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WahreJünger

Hartwig Henkel – “Wahre Jünger“ (05:00 bis 10:00)

 

Das Kreuz ist das einzige Mittel, das Gott uns gegeben hat, um von diesem, erbärmlichen, pseudo-christlichen Leben der Unabhängigkeit, wo wir in der Gesinnung und der Mentalität dieser Welt versuchen jetzt christlich zu leben. Und immer noch: „Ich mache, was ich will!“

Das Kreuz ist das einzige Mittel, das Gott uns gegeben hat, durch das wir befreit werden können von diesem schrecklichen Zeug. Und nur ein Jünger lernt, sein Kreuz zu nehmen. Ein Gläubiger weiß nichts vom Kreuz, aber ein Jünger lernt sein Kreuz zu nehmen. Jesus sagt: Du nimmst dein Kreuz täglich und du verleugnest dich selbst und du folgst ihm nach.

Luk 9,23
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf täglich und folge mir nach!

Man kann nicht Jesus im biblischen Sinne nachfolgen ohne sein Kreuz zu nehmen, das ist völlig unmöglich. Darum sagt:

Gal 5,24
Die aber dem Christus Jesus angehören, haben das Fleisch samt den Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.

Die Christus Jesus angehören, die wirklich ihm gehören, die haben ihr Kreuz genommen, die haben ihr Fleisch gekreuzigt mitsamt den Lüsten und Begierden.

Und was sind diese Lüste? Das sind nicht unbedingt so die Dinge, die wir denken – ja, so Unreinheit und Pornographie oder ins Bordell gehen oder irgendwie solche Dinge – es sind diese Dinge: „Ich will ich selber sein – ich will bestimmen – ich will regieren – ich will einfach das tun wozu ich Lust habe!“

Das ist die Ur-Sünde der Unabhängigkeit. Bibel nennt das Stolz. Und durch das Kreuz werden wir davon befreit. Hallelujah. Danke für das Kreuz. Und jeder, der wirklich glaubt, was die Bibel sagt über seine Natur, dass er von neuem geboren ist, aber gleichzeitig noch dieses schreckliche Ding in sich hat, was die Bibel „Fleisch“ nennt – dieses Fleisch, das sich nicht beugen will, dass sich nichts sagen lassen will, dass sich nicht beraten lassen will, dass sich nicht führen lassen will, dass Herrschen will, dass Dominieren will, dass Unterdrücken will, dass einfach lauter hässliche Dinge tun möchte und Gott nicht ehren möchte – dieses Fleisch tragen wir uns rum. Wenn wir das wirklich glauben, dann sagen wir: „Hilfe! Ich bin gefährlich! Gefährlich für mich und gefährlich für andere! Ich brauche Hilfe, ich brauche Anleitung!“

Und dann verstehen wir, Jüngerschaft ist ein Schutz, den Gott dir gibt. Das ist ein Schutz für dich vor dir selbst und ein Schutz vor allen möglichen Dingen, die da hineinkommen wollen in dein Leben. Und nicht nur du wirst geschützt, auch die um dich herum werden geschützt. Wir sind gefährlich, wir sind extrem gefährlich. Das Fleisch ist in Feinschaft gegen Gott – sagt das Wort Gottes.

Röm 8,7a
weil die Gesinnung des Fleisches Feindschaft gegen Gott ist

Das ekelhafteste am Fleisch ist, es kann sich religiös gebährden, es kann so tun als würde es ein Gott wohlgefälliges Leben tun – es kann sich mit ganz vielen Dingen schmücken und dahinter ist immer noch diese ekelhafte Unabhängigkeit: „Ich lasse mir nichts sagen“. Das ist das gefährlichste am Fleisch – das religiöse Fleisch ist das Schlimmste.

Und dank sei Gott für das Kreuz. Und das Kreuz kommt in dein Leben mit Jüngerschaft. Und ohne Jüngerschaft kommt kein Kreuz in dein Leben.

Lk 14,27
Und wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.

Und der eigentliche Grund warum wir heutzutage in der christlichen Landschaft so ein Durcheinander haben ist, weil wir ein Evangelium haben ohne Kreuz. Weil viele, viele Menschen in der Gemeinde sitzen, die sagen: „Jesus, Jesus“, aber sie haben nie sich gebeugt, sie haben nie Buße getan, sie haben niemals gesagt: „Ich brauche das Kreuz – ich will erlöst werden von diesem Hang der Unabhängigkeit und der Unwahrhaftigkeit“. Sie haben niemals die Kraft des Kreuzes in ihrem Leben gesucht und erlebt.

Und das sind Menschen, die mit großer Leichtigkeit immer sagen: „Der Herr hat mir gesagt“ und „Der Herr hat mir das gesagt“ und „Der Herr hat mir das gesagt“. Und weißt du, alle paar Wochen hat der Herr was neues gesagt. Und einmal sollen sie das machen, und sie haben ihre Berufung gefunden, und sie sollen diese und jene Dinge tun – ein paar Monate später auf einmal was total anderes. Ja, hat Gott alles vergessen, was er gesagt hat? Und nie hörst du „Ich war geleitet von meiner Seele, ich tue Buße, und jetzt werde ich keine Sachen mehr anfangen ohne dass ich Menschen habe, die sagen: Ja, wir haben gebetet und wir sehen, das ist wirklich von Gott – go for it und wir sind mit dir“. Sie machen das immer alles alleine, und sie haben überhaupt keine Bedenken, irgendwelche Entschlüsse zu treffen – egal, was für Projekte das sind, egal, was für Berufungen das angeblich sind – da ist überhaupt keine Gesinnung da: „Vielleicht bin ich getäuscht von Wünschen in meinem Herzen, von denen ich noch gar keine Ahnung hab, vielleicht werde ich getrieben von Ehrgeiz, vielleicht will ich groß sein, geehrt werden, angesehen werden, geachtet werden, geliebt werden oder irgendetwas“.