Hartwig Henkel – „Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (0:00 bis 5:00)

 

Okay, wir haben das letzte Mal gesprochen über einige wichtige Eigenschaften, die im Neuen Testament beschrieben werden als Eigenschaften, die jeden wirklichen Christen, jeden von neuem geborenen Christen kennzeichnen. Die also nicht irgendwie andere Bedinungen noch haben oder etwas zu tun haben mit geistlichem Wachstum, mit Reife – sondern die uns einfach mitgegeben sind, die wir haben, weil Gott uns das einfach in der neuen Geburt geschenkt hat.

Und ich habe sehr stark herausgestellt – meiner Meinung nach immer noch nicht stark genug, dass es unbedingt das Wirken des Heiligen Geistes braucht, uns diese Dinge zu erklären, lebendig zu machen, real zu machen. Wir haben also die beiden Faktoren: Wir haben das Wort Gottes, was erstmal uns die Information gibt. Und wir haben den Heiligen Geist als unseren persönlichen Lehrer, der aus dem gelesenen, geschriebenen Wort dann eine lebendige Realität machen möchte und auch machen soll und machen muss, damit wir auch diese Segnungen erleben können.

Aber der Prozess der Veränderung beginnt damit, dass wir fleissig studieren und hören, was das Wort Gottes sagt über den Status des neuen Christen. Und wenn wir uns das einmal so ganz kurz vergegenwärtigen, ist das schon eine interessante Sache: Hier kommen wir in eine ganz neue Dimension des Lebens, weil eigentlich zum allerersten Mal wir Informationen auf eine andere Art und Weise bekommen wie das normalerweise der Fall ist. Normalerweise: Wir sehen etwas, wir hören etwas, wir beobachten etwas, wir bekommen über die fünf Sinne Informationen aus der sichtbaren Welt. Die speisen wir ein und versuchen dann eben daraus unsere Schlüsse zu ziehen oder zu lernen halt und Dinge eben zu verändern, zu vermeiden, wie auch immer.

Und das Problem eben bei dem ganzen, bei diesem Verfahren ist, dass die fünf Sinne nur aus der sichtbaren Welt Informationen holen können und die sichtbare Welt ist die gefallene Welt. So, wir versuchen also wenn wir auf diese Art und Weise leben und unsere Probleme lösen wollen, wir versuchen uns am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen a la Münchhausen. Und das geht gekanntlich nicht.

Wenn wir jetzt aber über das Wort Gottes Informationen und Einsichten und Wahrheiten bekommen, die in unserer sichtbaren Umgebung nirgendwo sich wiederfinden und wir aber doch dem Herrn das abnehmen und einen Schritt des Glaubens gehen, dann auf einmal haben wir eine Quelle und wir kommen aus unserer eigenen Soße heraus und bestätigen nicht immer nur und wälzen nicht immer nur das um, was wir schon sowieso zu genüge kennen, sondern es kommt frische Kraft, frische Inspiration, neuer frischer Input in unser System hinein. Dieses geschlossene System wird geöffnet und etwas von Gott fängt an hineinzukommen in unser Leben.

Das ist eine ganz, ganz wichtige Angelegenheit. Natürlich müsste eigentlich, damit das richtig funktioniert, erst einmal geklärt werden: Ist das Wort Gottes überhaupt eine zuverlässige Quelle der Offenbarung?

Aber das hat nun einmal Lehre so an sich – man muss an irgendeinem Punkt anfangen und erst in einer späteren Lektion werden wir uns dann beschäftigen mit der Gültigkeit, der Kompetenz, der Autorität des Wortes Gottes. Und dann holen wir das, was jetzt erstmal so stillschweigend sozusagen voraussetze, das holen wir dann nach. Man hätte auch damit anfangen können – in dem Büchlein habt ihr’s auch gesehen – da fängt es an mit dem Wesen und der Wirkung des Wortes Gottes.

Okay, also Gott offenbart uns Dinge, die wir nicht gesehen haben, die wir nicht gehört haben. Wie die Schrift sagt: „Was kein Auge gesehen hat, was kein Ohr gehört hat – das hat uns Gott geschenkt und offenbart es uns“.

1 Kor 2,9-10
sondern, wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört und keinem Menschen ins Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben«.
Uns aber hat es Gott geoffenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.

Er offenbart es uns.

1 Kor 2,12
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die Dinge kennen, die uns von Gott geschenkt sind.

Das ist die wichtigste Aufgabe des Heiligen Geistes oder eine der wichtigsten Aufgaben – uns zu belehren, uns zu zeigen, was Gott uns gegeben hat. Und man kann wirklich sagen, unser Hauptproblem als junge Christen, die wir noch mit vielen Problemen, mit Aufs und Abs in unserer Seele, Gefühlsschwankungen und Beziehungsproblemen und Sünde und allen möglichen Dingen zu kämpfen haben und zu rudern haben und mal ganz oben sind und glücklich sind, aber gar nicht wissen, warum sind wir oben und dann sind wir wieder ganz unten, wissen auch nicht, warum wir unten sind und was wir tun können. Das ist typisch für einen jungen Christen, da fährt die Seele mit uns Achterbahn. Weiß jemand nicht, wovon ich spreche?

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (5:00 bis 10:00)

 

Einen Tag sind wir dem Herrn so nah, dass wir denken, noch einen halben Meter und wir sind im Himmel – und den nächsten Tag, wir fragen uns, sind wir überhaupt Christen, sind wir überhaupt von Gott angenommen? Das liegt nicht daran, dass Gott sich geändert hat, sondern das hat mit ganz anderen Dingen zu tun. Das hat damit zu tun, dass die Seele einfach noch nicht erneuert und verändert wurde oder wie die Schrift das sagt: „Unsere Seele noch nicht von uns errettet wurde“.

1Petr 1,9
wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!

Das ist unsere Aufgabe – die Seele sollen wir erretten. Kommt mehrere Mal im Neuen Testament vor. Das bedeutet, dass die Seele in die Segnungen hineingeführen soll, die Jesus am Kreuz für uns erworben hat.

Alles ist dort für uns erworben, was notwendig ist für ein schönes, stabiles, gesundes, erfolgreiches, kraftvolles, abenteuerliches, lebendiges, fröhliches, interessantes Leben. Alles ist dort vorhanden. Alles hat er für uns erworben. Es gehört uns. Wie Jesus gesagt hat: Er überwindet den Teufel und er teilt die Beute wieder aus.

Lk 11,22
Wenn aber der, welcher stärker ist als er, über ihn kommt und ihn überwindet, so nimmt er ihm seine Waffenrüstung, auf die er sich verließ, und verteilt seine Beute.

Jes 49
24 Kann wohl einem Starken die Beute genommen werden? Und können rechtmäßig Gefangene entfliehen?
25 Ja, so spricht der HERR: Auch die Gefangenen des Starken sollen ihm genommen werden, und die Beute des Tyrannen soll entfliehen; denn nun werde ich mit dem kämpfen, der gegen dich kämpft, und ich werde deine Kinder erretten.

Das, was der Teufel uns gestohlen hat, Jesus hat es zurückgeholt und er teilt die Beute wieder aus. Die Stelle hatten wir auch einmal uns angeschaut – Lukas 11. Jesus teilt die Beute wieder aus. Das. was der Feind uns abgenommen hat, wird uns hier schon zurück erstattet. Und wir haben in Christus – auch eine solcher Stellen von „in Christus“, die beschreiben, was wir haben „in ihm“ – wir haben einen Erbteil: Wir sind in Christus zu einem Erbteil schon gekommen. Das Problem ist, dass wir nicht wissen, was unser Erbteil ist und wenn wir anfangen zu verstehen, was es ist, dann kommt der zweite Punkt: Wie fangen wir an es zu erleben?

Und genau an dieser Stelle sind wir. Der Heilige Geist möchte uns dienen und er möchte diese Schriftstellen, die wir suchen müssen und die wir entdecken sollen und die wir dann auch auf uns wirken lassen sollen, er möchte das zu einer Erfahrung werden lassen. Wir brauchen innere Offenbarung. Mit „Offenbarung“ meine ich, dass das geschriebene Wort Gottes in uns lebendig wird. Ein Aha-Erlebnis wird und seine Kraft freigeben kann, damit wir jetzt auf dieser Höhe der neuen Offenbarung tatsächlich auch leben können.

Das ist der Dienst des Heiligen Geistes. Und er kommt zu jedem einzelnen, der so klug geworden ist, dass er weiß, er braucht das und sein akademisches Wissen und seine Fähigkeiten alleine reichen nicht aus und er braucht Hilfe. Sich zu demütigen vor dem Heiligen Geist ist einer der Hauptschlüssel seinen Dienst zu empfangen.

Und er macht das Wort lebendig. Der Buchstabe tötet und der Geist macht lebendig.

2Kor 3,6
der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.

Deswegen brauchen wir das Wort und den Geist. Und wann immer du siehst in der Kirchengeschichte, wo man das Wort hatte ohne den Geist – es wurde sehr trocken. Manchmal so trocken, dass der Kalk von den Wänden rieselte. Und wo man nur den Geist hatte und sagte: Oh, wir haben den Heiligen Geist, Gott ist bei uns, das Wort ist nicht mehr so wichtig – was ist da passiert? Da wurde es sehr wild. Wild, zügellos, extrem, fanatisch und noch schlimmeres.

Und wenn wir gesund wachsen wollen, wir brauchen den Heiligen Geist und wir brauchen das Wort. Wir brauchen beides in einer Ausgeglichenheit in unserem Leben. Und darum sitzen wir hier zusammen und studieren die Grundlagen.

Okay, also der Heilige Geist will uns hineinführen in die Wahrheiten, die uns zu einem großen Teil nicht anders offenbart werden als eben durch das Wort und durch seinen Dienst. Du kannst in die Natur schauen und wenn du schon an den Herrn gläubig geworden bist, du schaust dir die Sterne an und du lernst etwas über das Weltall, dann kriegst du einen Eindruck von der Größe Gottes und von der Macht Gottes.

Aber du kannst nicht „Gnade“ in der Natur sehen. Du kannst nicht Gottes Güte und Freundlichkeit sehen. Oder du siehst so viele andere Dinge, die dem scheinbar widersprechen und das, was du da siehst in dieser gefallenen Welt, die eben nicht mehr die ursprüngliche Welt Gottes ist, daraus bekommst du die machtvollsten Einsichten über Gott eben nicht. Die kommen nur über das Wort zustande – nur über das Wort.

Und heute wollen wir uns also mit einer wichtigen Wahrheit beschäftigen, die ganz große Auswirkungen hat für unser persönliches, praktisches Leben. Lasst uns einmal zu 1. Joh 5 gehen – und hier ist wieder so ein Wort, was beschreibt die Grundaustattung des neutestamentlichen Gläubigen.

1 Joh 5,3
Denn dies ist die Liebe Gottes: dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.

Viele Christen lesen den ersten Teil und eh sie den zweiten richtig wahrgenommen haben, sind sie schon ganz traurig und enttäuscht und entmutigt. Aber diese beiden Dinge gehören zusammen: Zu dem Halten von Gottes Geboten gehört unbedingt die Erkenntnis dazu, dass Gottes Gebote nicht schwer sind.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (10:00 bis 15:00)

 

Und dann wird es im nächsten Vers begründet, warum sind sie nicht schwer: Sie sind für den Gläubigen, der von neuem geboren ist, nicht schwer.

1 Joh 5
4 Denn alles, was aus Gott geboren ist, (… das haben wir den von neuem geborenen Christen …) überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.
5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Da haben wir diesen schönen Zusammenhang nochmal: Glaube an Jesus, unseren Retter, an den Sohn Gottes, bringt die neue Geburt. Und die neue Geburt bedeutet Leben aus Gott. Und das bedeutet, wir haben etwas anderes in uns als was draußen in der Welt ist. Wir haben das Leben aus Gott in uns. Und dieses Leben aus Gott ist so angelegt und so in uns hineingetan, dass wir befähigt sind, nach dem Willen Gottes zu leben.

Wenn ein Christ stöhnt, er könnte nicht den Willen Gottes tun, dann liegt das in erster Linie daran, dass er schon bevor er überhaupt irgendetwas versucht zu tun schon innerlich in seinem Herzen sich entfernt hat vom Worte Gottes. Wenn wir nicht übereinstimmen mit Gottes Wort – gegen unsere Erfahrung – haben wir im Nachhinein keine Chance mehr zu erleben, was das Wort Gottes sagt. Wenn wir – positiv ausgedrückt – erleben wollen, was das Wort Gottes sagt, dann beginnt es damit, dass wir übereinstimmen mit Gottes Wort.

Wenn Gott etwas sagt, und ich habe es noch nie so erfahren, aber ich will Gott dienen, und ich will ihm gehorsam sein, und ich will ihm vertrauen, dann bedeutet das für mich, dass ich ergreife und mich eins mache mit der Wahrheit und damit mich gegen meine Erfahrung stelle.

Und wir werden noch viele, viele Male das hören, dass es hier einen Konflikt im Leben gibt zwischen der Wahrheit des Wortes Gottes und zwischen unseren Erfahrungen. Wenn du erleben möchtest, was das Wort Gottes sagt, d.h. also deine Erfahrungen verändern willst, dann ist der Weg eindeutig so, dass du dich eins machst mit dem Wort und sagst: „Meine Erfahrungen bisher – schön und gut, aber das ist nicht das Letzte! Das ist nicht der Wille Gottes, was ich bis jetzt erfahre, das stimmt nicht überein mit seinem Plan für mein Leben, ich mache mich eins mit dem Wort, mit Seinen Gedanken, mit Seinem Plan. Ich stimme mit Ihm überein!“

So viele Leute versuchen es anders herum: Sie wollen ihre Erfahrungen als Maßstab nehmen und sie wollen das Wort Gottes herunterziehen auf den Maßstab ihrer Erfahrungen. Das sollten wir auf keinen Fall tun, weil damit schreiben wir den jetzigen Zustand fest. Und wir haben keine Möglichkeit weiter darüber hinausgehende, neue Erfahrungen zu machen.

Also wenn das Wort Gottes sagt, wir sind aus Gott geboren und alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt, dann heißt das: Dieses Leben, das stärker ist als eben der Ungehorsam gegen Gott und gegen seine Gebote und seine Normen, Maßstäbe – dieses Leben ist in mir! Und weil das in mir ist, deswegen werde ich sehen, dass es normal ist und dass total leicht ist, Gott zu gefallen. Es ist leicht und normal! Es ist nicht ein fernes Ziel in späteren Sphären des Himmels, sondern es ist normal, so wie die Bibel das beschreibt, den Willen Gottes hier auf Erden schon zu tun.

Natürlich ist das ein Wachstum hinein in diese Dinge, aber es beginnt damit, dass wir anerkennen, was Gott sagt. Und Gott erwartet nicht alles auf einmal von uns! Das ist das Schöne. Es gibt bestimmte Lernschritte, bestimmte Reihenfolgen von Bereichen, in denen Er möchte, dass wir lernen mit Ihm übereinzustimmen, dass wir lernen uns von dem alten zu verabschieden, dass wir lernen neu zu denken, dass wir lernen, das Neue zu ergreifen, zu glauben und damit auch zu sehen.

Und man kann als ein junger Christ von wenigen Tagen oder Wochen, man kann siegreich leben – wiewohl es vielleicht noch eine ganze Reihe von Bereichen gibt, die man „noch nicht unter den Füßen hat“. Aber Gott hat dir das noch gar nicht gezeigt und das ist noch gar nicht dran, dass du in diesem Bereich jetzt dir irgendwelche Gedanken machst. Sondern Gott hat einen bestimmten Bereich dir offenbart und in dem möchte Er, dass du lernst. Und wenn du das absolviert hast, dann kommst du in Klasse 2. Und dort gibt es wieder ein neues Programm und dann kannst du so aufrücken.

Und es gibt Christen, die sind 50 Jahre im Glauben, sie sind immer noch in der ersten Klasse. Sie sind sitzengeblieben – jedes Jahr sitzengeblieben! Weil sie nicht gehört haben, weil sie ihre eigenen Ideen haben, weil sie festhalten an ihrem eigenen, statt einmal das alles beseite zu legen. Man tut so als wisse man schon alles. Lasst uns doch ehrlich sein: Wir waren nie Christen vorher! Wenn wir zum Herrn kommen, das ist etwas total neues für uns, wir wissen nicht, was da auf uns zu kommt. Wir kennen dieses ganze Leben überhaupt nicht, wir kennen nicht die Gesetze, wir kennen nicht all das, was dort wirklich für Gott wichtig ist, wir wissen nichts, lasst uns doch ehrlich sein, wir sind doch keine Profis!

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (15:00 bis 20:00)

 

Und dann können wir lernen! Aber manche Leute kommen zum Glauben und nur weil sie in einer christlichen Kinderstube großgeworden sind, meinen sie, sie wissen schon alles. Und sie vergessen dabei, dass es möglich ist, ein schein-christliches Gedankengut gepflegt zu haben, was sich nett anhört, aber mit den biblischen Realitäten wirklich manchmal gar nichts zu tun hat.

Und dann sind sie nicht offen, weil sie festhalten an dem Alten. Und sie haben dann irgendetwas gelernt von dass es ganz schwer ist und dass man leiden muss, dass man entsagen muss und das hier das dürre Tal ist, durch das wir hindurch müssen und sie haben so eine ganz schreckliche Vorstellung vom Leben hier – der Himmel ist herrlich, und die Erde ist furchtbar. Und das ist überhaupt nicht was die Bibel sagt.

Für uns, die wir uns verbunden haben mit dem Herrn, gilt, dass Seine Kraft schon jetzt in unserem Leben, in unserer Arbeit, in unserer Familie, in all dem, was wir so hier tun, wirksam werden kann und werden soll. Und die Bibel hat in Hülle und Fülle davon zu reden, dass ein gutes Leben hier auf Erden auf uns wartet.

Und dann sind wir auch überzeugte Missionare – wenn ich das mal da einfügen kann. Dann können die Leute sagen: Ja, wieso bist du sicher, dass es überhaupt einen Himmel gibt? Wieso meinst du, dass du in den Himmel kommst? – Ja, weil wir Gottes Segnungen schon hier erfahren!

Wir warten nicht ab, wir sind nicht auf dem selben Stand wie vorher und warten ab, dass es irgendwann besser wird, sondern es ist jetzt schon besser. Und es wird immer besser von Jahr zu Jahr. Es wird besser von Jahr zu Jahr! Unser Leben wird schöner, reicher und einfach erfüllender.

Okay, hier ist eine solche Beschreibung des neuen Christen, und er hat göttliches Leben in sich. Und dieses göttliche Leben überwindet die Welt.

1 Joh 5
4 Denn alles, was aus Gott geboren ist, überwindet die Welt; und dies ist der Sieg, der die Welt überwunden hat: unser Glaube.
5 Wer aber ist es, der die Welt überwindet, wenn nicht der, der glaubt, dass Jesus der Sohn Gottes ist?

Was ist die Welt? Die Welt ist Feindschaft gegen Gott. Es ist Unabhängigkeit, Lüge, Verweigerung der Hingabe, des Akzeptierens von Gottes Gegenwart, von Gottes Herrschaft, von Gottes Recht in unserem Leben zu wirken. Das ist „Welt“.

Und das, was in uns ist, überwindet die Welt.

Und jetzt lasst uns das in einem konkreten Beispiel anschauen, wie diese eine Wahrheit, wie die also wirklich von uns klarer gesehen werden kann. Ich möchte euch einladen mit mir zum Römerbrief zu gehen.

Römerbrief Kapitel 6 – und hier haben wir eine von den mächtigsten Offenbarungen im gesamten Neuen Testament. Und das ist auch eine von solchen Offenbarungen – wenn wir nicht das Wort hätten, wenn nicht der Heilige Geist kommen würde und uns das lebendig machen würde, wir würden es niemals akzeptieren, weil unsere gesamte Erfahrung dagegensteht. Die gesamte Erfahrung, die wir haben in unserem Leben mit uns, steht total dagegen! Das ist Offenbarungswissen: Es kommt vom Himmel und es findet zunächst einmal keine Entsprechung hier auf der Erde – es soll geglaubt werden damit danach, wenn es geglaubt wird, es auch erfahren werden kann. So ist immer die Reihenfolge.

Und deswegen in diesem Kapitel Römer 6 – es geht hier um die Befreiung von der Macht der Sünde, Befreiung vom Zwang der Sünde. Darum geht es in diesem herrlichen Kapitel hier.

Und da gibt es zwei Worte, die also eine Schlüsselrolle dabei spielen. Und das ist Wissen und Erkennen: Wir sollen im Rückblick erkennen, was geschehen ist mit uns, was der Herr für uns getan hat, welche Position wir jetzt haben, was da in uns ist. Wir brauchen geöffnete Augen. Das ist ein ganz, ganz wichtiges Thema bei Paulus: Geöffnete Augen über das, was schon uns gegeben ist und was auch in uns ist.

Letztes Mal habe ich euch, glaube ich, auch Philemon 6 schon genannt.

Philemon 6
dass die Gemeinschaft deines Glaubens wirksam werde in der Erkenntnis alles Guten, das in uns im Hinblick auf Christus ist.

Wirksamer Glaube in der Erkenntnis all des Guten, das wir haben in uns im Hinblick auf Christus! Durch Christus, durch das Kreuz, durch sein Leiden, Sterben und die Auferstehung haben wir etwas in uns. Und wenn das, was wir in uns haben von uns erkannt wird, kommt wirksamer Glaube. Das ist ein ganz machtvolles Wort.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (20:00 bis 25:00)

 

Und jetzt schauen wir einmal hinein in Römer 6, aber ich schlage vor, dass wir schon den letzten Vers mitnehmen von Kapitel 5, weil der einfach zu gut ist, als dass man jetzt links liegen lassen sollte …

Also Römer 5, der letzte Satz dort.

Röm 5
20b Wo aber die Sünde überströmend geworden ist, ist die Gnade noch überschwenglicher geworden
21 damit, wie die Sünde geherrscht hat im Tod, so auch die Gnade herrscht durch Gerechtigkeit zu ewigem Leben durch Jesus Christus, unserem Herrn.

Die Sünde hat den Tod gebracht, und sie hat geherrscht in unserem Leben. Und zwar hat sie, so beschreibt das jedenfalls die Bibel, sie hat flächendeckend geherrscht. Wir waren unter dem Gesetz der Sünde und ob wir das wollten oder nicht, ob wir das gesehen haben oder nicht, ob wir uns dazu besonders angestrengt haben oder nicht – meistens nämlich nicht – wir haben dieser Sünde gedient.

Und das brauchte auch nicht besondere eiserne Vorsätze, sondern wir waren einfach Sünder, wir hatten eben das niedere menschliche Leben in uns, was total anders ist als das göttliche Auferstehungsleben, und das lebten wir einfach aus. Und das nennt die Bibel „Sünde“. Sogar in unseren besten Tagen, wo wir am karitativsten waren, am sozialsten und am nettesten – waren wir, wie die Bibel das sagt, „tot in der Sünde“.

Eph 2,1b
die ihr tot wart in euren Vergehungen und Sünden

Das ist schon ein Schlag ins Gesicht des Humanisten, der doch auch einmal seine Schokoladenseite gewürdigt wissen möchte und auf das Gute in sich verweist. Und die Bibel ist da sehr radikal und sagt, in uns wohnt nichts gutes. In uns selbst, in unserem Fleisch, also das, was wir sind ohne den Herrn, wohnt nichts Gutes.

Röm 7,18
Denn ich weiß, dass in mir, das heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt; das Wollen ist zwar bei mir vorhanden, aber das Vollbringen des Guten gelingt mir nicht.

Und das ist eine wichtige Wahrheit. Und wenn wir die erkennen, dann können wir auch die andere Seite erkennen, dass eben durch Christus Power in uns ist, Gnade in uns ist, die machtvoll ist.

Jetzt lasst uns hineingehen nach Kapitel 6.

Röm 6
1 Was sollen wir nun sagen? Sollen wir in der Sünde verharren, damit die Gnade überströme?
2 Das sei ferne! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr leben?

Ein interessanter Ausdruck hier: „der Sünde gestorben“. Ich komme gleich dazu, aber lasst uns erst Vers 3 nehmen

Röm 6,3
Oder wisst ihr nicht dass wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?

Wir sind auf den Tod des Herrn getauft.

Röm 6,4
So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod (wir werden auch heute dann noch etwas hören über die neutestamentliche Taufe) damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so werden auch wir in Neuheit des Lebens wandeln.

Ich les einmal erstmal so noch die folgenden Verse hier und dann wollen wir da ein bisschen hineingehen.

Röm 6
5 Denn wenn wir verwachsen sind mit der Gleichheit seines Todes, so werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein;
6 da wir dies erkennen („wisst ihr nicht …“ und „erkennt“ – wir sollen „erkennen“), dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.
7 Denn wer gestorben ist, ist freigesprochen von der Sünde.
8 Wenn wir aber mit Christus gestorben sind, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden;
9 da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.
10 Denn was er gestorben ist, ist er ein für alle Mal der Sünde gestorben; was er aber lebt, lebt er Gott.
11 So auch ihr (das wird ein starke Betonung sein, das ist die Schlussfolgerung sozusagen aus diesen Wahrheiten, die hier entfaltet werden): Haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus!
12 So herrsche nun nicht die Sünde in eurem sterblichen Leib, dass er seinen Begierden/Lüsten gehorche;
13 stellt auch nicht eure Glieder der Sünde zur Verfügung als Werkzeuge der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch selbst Gott zur Verfügung als Lebende aus den Toten und eure Glieder Gott zu Werkzeugen der Gerechtigkeit!
14 Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.

Ich möchte dich ermutigen, dich sehr viel mit dieser Passage zu beschäftigen. Das ist eine der wichtigsten Schriftstellen, die du jemals finden wirst im gesamten Neuen Testament. Eine der wichtigsten Schriftstellen, die über das Kreuz redet.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (25:00 bis 30:00)

 

Und interessanterweise schreibt hier Paulus über das Kreuz, der ja wie wir wissen nicht einer der Jünger Jesu war. Als Jesus gekreuzigt wurde, Paulus war nicht dabei. Aber später hat er Offenbarung als der Herr ihm begegnet ist und ihn total verwandelt hat und er von einem Christenverfolger dann zu einem Diener des Herrn geworden ist. Der Herr durch seinen Heiligen Geist hat ihm offenbart, was am Kreuz geschehen ist, was man mit den Augen nicht wahrnehmen kann. Das ist interessant, dass das allerstärkste des Kreuzes von jemandem geschrieben ist, der beim Kreuzigungsvorgang gar nicht dabei gewesen ist.

Geistliche Wahrheiten kommen per Offenbarung oder sie kommen gar nicht. Du kannst daneben stehen und es mit physischen Augen sehen und du begreifst überhaupt nichts. Es wird entweder durch den Heiligen Geist dir offenbart oder du verstehst nur Bahnhof. Das ist die Alternative. Es gibts nichts dazwischen. Du kannst es dir nicht anlernen, du kannst fünf Jahre Theologie studieren und versuchen, das zu begreifen – das ist dir mit akademischen Möglichkeiten nicht zugänglich!

Das ist das große Problem von einer Theologie, die meint, indem man historische Fakten wälzt und Texte analysiert oder so, würde man zu lebendigen fruchtbringenden Erkenntnissen kommen. Aber die Bibel ist das einzige Buch, das nur in einer Freundschaft mit dem Autor verstanden werden kann.

Nur wenn du eine Freundschaft zum Autor hast, kannst du die Bibel verstehen. Sonst liest du Buchstaben und verstehst Bahnhof oder verstehst irgendetwas, was du meinst, was es sagen könnte, aber du wirst in die Irre gehen. Und viele sind vor dir in die Irre gegangen, und du wirst nicht in die Irre gehen, weil du sagst: Ich bin doch nicht blöd. Ich demütige mich, ich halte meinen Mund.

Das ist übrigens mein Rat an viele, viele Christen: Viele junge Christen kommen daher und sie sind den zweiten Sonntag im Gottesdienst und das zweite Mal im Grundlagenseminar und sie scheinen schon alles zu wissen. Sie kommen hinterher und sagen mir, ich soll doch das predigen und warum ich nicht das mache und warum ich dies nicht anders und das so und so mache – und dann mein guter Rat ist immer der: Lieber Bruder, kauf dir eine Bibel wenn du noch keine hast. Wenn du kein Geld hast, ich werde dir eine besorgen für umsonst – so dann besorge dir einen großen Notizblock, einen scharfen Bleistift oder einen Kugelschreiber mit vielen Ersatzminen. Und dann setz dich hin, halt deinen Mund, mach die Ohren auf, höre zu und schreibe wie ein Weltmeister und vergleiche, ob das alles auch in deiner Bibel steht. Und dann geh mit all dem Gelernten nach Hause und sag: Heiliger Geist, ich verstehe nichts, bitte zeige mir, bitte belehre mich.

Das ist der schnellste Weg wie du wirklich wächst. Aber wenn du meinst, du musst alle anderen vollpredigen, du wirst nichts kapieren. Wahrheit ist etwas, was Gott uns schenkt. Das können wir uns nicht erarbeiten, das schenkt uns Gott. Und Er schenkt seine Gnade dem Demütigen.

Jak 4,6
Er gibt aber desto größere Gnade. Deshalb spricht er: „Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade.“

Und zu sagen: Ich bin ganz neu hier und ich will erstmal lernen und gucken, wie der Hase läuft – das ist ein Beweis von Demut. Belehrbar sein! Und Menschen, die das so machen, die lernen und die wachsen und die erleben herrliche Dinge mit dem Herrn und ich kenne Leute, die einfach wirklich rasant wachsen und andere, die schon seit 10 Jahren hier sind, schon nach 1,5 Jahren überholt haben. Das hat nichts mit der Zeit zu tun, sondern mit unserer Haltung.

Also seid ermutigt. Sag: Ich werde auch so einer sein, ich werde wenig reden, viel hören und mich ausstrecken nach Verständnis.

Okay, hier sind so schöne Sachen drin hier: Die Sünde wird nicht über uns herrschen.

Röm 6,14
Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen

Du sagst: Ja, im Himmel wird es so sein. Jetzt herrscht sie ganz gewaltig.

Und hier ist die Antwort drin, wie wir befreit werden können von dem Zwang zur Sünde. Von diesem Hingezogensein zum Negativen, zum Zerstörerischen – wie wir befreit sein können. Und lass es dir gleich am Anfang gesagt sein, weil wir alle diesen Fehler machen oder gemacht haben: Wir versuchen Sünde, also all das, was wir erkennen, was nicht gut ist in unserem Leben, wir versuchen es in unserer Kraft zu überwinden.

Und jeder, der das versucht, hat schon diese frustrierende Erfahrung gemacht – je mehr man sich anstrengt, je mehr man kämpft gegen die Sünde, um so stärker scheint die Sünde zu werden. Das ist ein Kampf wie Don Quijote gegen die Windmühle – also, man kann ihn nicht gewinnen, und selbst wenn man einiges irgendwie unter seine Füße bekommen hat mit Ach und Krach, man ist sehr verkrampft und man ist sehr irgendwie konzentriert, dass ja nichts mehr passiert in diesem Bereich und während man seine ganze Aufmerksamkeit auf diesen kritischen Bereich seiner Charakters und Lebens richtet, bricht hinten die Hölle los. Und dann dreht man sich um und schlägt eine Schlacht hier und dann auf einmal – das, was man vorher schon überwunden hatte im ersten Frontabschnitt, auf einmal geht wieder los. Weiß jemand nicht, wovon ich spreche?! Bitte Hände hoch, ich werde es noch ein bisschen deutlicher erklären.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (30:00 bis 35:00)

 

Wir können nicht mit Willenskraft, mit Anstrengung, Sünde überwinden. Und wenn wir das versuchen, wir werden baden gehen. Wir werden erleben, die Sünde ist stärker. Die Sünde ist nicht etwas, was wir mit unserer Kraft überwinden können.

Und die Passage hier in Römer 6, die handelt davon, dass es eine Erlösung von der Macht der Sünde gibt. Hör mal wie es hier geschrieben ist:

Röm 6,6b
… dass wir der Sünde nicht mehr dienen.

Der Sünde nicht mehr dienen – das ist das Ergebnis dieser Lehre hier, die wir in Römer 6 uns heute anschauen – der Sünde nicht mehr dienen. Wie kommt das zustande? Es kommt zustande durch Wissen und durch Erkennen. Erkennen dessen, was der Herr für uns und mit uns schon getan hat. Die Bibel redet davon, er hat etwas an uns und in uns und mit uns getan. Und wenn wir uns anschauen – ohne Bibel, ohne Heiligen Geist – wir würden niemals darauf kommen, dass er das getan hat. Wir werden sagen, „oh Herr, erlöse mich von der Sünde, befreie mich, das ist furchtbar. Ich kämpfe hilflose Kämpfe und ich komme nicht durch, tue etwas!“

Aber hier haben wir etwas total anderes: Wir sollen erkennen, was schon geschehen ist. Rückblickend, zurückschauen zum Kreuz, zurückschauen zu unserer Bekehrung und zu dem, was dort Gott in uns hineingepflanzt hat.

In Römer 6,2 finden wir diesen interessanten Ausdruck, und den müssen wir sehr genau zur Kenntnis nehmen: Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie sollten wir noch in ihr leben?

Röm 6,2b
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?

Der Sünde gestorben sein! Bitte achte darauf, dass du es ganz genau mitbekommst: Hier steht nicht, dass die Sünde gestorben ist. Als ich ein junger Christ war, ich hab das alles irgendwie sehr oberflächlich so gelesen, hörte nur irgendwas von „der Sünde absterben“ oder so etwas. Und dann dachte ich, jawoll, die Sünde muss sterben. Dann hab ich gebetet, dass die Sünde stirbt. Und ich hatte den Eindruck, je mehr ich betete, um so lebendiger wurde sie. Und dann dachte ich, aha, das Gebet muss mit Fasten verstärkt werden. Da hatte ich was über Fasten gehört. Dann habe ich zu meinem Gebet dann Fasten hinzugetan. Und dachte, ja, durch Fasten und Beten, so wird also dann die Sünde irgendwie ausgerottet.

Und je mehr ich in diese Richtung gegangen bin, um so schrecklicher wurde es. Dann hörte ich noch ein paar andere Lehren über Zerbruch und „Gott will uns zerbrechen“ und lauter solche Dinge, und ich betete Horror-Gebete: „Gott, zerbrich mich!“ – und ich sage dir, du kannst solche dummen Gebete beten, der Teufel sagt: Jawoll, Amen, das wird gleich erledigt! Er steht daneben und er wird dir gerne dieses Gebet erhören. Du wirst durch die Hölle hier auf Erden gehen, bitte bete nicht so einen Quatsch.

Gott will nicht deinen Willen zerbrechen, Gott will deinen Willen aufrichten und stark machen. Nirgendwo findest du im Worte Gottes, dass Gott deinen Willen zerbrechen will. Nirgendwo.

Also, ich will das nur sagen, damit du nicht dieselben Fehler machst wie ich. Das war so schrecklich, dass ich sage, eigentlich reicht es und das muss nicht noch einmal wiederholt werden. Weil es funktioniert wirklich nicht.

Nicht unsere Aufmerksamkeit ist auf die Sünde gerichtet, dass wir versuchen, die Sünde zu bekämpfen, die Sünde auszurotten, sondern unsere Aufmerksamkeit sollte darauf bestehen, dass wir erkennen, was geschehen ist.

Gott ist ein radikaler Gott, ein erfolgreicher Gott, wie ich das schon versucht habe herauszustellen und noch mehr herausstellen werde. Und er weiß eins: Das Problem ist nicht die Sünde, sondern das Problem ist der Sünder. Das Problem ist der Sünder.

Und Gott hat eine sehr wirksame Methode mit der Sünde fertig zu werden, und das ist die Hinrichtung des Sünders. Das macht sehr viel Sinn, oder? Wenn der Sünder hingerichtet ist – es wird jetzt sehr still, weil du jetzt etwas befürchtest – aber ich werde dir gleich erklären, du musst keine Angst haben, das Evangelium bleibt auch heute das Evangelium, immer noch frohmachende Botschaft, und du hast nicht eine Hinrichtungsstätte für dich vorbereitet, sondern die Bibel redet davon, dass wir bereits gestorben sind. Wir sind der Sünde gestorben!

So lange der Sünder lebt, wird er Sünde produzieren – ganz einfach. Und Gott sagt: Machen wir kurzen Prozess, beenden wir das schreckliche Spiel, richten wir den Sünder hin und dann ist das Problem der Sünde auch erledigt. Und so hat Er es schon, und das ist die gute Botschaft – Er hat es schon mit uns getan. In Christus – als Christus hingerichtet wurde, sind auch wir mit ihm zusammen gestorben.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (35:00 bis 40:00)

 

Röm 6,6a
da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist

Der alte Mensch – das ist der, der die Sünde produziert. Das ist das, was du bist oder was du warst ohne den Herrn. Der in seiner eigenen Art und Weise gelebt hat. Diese alte Natur, das alte in uns, wo der Sitz der negativen sündhaften Energie war, der alte Mensch ist mitgekreuzigt worden.

Bitte lasst uns hier grammatikalisch ganz genau sein – das ist schon, wie man so sagt, vollendete Vergangenheit. Es ist schon vollendete Vergangenheit, Hallelujah. Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt worden.

Röm 6,6b
damit der Leib der Sünde abgetan sei

das ist wenn du das mal anatomisch nehmen willst, wobei das ja natürlich nichts Physisches ist – der Leib der Sünde, der Sitz, wo die Sünde halt ihr Hauptquartier hat und von wo alles ausgeht – ist abgetan oder Griechisch: „außer Kraft gesetzt“ (2673. katargeó). Und jetzt gibt’s bestimmt welche, die fühlen und sagen: „Also das scheint bei mir irgendwie nicht ganz funktioniert zu haben. Vielleicht hat man im Zuge einer Massenabfertigung bei mir nicht richtig irgendwie zugeschlagen oder die Nägel falsch eingeklopft oder irgendwie scheine ich das alles überlebt zu haben, das Ganze, denn dass der Leib der Sünde außer Kraft gesetzt ist – davon kann nun wirklich bei mir überhaupt nicht die Rede sein. Wort Gottes schön und gut, aber ich muss ja auch wahrhaftig bleiben und muss auch schon sagen, also dass der Leib der Sünde außer Kraft gesetzt ist, das mag für Apostel Paulus zutreffen und vielleicht noch für Pastor Margies, aber ansonsten denke ich, ist das doch ein bisschen zu hoch gestochen. Sicher, wir eifern dem nach, wir streben danach, dass wir mehr und mehr die Sünde überwinden und wir kämpfen auch und wir geben unser Letztes, nach der Devise „try it harder“ und wir sind sehr bemüht, aber dass wir jetzt einfach so diesen Kampf der Sünde sozusagen einstellen und die Niederlage dann für Sieg erklären, das kann es jawohl nicht sein“.

Eine Wahrheit, die Gott uns offenbart, die im Gegensatz zu unserer Erfahrung steht, muss als Wahrheit erkannt werden, im Glauben ergriffen werden, und Glaube – das Wesen von Glaube ist immer, dass es im Sichtbaren etwas gibt, was dem entgegenspricht. Immer. Das ist Glaube. Sündenvergebung ist etwas, was wir durch Glauben haben.

Die Bibel sagt: Wenn wir unsere Sünde bekennen, dann ist er treu und gerecht, dass er vergibt und reinigt.

1Joh 1,9
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.

Der Herr vergibt dir, nachdem du bekannt hast. Und wenn du noch nicht viel über Glauben weißt, am Anfang deine Seele noch sehr wenig in den Wegen Gottes diszipliniert ist, was wird passieren? Die Schuldgefühle sind immer noch da!

Und dann kannst du zwei Dinge tun. Entweder sagen: „Nein, das Wort Gottes ist wahr, Gott hat mir vergeben“ und die Schuldgefühle machen einen letzten kleinen Protest: „Aber wieso? Wir sind ja noch da. Das ist der Beweis, dass dir nicht vergeben wurde!“ Dann können wir sagen: „Ich bleibe beim Wort Gottes, und das heißt, ihr seid nicht mehr lange da! Schuldgefühle Auf Wiedersehen oder Auf Nimmer Wiedersehen“.

Ich kann das Sichtbare nehmen und mich mit dem Sichtbaren verbinden gegen das Wort oder ich kann das Wort nehmen, mich gegen das Sichtbare – und Gefühle nach biblischer Ordnung gehören zum Sichtbaren. Witzigerweise. Du sagst: „Kann ich doch nicht sehen“, aber sie gehören zur sichtbaren Welt. Du kannst dich mit der Wahrheit des Wortes gegen deine alten Stimmungen, Innenerfahrungen, seelischen Regungen stellen und kannst so erleben, dass du Veränderungen erlebst.

Also, wenn wir Sündenvergebung als Glaubensgeschenk empfangen, ist es sogar zwingend notwendig, in dem Moment, wo wir im Glauben empfangen, dass noch die Schuldgefühle da sind. Sonst brauchen wir es ja nicht mehr zu glauben.

Und wenn wir diese Wahrheit erleben wollen, dass wir mit Christus gekreuzigt sind, und wir haben aktuell in Hülle und Fülle die Erfahrung, dass die Sünde noch sehr lebendig ist, ja, dann haben wir schon die Voraussetzungen, dass wir wirklich glauben können.

Macht das Sinn, ja? Wir stellen uns auf die Wahrheit des Wortes Gottes gegen das, was wir erleben. Damit wollen wir nicht leugnen, dass das was unschön ist, was hässlich ist, was sündig ist, dass das auf einmal nicht da wäre – darum geht es überhaupt nicht. Das ist ein Glauben im Hinblick auf unsere nächsten Erfahrungen, das ist ein Glaube auf die Zukunft gerichtet, nicht ein Glaube, der sozusagen den jetzigen Mangelzustand, die jetzige Niederlage umdeklariert.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (40:00 bis 45:00)

 

Davon kann nicht die Rede sein, dass auf einmal aus der Niederlage, indem man ein neues, frommes Mäntelchen drüber macht, dann irgendwie daraus ein Sieg wird! Und wir dann sagen: Ja, die Niederlage ist mein Sieg und wenn ich schwach bin, dann bin ich stark – irgendwie so – und meine Schwäche ist dann in Gottes Augen die Stärke oder soetwas. Davon kann nicht die Rede sein!

Gott sagt: Wir sind der Sünde gestorben. Wie sind wir der Sünde gestorben? Indem wir mit Christus mitgekreuzigt worden sind.

Das macht doch überhaupt keinen Sinn für unseren Verstand! Wie können wir mit Christus, der vor 2000 Jahren gekreuzigt wurde, wie können wir mit ihm, die wir doch alle zu der Zeit noch gar nicht auf der Erde waren, mit ihm mitgekreuzigt worden sein?! Das verstehe ich nicht.

Ich auch nicht. Ich bin jetzt fast 20 Jahre Christ, das hab ich noch nie verstanden. Und ich habe aufgehört darüber nachzudenken, mir versuchen das irgendwie klarzumachen, das kann man nicht verstehen! Aber man kann das glauben, und man kann sagen: Gott, was immer du sagst. Wenn du mir demnächst im Wort offenbarst, Jona hat den Fisch verschluckt – mir ist alles egal, ich gehöre dir und du trägst die Verantwortung.

Natürlich stehen da keine naturwissenschaftlichen Blödsinnigkeiten drinne oder soetwas. Gott mutet uns das nicht zu, bitte nicht den Verstand an der Garderobe abgeben. Ganz und gar nicht. Aber es gibt einige Aussagen im Worte Gottes, die nur per demütiges Annehmen eine Realität werden. Es gibt keinen anderen Weg. Gott hat es irgendwie – und ich weiß nicht wie – fertig gekriegt, etwas zu tun in Christus vor 2000 Jahren am Kreuz, und das ist auch wirksam für uns. Und was da geschehen ist: Der alte Mensch ist mitgekreuzigt worden und so sind wir – wie das Paulus eben sagt – der Sünde abgestorben.

Röm 6,2b
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?

Paulus redet nicht davon, nach viel Fasten, viel Beten und Jahrzehnten des treuen Dienens ist er zu dieser wunderbaren Stufe gekommen, sondern er sagt: „Wir“. Er sagt das von einer Gemeinde, die er nie besucht hat. Das ist so tröstend. Ich hab mir das immer vorgestellt, wenn er dann solche Wahrheiten sagt, z.B. in Röm 6,17: „Ihr seid gehorsam geworden von Herzen“.

Röm 6,17
Gott aber sei Dank, dass ihr Sklaven der Sünde wart, aber von Herzen gehorsam geworden seid dem Bild der Lehre, dem ihr übergeben worden seid!

Und das ist wiederum nicht eine – das hat Paulus nicht an die Gemeinde geschrieben, nachdem er die Personalakten studiert hat und in das Leben jedes einzelnen hineingeschaut hat, sondern das hat er geschrieben auf der Grundlage seiner Offenbarung, was der neue Mensch ist, wie wir geschaffen sind von Gott, was für eine Motivation, was für ein Verlangen in uns ist, weil das Leben aus Gott in uns ist. Der neue Mensch – Epheser 4 – ist nach Gott geschaffen.

Eph 4,24
und den neuen Menschen angezogen habt, der nach Gott geschaffen ist in wahrhaftiger Gerechtigkeit und Heiligkeit.

Und diese schönen grundsätzlichen Dinge eben schreibt Paulus in Bezug auf diese Gemeinde, die er ja nicht gesehen hat, zumindestens nicht zu dem Zeitpunkt als er das geschrieben hat. Rom, ja, große Gemeinde, weiß ich nicht, 25, 30, 40 oder wieviel Tausend Christen, und dann irgendwann sonntags in den verschiedenen Versammlungsstätten, und dann wird das vorgelesen, der Brief von Paulus. Bruder Paulus hat uns wieder einen Brief geschrieben, der muss vorgelesen werden der ganzen Gemeinde von Rom. Und dann ist da irgendwie so ein Versammlungsraum von wenigen hundert Menschen, und ich natürlich als das letzte Licht der Gemeinde sitze hinten irgendwie hinter der Säule, dass ich ja nicht zu dicht irgendwie an das Adlerauge des Pastors gerate und er dann wieder den totalen Durchblick hat oder vielleicht noch verstärkt mit Geistesgaben, was mit mir alles nicht in Ordnung ist. Also stehst du da ganz hinten und denke, Mensch, ich weiß gar nicht, ob ich würdig bin überhaupt nicht in diese schöne Gemeinde zu gehen, alles so wunderbare Menschen und dann so einer wie ich dazwischen. Ja, wirklich, ein Problem nach dem anderen, mit mir selbst und ich weiß überhaupt nicht, ob ich noch jemals irgendwie klarkomme, ich weiß auch gar nicht – ich bin schon so verwirrt von meinen Niederlagen – was ich überhaupt noch will, ob ich Gott dienen will oder was eigentlich mit mir los ist.

Und dann kommt der Brief von Paulus: „Ihr seid gehorsam geworden von Herzen!“ Und da klingelts bei mir da ganz hinten hinter der letzten Säule.

Paulus, unter der Inspiration des Heiligen Geistes, sagt: „Wir“ – und damit auch ich – bin gehorsam geworden von Herzen. Und das war so inspiriert, dass der Heilige Geist gesagt hat, ist in Ordnung, kommt ins Buch, bleibt drin, ist gültig. Das ist das Wort Gottes.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (45:00 bis 50:00)

 

Und dann kann ich sagen: Ach, Paulus, wenn du gewusst hättest, wer da hinten hinter der letzten Säule sitzt, dann hättest du diesen Brief nicht geschrieben – oder nicht so – dann hättest du geschrieben „ihr Gemeinde von Rom, ihr seid gehorsam geworden von Herzen mit Ausnahme von dem Henkel da hinten. Bei dem fehlt’s noch“.

Aber jetzt ist es so geschrieben, jetzt ist es gültig, und was aus dem Munde Gottes hervorgegangen ist, wird nicht geändert.

Mt 24,35
Himmel und Erde werden vergehen, aber meine Worte werden nicht vergehen.

Ps 89,35
Ich werde meinen Bund nicht entweihen und nicht ändern, was hervorgegangen ist aus meinen Lippen.

Was habe ich zu tun? Ich kann nichts anderes tun als zu sagen: „Gott, dein Glaube ist groß! Ich nehme dieses Wort, ich darf mich nicht von deinem Wort distanzieren, ich danke dir, auch wenn ich es nicht begreifen kann, aber du bescheinigst mir durch diesen wunderbaren Apostel und Diener des Herrn – ich BIN schon, ich versuche es gar nicht mehr, ich bin’s ja schon – gehorsam geworden von Herzen“.

Ich habe keine andere Wahl als das Wort anzunehmen. Und jedes „ja, aber …“ muss ich zum Schweigen bringen, weil Gott ist Gott und Gott kann sagen über mein Leben, was er will. Und wenn Gott sagt, ich bin gehorsam geworden von Herzen, dann kann ich nicht alle meine Erfahrungen der letzten 24 Stunden nehmen und auffahren und sagen: Schau mal, deswegen und deswegen und deswegen und deswegen kann das doch gar nicht wahr sein. Sondern Erfahrungen sind Erfahrungen, aber Gott sagt, ich bin es geworden.

Und indem ich das annehme und mich demütige unter das Wort Gottes wird Glaube einfach zu einer Erfahrung. Die Kraft Gottes wird freigesetzt durch Glauben. Und das ist ein wichtiges Gesetz im Worte Gottes: Bevor wir etwas neues erleben auf der Grundlage des Wortes, müssen wir das Wort glauben. Bevor wir etwas neues erleben gemäß dem Wort müssen wir glauben, müssen wir das, diesen konkreten Segen wirklich glauben.

Und viele versuchen gehorsam zu sein bevor sie glauben, dass sie gehorsam schon geworden sind. Und das ist ein sehr mühsames Geschäft oder – um gleich jede Hoffnung zu nehmen – es funktioniert nicht. Es funktioniert nicht! Wenn du sagst, oh, ich werde mich sehr anstrengen damit ich auch eines Tages das über mich sagen kann, dann ist diese Befreiung von der Macht der Sünde nicht ein Gnadengeschenk, das Christus für dich erworben hat am Kreuz, sondern es ist etwas, was du erwerben möchtest. Und da muss ich dir sagen, du wirst es nicht schaffen! Du wirst es nicht schaffen. Du kannst es dir nicht verdienen. Du kannst dich nicht anstrengen, du kannst dich nicht abmühen. Es kann dir nur geschenkt werden. Und wenn es dir nicht als Geschenk – oder wenn du es nicht als Geschenk nimmst, dann wirst du es nicht erleben. Du wirst leer ausgehen.

Und hier wird davon berichtet: Wir sind der Sünde gestorben.

Röm 6,2b
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?

Der Sünde gestorben! Wir gegenüber der Sünde. Das ist ganz wichtig, dass wir das verstehen. Nicht die Sünde ist gestorben, sondern wir der Sünde. Und das wird verglichen mit dem Bild Christus im Tode und dann zu neuem Leben. Christus zu neuem Leben! Und so heißt es ja dann hier auch: „Christus aus den Toten auferweckt, er stirbt nicht mehr“.

Röm 6,9
da wir wissen, dass Christus, aus den Toten auferweckt, nicht mehr stirbt; der Tod herrscht nicht mehr über ihn.

Er stirbt nicht mehr! Warum? Weil er schon gestorben ist. Und das hat dem Tod so wenig bekommen, dass danach der Tod keine Kraft hatte ein zweites Mal zuzuschlagen. Der Tod, indem er zugeschlagen hat, bei unserem wunderbaren Herrn, hat sich übernommen und hat sich das Genick dabei gebrochen und das war’s. Und deswegen kann Christus nicht noch einmal sterben.

Und er lebt eben hoch erhoben über allen seinen Feinden und er hat ein Leben in sich, das einfach gewaltig ist. Er hat ein Leben in sich, das stärker ist als der Tod, stärker ist als die Sünde, stärker als alles Negative. Und dieses Leben in ihm fließt heraus und umgibt ihn und schützt ihn und es trägt ihn. Nicht er muss sich kümmern, dass dieses Leben aufrecht erhalten wird. Und wenn wir verstehen, dass Gnade uns trägt und wir nicht mühsam die Gnade irgendwie hochhalten müssen – dann haben wir einen wichtigen Schlüssel gefunden zu siegreichem Leben.

Christus ist in einer Dimension des Lebens, wo der Tod ihm nichts mehr anhaben kann. Nicht eine geographische Entfernung – eine qualitative Entfernung! Und an dieser Stelle gebrauche ich immer ein sehr blödsinniges Bild. Wenn wir hier weiter fortfahren im Grundlagenseminar wirst du entdecken, dass meine Beispiele immer ein sehr intellektuell niedriges Niveau haben, aber ich möchte hinzufügen, dass ich Abitur habe.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (50:00 bis 55:00)

 

Aber es drückt etwas aus, hört mal zu. Die Frage ist die, angesichts der Landung der Amerikaner auf dem Mond 1969, Aldrin, Armstrong, Collins – die waren dort oben, ja? Sind mit ihrem Ding da gelandet auf dem Mond, haben da eine Fahne in den Sand gesteckt und auch sonst ein bisschen Müll dort hinterlassen, haben ein paar Steine mitgebracht und Fußspuren hinterlassen da auf dem Mond usw. Jetzt ist die Frage: Warum hat seit diesem denkwürdigen Tage die Sonne keine Angst, dass dasselbe bei ihr auch geschehen könnte?

Das ist, was ich meine, mit den etwas primitiven Beispielen.

Aber das Beispiel, das ist gar nicht so doof. Warum hat die Sonne keine Angst? Weil sie so weit weg ist? Nein, man könnte sagen: Die Technologie schreitet vor, wir werden den Menschen einfrieren und auf die lange Reise schicken und irgendwie ihm einen Automaten mitgeben, dass, wenn er dann ankommt oder durch die Sonnenwärme, dann wird er alleine wieder wach und munter und dann startet er seine Sonnenexpedition. Warum hat die Sonne solche Ängste nicht?

Weil sie weiß, was sie ist. Weil sie weiß, was sie hat: Pure Energie. Und wenn da so ein Fahrzeug daherkäme mit ihren tollkühnen Männern in ihren fliegenden Kisten und würde auch nur dicht genug herankommen an die Sonne – sie würde immer noch nicht in Panik geraten. Sie ist pure Energie, sie ist Leben, sie ist totale Power. Sie bleibt total gelassen. Sie sagt: Lass sie kommen, lass sie noch ein bisschen dichter kommen. Ja, noch ein paar Meter, und dann wollen wir mal schauen, was passiert.

Und was passiert? Piff, macht es. Und dieses Sonnenfahrzeug ist verdampft. Vielleicht macht es dann noch einmal „Piff“ und dann ist der Dampf verdampft. Und dann ist die ganze Aktion beendet. Weil es pure Energie ist, pure Power ist.

Und ihr Lieben, das ist ein Bild für mich für Christus aus dem Tod. Er ist souverän, er sitzt nicht im Himmel und versucht morgens in seiner stillen Zeit sich fit zu machen, geistlich aufzubauen gegen die Grippe. Er hat gehört, die Hongkong-Grippe grassiert und ein paar Viren sind auch schon irgendwie ins All geflogen mit den Kosmonauten und jetzt schwirren sie da oben rum und bedrohen auch die himmlischen Thronsäle. Er ist locker! Er sagt: Lass sie kommen. Hier ist Leben, hier ist Leben aus dem Tod. Ein Krankheitskeimchen, das nur den himmlischen Pforten zu dicht kommt – Piff! Ohne dass man ein großes Abwehrprogramm starten muss, weil einfach die pure Gesundheit, pures Leben, pure Energie ist.

Gott ist souverän, er regiert. Und wir brauchen durch den Heiligen Geist, und das versucht Paulus hier zu sagen, Christus, er ist aus dem Tod gekommen. Er hat den Tod hinter sich gelassen, der Tod hat’s nicht überlebt. Seitdem Christus aus dem Grab kam, ist der Tod nicht mehr das, was er vorher war.

Und Christus hat ein solches Leben bekommen aus dem Tode, dass nie wieder dieser Vergänglichkeit unterworfen werden kann, nie wieder! Das ist total unmöglich.

Und das ist Sieg. Dieses Leben einfach in sich selbst. Das muss man nicht hervorbringen oder irgendwie hochtrainieren oder irgendwie versuchen aktiv sein zu lassen. Es ist ungeheuerlich aktiv! Und unser Leben, viele Male, oder unser Problem als Christen ist: Wir versuchen siegreiches Leben mit irgendwelchen Formeln, mit irgendwelchen Methoden, mit irgendwelchen verkürzten Theologien oder irgendetwas zu erzeugen. Und damit fallen wir schon flach auf die Nase, weil dieses Auferstehungsleben kann niemand erzeugen. Du kannst es auch nicht hervorbringen. Du kannst nur eins tun: Anerkennen, es ist in dir und Bahn machen und ihn wirken lassen und ihn hervorkommen lassen.

Das ist, was Paulus sagt und ich glaube, wir sind alle erst ganz am Anfang zu verstehen, was Paulus sagt: Christus ist mein Leben. Nicht mehr ich lebe, Christus in mir.

Gal 2,20a
und nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir

Das ist eine der kraftvollsten Offenbarungen im Worte Gottes und ohne dass ich irgendwie beanspruche irgendwie ein Prophet zu sein. Ich sage dir eins: Wir werden in dieser Hinsicht, was es bedeutet, dass wir Gottes Leben in uns haben, die Kraft der Auferstehung und das Christus unser Leben ist – wir werden noch sehr dramatische Entwicklungen und Erfahrungen und Veränderungen machen durch diese Wahrheiten.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (55:00 bis 60:00)

 

Wir sind deswegen nicht begeistert wenn wir das leben, weil wir das gar nicht verstehen! Weil wir noch gar keine Ahnung haben, was das eigentlich für unglaubliche Schätze sind, die uns da anvertraut worden sind. Paulus redet von irdenen Gefäßen, Schätze beherbergen.

2 Kor 4,7
Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefäßen, damit das Übermaß der Kraft von Gott sei und nicht aus uns.

Und eins der Schätze ist das Leben der Auferstehung. Und Paulus sagt, der so viel erlebt hat mit diesem Leben der Auferstehung, er sagt, er streckt sich aus und er betet dieses Auferstehungsleben zu erkennen.

Phil 3
10 um Ihn zu erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden, indem ich seinem Tod gleichförmig werde,
11 damit ich zur Auferstehung aus den Toten gelange.
12 Nicht dass ich es schon erlangt hätte oder schon vollendet wäre; ich jage aber danach, dass ich das auch ergreife, wofür ich von Christus Jesus ergriffen worden bin.
13 Brüder, ich halte mich selbst nicht dafür, dass ich es ergriffen habe; eines aber [tue ich]: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was vor mir liegt

Wie viele uns beten das regelmäßig? Ich möchte die Kraft der Auferstehung kennenlernen. Ja, das ist der Grund, warum wir das so wenig unter uns haben. Weil wir alles mögliche beten, aber nicht das, was die Bibel sagt, was da gebetet wurde. Und mein Vers ist immer der, wenn wir zurückkommen zu biblischen Gebeten und um das beten, was in der Bibel gebetet wurde, werden wir auch zurückkommen zu biblischen Erfahrungen. Wir beten alles mögliche, aber nicht das, was in der Bibel gebetet wurde. Und darum erleben wir so wenig diese Dinge.

„Der Sünde gestorben“ – das ist das große Geheimnis.

Röm 6,2b
Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben?

Die Sünde ist lebendig, und wir sind durch Gottes wunderbares Eingreifen der Domäne, dem Machtbereich der Sünde entzogen.

Weil eben der, der die Sünde produziert, der Sünde, hingerichtet wurde. Unser Kampf gegen die Sünde, wenn wir nicht auf der Grundlage des Wortes sind, ist so ähnlich wie jemand, der versucht an einem Obstbaum irgendwie, den er da irgendwo sieht im Wald, der sich alleine ausgesät hat – Kirschbaum oder so – gibt’s ja, wenn man spazieren geht besonders so im Frühjahr wenn sie blühen, dann kann man sie entdecken. Und du sagst: Oh, wunderbar, ein Kirschbaum, hier mitten im Wald, das gehört niemandem, im Juni komm ich wieder und dann werde ich die Kirschen ernten.

Und dann sind sie da und schön rot, aber sie sind sehr klein und sie schmecken überhaupt nicht – total sauer. Und fast kein Fleisch – nur Kern und ein bisschen Haut drüber.

Und du sagst, aha, ich bin ein geschickter Gärtner, das kriegen wir hin, im nächsten Frühjahr werde ich all die verkehrten, kleinen, falschen Früchte abknipsen. Da kannst du auf den ganzen Baum rumsteigen und kannst alle falsche Früchte abknipsen. Das geht bei dem Baum sogar noch, aber nehmen wir das als Bild für den Kampf gegen die Sünde: Du kannst alles abknipsen – selbst wenn du erfolgreich wärst, dann hast du immer noch nicht das Gute. Du hast immer noch nicht die guten Früchte, du hast es vielleicht geschafft, dass die schlechten Früchte irgendwie verhindert worden sind, was nicht wirklich funktioniert mit der Sünde. Aber der erfahrene Gärtner sagt: Nein, hier muss was ganz anderes hin, wird müssen den Baum abhauen!

Aber nicht ganz! Sondern wir lassen den Stumpf stehen und dann pfropfen wir Zweige von einem guten Baum hinein und lassen die sich verbinden mit dem alten Baum und dann strömt das Leben da hindurch und dann kommen neue Blüten, neue Früchte und siehe da! Auf einmal hat man die wunderbarsten Piemont-Kirschen oder irgendetwas anderes.

Und das ist ein Bild für das göttliche Leben. Gott sagt, der Sünder, so lange der Sünder lebt, der wird immer diese schlechten Früchte produzieren. Und man kann versuchen noch die ganz schlechten auszulesen, aber es ist immer noch nicht das richtig gute. Und Gottes Lösung ist, den Baum abzuhacken. Der Sünder wird hingerichtet. Etwas neues wird eingepfroft und das ist das Leben aus Gott. Und das bringt diese Frucht hervor.

Wir haben schon diese Erfahrung, diese Realität gemacht. Und nur aus dem Grunde, weil wir es nicht verstehen, weil wir es nicht angenommen haben, deswegen erleben wir so wenig die Frucht davon. Deswegen erleben wir nicht die Auswirkungen davon.

Wir sind der Sünde gestorben, sagt das Wort Gottes. Der alte Mensch ist mitgekreuzigt worden.

Röm 6,6
da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.

Als ich als junger Christ, da war ich vielleicht so 2, 2 1/2 Jahre Christ, merkte ich, irgendwelche Geheimnisse sind hinter diesen mysteriösen Worten. Dann hab ich sehr darüber nachgedacht und habe irgendwie versucht herauszufinden. Und dann sprach der Heilige Geist zu mir und hat mir einen Schlüssel gegeben das zu verstehen. Und er hat gesagt: Mit Christus mitgekreuzigt – sind nicht damals auch mit Christus buchstäblich zwei Menschen mitgekreuzigt worden?

Und ich ging hin zu dieser Schriftstelle im Lukas-Evangelium und hab mir das angeschaut von diesen beiden Verbrechern, die rechts und links von Christus mit ihm zusammen gekreuzigt wurden.

Lk 23,33
Und als sie an den Ort kamen, der Schädelstätte genannt wird, kreuzigten sie dort ihn und die Übeltäter, den einen zur Rechten, den anderen zur Linken.

Und wenn du dir das genauer anschaust, dann hast du den entscheidenden Schlüssel.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (60:00 bis 65:00)

 

Was sagt der eine? Oder: Beide waren in dieser furchtbaren Situation eben, dass sie verurteilt waren und dass sie an das Kreuz geschlagen waren. Und der eine wandte sich an den Herrn und sagte: „Bist du nicht der Christus, hilf dir selbst und hilf uns!“

Lk 23,39
Einer der gehenkten Übeltäter aber lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!

Wir denken, na, das ist doch ein prächtiges Gebet. Ist doch wunderbar. Er wendete sich an den, der helfen kann und sagt: Hilf dir und danach hilf uns auch. Wir würden denken, na prima, ist auf einem guten Wege.

Und was sagt die Schrift? Diese Art von Gebet von Lästerung! Er lästerte Christus.

Und warum kann man erkennen wenn man die Reakton des anderes sieht. Der andere, der sicherlich genauso Schmerzen hatte, der genauso heraus wollte aus dieser schrecklichen Situation – er hat seinen Kumpel zurecht gewiesen und hat gesagt:

Lk 23
40 Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht/fuhr ihn an und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist?
41 Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
42 Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!
43 Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

Er hat zwei Dinge verstanden: Christus ist ohne Schuld und die Strafe, die ich bekomme, ist eine gerechte Strafe.

Und das ist die Grundlage, dass wir uns zu Gott nahen dürfen. Das ist die Grundlage, dass wir die Hilfe Gottes bekommen. Und nur derjenige – jetzt können wir zurückgehen zu Römer 6 – nur derjenige erfährt die Macht und die ganze Wucht des Kreuzes als ein befreiendes Mittel Gottes, uns von der Sünde und von dem Zwang der Sünde frei zu machen, der sich selbst verurteilt hat. Der gesagt hat: Das Kreuz, das ist eine gerechte Strafe.

So lange du an das Gute und an deine guten moralischen Leistungen und Fähigkeiten in dir glaubst, kann das Kreuz niemals wirksam sein, weil du im Grunde genommen nicht wirklich erlösungsbedürftig dich siehst. Sondern du glaubst, du kannst es alleine. Und so lange du es alleine kannst, brauchst du keinen Erlöser, der es für dich übernimmt und der dich erlöst.

Also hier trifft man den Humanismus im Zentrum. Und daran scheiden sich die Geister. Entweder wir haben einige Probleme, aber wir sind auch gut und wenn die anderen uns endlich mal nett behandeln würden, würde das Gute sich so richtig prächtig entfalten und alle würden sehen, was für ein wunderbarer Mensch wir sind. Unsere guten Seiten, die müssen nur ein bisschen trainiert werden und gebildet werden und ausgebildet werden, dann wird schon alles irgendwie gut. Wenn die anderen nur nicht immer so hässlich zu uns wären!

Dann sind wir in der Selbstgerechtigkeit und wir sagen: Die anderen sind das Problem. Ich bin eigentlich schon ganz weit fortgeschritten, ich bin eigentlich schon ganz prächtig. Und wenn ich noch ein bisschen daran arbeite, dann bin ich schon nahe an der Vollendung. Selbstgerechtigkeit – die Lüge der Selbstgerechtigkeit – eine der Ur-Sünden überhaupt, weil es einfach eine totale Täuschung ist. Die Wahrheit ist: Ein Mensch ohne Gott kann niemals Gott wirklich gefallen, kann niemals gemäß des Maßstabs des Wortes Gottes leben – das ist total unmöglich.

Es braucht Gott um Gott zu dienen. Es braucht die Kraft Gottes, um Gott zu dienen. Das ist, warum Gott sich bei Abraham so vorgestellt hat: Ich bin der allmächtige Gott, wandele vor mir und sei fromm.

1 Mose 17,1
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.

Das gehört zusammen. Den allmächtigen Gott braucht man um vor ihm zu wandeln. Um Gott zu lieben wie die Bibel sagt, dass man Gott lieben soll, dazu braucht es Gott.

Und es ist totale humanistische Täuschung zu denken, wir könnten das aus uns selbst heraus. Und das Kreuz wird nur wirksam bei dem, der gesagt hat und der anerkannt hat: Die Strafe ist gerecht – was ich verdiene für mein Leben, ist das Kreuz.

Denn wenn ich glaube wirklich, das sagen wir ja so bei der Bekehrung: „Ich danke dir, dass du für mich gestorben bist“ – so dem Sinne nach. Ob man das nun jedes Mal so formuliert, das spielt keine Rolle, aber das ist ja der Inhalt: Christus ist für uns gestorben. Das bedeutet doch: Das Kreuz war eigentlich für mich!

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (65:00 bis 70:00)

 

Er ist doch nur an meiner Stelle dahingegangen! Wenn er da nicht hingegangen wäre, dann hätte ich da gehangen! Ja? Versteht ihr?

Seine Stellvertretung anzunehmen ist eine totale Kapitulation und ein Verurteilen unserer guten Anstrengungen und unserer eigenen moralischen Kraft. Wir können uns nicht erlösen, wir können nicht anständige Menschen sein. Das, was wir getan haben – vielleicht ein Schock für den einen oder anderen – du sagst: „Wieso? Ich war ein so netter Bankangestellter und so braver und freundlicher Reihenhausbesitzer. Du kannst meine Nachbarn rechts und links fragen, ich habe mir nie etwas zu schulden kommen lassen, mein Rasen stand immer auf 2,5 DIN und es war alles bei mir in Ordnung. Top. Also, da kann mir niemand was sagen. Das hat immer alles gestimmt bei mir und ich hatte die besten Beziehungen zu den Nachbarn, zu meiner Umgebung und einmal im Jahr hab ich was für die Caritas gespendet, es war alles tiptop“.

Wenn wir anerkennen, wir sind des Kreuzestodes schuldig, dann sagen wir damit: Es ist nichts zu holen bei uns. Wir sind nicht zu veredeln. Wir sind nicht zu verbessern. Wir brauchen nicht noch ein bisschen kleinen Unterricht und ein klein bisschen christliche Benimmschule und dann ist schon alles irgendwie prächtig. Sondern wir sagen damit: Bei uns ist Hopfen und Malz verloren, wir sind ein hoffnungsloser Fall.

Das sagen wir damit. Und die Kraft der Gnade, die Kraft der Erlösung, die Kraft des Kreuzes wird nur wirksam bei dem, der sich selbst verurteilt in diesem Sinne.

Nur bei dem, der zugibt, bei mir ist nichts zu holen. Und was ich getan habe, ist so schrecklich und so furchtbar, dass es die Todesstrafe mit Recht verdient.

Das war ein schockierender Augenblick als ich verstanden habe, zwischen mir und Adolf Hitler ist kein wesensmäßiger Unterschied. Das war ein schockierender Augenblick. Ich dachte, ich war Pazifist, ich konnte doch keinem Menschen, keiner Fliege was zu leide tun. Ich war doch ein ganz netter Mensch. Love and Peace war unser Motto.

Und Jesus sagt: Aus dem Herzen des Menschen kommen Mord, Unzucht, Unreinheit, Lüge und all das.

Mk 7
21 Denn von innen aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken hervor: Unzucht, Dieberei, Mord,
22 Ehebruch, Habsucht, Bosheit, Arglist, Ausschweifung, Neid, Lästerung, Hochmut, Torheit
23 alle diese bösen Dinge kommen von innen heraus und verunreinigen den Menschen.

Mt 15
19 Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsche Zeugnisse, Lästerungen;
20 diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen zu essen, verunreinigt den Menschen nicht.

Und ich dachte immer, Jesus sieht so global die Menschheit – da ist der Mörder, da ist der Ehebrecher und da ist der Lügner und da ist der sonstwas – und deswegen fasst er das irgendwie so zusammen und dann sagt er eben: Aus dem Herzen des Menschen kommen eben diese bösen Dinge. Das war meine Idee.

Und als der Herr sagte: „Nein, nein, ich rede von *deinem* Herzen!“ – das war etwas Interessantes. Schockierend, aber wenn wir die andere Wahrheit dazunehmen, dann auch sehr befreiend. Und dann hört es mit der Selbstgerechtigkeit auf und dass wir uns erheben über andere – „wir sind ja nicht so wie dieser Penner“ oder wie dieser sowieso oder wie dieser – sondern wir sind doch schon irgendwie ganz nette Menschen. Wir sind nichts ohne Gott!

Und das ist vielleicht eine der schwierigsten Wahrheiten zu akzeptieren oder zu verstehen. Und die Kraft der Erlösung wird wirksam wenn wir an der Stelle in die Wahrheit kommen. Und wenn du das nicht glaubst oder sagst, „nein, also so herbe und so krass, das tritt mir doch ein bisschen auf den Schlips und das wird meiner guten Schokoladenseite nicht gerecht“ – dann bitte den Heiligen Geist als Geist der Wahrheit dich auch an der Stelle zu führen und zu belehren. Und vielleicht brauchst du noch ein paar Wochen, ein paar Monate oder auch ein paar Jahre deines anständigen Kämpfens, und irgendwann wirst du sagen: „Recht hat er gehabt – bei mir ist nichts zu holen!“

Und das ist einerseits ein bisschen frustrierend, aber andererseits ganz schnell dann leitet es über eben in die neue hoffnungsvolle Wahrheit: „Ja, wenn bei mir nichts zu holen ist, dann brauche ich auch da nicht mehr zu suchen“. Und ich kann endlich aufhören aus eigener Kraft zu versuchen das neue Leben zu produzieren, das ist doch so anstrengend! Alle sind gut drauf, und ich muss so tun als wäre ich gut drauf – das ist doch schrecklich! Das ist doch ein totaler Stress.

Wir müssen nicht so tun als wären wir etwas, wir brauchen nur Erkenntnis, was wir wirklich sind und was wir nicht sind und dann einfach nur zustimmen und diesem Leben Raum geben, diesem herrlichen Leben in uns.

Übrigens, wer diese Schriftstelle hier sucht, Paulus war da total klar:

Röm 7,18a
Denn ich weiß, dass in mir, das ist in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (70:00 bis 75:00)

 

Und die Kraft des Kreuzes, dass also der Leib der Sünde außer Kraft gesetzt ist, wird wirksam wenn wir reagieren so wie Paulus das hier beschreibt. Nachdem all diese Wahrheiten entfaltet sind, dann sagt er in Vers 11:

Röm 6,11a
So auch ihr: haltet euch …

… jetzt kommen zwei Dinge, die wir tun sollen. Das sind echte Handlungsanweisungen. Erst kommt die Wahrheit und dann kommt die Anweisung wie wir umgehen sollen oder was wir tun sollen, wie wir uns verhalten sollen nachdem wir Wahrheit gehört haben …

Röm 6,11a
… haltet euch der Sünde für tot …

Und das ist nur der erste Teil.

Röm 6,11b
… Gott aber lebend in Christus Jesus!

Und das ist der zweite wichtige Teil, diese wichtige Nuance geht in der Luther-Übersetzung unter. Da heisst es: „Und nun lebt für Gott“. Und das kann sehr stressig sein!

Bevor du erlebst, dass du für Gott lebst, musst du glauben, „dich dafür halten“ oder „damit rechen“ – das ist ein Wort im Griechischen, was aus der Wirtschaftssprache kommt.

3049. logizomai: sammeln, dazuzählen, etw. [und zwar Fakten] berechnen), aufgrund von Berechnung etw. oder jmdn. bewerten, erachten, ansehen als…, halten für…, jmdn. zu etw. (dazu)zählen, zählen unter…

Also: „kalkuliere messerscharf mit den Fakten“ – so ungefähr auf Hochdeutsch.

„Stelle in Rechnung, dass du der Sünde gestorben bist und zweitens, dass du für Gott lebst.“

Bevor du erlebst und erfahren kannst, dass du für Gott lebst, musst du glauben, dass du für Gott lebst.

Du sagst: „Ja, ich versuche es, ich möchte gerne für Gott leben, aber ich sehe so viele Hindernisse“. Kümmer dich nicht um die Hindernisse, kümmer dich darum, dass das Kreuz wirklich von dir klar gesehen wird, und das Kreuz hat sich ausgiebig und radikal und erschöpfend und endgültig mit den Hindernissen schon beschäftigt. Das Kreuz war sehr wirksam!

Als Christus vom Kreuz herabkam, er war mausetot. Er war mausetot. Das ist der Grund, warum einige Theologen heute dagegen protestieren und sagen: „Nein, er tat nur so! Und als er dann in diese Binden gewickelt wurde, er war zwar schwer angeschlagen, aber er tat nur so um dann das Wunder der Auferstehung vorzutäuschen. Und er war in diesen Kokon eingewickelt und dann einbalsamiert und da hat er drei Tage ausgeharrt, musste sich ein bisschen ausruhen von den Schmerzen und von all diesem Schrecklichen, aber dann hat er sich daraus befreit – halb tot, aber er hat sich daraus befreit. Und dann hat er einen 2 1/2 Tonnen Stein weggewälzt und kam siegreich aus dem Grab hervor.“

Es gibt Theologen, die einen Doktortitel haben und die wollen uns solchen Müll erzählen. Das ist wirklich wahr!

Aber die Bibel sagt um extra einen Profi von diesen römischen Soldaten, von diesem Exekutionskommando – das war ja nicht ihr erster Fall, die haben ja nicht geübt, einen zu kreuzigen, die waren Profis. Und sie waren erstaunt darüber, dass er schon tot sein sollte und sagen: „Ne ne, so einfach können wir das nicht machen, jemand sagt, der ist tot – das geht nicht“. Und sie haben ihm ein Speer reingestochen um zu testen, ob er wirklich tot ist. Und meinst du, er hätte vielleicht alle Zähne zusammengebissen, jetzt nur nicht aufschreien? Jetzt nur nicht zeigen, dass ich in Wirklichkeit noch lebendig bin? Das ist doch hirnrissig so etwas. Er war mausetot! Und das hat ein römischer Henkersprofi überprüft. Da haben nicht die Jünger in der Erwartung, dass man noch irgendwie eine Auferstehung türken könnte, gesagt: „Er ist schon tot, er ist schon tot, lasst das mal. Wir werden ihn jetzt begraben, er ist schon tot“.

Das waren Profis, die haben gesagt: Was habt ihr damit zu tun? Wir testen das. Wir wissen, wann einer tot ist.

Darum gibt die Bibel diese Details: Er war wirklich tot. Und wenn er wirklich tot war, und wenn wir in Christus, mit Christus gekreuzigt sein, dann sind auch wir tot.

Röm 6,6
da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.

Dank sei Gott für diesen Henker, der professionelle Arbeit geleistet hat. Wir sind wirklich gekreuzigt. Wir sind wirklich gestorben. Wir sind wirklich mit Christus auferstanden zu einem neuen Leben. Das ist Realität. Wenn der Tod real ist und wenn, wie Paulus das sagt, und das ist diese herrliche Identifikation, die beschrieben wird: Wenn wir diese Einheit haben mit seinem Tode, dann ist auch eine Einheit mit der Auferstehung da.

Und diese Einheit mit dem Tode hat sehr viel damit zu tun, dass wir endlich einmal realistisch und vernünftig werden und dass wir aufhören zu denken, na, so schlechte Menschen sind wir auch nicht.

Die Strafe der Sünde ist der Tod!

Röm 6,23
Denn der Lohn der Sünde ist der Tod

So schlechte Menschen sind wir! Und wenn du sagst, „nein, das gefällt mir nicht“. Ich sage es von mir: So ein schlechter Mensch ohne den Herrn bin ich! Und das ist für mich auch gar nicht schwer das zu glauben wenn ich da mal ein bisschen hineinschaue, was ich so alles getrieben habe. Hallelujah.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (75:00 bis 80:00)

 

Das ist die Reaktion – die doppelte Reaktion nach der Aufnahme oder der Zur-Kenntnis-Nahme dieser Wahrheiten: „So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot“.

Röm 6,11a
So auch ihr: haltet euch der Sünde für tot

Du kannst dich der Sünde für gestorben halten, weil du der Sünde wirklich gestorben bist. Und auf dieser Grundlage kannst du dann widerstehen.

Röm 6,12
So herrsche nun nicht die Sünde

„So“ soll sie nicht herrschen. Wie? Indem du weißt, was passiert ist. Indem du weißt, dass du dem Machtbereich der Sünde entzogen bist, du bist der Sünde mit ihren Ansprüchen abgestorben. Die Sünde ist immer noch da, aber sie hat keinen Zugriff mehr. Sie hat keinen Zugriff, sie greift ins Leere. Du bist herausgenommen aus ihrem Machtbereich.

Und weil du das als Tatsache erkennst, dass es so ist – nicht: Du versuchst tot zu sein oder so etwas. Davon redet Paulus nicht. Sondern du bist tatsächlich tot! Mausetot der Sünde. Und weil das so ist, und weil du dich darauf stellst, deswegen kannst du dich „dafür halten“, dass du der Sünde gestorben bist. Und das ist eine total andere Reaktion: „Oh, da kommt wieder die Eifersucht – nein, ich darf nicht eifersüchtig sein, das Wort Gottes sagt, das ist Sünde und auf gar keinen Fall will ich mehr eifersüchtig sein, das hat mir schon genügend Probleme gebracht, ich werde nicht eifersüchtig sein, nein, ich werde nicht eifersüchtig sein, ich widerstehe der Eifersucht, weiche von mir, das kommt überhaupt nicht in Frage, ich mache nicht mit“.

Und ehe du dich versiehst – bumms, bist du drin.

Weil du versuchst zu kämpfen. Weil du die Eifersucht überwinden willst – und nirgendwo hast du dafür eine biblische Grundlage. Die Grundlage ist: Ah, da kommt die Eifersucht, interessant, mal sehen, was jetzt passiert. Jetzt ist eine neue Grundlage. Ich weiß, wer ich bin, ich weiß, was passiert ist, ich weiß, welches Leben in mir ist. Und ich sage: Hallo Eifersucht. Ich bin kein Kandidat mehr für diesen Schrott, ich kaufe nichts. Ich lebe in einem neuen Leben, das Leben der Auferstehung, das Leben der Reinheit, das Leben der Liebe, der Vergebung, des Glaubens ist in mir, und ich kann widerstehen auf der Grundlage „ich bin diesen Ansprüchen gestorben“.

Ich bin den gestorben! Das, was die in mir sucht, findet sie nicht mehr, weil der „Leib der Sünde außer Kraft gesetzt ist“.

Röm 6,6
da wir dies erkennen, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt worden ist, damit der Leib der Sünde abgetan sei, dass wir der Sünde nicht mehr dienen.

Das, wo die Sünde einhaken konnte, das ist nicht mehr da. Der Leib der Sünde, also dasjenige von uns, was eben immer kooperiert hat mit der Sünde. Das ist nicht mehr da.

Und wir halten uns dafür, dass wir für Gott leben.

Wenn du dieses innere Zeugnis haben willst, du gefällst Gott, dann geht das nur auf der Grundlage des Glaubens. Du hast dich ihm hingegeben. Du gehörst Ihm. Und du weißt, dass Er das weiß und Du weißst, dass Er weiß, dass Er das weiß. Das ist total klar.

Nicht als Ergebnis deiner großartigen Anstrengung, sondern du hast dein Leben Ihm gegeben und du hast geglaubt, dass Er das genommen hat und Du lebst für Ihn.

Was nicht bedeutet, dass du ab jetzt fehlerfrei ist, aber dieser Schritt ist vollzogen – ein für alle Mal. Er ist vollzogen.

Und du lebst in einer neuen Dimension mit einem neuen Leben in dir. Und so können wir der Sünde widerstehen. Es gibt noch wichtige andere Aspekte, die eigentlich hierzu gehören, zu der Befreiung von der Macht der Sünde – du siehst es gleich in Vers 14.

Röm 6,14
Denn die Sünde wird nicht über euch herrschen, denn ihr seid nicht unter Gesetz, sondern unter Gnade.

Befreiung von der Macht der Sünde ist nur unter Gnade möglich. Und die Bibel redet davon in Römer 6 am Ende und vorallendingen dann in Römer 7 und auch an anderen Stellen noch des Neuen Testamentes, dass man als Christ sehr wohl unter Gesetz leben kann.

Und unter Gesetz zu leben bedeutet, dass man die Forderungen jetzt als Christ eben die biblischen, göttlichen Forderungen als sehr lebendig und real in sich erlebt und zuckt innerlich zusammen und versucht, diesen Forderungen zu entsprechen. Und man weiß, dass darf ich nicht, das soll ich nicht, da muss ich aufpassen, das nicht und das nicht. Und wer unter dem Gesetz lebt wird immer unter Verdammnis leben.

Und das Gesetz hat seine Macht auch verloren durch denselben Akt des Kreuzes. Wir sind auch durch das Kreuz dem Gesetz abgestorben.

Und des gibt Christen, und ich weiß, wie schrecklich das ist, die sind unter christlichen Zwängen. Sie haben Missionierungszwänge. Und sie versuchen, sich selbst irgendwie zu zwingen, etwas christliches zu tun. Und das ist furchtbar.

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 4 – Siegreich durch das Kreuz (80:00 bis Ende)

 

Ich kann mich erinnern wie ich unter diesen Zwängen war. Ich sitze im Bus und bete und habe eine gute Gemeinschaft mit dem Herrn und ich sage ihm, dass ich ihm dienen möchte und ehe ich noch so weiterbeten möchte – auf einmal fühle ich etwas in mir, und ich denke, das ist Gott jetzt und Er zeigt mir da eine Person gegenüber auf der anderen Reihe im Bus. „Und wenn du mir wirklich gehorchen willst, dann geh hin und sag ihm jetzt von mir“. Und ich dachte, oh Hilfe.

Und dann hab ich versucht darauf zu reagieren, hab mich dann da hingeprügelt, hab mich da hingesetzt. Und jedes Mal wenn ich unter Gesetz, unter Zwang versucht habe, Menschen das Evangelium zu sagen – es war eine Katastrophe! Der Sünder hatte die Salbung, und ich stammelte da meine Sätze runter, und ich konnte förmlich sehen wie er mich anschaute: „Ach, dieser arme Christ. Dieser arme Mensch, der muss jetzt mich bekehren, der muss mich jetzt missionieren. Naja, ich werde ein bisschen zuhören, aber so interessant scheint das nicht zu sein, was er da erzählt.“

Der Sünder hatte die Salbung und ich war wirklich ein Dummchen, ein Doofchen, es war furchtbar. Und hinterher fühlte ich mich kein bisschen besser oder so, weil ich mich zum Gehorsam durchgerungen habe.

Und Gott hat mir gezeigt: Das ist nicht Er, das ist das religiöse, das fromme, das knechtische, falsche Gewissen – das ist nicht der Heilige Geist.

Wenn der Heilige Geist uns treibt – du siehst einen Menschen – du sagst, oh Mensch, der gefällt mir, ich möchte mit dem reden, ich möchte ihm was sagen vom Herrn. Ohne dass du dich überwindest, du bist auf einmal da und ohne dass du dich anstrengst, bist du auf einmal vom Wetter auf einmal beim Herrn.

Und hinterher, du merkst, du hast die Salbung – und er hat den Mund offen und Nase, Ohren, alles offen und sagt: Wow, sowas hab ich noch nie gehört.

Und du bist kreativ, du erzählst vielleicht deinen Bericht wie du zum Herrn gekommen bist, aber es ist so interessant, dass du sagst, wow, wenn ich als Heide das hören würde, ich würde mich sofort bekehren – das klingt so interessant, so lebendig, ich bin ganz begeistert.

Da ist die Salbung! Und der Mensch wird angesprochen.

Und du hast nicht das Gefühl, dass du was besonderes getan hast. Es ist einfach das Leben aus dir heraus gekommen.

Noch ein Segen des Kreuzes: Wir sind der Welt gekreuzigt. Wir sind der Sünde gekreuzigt, der Welt – das sind eben die ganzen Einflüsse von draussen – dem sind wir gekreuzigt. Und wir sind dem Gesetz gekreuzigt. Drei wichtige Bereiche, wo das Kreuz sein ausgiebiges Werk getan hat. Und das Ergebnis davon ist, wir sind total freigesetzt in neuen Dimensionen zu leben.

Und dann hat diese ganze Geschichte des Kreuzes und des Todes und der Auferstehung hat auch noch zu tun mit der neutestamentlichen Taufe. Aber das ist unmöglich hier noch in drei Minuten hineinzubringen. Und ich hab auch schon eine gute Lösung dafür. In Hebräer 6 werden so die grundlegenden Lehren des christlichen Glaubens beschrieben, und da heißt es: Die Lehre von den Taufen.

Also man kann über Taufen lehren, Taufen im Plural, und das nächste Mal lehren wir dann über die Wassertaufe und über die Taufe in den Heiligen Geist. Die Lehre von den Taufen. Und dann haben wir so die Grundbausteine zusammen um dann wirklich endlich loszulegen, wie kann man diese Dinge anwenden: Das Kreuz, die Befreiung von der Macht der Sünde, die Wassertaufe, die Taufe in den Heiligen Geist, wie kann man das anwenden um dann wirklich mit neuem Elan und mit neuer Schubkraft, und mit neuer Sicht von uns selbst wirklich im Alltag etwas neues auch zu tun. Das ist ja das Entscheidende. Wir pirschen uns langsam ran, das muss aber sein. Und dann sind wir gut ausgestattet für den Alltag.

Wir sehen’s auch in den Briefen bei Paulus so: Zum Beispiel denkt an den Epheserbrief. Da werden diese Dinge abgehandelt in den ersten drei Kapiteln. Und früher habe ich immer gedacht, das sind so dichterische Vorspanne. Bis er dann so in Kapitel 4 langsam zum Thema kommt: Nicht mehr lügen und nicht mehr faul sein und nicht mehr stehlen und so diese Sachen und dann kommt die ganze Geschichte mit der Unterordnung und Ehe und so. Und ich dachte immer, die ersten Kapitel – mann, braucht der lange bis er zum Thema kommt! Das ist so dichterisch irgendwie ein bisschen ausgeschmückte Sätze, sehr gepackt, aber irgendwie wenig Substanz.

Und es ist genau anders! Du kannst nicht Epheser 4, Epheser 5, Epheser 6 leben wenn du nicht die ersten drei Kapitel hast. Es ist unmöglich. Das ist die Voraussetzung. Und dort geht es genau um das! Wenn ihr das mal zu Hause lesen wollt – Epheser 1, ab Vers 15: „geöffnete Augen, erleuchtete Augen des Herzens“. Und dann wird beschrieben: das Erbe, die Hoffnung unserer Berufung. Dann wird beschrieben: die gewaltige Kraft Gottes, die Christus aus den Toten geholt hat, die in uns wirksam geworden ist.

Eph 1
15 Deshalb höre auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht auf,
16 für euch zu danken, und ich gedenke euer in meinen Gebeten,
17 dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch gebe den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst.
18 Er erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung, was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen
19 und was die überragende Größe seiner Kraft an uns, den Glaubenden, ist, nach der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.
20 Die hat er in Christus wirksam werden lassen, indem er ihn aus den Toten auferweckt und zu seiner Rechten in der Himmelswelt gesetzt hat.

All das sind diese Dinge, die wir hier behandeln. Die sind die Voraussetzung, damit wir dann ohne Krampf und ohne Anstrengung wirklich auf eine entspannte Art und Weise wirklich siegreich leben können. Das ist unbedingt die Voraussetung. Und Römer 6 ist eine Schlüsselwahrheit, die wir unbedingt kennen müssen.

Also, als Hausaufgabe: Lest doch einige dutzend Male Römer 6. Und ladet den Heiligen Geist ein und sagt: „Bitte erklär mir das! Erklär mir, was das bedeutet“. Geh Wort für Wort, Satz für Satz durch mit dem Heiligen Geist und sag: „Der Pastor hat gesagt, da ist der Hammer drin, und ich sehe es überhaupt nicht. Heiliger Geist, öffne mir die Augen!“

Und Er wird kommen und du wirst verstehen, warum ich sage, dass das eines der powerfullsten Kapitel in der ganzen Bibel überhaupt ist.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.