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Hartwig Henkel – “Gemeinde nach Gottes Plan” Teil 2 (65:00 bis 70:00)

 

Drei Jahrhunderte waren die im Wohnzimmer! Und die ganzen Versammlungen waren klitzeklein. Wenns hoch kam, der Nachbar sich bekehrt hat und die Wand durchgebrochen haben, hatten sie zwei Wohnzimmer. Dann waren vielleicht 80 Leute in der Versammlung, das war Maximum. So groß waren die Versammlungen. Jetzt verstehst du 1. Kor 14 – die Anweisungen an den Umgang mit den Geistesgaben: „Wenn kein Ausleger da ist …“

1Kor 14,28
Wenn aber kein Ausleger da ist, so schweige er in der Gemeinde, rede aber für sich und für Gott.

Wie machst du denn das bei einer 3000-Mann-Gemeinde? Bei einer 50-Mann-Gemeinde weißt du, wer hat den Dienst auszulegen? Und ist der heute da oder nicht?

So, wir müssen anfangen, das alles nochmal neu anzuschauen und unsere Ideen über Gemeinde zu prüfen am Wort Gottes. Und das Bild, das Gott hat, ist anders als unser Bild heute. Wir denken heute, je größer das Gebäude, um so mehr Segen ist da.

Wo steht das im Wort Gottes? Als wenn Gott über Konstrukte aus Stahl und Beton beeindruckt wäre. Ich war in einer Gemeinde, da zeigte mir stolz der Diener der Gemeinde, der unser Chauffeur da war, er zeigte mir stolz im Büro so eine große Papptafel. Und darauf war die Vision der Gemeinde: Ein absolut beeindruckendes Gebäude aus Stahl und viel Glas. Und wenn wir aus unserem Quartier zur Versammlung fahren wollten, dann lag das eine am Ende der Stadt und das andere am anderen Ende. Wir mussten immer quer durch die Stadt fahren – eine Millionenstadt. In der ganzen Stadt, im Stadtzentrum, nirgendwo gab es ein solchen Gebäude, wie der Pastor aufgemalt hat auf seinem Ding dort.

Und die Idee ist: Wir müssen den Menschen zeigen, was für einen großen Gott wir haben. Klingt toll, ist total fleischlich. Als wenn Gott durch Gebäude aus Stahl und Glas verherrlicht wird. Gott wird verherrlicht durch Menschen, die Jesus ähnlich werden. Dadurch wird Gott verherrlicht. Gebäude können die Banken viel besser bauen. Und bauen beeindruckende Paläste. Und? Liegen die Leute vor den Gebäuden und sagen: „Wow, die Bank ist allmächtig, die Bank ist gewaltig, die Bank ist großartig, wir beten die Bank an. Wer kann ein solches Gebäude errichten wie sie?“ Sehen wir die Leute auf den Fußsteigen liegen und sind in Verzückung und Erstaunen über diese Gebäude? Das interessiert die überhaupt gar nicht. Und genauso wenn die Gemeinde ein Riesengebäude bauen würde, niemanden da draußen würde das interessieren, niemanden.

Aber wenn du eine Familie hast und hast kleine Kinder, und deine Kinder sind erzogen, und irgendwann triffst du im Treppenhaus die Nachbarsfrau, die total geschafft ist mit ihren zwei Kindern und sagt, „ich weiß gar nicht wie sie das machen, dass ihre Kinder immer so gehorchen und dass alles so funktioniert“. Da wird Gott verherrlicht. Weil du sagst: „In unserer Familie ist Jesus der Herr. Und ich liebe Jesus und ich bin Ihm untergeordnet und meine Kinder sind mir untergeordnet“. Was ist denn das für ein Erziehungskonzept?

Ja, aber sie bewundern, dass deine Kinder keinen solchen Mist machen und die Scheiben einschmeißen beim Nachbarn und all diese Dinge. Sie bewundern das, aber sie wissen nicht, wo das herkommt.

So, Gott wird nicht verherrlicht durch äußere Aktionen. Als dieser Mann, der war völlig hin und weg, berauscht von der Vision seines Pastors, als er mir dieses Bild zeigte. Mir kam eine Schriftstelle in den Sinn: „Und Saul baute sich ein Siegesmal“.

1 Sam 15,12
Und am frühen Morgen machte Samuel sich auf, um Saul zu begegnen. Da wurde Samuel berichtet: Saul ist nach Karmel gekommen. Und siehe, er hat sich ein Siegeszeichen errichtet, und er hat sich gewandt und ist weitergegangen und nach Gilgal hinabgekommen.

Für sich selbst! Nicht für den Herrn. Aber wenn du da der Reporter von der Lokalzeitung gewesen wärst und wärst da zur Einweihung gekommen, und hättest gesagt, jetzt möchte ich nochmal mit dem Erbauer ein Interview führen. „Warum haben sie dieses wunderbare Monument errichtet?“ Was hätte Saul gesagt? Hätte er gesagt, „na klar, für mich!“? Er hätte gesagt: „Alle Ehre dem Herrn!“ Und er hätte gelogen, und es noch nicht einmal gewusst, weil er getäuscht war vom Stolz seines eigenen Herzens. Aber der Heilige Geist ist nicht zu täuschen, und Er schreibt ins Buch: Er baute sich selber ein Siegesmal.

Der Heilige Geist hat die Lüge Sauls nicht abgekauft, hat nicht gesagt, das hat er für den Herrn gemacht. Der hat gedacht, er tuts für den Herrn, aber er hats für sich selber gemacht.

Und die Gemeinde soll Gott verherrlichen. Das ist das Ziel der Gemeinde. Und darum wollen wir, dass das Wesen Jesu hervorkommt in den Mitgliedern, in den Menschen, die zu der Gemeinde gehören. Und das kriegen wir nur hin durch Jüngerschaft. Es gibt keine Charakterveränderung ohne Veränderung des Lebensstils.

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