- (c) Hartwig Henkel, http://hand-in-hand.org/
Das heißt nicht, der muss sich auf den Marktplatz stellen und muss da jetzt jeden Samstag vormittag predigen, sondern das heißt: In seiner Nachbarschaft, in seinem Alltag, auf der Arbeit – alle Leute wissen, dass er ein Christ ist. Und er steht für die Wahrheit. Er predigt nicht die Leute voll, aber er nutzt normale Gelegenheiten des Alltags, um klar zu machen, wer er ist und wo er steht und an was er glaubt.
Ich halte nichts davon, Leute vollzupredigen, die das gar nicht hören wollen. Ich glaube nicht, dass das unser Auftrag ist. Sondern wir sollen wirklich für den Herrn da sein und sein Reich repräsentieren und wenn Leute fragen, dann können wir sagen, warum wir so leben. Aber zunächst mal geht es darum, wir lassen sie wissen, auf eine natürliche Art und Weise – nicht irgendwie gekünstelt und komisch und „entschuldigung, ich wollte das mal sagen, ich bin jetzt gläubig“ – bitte nicht so.
Lasst das normaler rüberkommen und freu dich an deinem Glauben und lass das eine ganz normale Sache sein. Dank sein Gott, dass du den Schrott von früher nicht mehr tun musst und dass du jetzt das richtige tun kannst: Du bist jetzt Kind Gottes und du lebst mit Jesus und du lebst mit dem Wort Gottes.
Okay, so das sind die Dinge, die wir etabliert sehen wollen im Leben des Jüngers. Diese Dinge sollen regelmäßig in seinem Leben stattfinden – regelmäßig!
Was haben diese Dinge gemeinsam? Diese Dinge sind alle verschiedene Formen der Demütigung.
Wenn du nicht weißt, wieso Fasten eine Form der Demütigung ist, dann rate ich dir, dass du einfach mal anfängst zu fasten und dann wirst du schnell verstehen, dass das eine extreme Form der Demütigung ist. Und wenn du noch nie jemanden um Vergebung gebeten hast und weißt nicht, was das mit Demut zu tun hat, dann tu es einfach mal und dann wirst du feststellen, wie dich das demütigt.
Alle diese Dinge sind Formen der Demütigung. Warum ist das so wichtig? Weil wir demütigen uns, und Gott erhöht uns. Gott gibt dem Demütigen Gnade, und jeder Schritt, jede Veränderung unseres Charakters, jeder Schritt vorwärts in mehr Jesus-Ähnlichkeit ist nur Gnade. Es ist nicht Willenskraft. Wir verändern uns nicht mit Willenskraft, sondern es ist die Gnade Gottes, die uns verändert. Willenskraft brauchst du, um Disziplin einzuüben. Dafür brauchst du Willenskraft. Aber Disziplin verändert dich nicht.
Aber du bringst dich an den Platz der Demütigung, wo Gott dir Gnade geben kann – weil Gott widersteht dem Stolzen und er gibt dem Demütigen Gnade.
1Petr 5,5b
denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.
Und was wir ja sehen wollen im Leben des Jüngers: Dass er verändert wird. Paulus sagt: Was ich bin, bin ich durch die Gnade Gottes!
1Kor 15,10
Aber durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin. Und seine Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen, sondern ich habe viel mehr gearbeitet als sie alle; nicht aber ich, sondern Gottes Gnade, die mit mir ist.
Er sagt nicht: Das hat meine Disziplin eingebracht, die ich schon gelernt habe in den ersten Tagen meines Pharisäertums. Nein! Nicht Disziplin, sondern die Gnade Gottes. Und wenn unser Jünger jemals eine Chance hat, anders zu werden, dann nur durch Gnade. So, er braucht Gnade. Und die Gnade kommt, indem er Platz macht für die Gnade, Raum macht für die Gnade. Deswegen diese verschiedenen Disziplinen, diese verschiedenen Übungen, diese Dinge, die er dort immer wieder tun soll.
Um einfach sich vor Gott zu positionieren und sich verfügbar zu machen, beschenkt zu werden durch die Gnade Gottes. Das ist der entscheidende Punkt.
Und was wir jetzt in der nächsten Einheit dann heute abend uns anschauen werden, ist nur den ersten Punkt. Auf die anderen werde ich aus Zeitgründen gar nicht eingehen, aber nur diesen einen Punkt werde ich erklären. Und der heißt hier bei mir: „Leben mit dem Wort Gottes“.
Wir bringen dem Jünger bei, wie man mit dem Wort Gottes lebt.
Weil: Das Wort Gottes ist der Kanal, durch den die Kraft Gottes in das Leben eines Menschen hineinkommt.
Du sagst: Ja, wieso? Es könnte ja auch irgendwie auf andere Art und Weise – dann z.B. durch den Heiligen Geist?!
Der Heilige Geist kommt in unser Leben wenn wir sein Wort, die Schrift, respektieren als von ihm! Dann kommt der Heilige Geist in unser Leben.