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- (c) Hartwig Henkel, http://hand-in-hand.org/
Dann möchte ich euch ganz herzlich begrüßen hier bei „Grundlagen“. „Wandel im Geist“ soll also heute drankommen. Das ist die erste wichtige Lektion, die also den Alltag beschreibt oder bzw. unser Verhalten im Alltag. Nachdem wir durch diese einzelnen Stationen gegangen sind – Bekehrung ganz am Anfang in der ersten Lektion. Und die Wassertaufe nach der Ordnung des neuen Testamentes. Und dann die Erfüllung oder die Taufe in den Heiligen Geist oder das Getauft werden in den Heiligen Geist. Jetzt sind wir also bestens ausgerüstet um praktische Schritte zu gehen und an das heranzugehen, worauf es wirklich ankommt – das ist unser Alltagslebensstil. Und dazu hat die Bibel eine Menge zu sagen. Und zwar gibt sie sehr, sehr praktische schöne Anweisungen und Hilfen, wie wir also einen total anderen neuen schönen Lebensstil einüben können, der ein Segen ist – sowohl für uns als auch für unsere Umgebung. Das ist ja das schöne, Gott ruft uns zwar, ein Segen zu sein für andere, aber Er sagt nicht: „Ja, und du wirst dabei drauf gehen“ oder „du wirst irgendwie zu kurz kommen, aber tröste dich, dann irgendwann im Himmel wird alles wieder gut und ich werde dann dir alles wieder erstatten“. Sondern das, was Gott von uns will, sind eigentlich keine Opfer, sondern es ist ein Lebensstil, der heilsam ist für uns und eben für unsere Umgebung. Sei es deine Familie oder WG-Mitbewohner oder Nachbarn oder Hauskreis-Teilnehmer oder wen auch immer.
Wir wollen uns heute anschauen, wie wir das, was wir bekommen haben, diese Erfahrung des Heiligen Geistes, wie wir die jetzt nutzen können zu Kraft-Erfahrungen, die uns dann helfen werden, wirklich einen neuen Lebensstil einzuüben. Und „Lebensstil“ ist deswegen so interessant und so wichtig, weil Charakterveränderung auf keine andere Art und Weise zustande kommt außer durch eben einen neuen, anderen Lebensstil.
Ein Charakter ist nichts anderes als sich verfestigte oder über lange Zeit beibehaltene, eingeübte Haltungen, Gedanken und Verhaltensweisen.
Und wenn wir jetzt, was wir, glaube ich, alle dringend wünschen, unseren Charakter verändern wollen – oder mindestens unsere Ehefrau wünscht sich das, und von daher sind wir dann über ihre Tränen motiviert, daran auch zu arbeiten – dann kommt die Veränderung des Charakters auf dem Wege eines neuen Lebensstils.
Es kommt nicht über dem Wege der Handauflegung! Ja, so gerne wir das wünschten. Und wir sehnen uns danach, dass der vollmächtige Mann Gottes endlich mal in unsere Stadt kommt, uns die Hände auflegt und alle unsere Probleme gelöst sind – aber das wird nicht stattfinden. Und es ist einfach illusorisch, darauf zu warten.
So wie wir viele Jahre oder Jahrzehnte gebraucht haben, einen so verkorksten Charakter zu haben wie wir inn nur haben, so müssen wir auch realistisch sein – es wird ein paar Jahre dauern bis wirklich in den grundlegenden Fragen erkennbare Fortschritte oder Durchbrüche und eben neue Verhaltensweisen, neue Eigenschaften usw. sichtbar werden. Das ist ganz, ganz wichtig, dass wir da realistisch sind und nicht irgendwie verkehrte Vorstellungen haben – ein paar Gehorsamsschritte und das war’s dann. Sondern es ist wirklich ein Lebensstil, den wir einüben – und der wird genannt im Neuen Testament „Wandel im Geist“.
Wir beginnen mit Gal 5,16 – das ist so eine ganz grundlegende Stelle in Bezug auf unsere Alltagsverhaltensweisen.
Gal 5,16
Wandelt im Geist und ihr werdet die Lust des Fleisches nicht erfüllen.
Das sagt hier Paulus. Das ist ein Satz, in dem also gewaltige Dinge enthalten sind. Zunächst einmal – vielleicht kurz, nicht zu lange, aber doch deutlich genug – ein Augenmerk auf die „Lust des Fleisches“. Da haben wir also zwei wichtige Begriffe hier oder zwei wichtige Aussagen. Erst einmal das „Fleisch“: Im Neuen Testament, in der Sprache des Neuen Testamentes ist das „Fleisch“ die Summe all dessen, was wir sind ohne den Herrn, ohne die neue Geburt, ohne die Kraft Gottes, ohne dass wir erneuert worden sind. Und dieses Fleisch, so wird es beschrieben in Gal 5,19-21 produziert eine Menge von hässlichen Dingen.
Gal 5,19-21
19 Offenbar sind aber die Werke des Fleisches, welche sind: Ehebruch, Unzucht, Unreinheit, Zügellosigkeit;
20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Streit, Eifersucht, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen;
21 Neid, Mord, Trunkenheit, Gelage und dergleichen, wovon ich euch voraussage, wie ich schon zuvor gesagt habe, dass die, welche solche Dinge tun, das Reich Gottes nicht erben werden.
Diese Dinge haben unterm Strich immer zwei Resultate: Nämlich Beeinträchtigung der Lebensqualität auf unserer Seite – wenn wir also jetzt die Täter sind, die die Werke des Fleisches vollbringen – Beeinträchtigung, Verminderung der Lebensqualität bei uns und bei anderen!
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Denn Werke des Fleisches – Zorn, Eifersucht, Neid, Streit, Unreinheit usw. – und all diese Verhaltensweisen kann man mit Leichtigkeit sich vorstellen, produzieren nichts anderes als Unglück. Sie produzieren nichts anderes als Unglück – für uns und vielleicht eher noch für den, der das zu erleiden hat – langfristig aber eben auch für uns.
Und vielleicht noch ein Gedanke dazu. Wir alle haben das, was eben die Bibel „Fleisch“ nennt, und das ist recht hoch entwickelt und sehr in Form und man muss sich nicht anstrengen, um diese Dinge zu produzieren – diese Werke des Fleisches. Man muss einfach nur sich gehen lassen, und der Rest kommt ganz von alleine.
Das ist deswegen wichtig, weil die Schrift sagt: So wie die Sünde geherrscht hat zum Tode, so soll auch die Gnade herrschen.
Röm 5,21a
damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrsche …
Also wir haben nicht ein Leben vor uns in totaler Anstrengung und Zähne zusammenbeissen und ja nicht irgendwie locker sein und ja nicht irgendwie mal ein bisschen sich öffnen oder irgendwie sich nicht immer ständig kontrollieren. Sondern wir haben ein Leben in der Freiheit – ein Leben, wo in derselben überwältigenden Weise wie früher die Sünde geherrscht hat, so kann und soll jetzt auch die Gnade herrschen.
Genau so flächendeckend, genau so einfach unser Leben bestimmen. So kann die Gnade wirklich herrschen in unserem Leben, das ist möglich! Und viele Menschen haben bei diesem Thema „Charakterveränderung“ und Gehorsam, sie haben ein total verkehrtes Konzept und sie sehen lauter Verbote oder Gebote und sie sehen, also wenn ich mich nicht total zusammenreisse, wenn ich mich nicht ganz mächtig anstrenge, dann auf jeden Fall würde ich es nie schaffen.
Und hier kommt die gute Botschaft: Dieser Lebensstil, wo wir Gott gefallen, indem wir lernen nach dem Standard des Neuen Testamentes zu leben, dieser Lebensstil hat nichts mit Anstrengung zu tun – er hat nichts mit Anstrengung zu tun! Wir überwinden unsere alten Schwachstellen nicht durch krampfartige Einsätze unserer eigenen Kraft, das ist nicht die Art und Weise, wie wir in die Freiheit hineinkommen.
Sondern wie wir sehen werden, es ist ein Werk Gottes in uns. Gott motiviert uns und Gott befähigt uns und Gott selbst hilft uns, das allerwichtigste zu tun, es hat nichts mit Kraftanstrengung zu tun, aber auch gar nichts.
Okay, dann der nächste Punkte zum Thema „Fleisch“.
Galater 5,16 spricht von der „Lust des Fleisches“.
Gal 5,16
Ich sage aber: Wandelt im Geist, so werdet ihr die Lust des Fleisches nicht vollbringen.
Sünde ist deswegen ein Problem, weil sie ein gewisses Maß von Lust produziert. Und Menschen sündigen, Menschen geben dem Fleisch Raum, weil eben auf die Impulse des Fleisches einzugehen oder das Fleisch zum Einsatz zu bringen, dem Fleisch Raum zu geben eben „Lust abwirft“. Das ist das große Problem. Denn mit Leichtigkeit kann man sich vorstellen, dass man ja sündige Verhaltensweisen durchschauen kann und verstehen kann. Aber es ist kein Problem von mangelndem Verständnis, sondern Sünde ist ein Problem von mangelnder Motivation.
Und Paulus redet von der „Lust des Fleisches“ und er sagt, es gibt einen Lebensstil, der uns hilft, dass wir die Lust des Fleisches nicht erfüllen. Und eben nicht, indem wir sagen: „Naja, das bisschen Lust, was wir haben – typisch Gott – das müssen wir jetzt auch noch opfern, damit wir dann total frustriert und leer und erschöpft uns durch dieses Leben quälen“. Das ist nicht die Art und Weise, wie Gott uns entgegenkommt und wie Er uns motiviert zu dem neuen Lebensstil. Sondern Er tut es, indem Er uns bessere, schönere und größere Lust gibt!
Und das alles ist enthalten, und das werden wir entfalten in dieser Lektion hier, in diesem Begriff, in diesem Thema „Wandel im Geist“. Das ist ein Lebensstil, wo wir neue Lustquellen erschlossen bekommen, wo eine neue Inspiration in unser Leben kommt, wo wir motiviert werden durch Gottes Liebe, durch Gottes Güte, durch Gottes Bestätigung und Seine Kraft. Und das ist so stark, dass wir freiwillig, ohne dass wir uns dazu zwingen und dahinprügeln müssen oder uns etwas abkneifen müssen, befähigt werden, in neuer Weise Verhaltensweisen einzuüben und zu lernen und so eben auf lange Sicht gesehen einen anderen Charakter bekommen, einen wesentlich besseren – Preis dem Herrn!
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„Wandel im Geist“ ist also das, was uns hier beschäftigen soll und weil Sünde oder das Fleisch „Lust bringt“, deswegen kann man schon sagen, Wandel im Geist muss einfach, weil es typisch ist für Gott, das Böse wird mit dem Guten überwunden und nicht, indem man das Böse bekämpft.
Viele, viele Christen haben eine Vorstellung, sie sind negativ fixiert und sie versuchen, das Böse zu bekämpfen, indem sie sich auf das Böse konzentrieren. Und das ist nicht die neutestamentliche Art und Weise. Du siehst viele Male: „Tut nicht mehr das“, aber dann geht’s weiter: „Sondern stattdessen …“.
Weil wir alle so angelegt sind, wir können nur das eine tun, und während wir das eine tun, können wir nicht automatisch das Gegenteil tun. Und wir versuchen manchmal etwas negatives abzustellen, indem wir uns konzentrieren auf das negative und versuchen, das Negative zu verhindern oder zu unterdrücken. Das ist nicht die Art wie Gott uns anleiten möchte, mit negativen Verhaltensweisen umzugehen. Sondern immer das Gegenteil suchen und uns dann darauf ausrichten, die positive Alternative zur Geltung zu bringen.
Okay, Paulus redet also von diesem großen Gegensatz hier – in diesem Galterbrief, aber auch an anderen Stellen – Fleisch und Geist.
Fleisch, sagte ich schon, ist das, was wir sind ohne den Herrn. Und das ist nicht sehr viel und das ist nicht sehr beeindruckend. Und unsere Umgebung stöhnt manchmal und sagt: „Herr, verändere ihn“. Und dann sitzen wir hier und hören „Wandel im Geist“. Hallelujah. Das ist die Antwort von Fürbitte von vielen. Preis dem Herrn.
Und „Geist“, damit ist nicht der Heilige Geist gemeint, sondern unser Geist. Das ist das, was wir sind aufgrund des stellvertretenden Leidens und Sterbens und der Auferstehung des Herrn. Geist ist das, was wir sind als neue Menschen, dem Geist nach, weil wir von neuem geboren sind.
Und das ist hat einen Konflikt miteinander, sagt uns der Galaterbrief. Fleisch ist gegen den Geist, aus einem Grunde: Um uns in einen Kampf zu verwickeln, damit wir nicht tun, sagt dort Paulus interessanterweise, was wir wollen.
Gal 5,17
Denn das Fleisch gelüstet gegen den Geist und der Geist gegen das Fleisch; und diese widerstreben einander, sodass ihr nicht das tut, was ihr wollt.
Dieses Aufbegehren, dieses Stör-Manöver, dieses Behindern des Fleisches hat eigentlich nur ein Ziel: Uns abzuhalten zu tun, was wir wollen. Und das ist eine gewaltige Aussage. Das sagt nämlich, dass wir als Kinder Gottes so frei sein sollen, dass wir tun und lassen können, was wir wollen.
Das klingt sehr gefährlich, aber wenn wir verstehen, dass Gott vorher etwas in uns tut an Veränderung und unsere Wünsche, unser Verlangen, unsere Ziele usw. erneuert und verändert, dann ist das nicht gefährlich. Aber diese Freiheit ist für uns da! Dass wir tun können, das, was wir wollen. Und was uns daran hindert, ist das Fleisch.
Denkt an, was Jesus sagte: Der Geist ist willig, das Fleisch ist schwach.
Mt 26,41b
Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach.
Und oftmals betonen wir das in der verkehrten Weise: Der Geist ist willig, aber *das Fleisch (!) ist schwach(!)*.
Aber lasst uns das doch in einer anderen Weise betonen: Wir haben einen willigen Geist von Gott bekommen! Das ist einer der größten Offenbarungen, die du bekommen kannst über dich nach dem, was du jetzt im Geist bist. Paulus sagt: Wir kennen niemand mehr dem Fleische nach.
2Kor 5,16a
So kennen wir denn von nun an niemand mehr nach dem Fleisch
Und das ist das Problem: Wir kennen uns zu sehr „dem Fleische nach“. Und Fortschritte werden wir nur machen, wenn wir uns dem Geiste nach kennen.
Und wir brauchen Offenbarung: Wer sind wir? Was hat Gott uns gegeben? Wozu hat er uns befreit? Wozu hat er uns ausgestattet? Was ist eigentlich schon in uns hineingelegt?
Denn Wandel im Geist bedeutet nichts anderes, weil es ja das Gegenteil ist von „Wandel im Fleisch“ – es bedeutet nichts anderes als der neuen Natur, die wir ja geschenkt bekommen haben, fix und fertig, serienmäßig schon eingebaut, dieser neuen Natur in uns Raum zu geben. Wandel im Fleisch ist der alten Natur Raum zu geben, Wandel im Geist ist der neuen Natur Raum zu geben.
Und ohne dass ich jetzt zu sehr irgendwie das aufgreife, aber da gibt es ja eine ganze Reihe von Aussagen im Worte Gottes, die uns beschreiben, wer wir sind dem Geiste nach. Und eines der wichtigsten Aussagen, die uns ein neues Selbstbild geben können und die uns helfen können, aus dieser Verzweiflung über uns selbst auszusteigen – eine der wichtigsten Aussagen ist die: Wir sind durch Gottes Gnade gehorsam gemacht worden.
Röm 6,17
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist.
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Wir sind gehorsam gemacht worden! Der neue Mensch ist nach Gott geschaffen. So wie der alte Mensch nach dem Teufel geschaffen ist, mit einem eingebauten Verlagen, immer das Verkehrte zu tun, immer das zu tun, was dem Lebensstil des Teufels entspricht und was dessen Resultate hervorbringt: Zerstörung und Selbstzerstörung. Das ist ja auch das Schicksal des Teufels – er richtet Zerstörung an, aber letzten Endes – er zerstört sich selbst. Das ist die Frucht einfach eines solchen Lebensstils.
Und jetzt umgekehrt – Leben im Geist ist Heilung für uns und Heilung und Hilfe, Lösung, Auferbauung, Ermutigung für andere. Wenn wir anfangen, im Geist zu wandeln, dann zum ersten Mal sind wir nicht mehr Teil des Problems, sondern Teil der Lösung. Wir sind nicht mehr Teil des Problems dieser Welt, sondern wir fangen an, Stück für Stück, mehr und mehr Teil von Gottes Antwort zu sein.
Dieses Problem in der Welt ist die Sünde, und die Sünde hat eben einen Mechanismus, sich selber aufrecht zu erhalten oder sogar sich selber zu multiplizieren. Die Sünde des einen bewirkt – wenn ich im Fleisch wandle – dass ich darauf wiederum mit Sünde reagiere. Entweder indem ich total protzig, patzig irgendwie zurückschlage und sage, sowas kannst du mit mir nicht machen und bin böse, hasserfüllt oder voller Rache oder irgendsoetwas. Das ist Sünde, ja? Das wisst ihr, ja? Okay.
Oder aber vielleicht scheingeistlich a la Pharisäer-Natur: „Wie kann man nur? Wie kann man nur so etwas primitives tun wie ich das da gerade bei meinem Bruder sehe?“ Ich entrüste mich und das Entrüsten ist genauso sündig wie das, was der Bruder tut!
So, seine Sünde, wenn ich im Fleisch wandle, produziert auf meiner Seite wieder Sünde. Und dann ist er vielleicht darüber beleidigt oder schockiert oder gefrustet darüber, dass ich entrüstet bin – und so spielt man also Ping-Pong. So richtet man eine Ehe zugrunde, so zerstört man eine Atmosphäre in der Wohngemeinschaft, so geht es am Arbeitsplatz, so geht es in der Welt – die Sünde hat eine Kraft in sich, sich selber zu multiplizieren und zu vervielfältigen und das Leid in alle Ecken dieser Erde zu streuen.
Und wenn wir im Geist wandeln, dann durchbrechen wir dieses Ping-Pong Spiel, wir hören damit auf. Sondern wir werden jetzt welche, die Böses mit Gutem überwinden. Alle Welt kann nur Böses mit Bösem überwinden, und wenn sie noch so guten Einsatz dabei bringt – alles Getrennte von Gott, wenn es auch noch so schön sich anfühlt oder anschaut oder beeindruckend ist, ist letzten Endes ein Versuch der Selbsterlösung, wird wieder zu Stolz führen und zu noch schrecklicheren Dingen und es ist ein Versuch, das Böse mit Bösem zu überwinden.
Und nur wenn wir eben vom Geist geleitet werden und anfangen, anders zu reagieren, dann können wir wirklich zum allerersten Mal Teil von Gottes Antwort sein. Und wir lernen, das Böse mit Gutem zu überwinden. Damit habe ich gleich gesagt, dass „Wandel im Geist“ sehr, sehr viel mit Reaktionen zu tun hat.
Wir werden lernen, auf eine andere Art und Weise zu reagieren auf alle möglichen negativen Herausforderungen und Angriffe und Bedrängnisse usw., die das Leben in Hülle und Fülle bietet.
Und wenn wir verstehen, wie die Kraft Gottes in unser Leben kommt und wie wir dann spezifisch anders reagieren können, dann geschieht etwas ganz interessantes: Dann entdecken wir, dass aus den Schwierigkeiten, den Problemen, den negativen Dingen dieses Lebens sogar noch etwas Gutes kommen kann, weil wir daraus lernen.
Und das ist wichtig, dass wir eine solche positive Haltung haben: Ich kann aus allem, was da vorkommt und was in meinem Leben an Negativem da sich ereignet, ich kann mit Gottes Hilfe daraus etwas Gutes machen. Ich bin nicht ein Opfer der Umstände, das ist eines der schrecklichsten Lügen überhaupt: Wenn man sich so als ein hilfloses, kleines Opfer des Lebens so sieht. Das gebiehrt nichts anderes als Selbstmitleid und Depression und Traurigkeit und das wird keineswegs dazu führen, dass wir Menschen werden, die überwinden können. Wir können nicht überwinden, weil wir schon überwunden sind. Wir sind kein Opfer!
Und ich habe viele Menschen gesehen in der Seelsorge, die eine solche „Opfer-Mentalität“ haben. Und dahinter steht eine Haltung, die eben mit den Wahrheiten des Wortes Gottes eigentlich gar nicht vereinbar ist.
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Der sich als Opfer sieht, sagt: „Ich bin ganz alleine, niemand hilft mir, alles ist zu schwer, alles ist mir zu viel, alles irgendwie ist gegen mich und niemand hilft mir“.
Das ist diese Haltung, die eben das Opfer hat. Eine Haltung voller Selbstmitleid und wenn du es genau analysierst, eine Haltung voller Lüge! Voller Lüge. Weil wir damit faktisch ja ausdrücken, all die schönen Verheißungen, die wir lesen: Gott sagt, Er ist mit mir und wenn die Fluten kommen, sie werden mich nicht ersäufen, wenn ich durchs Feuer gehe, es wird mich nicht verbrennen.
Jes 43,2
Wenn du durchs Wasser gehst, ich bin bei dir, und durch Ströme, sie werden dich nicht überfluten. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt werden, und die Flamme wird dich nicht verbrennen.
Das ist alles schön, das sind schöne Bibelverse, die sind gut für die Stille Zeit, aber sie nützen nichts, sie bewirken nichts im Alltag. Ich entmachte das Wort Gottes mit meinem Festhalten an der Lüge. Ich sage: Ja, schön und gut, Gott hat versprochen, Er ist mit mir, aber bitte – wo ist Er denn?! Ich sehe ja, Er ist nicht mit mir. Alles ist genau wie vorher! Meine lieben Geschwister, so lieb sie sind, sind immer noch genauso gegen mich und keiner liebt mich, alle lehnen mich ab usw.
Wir entmachten das Wort Gottes gleich von Anfang an, weil wir etwas wichtiges versäumt haben: Zu achten auf unsere Reaktion, die wir haben oder die wir eben verändern können.
Und „Wandel im Geist“ hat sehr viel damit zu tun, unsere Verhaltensweisen und unsere Reaktionen zu verändern.
Aber das ist ein bisschen vorgegriffen, gehen wir ein bisschen der Reihenfolge nach vor. Ich komme dann noch dann dazu.
Wandel im Geist heißt also, dass wir einen Lebensstil lernen, wo wir die neue Natur aktivieren oder der neuen Natur Raum geben in uns. Und das muss unbedingt damit beginnen, dass wir ein ziemlich klares Konzept haben, wer wir überhaupt sind, jetzt dem Geiste nach. Wer wir jetzt dem Geiste nach sind.
Und es gibt eine Fülle von Aussagen im Worte Gottes, die eben beschreiben, was wir haben, was in uns hineingelegt wurde, was da ist. Und Wandel im Geist beginnt damit, wenn wir dieser neuen Natur Raum geben wollen, wir müssen sie kennen, wir müssen ein Vertrauen entwickeln zu dem, was Gott in uns hineingelegt hat.
Also auf geht eine Reise – nicht jetzt hier, sondern zu Hause als Hausaufgabe – durch die Briefe des Neuen Testamentes. Und dann machen wir ein Bibelstudium, was sagt Gott denn über den neutestamentlichen Gläubigen, der er dem Status nach ist. Also nicht dessen, was er aktuell tut und was man äußerlich sieht, sondern was Gott unsichtbar in ihn hineingelegt hat. Wir brauchen ein klares Konzept: Wer sind wir?
Und eins der Dinge, da war ich jetzt eben so ein bisschen vom Wege abgekommen, ist, wir sind gehorsam gemacht worden von Herzen.
Wenn ihr das wissen wollt, wo das steht, das steht im Römerbrief.
Röm 6,17-18
17 Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde gewesen, nun aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Vorbild der Lehre, das euch überliefert worden ist.
18 Frei gemacht aber von der Sünde, seid ihr Sklaven der Gerechtigkeit geworden.
Und hier ist es wichtig und genauso auch bei vielen anderen Schriftstellen, die etwas sagen über uns: Dies redet nicht von dem, was man von außen bei dir beobachten kann, was dein Bruder gerade an dir erlebt oder erlitten hat, sondern das redet von dem, was Gott bei der neuen Geburt in dir getan hat. Und wir könnten schnell irgendwie mit einem verkehrten Hang zu gründlicher Ehrlichkeit irgendwie sagen: Ja, also das kann ich ja nun wirklich nicht von mir sagen, „Sklaven der Sünde wart“ – was heißt hier „wart“? Ich bin es immer noch! Mein ganzer Lebenswandel Tag für Tag, nicht gerade jetzt auf dem Höhepunkt eben von einem schönen Seminar, aber ansonsten irgendwie – legt davon Zeugnis ab, dass von einer Befreiung von der Macht der Sünde gar nicht die Rede sein kann.
Und dann müssen wir aufpassen, dass wir hier verstehen, wovon Gott redet: Gott redet von dem, was wir sind, dem Geiste nach. Was wir bekommen haben, was Er in uns investiert hat. Und das neue werden wir niemals sehen wenn wir es nicht zuvor anerkennen. Es beginnt damit, dass neue anzuerkennen, was wir haben. Und wir können mit einem verkehrten Hang zur gründlichen deutschen Ehrlichkeit, wir können das totschlagen und sagen: „Nein, das darf ich nicht sagen“.
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Da sagt Paulus: Dank sei Gott, der uns allezeit Sieg gibt in Christus.
1Kor 15,57
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!
2 Kor 2,14
Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart!
Du sagst: Ja, schön, wann komme ich dahin, dass ich das auch einmal über mich sagen kann? Das kann der große Paulus von sich sagen, aber das kann nicht ich von mir sagen.
Doch! In Christus hast du genau wie Paulus allezeit Sieg. Er redet nicht von seinen ehrwürdigen Verdiensten als langjähriger bewährter Apostel, sondern er redet von Segnungen in Christus. Dank aber sei Gott, der uns allezeit Sieg gibt IN CHRISTUS. Nicht aufgrund unserer apostolischen Reife und Erfahrung, sondern in Christus.
Und deswegen also ein Bibelstudium, wer wir sind im Herrn, in ihm, durch die neue Geburt, was der Geist Gottes in uns hineingelegt hat. Und das, was wir da finden, haben wir anzuerkennen, zu bejahen, und anzuerkennen.
Phlm 6 redet von einem wirksamen Glauben, den wir haben können, in der Erkenntnis all des Guten in uns, das wir haben im Hinblick auf Christus.
Phlm 6
dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Erkenntnis alles Guten, das in uns im Hinblick auf Christus ist.
„Wandel im Geist“ heißt, der neuen Natur Raum zu geben. Die neue Natur ist ein Teil von dir, der anfängt herauszukommen oder sich zu zeigen oder aktiv zu werden, wenn du dem, was in dir drin ist, vertraust. „Wandel im Geist“ hat sehr viel mit Vertrauen zu tun. Vertrauen gegenüber den Segnungen Gottes und auch – wie wir nachher noch sehen werden noch viel mehr – Vertrauen gegenüber dem Geist Gottes. Es hat etwas mit unserem Vertrauen zu tun.
Und wenn wir erkennen, wie Gott uns gesegnet hat, dann natürlich ist die Grundlage das Wort Gottes. Gott beschreibt, was Er uns gegeben hat, und wir als gehorsame Kinder – wir stimmen mit Ihm überein. Wir übernehmen Seine Sicht von uns, wir übernehmen die Art und Weise, wie Er uns beschreibt und was Er in uns hineingelegt hat – ohne Rücksicht darauf, ob wir das jemals erlebt haben, gefühlt haben oder erfahren oder nicht.
Wichtig ist, sagt Gott, dass es mir gehört? Und wenn es so ist, dann stimm du damit überein und krieg nicht irgendwie einen traurigen Augenausdruck und dann irgendwie sagst du: Ja, ich wünschte, ich könnte das von mir auch sagen – allezeit Sieg in Christus.
Dann hast du die ganze Sache nicht verstanden! Du hast – wie jeder andere auch – Sieg in Christus. Da ist keine Niederlage in Christus, weil der Gott, der uns erlöst hat und der uns berufen hat und für den wir leben eben in sich ein erfolgreicher Gott ist. Hallelujah.
Und dieses Leben ist in uns hineingelegt. Ein Leben, das eine einzigartige Qualität hat. Die Bibel redet von zwei verschiedenen Arten von Leben:
Es ist das normale, natürliche, irdische Leben, was eigentlich nur eine Degeneration des göttlichen Lebens ist, das ist das teuflische Leben, und das wir eben im Fleisch ausleben.
Und es ist das Leben aus Gott. Wir nennen das auch „ewiges Leben“, aber wenn wir „ewiges Leben“ sagen, wir denken immer in Zeitkategorien. Und natürlich haben wir in diesem Sinne auch ewiges Leben, dass wir in alle Ewigkeit mit Gott zusammen sein werden. Natürlich! Aber das ewige Leben in Zeitkategorien hat der Sünder auch. Er wird auch ewig in diesem Feuersee sein – wie der Teufel. Das ist nicht das wesentliche von ewigem Leben. „Ewiges Leben“ wäre vielleicht besser übersetzt mit „göttlichem Leben“. Das ist eine göttliche Art von Leben, das wir bekommen haben und diese Art von Leben ist sehr interessant. Es ist ein Leben, das den größten Widerstand, den das Reich der Finsternis auf dieser Welt bieten kann – oder überhaupt bieten kann – den größten Widerstand, den größten Druck, die größte Herausforderung, den größten Angriff, den das Leben überhaupt erfahren kann, nämlich den Tod. Diesen Angriff hat das Leben aus Gott erlebt und überlebt.
Es ist Auferstehungsleben, das durch den Tod gegangen ist und der Tod konnte es nicht unter Kontrolle behalten. Das ist deswegen so wichtig für uns, weil dieses selbe Leben jetzt in uns ist. Und das heißt: Wenn die stärkste Waffe des Teufels zuschanden geworden ist und nicht sich als mächtig genug erwiesen hat eben dieses Leben einzufangen, einzugrenzen, zu unterdrücken, zu ersticken, zuende zu bringen – wenn das dem Teufel nicht gelungen ist durch den Tod eben an Jesus – dann heißt das: ALLE seine Waffen sind schwach, sind hilflos und sind total nicht ausgerüstet für das, was wir jetzt heute haben.
Es gibt in dieser Welt, aus dem Reich der Finsternis nichts stärkeres als Tod, es gibt nichts stärkeres. Und das Leben in uns ist das Auferstehungsleben und es ist durch den Tod gegangen.
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Wenn du das verstehst, wenn du das weißt, was das bedeutet, und das kommt nur zustande, indem der Heilige Geist uns Offenbarung gibt. Und wenn du die Schriften des Paulus studierst, dann wirst du sehen, dass er sich sehr, sehr große Mühe darum macht, dass Gläubige das verstehen. Das geht über Intellekt, über Information weit hinaus. Wir brauchen eine echte Offenbarung.
Und deswegen z.B. solche Gebete – Epheser 1,15-22 oder manche andere. Oder eben, was ich vorhin sagte, Philemon 6 – „Erkenntnis all dessen, was in uns ist“.
Wir brauchen eine echte lebendige Offenbarung, das muss irgendwie uns wie Schuppen von den Augen fallen – diese Art von Leben, diese Art von Eigenschaften hat Gott in mich hineingelegt. Nur das, was du erkennst und was du glaubst, wirst du auch erleben.
Vor „Erleben“, und wir sind alle scharf auf „Erleben“ und Gott will, dass wir etwas erleben, vor „Erleben“ kommt Erkennen und Glauben. Das ist das Problem von so vielen, die die Liebe Gottes suchen und nicht kennen und seelisch schier verhungern und sie sagen: „Ich hab das nie erlebt, dass Gott mich lieb hat“ und sie suchen Liebe.
Aber lasst uns verstehen, Liebe ist nicht ein abstraktes Dingsbums, in das man so hineinrennt oder was man irgendwie plötzlich wie so einen schweren Zementsack einfach auf den Kopf gedonnert kriegt und dann ist es halt da – spürbar. Liebe durchläuft verschiedene Phasen – Erkennen und Glauben und dann Erfahren. Deswegen sagt 1. Joh 4,16: Ihr habt erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu euch hat.
1Joh 4,16
Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.
Erst erkennen, dann glauben. Und Glaube führt zur Erfahrung.
Und deswegen mein guter Rat für die, die sich also ausstrecken nach der Liebe Gottes: Suche nicht ein Gefühl, sondern gründe dich in Wahrheiten und erlaube den Wahrheiten in dir ein Vertrauen – und das ist ja Glaube – in deinem Herzen hervorzubringen. Erst nach dem Glauben kommt die Erfahrung. Nach dem Glauben kommt die Erfahrung.
Und wir sollen diese neue Natur erkennen, das, was Gott in uns hineingelegt hat, was eben ein Akt des Glaubens ist – wir sehen das ja nicht. Wir erleben das ja noch nicht, aber wir glauben Ihm, dass es so ist wie Sein Wort das sagt. Und dadurch ist eine der ersten Grundlagen oder Stufen gelegt, dass wir diese neue Natur in Aktion auch sehen wollen.
Und diese neue Natur in Aktion bedeutet Sieg. Bedeutet eben Überwinden. Bedeutet in Schwierigkeiten ermutigt bleiben.
Auf einer schönen herrlichen „Heilig-Geist Konferenz“ ermutigt zu sein ist keine große Geschichte, aber dann wenn es von allen Seiten knüppeldicke kommt, dann sind doch die Probleme da, dass wir zu schnell das Handtuch werfen, die Flinte ins Korn oder irgendwo anders hin werfen. Versteht ihr? Da ist doch die Situation, ja? Wo wir etwas brauchen, um in Anbetracht von lauter Schwierigkeiten – und das ist doch unsere Erfahrung – das Hässliche an Schwierigkeiten ist: Meistens kommen sie scharenweise. Wenn sie kommen, dann gleich im Rudel. Und nicht fein verteilt übers Jahr so wie die Feiertage oder so. Mit großen Abständen. Sondern sie kommen hordenweise unangemeldet und sie überfallen uns. Das ist doch das Hässliche an den kleinen vielen Schwierigkeiten des Lebens.
Und dieses Leben aus Gott, das wir in uns haben, diese neue Natur, ist ein Leben, das in keiner Weise Unterstützung oder Inspiration aus der sichtbaren Welt braucht. Sondern es ist ein Leben aus dem Himmel und es bekommt seinen Nachschub aus dem Himmel. Nachschub aus dem Himmel!
Und wenn du durch die Glaubenshelden gehst in der Bibel – Altes und Neues Testament – dann siehst du, etwas hat sie ausgezeichnet: Sie konnten ermutigt sein und zuversichtlich sein, dankbar sein, begeistert sein in der Mitte von ungeheuren Problemen. Wenn wir das Leben von Paulus uns anschauen, durch was für Schwierigkeiten er gegangen ist, und er sagt: Wir sind doch überreich an Freude inmitten allen unserer Trübsale.
2 Kor 7,4
Ich spreche mich mit voller Offenheit euch gegenüber aus, ich bin voll Rühmens über euch, habe Trost in Fülle und bin überreich an Freude bei aller meiner Trübsal.
Und wir denken, das gibt’s doch gar nicht, also entweder, der hat gelogen oder das ist halt die Spezialausstattung des Apostels. Aber um dieses zu erfahren – er hat nichts anderes genutzt als was du und ich haben – seine neue Natur. Dieses Leben, das wir haben, ist ein Leben aus Gott und es braucht nicht die Unterstützung des Sichtbares, es braucht nicht ein paar Probleme, die erstmal wieder ein bisschen abrücken, damit dieses neue Leben sich wieder erholen kann.
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Es kann total aussichtslos aussehen – wie Paulus das sagt, als er dort sein Leben beschreibt. Da sagt er:
2 Kor 4,8-9
8 In allem sind wir bedrängt, aber nicht erdrückt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg;
9 verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet;
Gerade heute morgen habe ich es noch gelesen, das hat mich so ermutigt und ich dachte: Mensch, das ist es!
Okay, er beschreibt dort seinen apostolischen Lebensstil. Und dann sagt er:
2 Kor 4,17
Denn das schnell vorübergehende Leichte unserer Bedrängnis bewirkt uns ein über die Maßen überreiches, ewiges Gewicht von Herrlichkeit
Und das ist der Gipfel der Frustration des Teufels. Die Drangsal, also die Schwierigkeiten, die Probleme, die Herausforderungen, sagt Paulus, bewirkt ein Maß, ein großes Maß von Herrlichkeit.
Und an der Stelle müssen wir aufpassen, dass wir nicht zu schnell irgendwie sagen: „Ja, bei mir aber nicht, bei mir wirkt zu viel Drangsal auf einmal Enttäuschung oder Depression oder irgendwie so etwas“, sondern Paulus erklärt ganz genau, warum das so ist. Und das hat alles mit „Wandel im Geist“ zu tun. Er erklärt, das Entscheidende in Drangsal-Situationen, Bedrängnissen, Angriffen, Bedrückungen, Herausforderungen, Schwierigkeiten – das Entscheidende ist die Art und Weise wie man reagiert.
2 Kor 4,17b,-18
[…] ein ewiges Gewicht von Herrlichkeit, da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare; denn das Sichtbare ist zeitlich, das Unsichtbare aber ewig.
An der Stelle hat die Tradition einfach irgendwie das verkürzt und damit total entstellt und hat gesagt: Ja, Leiden ist gut und wir Christen müssen leiden, und das Leiden wirkt irgendwie etwas Gutes. Und das ist Quatsch! Leiden bewirkt nichts Gutes. Leiden wird dich fertig machen.
Viele Leute glauben an den tieferen Sinn von Krankheit, dass es uns „edelt“ und dass es unseren Charakter irgendwie demütig macht usw. Ich habe viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet und habe gesehen, Menschen werden immer verbitterter. Immer verbitterter je mehr sie leiden. Nicht das Leiden hat die Kraft etwas Herrliches in uns hervorzubringen. Das würde ja bedeuten, dass der Teufel an unserer Heiligung arbeitet. Das ist nicht der Fall. Er hat nichts das geringste Interesse daran. Er hat nur ein Interesse: Uns fertigzumachen, uns so zu entmutigen, dass wir irgendwann sagen, okay, also das mit dem Glauben hab ich auch mal probiert, das lassen wir jetzt sein, es bringt einfach keine Früchte.
Nicht das Leiden, nicht die Drangsal bewirkt etwas automatisch, sondern die Reaktion, unsere Reaktion auf die Drangsal. Und wir können entweder eben wieder in der Art und Weise der Welt reagieren mit Empörung – „warum ausgerechnet ich?“. Typische Reaktion wenn was schief geht. „Herr, warum ich?“ Mit anderen Worten: „Warum hast du dieses Unheil nicht meinem Nachbarn geschenkt?“ Wie freundlich! Wie christlich! Wie liebevoll!
„Warum ausgerechnet ich?“ Dahinter ist eine solche Selbstgerechtigkeit! Ich, der ich doch jeden Sonntag zur Kirche gehe, der ich doch so einigermaßen regelmäßig meine Bibel lese und auch sogar ab und zu ein paar Groschen in den Kollektenteller lege, ausgerechnet ich, warum gerade ich. Warum nicht den Sünder von nebenan?
Selbstgerechtigkeit! Und im übrigen verkennen wir total die Tatsache, dass all das Übel dieser Welt, dass es nicht von Gott kommt, sondern dass es vom Teufel kommt – wir haben die völlig verkehrte Adresse gewählt für unsere Anklagen. Dass Übel dieser Welt kommt nicht von Gott – es kommt vom Teufel.
Aber „Wandel im Geist“ ist ein genialer Weg, aus dem, was der Teufel macht, um uns kaputt zu machen, etwas Gutes zu erleben – nämlich den Segen Gottes, dass das Böse überwunden wird und etwas Gutes daraus kommt.
Und Paulus sagt: Die Herrlichkeit kommt, indem wir eben nicht auf das Sichtbare schauen, sondern auf das Unsichtbare.
2 Kor 4,18a
da wir nicht das Sichtbare anschauen, sondern das Unsichtbare
Und was ist das Unsichtbare? Das ist der Geist, der Bereich des Geistes, die neue Natur, der Heilige Geist, das Wort Gottes, Hilfe, die Engel und all das. Die wunderbaren Verheißungen – das ist das Unsichtbare, auf das wir schauen sollen und schauen können.
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Und so, und das ist nichts anderes als „Glauben“ – Glauben heißt, nicht auf das Sichtbare zu sehen, sondern das Unsichtbare in Betracht zu ziehen und damit zu rechnen.
Okay, soviel also zu einigen grundsätzlichen Dingen. Jetzt lasst uns ein bisschen präziser werden, wie können wir jetzt tatsächlich Schritte gehen, die diese Kraft Gottes anfangen lassen zu fließen. Und nur wenn Kraft fließt, sind wir imstande, aus alten Verhaltensweisen heraus zu kommen. Ich weiß nicht, ob du schon mal, das gibt’s ja heute kaum noch, auf dem Lande ist ja jetzt jeder Feldweg geteert, aber früher, da gab’s noch so richtige Feldwege und wenn dann Matschwetter war, dann fuhr man dann mit dem Trecker solche tiefen Rillen da hinein. Und ich weiß nicht, ob du das noch kennst, ja? Wenn diese Rillen tief genug sind, du kannst mit dem Trecker da durch fahren, du brauchst gar nicht mehr zu lenken, das fährt von alleine. Du brauchst gar nicht zu lenken, weil die Rillen sind so, dass die Reifen gerade hineinpassen, und das fährt einfach. Du kannst sogar um die Kurve fahren. Du brauchst gar nicht zu lenken, die Rillen machen das alleine.
Und so ist auch unser Charakter. Und es braucht einen Aufwand von Kraft aus dieser eingefahrenen Rille herauszukommen und dagegen zu steuern und einen anderen Weg einzuschlagen. Unser Charakter – das hat sich alles so verselbstständigt, weil wir so hart dran gearbeitet haben – über so viele Jahre uns Dinge hier irgendwie haben erlaubt zu reagieren nach einer Weile, dass es automatisch geworden ist. Wir müssen nichts mehr tun. Und dann kommen die Menschen und sagen: Ich weiß gar nicht, wie das kommt, also ich will es auf jeden Fall nicht, aber in mir kommt dieser Zorn hoch und dann passieren irgendwelche Vulkanausbrüche – also ich bin das jedenfalls nicht.
Doch – wir sind das! Das ist nur schon so eine Automatik geworden, dass wir nichts mehr tun müssen um es auszulösen. Das ist so eine Hingabe an das Äußere, das von alleine der nötige Reiz von draußen die entsprechende Reaktion von innen bewirkt. Und Wandel im Geist hat auch sehr viel damit zu tun, dass wir Verantwortung übernehmen für unser Leben, dass wir Verantwortung übernehmen für unsere Reaktionen.
Es hilft uns kein bisschen weiter, das auf irgendeinen Automatismus in uns zu stellen und zu sagen: Das muss wohl ein Dämon sein, und ich vermute, in meinem Falle ein besonders kräftiger irgendwie, der das bewirkt. Oder wir verlagern das Problem nach außen und sagen: Also, DU bist das Problem. Ja? Diese übliche Redeweise: „DU bringst mich zu Weißglut, DU nervst mich, DU machst mich wahnsinnig. Oder irgendwie so etwas.
Und wir müssen da sehr genau exegetisch arbeiten und dann stellen wir fest, das ist nicht eine Betrachtungsweise, wie sie dem Neuen Testament entspringt. Denn wenn ich sage: Du machst mich wahnsinnig – dann heißt das: Du musst dich ein bisschen ändern, damit du nicht mehr solche Reaktionen bei mir hervorrufst. Du bist schuld.
Aber die biblische Betrachtungsweise ist: Ich habe Verantwortung für meine Worte, für meine Gedanken, für meine Gefühle inkl. meiner Zornesausbrüche.
Ich bin verantwortlich – niemand sonst! Und das ist das uralte Spiel, was eben gespielt wird im Bereich Sünde, dass man immer jemand anders verantwortlich macht. Dass die Schuld verschoben wird und verlagert wird. Keiner will sie haben, keiner will verantwortlich sein. Und man schiebt es immer auf andere.
Also, da muss Kraft hineinkommen, damit wir überhaupt herauskommen aus diesen eingefahrenen Rillen und dass wir lernen können, anders zu reagieren. Diese Kraft ist natürlich der Heilige Geist. Apg 1,8 – Ihr werdet Kraft empfangen wenn der Heilige Geist auf euch kommt und ihr werdet meine Zeugen sein.
Apg 1,8
Aber ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist; und ihr werdet meine Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde.
Da haben wir diese Reihenfolge: Kraft, Veränderung – und diese Veränderung führt dann dazu, dass wir glaubwürdige Zeugen sind. Und ich denke, so wichtig diese Betonung ist – Zeichen und Wunder und Erweckung und all das – wir müssen eine klare Reihenfolge der Prioritäten haben. Gott ist wichtiger die Frucht des Charakters in meinem Leben als Zeichen und Wunder.
Im Himmel werde ich keine Zeichen und Wunder brauchen, aber ich brauche einen ordentlichen Charakter, sonst bin ich in Gefahr, den Himmel nicht mehr Himmel sein zu lassen. Und Gott muss sicherstellen, dass ich dem Himmel keine Gewalt antue in dem Sinne, dass ich den Himmel irgendwie beschmutze.
Und Gott wird uns lehren einfach dort Veränderung zu suchen, zu begehren, sie nicht zu fliehen, keine Angst zu haben davor und eben zu sehen: Es ist leicht! Es ist leicht!
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1 Joh 5,3b
und seine Gebote sind nicht schwer.
Sie Gebote sind nicht schwer! Und wir möchten aufbegehren und sagen, „Mann, hast Du ne Ahnung?! Wenn das Wort Gottes sagt, ich soll immer wieder vergeben, immer wieder vergeben – willst du mal bei mir wohnen, bei meiner Alten? Dann wirst du merken, das Gebot Gottes ist schwer! Immer wieder vergeben – jeden Tag, jeden Tag – es ist schwer!“
Nein! Wir müssen aufpassen mit Gott überein zu stimmen. Sein Gebot ist nicht schwer. Dann geht es weiter. „Denn … “
1 Joh 5,4a
Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt;
Hier ist wieder der Zusammenhang: Wir können nach Gottes Standard leben, weil wir eine Natur in uns haben. Und die neue Natur ist sozusagen danach geschaffen und so gebaut, dass sie diesem Standard entsprechen kann. Das ist unsere Natur. Gehorsam ist unsere Natur. Im Willen Gottes zu leben, das ist unsere Natur. Und darin geht es uns gut. Versuchen zu wollen etwas anderes zu leben, nämlich nach der Art der Welt, im Ungehorsam, in der Unabhänhigkeit von Gott, wird nichts anderes als Unglück produzieren.
Du bist Kind Gottes und du bist geschaffen nach dem Willen Gottes zu leben, und das wird dir die größte Erfüllung und die größte Zufriedenheit geben und den größten Genuss im Leben. Du bist geschaffen danach und du kannst das, du bist ausgerüstet.
Und wichtig ist, dass wir lernen, wie können wir dieser neuen Natur Raum geben.
Nun, erste war, ich wiederhole noch einmal: Dieses zu verstehen, was Gott uns gegeben hat. Und einige, wenige Aspekte habe ich genannt. Aber sehr grundlegende. Wir sind nach dem Willen Gottes geschaffen, wir sind von unserem Inneren her – wir sind gehorsam geworden von Herzen.
Und dann kommt das nächste dazu, dass wir einen Lebensstil lernen, wo die Kraft des Heiligen Geistes anfängt, zur Verfügung zu stehen oder uns zu dienen.
Wenn Paulus das betont, dass wir im Geist wandeln sollen, dann bezieht sich das doch nicht alleine – wie ich das bis jetzt betont habe – auf die neue Geburt, auf den Geist in uns, sondern eben auch auf den Heiligen Geist. Weil die miteinander kommunizieren.
Der Heilige Geist, wenn er uns begegnet, wenn er uns dient, wenn er wirkt in unserem Leben – er wirkt in unserem Geist. Und nur das, was dort als bewirkt wird und im Übermaß vorhanden ist, wirkt sich aus in unserer Seele, wirkt sich aus in unserem Körper. Gott begegnet uns in unserem Geist. Nicht in unseren Gedanken und auch nicht in erster Linie in unseren Gefühlen. Gefühle gehören zum seelischen Bereich, aber wenn genügend und auf richtige Art und Weise wir gelernt haben, dem Heiligen Geist Raum zu geben, wird das auch eine gefühlsmäßige Dimension annehmen, aber das ist nicht das erste. Es ist nicht das erste.
Und da gehen viele, viele Christen irre, sie suchen Gefühle. Und alle Welt sucht Gefühle und Gott will auch, dass es uns gut geht und damit ist unbedingt auch diese Gefühlsdimension eingeschlossen: Liebe, Freude, Friede – das sind Gefühle, die das neue Leben hervorbringen soll. Aber anders als die Welt – wenn wir Gefühle haben wollen, wir suchen nicht Gefühle, sondern der Weg, Gefühle zu bekommen, ist Gehorsam.
Gefühle kommen von alleine. Suche nicht Gefühle, suche Gehorsam und die Gefühle kommen von alleine, glaubt mir das.
Und wir schauen immer auf Gefühle. Oh, wie fühle ich mich heute? Wir sind immer nur beschäftigt damit, zu sehen wie wir uns fühlen. Ich bin ein Mensch gewesen, der eben einen solchen total selbstbezogenen Lebensstil geführt hat wie das jeder Drogenabhängige auch tut. Und das ganze Denken und alles dreht sich nur um Gefühle. Es geht immer nur darum, wie fühle ich mich heute? Und wieviel muss ich heute mir reinpfeifen damit ich mich wieder gut fühle?
Und man ist so in einer Routine, immer nur auf sich zu schauen. Und auch wenn man kein Drogenabhängiger war, kann man dieser Gefahr erliegen, und man schaut immer nur auf sich. Und es ist immer nur wichtig, wie fühle ich mich?
Aber wenn ich verstehe, was Gefühle sind, dann weiß ich, das macht überhaupt keinen Sinn, auf Gefühle zu warten oder auf Gefühle zu starren, ob sie nun kommen oder ob die schlechten nun endlich gehen. Wenn ich verstehe, Gefühle sind nichts anderes als Folgen oder Reaktionen oder Produkte von bestimmten Denkweisen und Haltungen und Verhaltensweisen – ich sag’s noch einmal, weil das so gewichtig ist:
Gefühle sind nichts anderes als Produkte von bestimmten Denkweisen, von bestimmten Verhaltensweisen und bestimmten Haltungen.
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Nehmen wir ein Beispiel. Eine Haltung von „ich bin nichts wert“ wird nach kurzer Zeit ein Gefühl eben von „unglücklich sein“ und von „unzufrieden sein“ produzieren.
Aber nichts das Gefühl „unglücklich sein“ ist dein Problem, sondern dein Problem ist die Haltung und diese Einstellung, die du hast dir selber gegenüber. Meistens haben wir das übernommen und das wurde uns sozusagen auferlegt und antrainiert und dann fühlen wir uns halt leer, unmotiviert, gelangweilt und uninspiriert, und das Leben hat irgendwie nichts farbiges und erfrischendes an uns.
So sind Gefühle nichts anderes als Folgen von bestimmten Verhaltensweisen und Denkweisen und Haltungen. Und willst du deine Gefühle verändern, nun, dann ändere deine Denkweise, ändere dein Haltung, ändere deine Verhaltensweisen – ganz einfach.
Willst du deine Gefühle verändern, ändere deinen Lebensstil. Und du wirst von alleine dann sehen, weil du an der Wurzel arbeitest und nicht versuchst, das Symptom irgendwie zu verändern, dass neue Gefühle in dein Leben kommen.
Und zu diesem ganzen Konzept „Erlösung“ bedeutet es auch, wir sind wieder zu dem gekommen, was am Anfang die Menschen sein sollten nach Gottes Plan: Menschen, die herrschen. 1 Mose 1: „Lasst uns Menschen machen, die herrschen“.
1 Mose 1,28
Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!
Und Röm 5,17 sagt, wenn wir die Fülle der Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit empfangen, dann werden wir herrschen durch Jesus Christus.
Röm 5,17
Denn wenn durch die Übertretung des einen der Tod durch den einen geherrscht hat, so werden viel mehr die, welche den Überfluss der Gnade und der Gabe der Gerechtigkeit empfangen, im Leben herrschen durch den einen, Jesus Christus.
Erlösung bedeutet, wir kommen wieder zurück in den ursprünglichen Plan. Und Gottes Plan ist, dass wir Menschen sein sollen, die herrschen. Nicht über Menschen, sondern die herrschen im Leben über die Umstände. Und wir können niemals lernen, über die Umstände zu herrschen, wenn wir nicht über unsere Gedanken und unsere Gefühle beginnen zu herrschen. Herrschaft beginnt innen.
Und können wir nicht unsere Gedanken, unsere Gefühle und unsere Haltungen unter Kontrolle nehmen, wir werden niemals Menschen werden, die ein siegreiches Überwinder-Leben führen können, es ist total ausgeschlossen. Weil das, was uns runterreißt – oder sozusagen das Wesen von Niederlage ist, dass wir überrollt werden von negativen Gefühlen: Entmutigung, Hoffnungslosigkeit, Enttäuschung, Abgelehnt sein, Missverstanden sein, und und und … Das sind alles Gefühle, die überwältigen uns, und die Folge davon ist, du wirst lustlos oder sogar böse und bösartig.
Von diesen Dingen überrollt zu sein, wird immer dazu führen, du hast keine Lust mehr, das Wort zu studieren. Du hast auch gar keine Lust in die Versammlung zu gehen, du hast keine Lust, anderen Menschen etwas von Jesus zu sagen. Von diesen negativen Dingen überrollt zu sein, heißt, dass dein geistliches Leben – hoffentlich nur für ganz kurze Zeit – zu einem echten Stillstand gekommen ist.
Und Herrschaft beginnt damit, dass wir lernen zu verstehen, was passiert da in uns und wie können wir diese Dinge herausbekommen aus unserem Leben.
Und das eben hat zu tun mit dem Heiligen Geist, dem wir Raum geben.
2 Kor 13,13b
… die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen!
Das ist nicht die theoretische oder dogmatische Wahrheit irgendwie – ja, der Heilige Geist wohnt in mir – sondern „Gemeinschaft“.
Wie Menschen in der Ehe – sie können miteinander verheiratet sein, aber sie haben keine Gemeinschaft. Sie sind legal dem Status nach verheiratet, aber sie haben keine Gemeinschaft. So können wir auch den Heiligen Geist in uns haben, aber wir kennen ihn gar nicht. Wir haben keine Gemeinschaft und wir geben ihm keinen Raum und er kann dann uns nicht dienen. Er kann uns nicht dienen und damit ist diese Zufuhr von Kraft einfach nicht da, und das ist gleichbedeutend damit, wir werden keine echte Veränderung erleben. Weil die Änderung kommt durch den Heiligen Geist zustande.
Apg 1,8
sondern ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis an das Ende der Erde!
Die Veränderung kommt durch den Heiligen Geist. Also wir brauchen ihn ganz, ganz, ganz dringend.
Und dann ist es notwendig, dass wir verstehen, wie haben wir mit ihm Gemeinschaft und wie können wir ihm Raum geben in unserem Leben.
Und wenn wir etwas verstehen über sein Wesen – und sicherlich Gemeinschaft fängt damit an, dass wir studieren im Worte Gottes, die Person, das Wesen des Heiligen Geistes – dann werden wir entdecken, dass er bestimmte Vorlieben hat, dass er bestimmte Dinge mag und andere Dinge nicht mag.
Und Gemeinschaft ist nichts anderes als mich darauf einzustellen, was ihm gefällt und eine Entscheidung zu treffen – viel mehr können wir kaum tun – eine Entscheidung zu treffen: Das sollen die Dinge sein, nach denen ich mich jetzt ausrichte im Leben, danach werde ich mein Leben neu orientieren.
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Und ich will einfach anhand von einigen Eigenschaften des Heiligen Geistes das zeigen, wie wir dem Heiligen Geist Raum geben können. Und sobald wir ihm Raum geben, fängt er an, uns zu segnen, fängt er an, uns zu dienen, fängt er an, einfach uns das zu geben, was wir uns selber nicht geben können.
Was gibt uns der Heilige Geist? Er gibt uns, wie eben schon gesagt, die Kraft, aber auch andere wichtige Dinge. Er bringt uns Liebe.
Das ist die Aufgabe des Heiligen Geistes, uns die Liebe Gottes zu bringen. Röm 5,5 – die Liebe Gottes ist ausgegossen in unser Herz durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
Röm 5,5
die Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden, denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist.
Der Heilige Geist will uns die Liebe Gottes bringen. Und wenn wir die Liebe Gottes nicht auf einer regelmäßigen Basis erleben, dann bleibt uns nur eines übrig: Uns zu zwingen, uns anzustrengen, um mir eigener Kraft dann eisern den Menschen von Disziplin und von eisernem Willen und Durchhalteparolen irgendwie und Pflichtbewusstsein uns irgendwie durchs christliche Leben zu schleppen. Das mag vielleicht auch gehen, aber etwas wirst du nicht haben: Wirkliche Erfüllung und wirkliche Freude. Das wirst du dabei nicht haben.
Und das wäre ganz, ganz schade, weil das ist ausgemachter Wille Gottes, dass du die Freude Gottes erleben sollst.
Neh 8,10b
Die Freude am Herrn ist eure Stärke.
Oder „euer Schutz“. Und in der Fußnote kannst du sogar lesen, jedenfalls wenn du eine Elberfelder Bibel hast, „ist eine Bergfeste“. Die Freude am Herrn ist eine Bergfeste. Was für ein starkes Wort. Eine Bergfeste. Ich weiß nicht, ob du früher auch gerne so Ritterfilme gesehen hast oder so, ja? Aber wenn du das mal gesehen hast, dann weißt du, eine Festung, die in den Bergen ist, kann gegen Feinde, die notwendigerweise von unten kommen müssen – von oben können sie ja nicht kommen – leicht verteidigt werden. Es ist leicht, eine Festung oben auf dem Berg zu verteidigen. Weil der Feind muss von unten kommen und du bist oben. Und du bist von vornherein überlegen. Und ihr Lieben, das ist ein Bild für den Kampf des Glaubens, den wir haben. Viele Christen versuchen zu kämpfen, um Sieg zu haben. Und das wird niemals funktionieren, weil das nicht der Kampf des Glaubens ist. Der Kampf des Glaubens ist: Gott gibt uns den Sieg, und jetzt stehen wir in dem Sieg.
Wir halten gegen alle Bedrängnis einfach diesen Sieg fest – das ist der Kampf des Glaubens. Es ist ein Kampf, den wir kämpfen, um den Sieg aufrecht zu erhalten. Und jedes Nachgeben in Entmutigung, in Enttäuschtsein, in Wut, in Zorn, in Rebellion, in Schmollen, in „ich mag nicht mehr“, „ach, mir ist alles egal, lasst mich in Ruhe“ und dergleichen mehr – all dieses Nachgeben auf diese Art von negativen Gefühlen, die dein Nachbar so wenig schätzt an dir, all diese Dinge bedeuten, dass wir den Kampf aufgeben.
Entmutigung, „sich hängen lassen“, „sich gehen lassen“ ist Aufgeben dieses Kampfes. Der Kampf ist ein Kampf um den Sieg, den wir schon haben, festzuhalten. Deswegen passt das so schön zu diesem Bild, dass die Freude am Herrn eine Bergfeste ist. Und dann kommen die Feinde von unten, und wir sind sehr locker. Wir wissen, die Mauer unserer Festung ist sehr, sehr, sehr hoch. Und wir haben viele Möglichkeiten, uns vor den herannahenden Feinden zu wehren. Und wir können gelassen von der Mauer herabschauen wenn sie kommen. Vielleicht kommen sie in der Nacht und legen eine Leiter an und krabbeln dann hoch – das macht weiter nichts, weil wenn sie erstmal nur auf der Hälfte der Leiter sind, dann nehmen wir nur unseren kleinen Hacken und dann geben wir der Leiter eine kleine Bewegung nach hinten und dann fällt die Leiter um. Das ist nicht eine riesige Kraftanstrengung, wo du sagst: „Oh, meine Güte, müssen wir heute wieder die Feinde abwehren“. Jedes kleine Kind kann das tun!
Oder das nächste Mal hältst du ein paar Eimer mit heißem Wasser oder heißem Pech oder anderen Utensilien – große Steine, hältst du parat auf deiner Mauer, die kannst du auch schon auf die Zinnen legen. Dann kommt der Feind, und dann wiederum mit deinem bewährten Hacken – eine kleine Bewegung nach vorne und dann rollt dein Steinchen nach unten und das war’s. Also eine Festung in den Bergen ist leicht zu verteidigen, das will ich damit sagen.
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Und die Freude am Herrn ist unser Schutz oder unsere Bergfeste. Und lass es dir zu einer geistlichen Regel werden: Freude ist nicht etwas, was Gott sporadisch dir hin und wieder auf besonderen Konferenzen oder anderen geistlichen Höhepunkten irgendwie so gewähren will und du sollst das ganze Jahr über dann darauf hin leben, „oh, bald kommt wieder eine große Konferenz und dann wieder werde ich ein bisschen ermutigt werden und das gibt mir genügend Kraft wieder mich das ganze Jahr so durch zu schleppen“.
Das ist ein total verkehrtes Konzept! Sei da nicht so anspruchslos. Freude soll etwas sein, was uns kennzeichnet, was absolut notwendig ist und wenn wir unsere Freude verlieren, hat das Gründe! Jesus sagt: Niemand kann eure Freude von euch nehmen.
Joh 16,22
Auch ihr nun habt jetzt zwar Traurigkeit; aber ich werde euch wiedersehen, und euer Herz wird sich freuen, und eure Freude nimmt niemand von euch.
Nur einer: Du selbst.
Und wenn wir unsere Freude verloren haben und merken, alles wird schwer und zäh und wir quälen uns nur noch zu den Versammlungen, dann sollten wir unbedingt die Notbremse ziehen und ein bisschen Fasten und Beten einschieben und sagen: Wo bin ich abgeirrt vom Weg? Wo habe ich angefangen, irgendwas eigenes zu machen, aber nicht mehr das, was Gott von mir wollte?
Diese Freude, die einfach Gott in uns hineinlegt, ist etwas, was konstant da sein soll um uns zu motivieren. Und es kommt durch den Heiligen Geist. Der Heilige Geist bringt diese Freude. Der Heilige Geist bringt die Liebe. Der Heilige Geist bringt das Wertgefühl. Niemand kann glücklich leben, der nicht ganz tief in sich drin weiß, ich bin wertvoll – egal, was mein Lehrer sagt – ich bin wertvoll. Ich weiß das! Und das ist schön für mich, und das wirft etwas ab.
All diese verschiedenen Segnungen sollen in unser Leben hineinkommen. Und sie kommen durch den Heiligen Geist zustande. Wir müssen ihn nicht überreden, das zu tun. Er tut das von dem Moment an, wo wir ihm das erlauben. Denn das schöne ist: Er liebt uns mehr als wir uns lieben. Das ist das schöne. Er liebt uns mehr als wir uns selbst lieben.
Wir müssen nicht den Heiligen Geist überreden, uns ein bisschen wohl zu tun. Wir müssen nur lernen, wie wir ihm Raum geben können und dann aufhören, ihn zu behindern. Die Bibel redet sehr wohl davon, dass wir ihn behindern können. Z.B. Eph 4,30 – später kommen wir noch dazu.
Eph 4,30a
Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes
Aller Zorn, Grimm, Bitterkeit, Wut und Lästerung sei ferne von euch, samt aller Bosheit.
Eph 4,31
Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit!
Das sind Verhaltensweisen, die betrüben den Heiligen Geist. Und „betrüben“, das habe ich früher nie verstanden, ehe ich ein bisschen mehr persönlich den Heiligen Geist kennengelernt habe, „betrüben“ bedeutet nicht, dass er sagt, du hast das gegen mich getan, jetzt mag ich nicht mehr – und dann dreht er sich um und schmollt und sitzt in der Ecke und sagt, ich spiel nicht mehr mit dir – oder so etwas.
Sondern ich betrübe den Heiligen Geist durch bestimmte negative Verhaltensweisen. Interessanterweise gar nicht mal ihm gegenüber, sondern Menschen meiner Umgebung gegenüber.
Hast du schon mal gemerkt, die meisten Gläubigen haben mit Gott gar keine Probleme – sie haben nur Probleme mit den anderen Gläubigen? Und unsere Probleme mit den anderen haben sehr viel zu tun mit unserer Beziehung zu Gott, sehr viel! Da ist eine Verbindung.
Und Gott sagt manches mal: Willst du näher zu mir, dann ändere bestimmte Dinge in deiner Ehe, ändere bestimmte Dinge in deinem Leben, wie du mit deinen Geschwistern umgehst. Und dann kann Gott sich auch mehr uns nahen.
Wir betrüben den Heiligen Geist wenn wir durch bestimmte Verhaltensweisen ihn hindern uns zu segnen. Und weil er uns so lieb hat, weil er so gerne uns erfüllen möchte, erfrischen möchte, segnen möchte – gestern waren wir als Gemeindeleitung zusammen und wir haben eine schöne Zeit gehabt im Heiligen Geist. Und wir waren nicht sehr amtlich und sehr würdevoll, sondern wir haben hier teilweise auf dem Boden rumgekullert und wir haben gelacht und uns gefreut und es war wirklich sehr erfrischend und sehr glaubensstärkend.
Der Heilige Geist will uns dienen, er will uns wirklich erfrischen.
Und wenn er das nicht kann, wenn wir Mauern aufbauen, wenn er von uns gehindert wird, eben durch Zorn, Bitterkeit, Grimm usw. – dann ist er traurig darüber, dass er seinem Verlangen, uns Gutes zu tun nicht Ausdruck geben kann. Das betrübt ihn, und er muss sich zurückziehen bis wir das einsehen, bis wir eben erkennen, was da schiefgelaufen ist und das wieder zurücknehmen, um Vergebung bitten und dann ihm wieder Gelegenheit geben.
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Okay, also jetzt einige konkrete Punkte, wie wir denn diesem wunderbaren Heiligen Geist Raum geben können, wie wir Gemeinschaft haben können mit ihm.
Er ist zuallererst der Geist der Wahrheit. Ich habe das eigentlich vorhin schon indirekt angesprochen als ich über die Eigenschaften der neuen Natur gesprochen habe – wenn wir den Heiligen Geist erleben wollen und wenn er nun mal ein Geist der Wahrheit ist, dann bedeutet das, ich treffe eine Entscheidung: Ich will ein Leben führen gegründet in Wahrheit.
Ich will mein Leben ausrichten nach der Wahrheit des Wortes Gottes. Dann habe ich eine Entscheidung getroffen, die ihm ein Signal gibt, und er sagt, oh, das, was mir wichtig ist, ist auch ihm wichtig – und da kann er kommen, da kann er sich wohlfühlen. Er ist der Geist der Wahrheit.
Natürlich nicht in einem destruktiven, zerstörerischen oder asketischen Sinne irgendwie, „jawoll, was jetzt dran ist, ist die knallharte Wahrheit, jetzt setzen wir uns mal im Kreis, so wie so ein paar Psychogruppen, und dann werden wir uns knallhart einmal die Wahrheit sagen, was wir schon immer so gefühlt haben über den Bruder und die Schwester, und am Ende sind alle total verzweifelt und liegen alle am Boden und keiner traut mehr dem anderen und keiner weiß noch, ob er sich selber trauen kann.
Das ist nicht die Art und Weise, wie Gott therapiert. Die Therapie der Welt ist: Zerstöre die Persönlichkeit, und dann aus den Trümmern soll dann etwas neues geschaffen werden. Das ist nicht, wie Gott arbeitet.
Das allererste, wenn ich sage „Leben in Wahrheit“, ist, dass wir übernehmen, was Gott über uns sagt: Wir sind wunderbar. Wir sind seine geliebten Kinder. Wir sind wertvoll. Und das ist eine der härtesten Botschaften, habe ich empfunden über die letzten Jahre, die man nur predigen kann. „Wir sind wertvoll in Gottes Augen“.
Jes 43,4a
Weil du kostbar bist in meinen Augen, wertvoll für mich, und ich dich liebgewonnen habe
Und manches Mal in der Seelsorge, da habe ich gesagt: Weißt du, ich glaube, hier hilft nur noch eines: Du musst selbst Vater werden, ein paar Kinder in die Welt setzen, dann verstehst du, wovon ich hier rede.
Ein Vater hat einfach das in sich, eine große Liebe zu seinem Kind. Und diese Liebe ist nicht gekoppelt an was das Kind getan hat oder gelassen hat, sondern das ist einfach in seinem Vaterherz drin. Der Vater freut sich über seine Kinder. Und das ist eines der schwierigsten Dinge für manche Christen zu glauben – wenn sie zu Gott kommen, Ihn zu sehen als den, der mit offenen Armen steht: „Oh, mein Kind kommt zu mir, jawohl, komm, lass uns eine gute Zeit haben“.
Es gibt ganze Gemeinden, da sagt der Pastor, „lasst uns beten“ – und alle gehen in Deckung. „Hilfe, jetzt könnte Gott sich nahen“. Man verkriecht sich, man versteckt sich, man wird irgendwie förmlich, man zupft sich irgendwie innerlich zurecht. Man denkt, man muss jetzt irgendwas beeindruckendes tun.
Das ist ein total verkehrtes Konzept: Gott ist ein Vater. Und das beinhaltet, Er liebt mich – nicht, weil ich was getan oder gelassen habe, sondern weil Er der Vater ist. Das hat mit mir gar nichts zu tun – glücklicherweise.
Aber da ist diese Verbindung da bei uns zwischen Liebe und Werken. Und das muss durchbrochen werden, und das kann nur durch Wahrheit und das Wirken des Heiligen Geistes durchbrochen werden.
Dass wir die Erwartung an Gottes Liebe haben gemäß unserer Taten – und weil wir sehr genau Bescheid wissen über unsere Taten und unser Gewissen uns auch anklagt – deswegen ist das Maß unserer Erwartung wenn wir in die Gegenwart Gottes kommen nicht besonders groß.
Darüber werden wir später hören dann wenn wir über die Gerechtigkeit Gottes dann hören – das ist eigentlich ein Thema, was dann hier hineingehört. Okay, jetzt kann ich das nur nennen.
Also wir übernehmen, was Gott über uns sagt. Und nur wenn wir zu dieser Erkenntnis kommen, wir sind wirklich angenommen *für immer* – wegen Golgatha, wegen dessen, was Jesus getan hat, dann kommt dieses Vertrauen und dann kommt auch noch später ein zweiter Aspekt von Wahrheit dazu: Dass der Heilige Geist beginnt, uns einige Dinge zu zeigen aus unserem aktuellen Verhalten, unseren Haltungen usw. Aber er tut das niemals verdammend, sondern er tut das mit sehr viel Gnade und Freundlichkeit, und er macht uns klar: Wir sind angenommen, wir sind geliebt. Und dann teilt er uns mit und sagt: „Und an dieser Stelle werden wir jetzt arbeiten, mein Sohn/meine Tochter, und ich verspreche dir eines, wir werden dieses hässliche Ding herausbekommen aus deinem Leben“.
Und Gott ist konsequent und entschieden, aber nicht bedrohlich und bestrafend und ablehnend. Und das ist etwas, was wir verstehen müssen. Und was uns hindert, wirklich Gott voll zu akzeptieren als unseren Vater.
Also das allererste: Die Wahrheit des Wortes Gottes. Jesus sagt: Wir werden die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird uns frei machen.
Joh 8,32
und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Hallelujah. Die Wahrheit – die Wahrheit macht frei!
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Okay, dann der nächste Punkt: Der Heilige Geist ist ein Geist der Gnade. Und wenn wir ihn erleben wollen, wenn wir ihm erlauben wollen, uns zu dienen, dann ist es wichtig, dass wir Menschen der Gnade werden. Und das heißt, dass wir immer da, wo es notwendig ist für uns selbst – wo wir gefallen sind, dass wir eben Gnade nehmen.
Die Antwort auf Sünde und auf Versagen ist Gnade. Und wir nehmen Gnade. Und zwar immer dann wenn es notwendig ist. Wenn wir unsere Sünde bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und reinigt von aller Schuld.
1 Joh 1,9
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
Das geht dann sehr zusammen auch mit dieser Botschaft über die Gerechtigkeit Gottes, und darüber dann später mehr. Aber ich muss es einfach der Vollständigkeit halber hier erwähnen.
Und natürlich gehört Gnade auch in unsere Beziehung mit Mitmenschen. Also unsere Reaktion auf die Fehler und Sünden und Schwächen von anderen. Wir können nicht für uns Gnade nehmen und dann uns weigern, Gnade weiterzugeben. Weil die Schrift uns dann sagt: Dann hört dieser Strom von Gnade einfach auf.
Und dann können wir uns beklagen und können sagen, das kann doch nicht sein, Gott hat doch gesagt, seine Gnade ist umsonst – ja, sie ist auch umsonst, und du kannst sie nicht verdienen – aber du kannst sie sehr wohl verhindern.
Sie ist umsonst, aber du kannst sie verhindern. Paulus sagt zu den Galatern: Wenn ihr das Gesetz beachtet, ihr seid aus der Gnade gefallen.
Gal 5,4
Ihr seid losgetrennt von Christus, die ihr durchs Gesetz gerecht werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen!
Nicht die Gnade ist unwirksam geworden, sondern sie sind aus der Gnade herausgefallen. Und wenn wir anderen Menschen, die uns wehgetan haben nicht vergeben – auch das ist eine eigene Lektion, weil es so, so wichtig ist, werden wir eine ganze Einheit nur darüber sprechen dann – „Bitterkeit und Vergebung“. Wenn wir nicht vergeben, dann hört die Gnade Gottes auf zu fließen, weil wir sie zum Stillstand gebracht haben.
Und diese Bitterkeit kann unser ganzes Leben zerstören. Und das möchte Gott nicht. Okay, der Heilige Geist kommt und er lehrt uns, was Gnade ist und wie wir sie anwenden. Gut.
Und jetzt der Hauptpunkt eigentlich hier zu diesem Bereich jetzt hier: Der Heilige Geist hat auch ein großes Verlangen, ein großes Ziel: Er möchte Jesus verherrlichen. Das ist, warum er gekommen ist. Er möchte Jesus verherrlichen.
Und wenn wir uns entscheiden, wir wollen Jesus verherrlichen, wir wollen Menschen werden der Anbetung, dann sagt der Heilige Geist: „Oh, da wird mir Raum gemacht, da kann ich kommen, da ist jemand, der wirklich Platz macht für mich“. Und dann kommt er. Ein Leben der Anbetung ist ein Leben, das dem Heiligen Geist Raum gibt. Und wenn er eben kommt, dann bringt er all das Herrliche mit, was wir vorhin schon beschrieben haben: Die Liebe, die Ermutigung, die Zuversicht und das Wertgefühl und die Freude und noch vieles, vieles andere Gute. Das wirkt der Heilige Geist wenn wir ihm Raum geben.
Eph 5,18 – dort wird also dann das beschrieben, wie das konkret aussieht. Und hier werden wir dann ganz praktisch sehen, warum ich vorhin so stark betont habe, dass Wandel im Geist etwas mit Reaktionen zu tun hat.
Okay, lasst uns einmal hier ab Vers 15 lesen ruhig.
Eph 5
15 Seht nun genau zu, wie ihr wandelt […]
Und das ist genau das Gegenteil von dem, was ich früher getan habe. Ich habe immer genau zugesehen wie ich mich *gefühlt* habe. Und ich habe immer genau zugesehen, was die anderen wieder Böses gegen mich getan haben. Darauf war mein Augenmerk gerichtet. Und du kannst nicht siegreich leben wenn du dich auf diese Bereiche konzentrierst: auf deine Gefühle und was andere gegen dich tun. Du kannst nicht siegreich sein.
Und das ist, was Paulus hier sagt: Achtet nicht darauf! Achte darauf, was du TUST.
Nicht, was du fühlst, nicht, was von außen gegen dich kommt, sondern was du tust, wie du reagierst. Das ist das Entscheidende, was bestimmen wird, ob du ein siegreiches Leben führst in Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist oder ob du in eigener Weise für dich getrennt von Gott leidest und schmollst und vor dich hin sumpfst und irgendwie so ein Leben der Niederlage führst.
Ich weiß nicht, ob du hier überhaupt weißt, wovon ich spreche, aber ich kenne Zeiten aus meinem Leben – als ich keine Lehre hatte, damals konnte ich noch nicht in ein Grundlagenseminar gehen, das gab es da nicht. Ich war ein junger Christ vor 20 Jahren oder 18 Jahren ungefähr. Und ich hab Zeiten gehabt, wo ich mich bärenstark gefühlt habe, wo ich gedacht habe, ich bin der kommende Mann Gottes und wenn doch alle nur so wären wie ich und wieso haben denn diese Schwächlinge Probleme? Ich kann das gar nicht verstehen – als Christ hat man doch keine Probleme.
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Und es ging mir gut, es ging mir blendend. Tagelang, manchmal wochenlang. Und dann innerhalb von einer halben Stunde, von dieser herrlichen Höhe stürzte ich ab, und war ganz unten, wusste nicht mehr, ob ich errettet bin und ob Gott mich überhaupt mit Namen kennt und ob das alles nicht eine Einbildung gewesen ist usw.
Und das Dumme war, wenn ich unten war, ich wusste nicht, warum bin ich von diesen herrlichen Höhen heruntergefallen und was könnte ich tun, um wieder nach oben zu kommen. Ich wusste das nicht.
Also hab ich gedacht, das ist so wie auf der Wetterkarte. Ein Hoch wird von einem Tief abgelöst und jetzt hab ich ein geistliches Tief. Hast du schon mal gehört, diesen Audruck? Ein geistliches Tief?
Was für ein Unsinn, wo steht das im Wort? Sowas gibt es überhaupt nicht. Allezeit Sieg in Christus.
2 Kor 2,14
Gott aber sei Dank, der uns allezeit im Triumphzug umherführt in Christus und den Geruch seiner Erkenntnis an jedem Ort durch uns offenbart!
1Kor 15,57
Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!
Gott verordert dir nicht ein Tief. „Ja, Gott möchte, dass ich jetzt durchs tiefe Tal gehe“ oder irgend so einen Schrott. Das ist Unsinn. Vielleicht gibt es eine Zeit, wo du äußere Schwierigkeiten hast, aber dann mach es wie Paulus: Inmitten der Drangsal überreich an Freude.
2Kor 7,4b
Ich bin überreich an Freude bei all unserer Bedrängnis.
Dann macht es auch Spaß da durchzugehen. Ich weiß, dass das nicht so ganz einfach ist, aber das ist der Standard des Wortes Gottes.
Und wenn ich ein Tief hatte, und das war besonders in jener Zeit, da habe ich dann angefangen vor einem kleinen Hauskreis zu lehren. Und hab gelehrt aus den Psalmen: Wir können siegreich sein, und wir haben allezeit Sieg über unsere Feinde und wir können Gott loben und Ihn zu loben ist der Schlüssel aufzusteigen und in die luftigen Höhen des Sieges getragen zu werden.
Oh, hab ich da wunderbare Dinge gepredigt. Da kam eine Schwester zu mir und sagte: „Oh, das ist alles so gut, was du predigst. Und dir fehlt eigentlich nur noch eines“, sagt sie, „dass du jetzt das lebst, was du lehrst“.
Ich dachte, ich könnte sie würgen. Ich hatte wirkliche Gelüste irgendwie ihren Hals ein bisschen länger zu machen oder so etwas. Wie kann sie soetwas sagen! Ich lehre so gesalbt und so gut. Der ganze Hauskreis hat „Amen“ gesagt und genickt. Und das war eine biblische Botschaft. Und dann kommt sie und sagt zu mir! Da war ich schon 2 Jahre Christ! Wenn sie das zu einem jungen Christen gesagt hätte, aber nicht zu einem gereiften Mann Gottes?! Sagt sie zu mir: Jetzt fehlt dir nur noch, dass du lebst, was du lehrst.
Ich dachte, na, die muss aber reichlich verblendet sein! Das war meine Analyse für so eine Unverschämtheit.
Dann kam etwas Interessantes: Dann kam eine Zeit der Bedrängnis, der Mini-Verfolgung und der Schwierigkeiten. Und nach kurzer Zeit war ich total entmutigt, frustriert und bedrückt und ärgerlich und verletzt und wütend über die Gemeinde. Nicht diese – da war ich in einer anderen Gemeinde. Und über die Geschwister da – und wie können sie so etwas tun. Und sie nennen sich Christen – Pfui Teufel. Und solche Gefühle hatte ich da in mir drin. Wie können sie so lügen über mich und sowas mir antun usw.
Und ich war total frustriert. Total frustriert! Und nichts mehr war mit „Sieg“. Vorher hatte ich auch so mal zwei Tage oder so zwischendurch alle paar Monate, wo ich so hingestreckt war auf meiner Matratze, dass ich irgendwie geistlich abgetaucht war. Aber das waren nur vorübergehende Tiefs, nach drei Tagen stand ich wieder auf und war wieder der siegreiche Mann Gottes und predigte wieder „Sieg allezeit“ und keiner wusste, was ich drei Tage auf meiner Matratze gemacht hatte.
Aber jetzt war es nicht drei Tage auf der Matte, sondern ich war innerlich total fix und fertig. Und da ging ich zu einer Schwester – nicht zu der, eine andere aber. Die war nicht weniger weise. Und ich wollte, weil sie immer so gute Worte hatte und so viel Verständnis hatte, ich wollte, dass sie mich ein bisschen aufpeppelt. Weil mir so übel mitgespielt wurde, weil man mir so böse Dinge getan hat, weil man mich so entmutigt hat und mir so böse Sache gesagt hat, die wirklich objektiv echt der Gipfel waren dessen, was man so einem Bruder so ungefähr antun könnte oder nah am Gipfel – sagen wir mal so.
Und ich dachte, ja, sie hätte jetzt Verständnis und sie würde sagen, oh, das ist ja alles furchtbar, was da die Gemeinde mit dir macht. Und ich dachte, sie würde so richtig mich wieder trösten. Und ich ging zu ihr und ich sagte: Was soll ich nur machen?
Und da sagt sie: Weißt du was, lass uns jetzt den Herrn preisen.
Ich dachte, mir fallen die Ohren ab! Sie hat nicht verstanden, was mein Problem ist. Ich bin verletzt, ich bin verwundet, mir geht es total schlecht. Ich bin down, ich möchte am liebsten alles hinschmeissen. Und sie sagt: Lass uns den Herrn preisen.
Und mir fiel ein, das ist, was ich immer gepredigt habe: Egal, wie schlecht es dir geht – preise den Herrn und Gott holt dich wieder heraus. Es gibt keine Grube, die so tief ist, dass du da hineinfallen könntest, aus der Gott dich nicht wieder herausholen könnte. Wenn du ihm deine Liebe und deinen Gehorsam zeigst durch Anbetung. Preist den Herrn allezeit ohne Rücksicht auf Gefühle – das war meine starke Botschaft.
Und mir dämmerte, dass die andere Schwester wohl irgendwie recht hatte, mit dem, was sie gesagt hatte, dass ich das noch gar noch lebe, was ich da gelehrt habe.
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Und diese Schwester sagt: Lass uns jetzt den Herrn preisen.
Ich dachte, sie tröstet mich.
Das war eines der schrecklichsten Momente meines Lebens, aber auch einer der gesegnetsten, wie ich später festgestellt habe. Ich wusste, sie hat total recht, ich wusste, dies ist die Stunde anzuwenden, was ich immer so großspurig gelehrt hatte und doch in mir war alles auf Rebellion oder „ich kann jetzt nicht“ oder „das kann man von mir nicht erwarten“ oder „das wäre jetzt nicht echt“.
Ja, so kann man auch reagieren. „Ich könnte jetzt den Herrn preisen, aber das wäre nicht von Herzen, das wäre nicht echt“. Wir haben überhaupt keine Ahnung, was unser Herz ist!
Nun, ich wusste, ich will das nicht, was sie jetzt von mir will und was das Wort Gottes von mir will. Das wusste ich ganz genau. Und ich wusste aber auch, und das war eine schreckliche Erkenntnis für mich, wenn ich mich hier verweigere, diesen geschwisterlichen weisen Rat zu folgen und wenn ich jetzt nicht tue, was ich selber gelehrt habe, Gott entzieht mir das Mandat vor dieser Gruppe oder überhaupt irgendwo anders jemals wieder das Wort Gottes zu lehren.
Und das war genauso schrecklich, weil ich wusste, ich habe ein Berufung, das Wort zu bringen. Und so dachte ich, die Lösung besteht darin, gar nichts zu tun.
Aber sich zu verweigern, auch ohne Worte, ist ein klares „Nein“. Sich zu verweigern, dem Gehorsam, ist ein klares „Nein“. Ob du das mit Worten ausdrückst oder nicht. Und ich wollte weggehen und ich dachte, wenn ich jetzt weggehe habe ich das Problem gelöst, aber dann dachte ich: Halt, doch nicht wirklich. Dann habe ich meine Berufung kaputt gemacht und verfehlt.
Und irgendwann hab ich gedacht, es hilft alles nichts, sie hat recht, ich weiß, dass sie recht hat, ich weiss, dass ich diese Gefühle nicht haben sollte, ich werde sie nicht los, ich hab gesagt: Herr, nimm mir doch diese schreckliche Wut weg und nimm mir doch das alles weg – und Er sagt: „Ja, preise mich“.
Alles wollte ich – nur das nicht! Und das ist das typische Verhaltensmuster vom Bruder Rebellus. Er will nicht den Herrn preisen. Warum? Weil wir wissen ganz genau, wir können nicht festhalten an Schmollen, uns ungerecht behandelt fühlen und Wut und Zorn und all dem Rest von diesen negativen Dingen – wir können nicht daran festhalten und gleichzeitig beginnen, den Herrn zu preisen. Entweder das eine oder das andere. Rebellion ist eine Verweigerung wie Paulus das sagt im Römerbrief, die Verweigerung, Gott die Ehre zu geben.
Röm 1,21
Denn obwohl sie Gott erkannten, haben sie ihm nicht die Ehre gegeben, die Gott gebührt, noch ihm Dank gesagt, sondern sie verfielen mit ihren Gedanken dem Nichtigen, und ihr unverständiges Herz verfinsterte sich.
Und also ist auch Gott die Ehre zu geben die Therapie und die Lösung für Rebellion. Und wir haben niemals eine solche Situation der Verwundung, der Verletztheit, der Enttäuschung, der Bitterkeit, die so tief wäre, dass wir nicht uns abwenden könnten und könnten beginnen, Gott zu preisen.
Und das ist, wovon Paulus hier spricht in diesen Versen.
Eph 5,15
Seht nun genau zu, wie ihr wandelt, nicht als Unweise, sondern als Weise!
Jetzt Vers 18.
Eph 5,18
Und berauscht euch nicht mit Wein, worin Ausschweifung ist, sondern werdet voller Geist
Die griechische Konstruktion ist dort: Werdet immer wieder, ununterbrochen, immer wieder neu voll Geistes.
Das ist eine interessante Formulierung: Also wiewohl der Heilige Geist natürlich sich nicht ändert – das Maß dessen, was wir von ihm erleben, kann sich sehr wohl ändern. Man kann eine Zeit haben zu Hause mit Gott und ist wunderbar ermutigt und dann kommt man in die Gemeinde und plötzlich nach 10 Minuten stellt man fest, man ist irgendwie total mies drauf.
Und dann gebe ich den guten Rat: Finde mit dem Heiligen Geist heraus, was passiert ist, irgendwo zwischen Zuhause und der Gemeinde ist etwas passiert, du hast auf eine Art und Weise reagiert wie du nicht hättest reagieren brauchen und sollen und du hast eine Talfahrt gemacht.
Wie groß muss das Loch im Fahrradreifen sein bis alle Luft rausgeht? Ein ganz kleines Loch genügt! Eine Reisszwecke genügt.
Und geistlich denken wir, naja, was kann schon eine Reisszwecke machen? Zugegeben, da hab ich eben Schwester Bertha getroffen und die mag ich nun überhaupt nicht und dann hab ich provokativ – püh – ihr den Rücken zugedreht und hab mich dann auf meinen Platz gesetzt, aber was kann eine kleine Reisszwecke denn schon bei einem so mächtig voll Geistes Menschen irgendwie wie bei mir ausrichten?!
Nun, genau das selbe wie bei einem Fahrradschlauch! Eine kleine Reisszwecke – pffffffff – und die Luft ist draussen.
Und wenn wir einen gefühlsmäßigen Absturz haben, lasst uns nicht einfach nur den Deckel drauftun und sagen: „Ich widerstehe dem im Namen Jesu, ich bin jetzt wieder gut drauf, ich bin gut drauf und Gott ist mit mir, allezeit Sieg“ oder so etwas.
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Das wäre total unecht und krampfig. Lasst uns sagen: Heiliger Geist, wo habe ich versagt? Wo bin ich gefallen, wo habe ich dich betrübt?
Die richtige Frage zu stellen, heisst auch von ihm die richtige Antwort zu bekommen. Und er wird dir sagen: Du erinnerst dich eben noch vor 10 Minuten wie du Schwester Bertha angeschaut hast? Da war Gift und Galle in deinen Blicken und du hast das ausgedrückt: Das, was du letzten Sonntag mir angetan hast, werde ich dir nie vergessen. Und drehst dich um, und da ist Anklage und Bestrafung und Bitterkeit und alles zusammen drin und damit hast du den Heiligen Geist betrübt.
Und wenn wir Abstürze haben, eben noch sind wir ganz mächtig drauf und geistlich gesalbt und dann auf einmal sind wir total unten und mies drauf – dann lasst uns den Heiligen Geist fragen: Was ist los? Was haben wir gemacht?
Wir können mehr oder weniger voll Geistes sein. Mehr oder weniger. Und Paulus rät uns immer wieder voll des Geistes zu sein. Voll ist voll – nicht halb voll. Und dann kommt dieses schöne Wort hier: „indem“.
Eph 5
19 indem ihr zueinander in Psalmen und Lobliedern und geistlichen Liedern redet und dem Herrn mit eurem Herzen13 singt und spielt!
20 Sagt allezeit für alles dem Gott und Vater Dank im Namen unseres Herrn Jesus Christus!
Ein Lebensstil der Anbetung, ununterbrochen, egal wie wir uns fühlen, egal, was passiert ist, egal, in welch tiefes Loch wir gefallen sind, wird uns helfen. Und wir können dort lernen von David, der sich festgelegt hat: Ich will den Herrn allezeit preisen.
Ps 34,2
Den HERRN will ich preisen allezeit, beständig soll sein Lob in meinem Munde sein.
Jeden Tag. Und er sagt: Damit will ich meine Gelübde erfüllen.
Ps 61,9
So werde ich deinen Namen besingen immerdar; um damit meine Gelübde zu erfüllen Tag für Tag.
Er hat offensichtlich ein Gelübde getan, immer und fortwährend den Namen des Herrn zu erheben.
Und wenn wir solche, aus Einsicht, weil wir verstehen, wie wichtig das ist für uns und wieviel Gelegenheit Gott das gibt uns zu segnen, wenn wir uns entscheiden, einen Lebensstil der Anbetung zu führen, dann ist da ein Kanal für Gott zu kommen, uns zu dienen, uns zu überführen, uns zu verändern, zu uns zu reden, weil Anbetung und Dankbarkeit ist Abschied von Rebellion und all diesen anderen Selbsthilfemaßnahmen. Wir können nicht Gott preisen und in der Rebellion bleiben. Entweder wir bleiben in der Rebellion, dann werden wir nicht Gott preisen oder wir preisen Gott und wir werden die Rebellion verabschieden.
Und so hat Gott also Handlungsanweisungen gegeben, die uns helfen, aus den Verstrickungen und den Verwundungen und Turbulenzen unserer Seele immer wieder herauszukommen und so zu lernen unsere Seele durch einen Strom des Heiligen Geistes in der Anbetung, in der Dankbarkeit zu stabilisieren. Und von da an dann, wenn wir das gelernt haben, fangen Charakterveränderungen an.
Ich glaube, hier ist jetzt die Zeit zuende, okay, also danke schön.