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Grundlagen10

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 10 – Befreiung von der Vergangenheit (10:00 bis 15:00)

Und darüber wollen wir hören. Wir wollen lernen, was das Wort Gottes sagt über Schutz und Befreiung im Herrn.

Spr 5,22 redet davon, dass es möglich ist, dass bestimmte negative, zerstörerische Verhaltensweisen sich so festsetzen können in unserem Leben, dass wir tatsächlich gegen unseren Willen gezwungen sind und gefangen sind, Dinge zu tun, die wir gar nicht tun wollen.

Spr 5,22
Seine eigenen Sünden fangen ihn, den Gottlosen, und in den Stricken seiner Sünde wird er festgehalten.

Stricke der Sünde, heißt es hier. Das heißt also, es ist möglich, dass Menschen so von negativen Haltungen und Verhaltensweisen geprägt werden, dass das wie Stricke sind, die sie also festhalten. Sie erkennen längst, dass das, was sie da tun, nicht gut ist für sie selbst und für ihre Umgebung, und sie wollen frei werden, und sie merken, dass sie keine Kraft haben, durchzubrechen und in die Freiheit hinein zu kommen.

Und deswegen – so ein seelsorgerlicher Fachausdruck – redet man eben von „Bindungen“, die Menschen haben können.

Und du sagst: Ja, das ist ja eindeutig hier auf die Gottlosen bezogen – wir sind ja Kinder Gottes, und dann wird oftmals dieser Vers zitiert: Wen der Sohn frei macht, der ist recht frei.

Joh 8,36
Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.

Und ich bin ja Kind Gottes, ich glaube an Jesus – und damit ist das Thema beendet.

Ich mache seit vielen, vielen Jahren Beratung an Menschen, die in Problemen sind und weiß es aus eigener Erfahrung, weiß es aus meinem eigenen Leben, weiß es von vielen anderen Seelsorgern: Das ist eine schöne, nette Theorie, zu meinen, Christen, weil sie Christen sind, würden in keiner Weise mehr solche Bindungen mit sich herumschleppen. Das hat mit der Realität manchmal sehr, sehr wenig zu tun.

Und es ist nicht gerade hilfreich wenn es in bestimmten christlichen Kreisen dann eine Lehre gibt: Ein Christ kann in keiner Weise irgendwie vom Feind gebunden sein – und das ist unmöglich, dass er solche Belastungen und Bindungen mit sich herumschleppt.

Dann haben solche Leute ein doppeltes Problem: Erstens haben sie das eigentliche Problem und darüber hinaus haben sie ein zweites Problem: Nämlich: Sie kriegen Schuldgefühle und sie wissen, sie sollten das gar nicht haben! Und das sind dann die, die dann aus der Provinz angereist kommen und sagen: In meiner Gemeinde wird nicht gebetet für Befreiung und das dürfen die gar nicht wissen, dass ich jetzt hier bin, weil nach der Lehre meines Pastors darf ich diese Probleme gar nicht haben – aber ich habe sie nun einmal. Und die einzige theologische Erklärung ist die: Ja, wer wirklich Christ ist, der ist wirklich frei – aber ich weiß, dass ich Christ bin, und ich bin nicht frei?! Und ich sehe das an diesen und jenen Symptomen in meinem Leben – und sie kommen dann her wie Nikodemus – heimlich in der Nacht. Damit niemand wisse, dass sie hier sind und dass sie hier für sich beten lassen, dass sie Befreiung suchen.

Eine solche Theologie geht an den Realitäten und auch vorallendingen am Worte Gottes total vorbei!

Und wir reden hier nicht von „Besessenheit“ oder von solchen Dingen. Sondern wir reden einfach davon, dass der Teufel im Leben von Menschen Festungen und Bollwerke und Bindungen aufgebaut hat, und die können durchaus noch da sein, wenn jemand auch wiedergeboren ist und geisterfüllt ist. Sehr wohl!

Und dabei ist es für mich vollkommen unerheblich, und das macht auch in der Praxis wenig Unterschied, die Frage zu beleuchten: Ja, sind die bösen Geist jetzt IN ihm oder AN ihm oder UM ihn oder UNTER ihm oder ÜBER ihm oder wo? Oder ist dieses Problem überhaupt dämonisch? Ist das nicht extrem zu sagen, das wäre dämonisch und vielleicht ist es ja doch irgendwie was anderes?

Darum geht es letzten Endes überhaupt nicht! Sondern es geht darum: Erlebt dieser Mensch Knechtschaft und Bindung und Beraubung? Und wenn er das erlebt, dann weiß ich eins: Das kommt nicht von Gott. Und das kommt auch nicht von ihm selbst. Wer würde sich schon gerne selbst berauben?

Sondern wenn wir Beraubung feststellen – Jesus sagt ganz klar, wo kommt das her? Der Teufel, der Dieb kommt zu rauben, zu würgen und umzubringen.

Joh 10,10a
Der Dieb kommt nur, um zu stehlen und zu schlachten und zu verderben.

So, wenn wir solche Merkmale in unserem oder im Leben von anderen finden, dann wissen wir eines: Hier ist der Teufel am Werke. So einfach ist das. Ohne die Gabe der Geisterunterscheidung kannst du erkennen, wo der Teufel wirkt. Ganz einfach.

Und das ist letzten Endes völlig uninteressant, wie tut der Teufel das ganz genau? Wichtig ist: Dieser Mensch soll frei werden – und er wird frei – eben auf einer ganz bestimmten Art und Weise, die die Bibel beschreibt. Und über die wir heute abend hier reden werden.

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