge tun, die Menschen nicht gefallen. Viele Male, wenn du Dinge tun willst, die Gott gefallen – musst du Dinge tun, die Menschen nicht gefallen. Weil nicht alle Liebhaber und Freunde der Wahrheit sind. Und je länger Menschen in der Seele gewohnt sind und man sie gelassen hat, Gott zu dienen, um so schwieriger ist es sie zur Buße zu bringen und sie aus diesem Falschen herauszubringen. Und sie werden protestieren und sie werden um sich schlagen und sie werden dich attackieren und sie werden alles mögliche tun um ihre Domäne zu verteidigen. Und sie scheuen vor nichts zurück. Vor keiner Hässlichkeit, vor keiner Bosheit, vor keiner Lüge, vor keinen Schlägen unter der Gürtellinie – sie scheuen vor nichts zurück. Hauptsache sie behalten ihre Domäne der Unabhängikeit.

Unabhängigkeit ist etwas Schreckliches. Das ist, warum Satan rausgeschmissen wurde. Weil hätte man ihn gelassen, er hätte den ganzen Himmel durcheinander gebracht.

Aber wir kennen Gott zu wenig und wir haben zu wenig Ehrfurcht und zu viel Menschenfurcht, dass wir sagen: „Wir wollen die Ordnung Gottes wirklich in der Gemeinde haben“. Wo finden wir heute eine Gemeinde wie in Ephesus, wo Jesus sagt: Das habe ich für dich, das schätze ich an dir, dass du Böse nicht ertragen kannst.

Off 2,2
Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren, und dass du Böse nicht ertragen kannst; und du hast die geprüft, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner befunden

Wo gibt es heute Gemeinden, die das von sich wirklich sagen können? „Die Böse nicht ertragen können“. Und die dafür sorgen – mit den Waffen des Lichts – nicht auf fleischliche Weise, dass Menschen entweder Buße tun oder die Gemeinde verlassen. Wo gibt es heute Gemeinden, die von sich sagen können: Wir können Böse – das heißt Menschen, die mutwillig und fortgesetzt drinbleiben in dem Lebensstil der Unabhängikeit und „ich mache, was ich will“ – die solche Leute nicht ertragen können. Heute, weil es um Größe geht und Ansehen geht und Applaus von den anderen Pastoren – man ist froh über jeden, den man kriegt. Hallo?!

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (20:00 bis 25:00)

 

Und wir geben ihnen nur Hilfestellung und Anleitung wie sie sich verbinden können mit dieser Kraft und Raum machen können für diese Kraft, dass diese Kraft in ihnen wirkt. Und diese Kraft kommt auf eine einzige Art und Weise in unser Leben: Durch das Wort Gottes! Durch das Wort!

Der Gott, dem wir dienen, ist ein Gott, der handelt durch Worte. Er tut Dinge durch sein Wort. Ob das das Universum ist, die Galaxien, er spricht und da sind sie. Und genauso als du Christ geworden bist. Wie bist du Christ geworden? Durch das Wort Gottes? Du hast das Wort Gottes empfangen und du wurdest von neuem geboren. Von neuem geboren.

So, die Schöpfung, die sichtbare Schöpfung durch das Wort – und die neue Schöpfung in Christus – durch das Wort. Und er prägt und er arbeitet und er wirkt und er formt durch sein Wort.

Und nur wenn jemand eine Wertschätzung entwickelt für das Wort Gottes und dem Wort Gottes den Vorrang gibt vor seinen Gedanken und Gefühlen, dann ist eine Offenheit für den Heiligen Geist da. Wir können tausend Mal sagen: Komm, Heiliger Geist – aber wenn wir nicht das Wort ehren, dann weiß er, dass das nicht echt ist. Und er wird nicht kommen. Weil man kann nicht den Heiligen Geist ehren und sein Wort nicht ehren, das ist nicht möglich.

Wenn wir den Heiligen Geist ehren wollen, dann sollen wir und wir müssen sein Wort ehren. Wir können das Wort nicht trennen von Gott. Und das ist ein Riesentrugschluss, der heute an vielen Stellen praktiziert und auch gelehrt wird. Da wird von einer Liebe, einer Hingabe und Intimität mit Jesus gesprochen, getrennt von einem Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes. Und das ist eine Täuschung, und es führt im günstigsten Fall in ein seelisches Imitat – und ich fürchte, sehr schnell wird das seelische Imitat in ein dämonisches Imitat sich verändern. Jakobus sagt: Die Weisheit von dieser Welt – sie ist irdisch, seelisch, dämonisch.

Jak 3,15
Dies ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern eine irdische, sinnliche (seelisch), teuflische (dämonisch).

Durch das Seelische öffnen wir uns für das Dämonische und es gibt mehr dämonische Aktivität im Volke Gottes als wir glauben. Und Täuschung und Betrug. Und wie werden wir bewahrt? Durch den Heiligen Geist, der uns die Augen auftut, der uns in alle Wahrheit führt, und die Wahrheit macht frei – auch vom seelischen und dämonischen Betrug. Die Wahrheit macht frei.

Joh 16,13a
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, gekommen ist, wird er euch in die ganze Wahrheit leiten

Joh 8,32
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.

Und darum sagt Jesus: Das ist ein Jünger! Ein Jünger ist jemand, der an seiner Rede bleibt, an seinem Wort bleibt – der ist wirklich ein Jünger.

Joh 8,31
Jesus sprach nun zu den Juden, die ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;

Und was wird geschehen? Er wird die Wahrheit erkennen. Die Wahrheit zu erkennen ist ein Prozess, ihr Lieben. Bis es in die Bereiche des Herzens kommt, wo diese Unabhängigkeit, diese Lust „ich regiere und ich mache, was ich will und mir sagt keiner was“ – bis da das Licht Gottes hineinscheint und wir in diesen Tiefen des Herzens wirklich umkehren können, es braucht Hingabe an das Wort Gottes. Das Wort Gottes ist ein Schwert und es dringt durch, und es trennt Seele und Geist. Und es ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen, der Motive des Herzens.

Hebr 4,12
Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens;

Und es kann durchaus sein, dass unsere Motive nicht sauber sind, dass unsere Motive gemischt sind und dass wir Dinge tun im Reich Gottes um gesehen zu werden, um anerkannt zu werden, um beliebt zu sein, um wichtig zu sein, um uns das Gefühl zu geben, wir sind doch etwas Besonderes. Ja, wir sind etwas Besonderes, aber der Grund, warum wir das erleben und genießen sollen, ist, weil Gott „ja“ zu uns gesagt hat, weil er uns liebt und schätzt, darum sind wir etwas Besonderes.

Nicht weil Menschen uns für wichtig halten, weil Menschen uns applaudieren: „Was hast du für einen wunderbaren Dienst in der Gemeinde und wie unschätzbar wichtig bist du doch“ und all das – nein, das ist nicht die Quelle unseres Wertgefühles. Und wir haben heute viel Dienst und viel Glamour und viel Ruhm und viel Starrummel im Reiche Gottes – aus Herzen, die niemals durch diesen Prozess der Beschneidung gegangen sind.

Gott sagt in Mose, dass er die Herzen beschneiden wird, damit wir ihn lieben von ganzem Herzen.

5 Mose 30,6
Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele, dass du am Leben bleibst.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (15:00 bis 20:00)

 

So, was wir tun, ist, wir verkündigen Jüngerschaft, wir erklären die Segnungen von Jüngerschaft, und wir laden Leute ein und sagen: Wenn du ernst machen willst mit dem Herrn, dann musst du ein Jünger werden – es reicht nicht aus, dass du ein Gläubiger bist, es reicht nicht aus, dass du zur Versammlung kommst, sondern was es jetzt braucht, ist, dass du eine Entscheidung triffst zu Jüngerschaft. Und das ist eine Entscheidung zur Verbindlichkeit und das ist eine Entscheidung, dass dein Leben geprägt werden darf.

Nicht, weil dass die Leiterschaft will, sondern weil DU es willst. Weil du verstanden hast, du brauchst das.

Apg 2,37b
Was sollen wir tun, ihr Brüder?

„Was sollen wir tun?“ Die fragten doch nicht: „Was sollen wir wissen?“ Christsein ist nicht ein Ansammeln von Bibelwissen, sondern Christsein ist ein Hineingeprägt und Hineingestaltet Werden in das Wesen Jesu, in Demut und Sanftmut. Das ist, was Jesus gesagt. Das sollen wir lernen von ihm: Kommt zu mir, lernt von mir, denn ich bin demütig von Herzen.

Mt 11,29
Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir! Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und „ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen“

Und Demut ist das Gegenteil von Unabhängigkeit. Wenn wir Jesus sehen in seinem wunderbaren Leben mit dem Vater, da war diese Abhängigkeit, die er erwählt hat, die er geschätzt hat, die er gepflegt hat. Er sagt: Ich tue allzeit, was dem Vater gefällt, und die Worte, die ich rede, die hat der Vater mir gegeben. Ich rede nicht meine eigenen Worte, ich treffe nicht meine eigenen Urteile nach meinen Wünschen und nach meinen Vorlieben, sondern so wie der Vater mich gelehrt hat, so rede ich.

Joh 8
28 Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.
29 Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er lässt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.

Ist das dein Wunsch, ein solcher Mensch zu werden? Ist das dein Wunsch in diese Abhängigkeit, in diese Verbindung, in diese Beziehung mit dem Vater hineinzukommen? Dann ist Jüngerschaft der Weg wie du das lernst.

In dem Text, den ich vorgelesen habe, sehen wir auch gleich etwas ganz, ganz wesentliches, was sie den Jüngern beibringen.

Apg 14
22 Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und sagten, dass wir durch viele Bedrängnisse (oder Drangsale oder Trübsale oder Leiden) in das Reich Gottes hineingehen müssen.

Das, was einen normalen weltlich gesinnten Gläubigen von einem Jünger unterscheidet, ist, er hat verstanden, es braucht mit Gottes Hilfe und mit Gottes Gnade ein „Ja“ zum Leiden. Christsein heißt, ich habe ein „Ja“ gefunden zum Leiden. Nicht, dass ich leiden toll finde, dass ich leiden liebe, aber dass ich weiß, leiden gehört dazu. Und ich sage „Ja“ dazu. Und das ist vielleicht eins der größten Versäumnisse der letzten Jahrzehnte, wir haben ein Evangelium verkündigt, in dem Leiden keinen Platz hat.

Und darum haben die Leute keine Lust wenn du sagst: Am Samstag machen wir Gemeindeputz. Weil das macht nicht Spaß, das Wetter ist schön, ich hab mir was vorgenommen und wir wollen noch die Grillsaison starten. Und wieso jetzt den Putz? Und was hab ich überhaupt davon? Ich kann ja ein ander Mal kommen, und da sind so viele und wir wissen sowieso nicht irgendwie wie wir mit so vielen Leuten so wenig Arbeit irgendwie bewältigen können – also ich helfe den anderen noch indem ich wegbleibe.

Man kann sich die tollsten Sachen einreden und sich noch dabei toll fühlen und verbrämt (mit sprachlichen Ausdrucksmitteln verhüllen/verschleiern/beschönigen) und versteckt eigentlich nur seinen Egoismus.

Und das ist ja noch das geringste, was es an Leiden gibt. Dass man seine Freizeit opfert, dass man seine schönen Pläne mal hingibt und dass man etwas tut wozu man keine Lust hat. Wer hat schon Lust zu putzen? Es gibt ganz wenige Menschen, die Lust haben zu putzen. Das ist meistens nicht so in unserer Natur angelegt, aber es ist notwendig. Es ist notwendig. „Es wendet die Not“. Und wir drücken damit aus: Ich bin Teil dieser Familie, ich übernehme meine Pflichten. Ich habe nicht nur Rechte, ich habe Pflichten, und ich entziehe mich dem nicht.

So, Jüngerschaft heißt, wir wollen Menschen da hinbringen so tief und so schnell wie möglich wirklich auf eine reale Weise mit Gott, mit der Kraft Gottes verbunden zu sein. Weil wir machen Menschen zu Jüngern, aber wir können sie nicht verändern. Wir können nicht Menschen verändern, wir können ihr Herz nicht verändern, wir können ihren Charakter nicht verändern, wir können gar nichts tun. Aber wir wissen, Gott kann und Gott will. Und wir helfen ihnen wie sie mit Gott in tiefer, echter Weise verbunden sein können, und dann wirkt die Kraft Gottes in ihnen, und sie prägt sie um, und sie verändert sie, und sie wirkt dieses wunderbare Werk der Heiligung – es ist die Kraft Gottes.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (10:00 bis 15:00)

 

Und das sind alles Motive, die taugen nicht für ein Leben im Reich Gottes. Sondern wir brauchen Gott, der in uns wirkt, der unsere Herzen verändert, dass unsere Herzen umgeprägt werden, umgeformt werden, und dass in unseren Herzen immer stärker dieser Wunsch wird, wir wollen für seine Ehre leben. Wir wollen ihn groß machen, wir wollen das tun, was nicht wichtig und interessant und ansprechend in unseren eigenen Augen ist, sondern das, was er uns geboten hat.

Und wir wollen sicher sein, dass wir das richtige tun. Wenn Gott etwas gesagt hat, und das ist deine Berufung, dann ist das 20 Jahre später immer noch so. Und nicht alle paar Monate ändert sich das. Das ist ein Zeichen, dass du von dir selbst geleitet bist. Das ist ein Zeichen, dass du in Täuschung bist. Und warum sind wir in Täuschung? Weil wir nicht in Jüngerschaft sind, weil wir die Kraft des Kreuzes nicht kennen.

So, ein Jünger ist jemand, der besonnen ist. Der sagt: Hej, da gibt es so viele Gefahren im christlichen Leben, und der einzige Weg durch dieses Minenfeld ist der Weg des Kreuzes – das ist der einzige Weg, und den wähle ich.

Ps 25,12
Wer ist nun der Mann, der den HERRN fürchtet? Ihn wird er unterweisen in dem Weg, den er wählen soll.

Jesus sagt: Wir nehmen unser Kreuz. Wir kriegen das nicht aufgedrückt, wir nehmen das freiwillig oder wir lassen’s halt.

Mt 16,24
Dann sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf und folge mir nach!

Was ist das Kreuz? Das Kreuz ist eine Hingabe an den Willen Gottes, an die Wahrheit, an das Wort. Du findest das Kreuz jedes Mal da, wo dein Wille sich kreuzt mit dem Willen Gottes, und wo du schon erklärt hast, und jetzt wieder praktisch umsetzt und wieder neu bestätigst – Nicht mein Wille, sondern sein Wille.

Lk 22,42b
doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!

Da findest du das Kreuz, und da erlebst du die Kraft des Kreuzes. Und das ist in Hunderten von Kleinigkeiten jeden Tag. Und das Fleisch sagt: „Komm, bleib liegen und du bist müde, es war gestern so ein schwerer Tag, du musst nicht jeden Tag aufstehen und Gott anbeten, du musst nicht im Wort sein, du willst ja nicht gesetzlich sein“. Das Fleisch hat alle möglichen Erklärungen, aber du verstehst, du bist hingegeben an Gottes Ordnung und Gottes Ordnung regiert dein Leben und nicht deine Gefühle. Nicht mehr deine Gefühle und deine Wünsche, sondern was sagt Gott, was ist richtig, was ist die Wahrheit, was ist die Ordnung Gottes?

Und diesen Lebensstil kann man nur lernen in Anleitung. Man kann nicht einen unsichtbaren Gott ehren mit Unterordnung wenn man nicht willens und imstande ist sich Menschen unterzuordnen, die man sehen kann.

Das Wort Gottes sagt: Wenn du den Bruder, den du sehen kannst, nicht liebst – dann musst du dir nicht einbilden, du liebst Gott.

1 Joh 4,20
Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott, und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner. Denn wer seinen Bruder nicht liebt, den er gesehen hat, kann nicht Gott lieben, den er nicht gesehen hat.

So, da ist sozusagen meine Haltung zu Gott, die sich ausdrückt in der Haltung gegenüber Menschen. Und genauso sage ich auch: Du kannst niemals lernen Gott zu gehorchen wenn du nicht auch Menschen dich unterordnen kannst.

Und da ist der Punkt: Jüngerschaft ist Verbindlichkeit, Jüngerschaft ist: Hier ist mein Platz, ihr seid meine Leiterschaft, ich glaube, dass ich hier von Gott gesetzt bin, und ihr dürft in mein Leben sprechen. Und ihr dürft mir helfen, und ihr dürft mir raten und mich korrigieren und mir einfach Anleitung und Hilfestellung geben, wie ich die Ordnung Gottes in mein Leben bekomme – in meine Finanzen, in meine Ehe, in meine Arbeit, in alle Bereiche meines Lebens die Ordnung Gottes aufzurichten. Das ist, worum es geht.

Wir haben diese Entscheidung getroffen, Jesus ist Herr. Aber jetzt soll das umgesetzt werden, jetzt soll das gelernt werden und praktiziert werden.

Und meine Beobachtung ist die, dass wir heute westentlich höheres Maß an Unabhängigkeit in der Gemeinde haben oder im Volke Gottes haben als noch vor 30 oder 40 Jahren. Ein wesentlich höheres Maß von Unabhängigkeit, eine wesentlich höhere Bereitschaft, schnell beleidigt zu sein. Eine Korrektur und weg sind sie! Feuer und Flamme – wow, das ist mein Platz, hier hat Gott mich hingesetzt, toll, wunderbare Musik, hier bin ich richtig! Eine Korrektur – und sie sind weg und nicht mehr gesehen. Hallo?!

Was sagt uns das? Menschen, die in der Seele leben, die nicht wirklich vom Geist geleitet sind.

So, das ist keine Kleinigkeit, das ist nicht ein Randkonzept, sondern das ist das Zentrum des Evangeliums – Jüngerschaft. Ohne Jüngerschaft lernen wir nicht diesen Lebensstil des Reiches Gottes.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (05:00 bis 10:00)

 

Das Kreuz ist das einzige Mittel, das Gott uns gegeben hat, um von diesem, erbärmlichen, pseudo-christlichen Leben der Unabhängigkeit, wo wir in der Gesinnung und der Mentalität dieser Welt versuchen jetzt christlich zu leben. Und immer noch: „Ich mache, was ich will!“

Das Kreuz ist das einzige Mittel, das Gott uns gegeben hat, durch das wir befreit werden können von diesem schrecklichen Zeug. Und nur ein Jünger lernt, sein Kreuz zu nehmen. Ein Gläubiger weiß nichts vom Kreuz, aber ein Jünger lernt sein Kreuz zu nehmen. Jesus sagt: Du nimmst dein Kreuz täglich und du verleugnest dich selbst und du folgst ihm nach.

Luk 9,23
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!

Man kann nicht Jesus im biblischen Sinne nachfolgen ohne sein Kreuz zu nehmen, das ist völlig unmöglich. Darum sagt:

Gal 5,24
Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.

Die Christus Jesus angehören, die wirklich ihm gehören, die haben ihr Kreuz genommen, die haben ihr Fleisch gekreuzigt mitsamt den Lüsten und Begierden.

Und was sind diese Lüste? Das sind nicht unbedingt so die Dinge, die wir denken – ja, so Unreinheit und Pornographie oder ins Bordell gehen oder irgendwie solche Dinge – es sind diese Dinge: „Ich will ich selber sein – ich will bestimmen – ich will regieren – ich will einfach das tun wozu ich Lust habe!“

Das ist die Ur-Sünde der Unabhängigkeit. Bibel nennt das Stolz. Und durch das Kreuz werden wir davon befreit. Hallelujah. Danke für das Kreuz. Und jeder, der wirklich glaubt, was die Bibel sagt über seine Natur, dass er von neuem geboren ist, aber gleichzeitig noch dieses schreckliche Ding in sich hat, was die Bibel „Fleisch“ nennt – dieses Fleisch, das sich nicht beugen will, dass sich nichts sagen lassen will, dass sich nicht beraten lassen will, dass sich nicht führen lassen will, dass Herrschen will, dass Dominieren will, dass Unterdrücken will, dass einfach lauter hässliche Dinge tun möchte und Gott nicht ehren möchte – dieses Fleisch tragen wir uns rum. Wenn wir das wirklich glauben, dann sagen wir: „Hilfe! Ich bin gefährlich! Gefährlich für mich und gefährlich für andere! Ich brauche Hilfe, ich brauche Anleitung!“

Und dann verstehen wir, Jüngerschaft ist ein Schutz, den Gott dir gibt. Das ist ein Schutz für dich vor dir selbst und ein Schutz vor allen möglichen Dingen, die da hineinkommen wollen in dein Leben. Und nicht nur du wirst geschützt, auch die um dich herum werden geschützt. Wir sind gefährlich, wir sind extrem gefährlich. Das Fleisch ist in Feinschaft gegen Gott – sagt das Wort Gottes.

Röm 8,7a
weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist

Das ekelhafteste am Fleisch ist, es kann sich religiös gebährden, es kann so tun als würde es ein Gott wohlgefälliges Leben tun – es kann sich mit ganz vielen Dingen schmücken und dahinter ist immer noch diese ekelhafte Unabhängigkeit: „Ich lasse mir nichts sagen“. Das ist das gefährlichste am Fleisch – das religiöse Fleisch ist das Schlimmste.

Und dank sei Gott für das Kreuz. Und das Kreuz kommt in dein Leben mit Jüngerschaft. Und ohne Jüngerschaft kommt kein Kreuz in dein Leben.

Lk 14,27
Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

Und der eigentliche Grund warum wir heutzutage in der christlichen Landschaft so ein Durcheinander haben ist, weil wir ein Evangelium haben ohne Kreuz. Weil viele, viele Menschen in der Gemeinde sitzen, die sagen: „Jesus, Jesus“, aber sie haben nie sich gebeugt, sie haben nie Buße getan, sie haben niemals gesagt: „Ich brauche das Kreuz – ich will erlöst werden von diesem Hang der Unabhängigkeit und der Unwahrhaftigkeit“. Sie haben niemals die Kraft des Kreuzes in ihrem Leben gesucht und erlebt.

Und das sind Menschen, die mit großer Leichtigkeit immer sagen: „Der Herr hat mir gesagt“ und „Der Herr hat mir das gesagt“ und „Der Herr hat mir das gesagt“. Und weißt du, alle paar Wochen hat der Herr was neues gesagt. Und einmal sollen sie das machen, und sie haben ihre Berufung gefunden, und sie sollen diese und jene Dinge tun – ein paar Monate später auf einmal was total anderes. Ja, hat Gott alles vergessen, was er gesagt hat? Und nie hörst du „Ich war geleitet von meiner Seele, ich tue Buße, und jetzt werde ich keine Sachen mehr anfangen ohne dass ich Menschen habe, die sagen: Ja, wir haben gebetet und wir sehen, das ist wirklich von Gott – go for it und wir sind mit dir“. Sie machen das immer alles alleine, und sie haben überhaupt keine Bedenken, irgendwelche Entschlüsse zu treffen – egal, was für Projekte das sind, egal, was für Berufungen das angeblich sind – da ist überhaupt keine Gesinnung da: „Vielleicht bin ich getäuscht von Wünschen in meinem Herzen, von denen ich noch gar keine Ahnung hab, vielleicht werde ich getrieben von Ehrgeiz, vielleicht will ich groß sein, geehrt werden, angesehen werden, geachtet werden, geliebt werden oder irgendetwas“.

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Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (00:00 bis 05:00)

 

Auf dem Herzen Gottes ist die Gemeinde. Sie ist ihm so wichtig und so kostbar, und er will durch die Gemeinde großartige Dinge tun. Und wir haben noch nicht gesehen, was Gemeinde wirklich bedeutet. Und Gott will uns in neue Dinge hineinführen. Und er tut das, indem er sein Licht scheinen lässt auf Wahrheiten, die schon immer in diesem Buch standen, aber die wir nie wirklich ergriffen haben, die wir nie wirklich verstanden haben, die wir nie wirklich angepackt haben und ausgelebt haben.

Und eine dieser Wahrheiten, die im Moment vom Heiligen Geist betont werden, Jesus sagt: Wer Ohren hat, der soll hören, was der Geist der Gemeinde zu sagen hat.

Off 2,7
Wer Ohren hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt!

Der Geist Gottes sagt heute etwas anderes als er vor 30 Jahren. Er sagt etwas anderes. Und er sagt präzise Dinge über die Pläne Gottes. Und was der Heilige Geist betont – nach dem wie ich es verstehe – ist, dass wir in einer Zeit der Vorbereitung leben. Und dass es sehr, sehr ernst wird. Und dass wir gut daran tun uns wirklich an den Herrn zu hängen und an sein Wort zu klammern, weil er sagt: „Er kennt mich, darum will ich ihn erretten“.

Ps 91,14
Er liebt mich, darum will ich ihn erretten; er kennt meinen Namen, darum will ich ihn schützen.

Und die Gemeinde wird gewaltige Errettung sehen in einer Zeit der Bedrängnis und des Durcheinanders und des Chaos, und sie wird mächtige Segnungen erleben, und sie wird ein Werkzeug sein in der Hand Gottes um viele, viele Menschen hinein zu bringen in das Reich.

So, eine dieser Wahrheiten, die jetzt dran sind, wirklich angenommen zu werden und umarmt zu werden und ausgelebt zu werden, ist diese Sache, was ich gestern kurz begonnen habe: Dieses ganze Thema „Jüngerschaft“.

Lasst uns in das Wort Gottes gehen zu diesem Thema. Ich werde heute die Zeit benutzen um noch mehr zu diesem Konzept, zu diesem Plan Gottes einfach zu sagen. Wir beginnen einmal mit Apg 14.

Apg 14
21 Und als sie (Paulus und Barnabas) jener Stadt das Evangelium verkündigt und viele zu Jüngern gemacht hatten, kehrten sie nach Lystra und Ikonion und Antiochia zurück.
22 Sie stärkten die Seelen der Jünger und ermahnten sie, im Glauben zu verharren, und sagten, dass wir durch viele Bedrängnisse in das Reich (Königsherrschaft) Gottes hineingehen müssen.

Hier sehen wir: Was sie getan haben, nachdem Menschen sich bekehrt haben, sie haben sie zu Jüngern gemacht. So, da ist ein Unterscheid zwischen einem Bekehrten und einem Jünger. Wenn die Bekehrten schon Jünger wären, dann können sie sie nicht mehr zu Jüngern machen. Also waren da Bekehrte, und die wurden zu Jüngern gemacht. Sie waren nicht zufrieden, dass Menschen gesagt haben, „ich habe Jesus angenommen, er ist mein Retter, er ist mein Herr“, sondern sie haben gesagt: Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an. Sie haben Menschen zu Jüngern gemacht. Jünger werden gemacht, Jünger kommen nicht einfach so irgendwie zustande, weil es der Wille Gottes ist, sondern wir spielen einen Teil als Gläubige, die wir schon da unterwegs sind mit dem Herrn – wir spielen einen Teil in Gottes Plan. Wir machen Jünger. Die kommen nicht einfach so durch Gebet zustande, sondern durch ganz praktische Arbeit.

Sie haben Jünger gemacht. Warum haben sie das getan? Ganz einfach deswegen, weil Jesus ihnen das geboten hat. Die Apostel haben getan, was Jesus ihnen geboten hat. Und er hatte gesagt: Geht hin, verkündigt das Evangelium und macht zu Jüngern …

Mt 28,19a
So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker

Und die folgenden Worte beschreiben, was ein Jünger ist:

Mt 28,20a
und lehrt sie halten alles, was ich euch geboten habe.

Ein Jünger ist jemand, der lernt den Lebensstil im Reiche Gottes. Und er muss das anhand von Beispielen, anhand von konkreten, anfassbaren Menschen lernen, denen er erlaubt, in ihr Leben hineinzusprechen.

Es geschieht nicht einfach nur so: Du und deine Bibel. Sondern es geschieht durch Anleitung, es geschieht durch einen praktischen Prozess. Ein Jünger ist ein Lernender – das ist der Begriff. Ein Lernender.

Wie kamen sie am Anfang als der Heilige Geist ausgegossen wurde in die Gemeinde? Mit dieser einen Frage: „Was sollen wir tun?“

Apg 2,37
Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?

So begann die Gemeinde. Und so beginnt jedes normale Christenleben, dass man sich der Leiterschaft hingibt und sagt: Bitte, jetzt sag mir, was soll ich tun?

Jüngerschaft ist Gottes einzigartiger Weg uns zu befreien von unserem Selbstleben, von unserer Unabhängigkeit, von unserer Unwahrhaftigkeit, von unserer Lust, einfach nur das zu tun, wozu wir gerade Lust haben.

Es gibt keine andere Möglichkeit von dieser Ur-Lust – „ich mache mein Ding, ich will mir nichts sagen lassen, ich will unabhängig sein, ich will frei sein, ich mache das, wozu ich Lust habe – es gibt keinen anderen Weg, davon frei zu werden als durch das Kreuz.