- Grundlagen des biblischen Lebensstils Skript (PDF)
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- (c) Hartwig Henkel, http://hand-in-hand.org/
Was sagt der eine? Oder: Beide waren in dieser furchtbaren Situation eben, dass sie verurteilt waren und dass sie an das Kreuz geschlagen waren. Und der eine wandte sich an den Herrn und sagte: „Bist du nicht der Christus, hilf dir selbst und hilf uns!“
Lk 23,39
Einer der gehenkten Übeltäter aber lästerte ihn: Bist du nicht der Christus? Rette dich selbst und uns!
Wir denken, na, das ist doch ein prächtiges Gebet. Ist doch wunderbar. Er wendete sich an den, der helfen kann und sagt: Hilf dir und danach hilf uns auch. Wir würden denken, na prima, ist auf einem guten Wege.
Und was sagt die Schrift? Diese Art von Gebet von Lästerung! Er lästerte Christus.
Und warum kann man erkennen wenn man die Reakton des anderes sieht. Der andere, der sicherlich genauso Schmerzen hatte, der genauso heraus wollte aus dieser schrecklichen Situation – er hat seinen Kumpel zurecht gewiesen und hat gesagt:
Lk 23
40 Der andere aber antwortete und wies ihn zurecht/fuhr ihn an und sprach: Auch du fürchtest Gott nicht, da du in demselben Gericht bist?
41 Und wir zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind; dieser aber hat nichts Ungeziemendes getan.
42 Und er sprach: Jesus, gedenke meiner, wenn du in dein Reich kommst!
43 Und er sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.
Er hat zwei Dinge verstanden: Christus ist ohne Schuld und die Strafe, die ich bekomme, ist eine gerechte Strafe.
Und das ist die Grundlage, dass wir uns zu Gott nahen dürfen. Das ist die Grundlage, dass wir die Hilfe Gottes bekommen. Und nur derjenige – jetzt können wir zurückgehen zu Römer 6 – nur derjenige erfährt die Macht und die ganze Wucht des Kreuzes als ein befreiendes Mittel Gottes, uns von der Sünde und von dem Zwang der Sünde frei zu machen, der sich selbst verurteilt hat. Der gesagt hat: Das Kreuz, das ist eine gerechte Strafe.
So lange du an das Gute und an deine guten moralischen Leistungen und Fähigkeiten in dir glaubst, kann das Kreuz niemals wirksam sein, weil du im Grunde genommen nicht wirklich erlösungsbedürftig dich siehst. Sondern du glaubst, du kannst es alleine. Und so lange du es alleine kannst, brauchst du keinen Erlöser, der es für dich übernimmt und der dich erlöst.
Also hier trifft man den Humanismus im Zentrum. Und daran scheiden sich die Geister. Entweder wir haben einige Probleme, aber wir sind auch gut und wenn die anderen uns endlich mal nett behandeln würden, würde das Gute sich so richtig prächtig entfalten und alle würden sehen, was für ein wunderbarer Mensch wir sind. Unsere guten Seiten, die müssen nur ein bisschen trainiert werden und gebildet werden und ausgebildet werden, dann wird schon alles irgendwie gut. Wenn die anderen nur nicht immer so hässlich zu uns wären!
Dann sind wir in der Selbstgerechtigkeit und wir sagen: Die anderen sind das Problem. Ich bin eigentlich schon ganz weit fortgeschritten, ich bin eigentlich schon ganz prächtig. Und wenn ich noch ein bisschen daran arbeite, dann bin ich schon nahe an der Vollendung. Selbstgerechtigkeit – die Lüge der Selbstgerechtigkeit – eine der Ur-Sünden überhaupt, weil es einfach eine totale Täuschung ist. Die Wahrheit ist: Ein Mensch ohne Gott kann niemals Gott wirklich gefallen, kann niemals gemäß des Maßstabs des Wortes Gottes leben – das ist total unmöglich.
Es braucht Gott um Gott zu dienen. Es braucht die Kraft Gottes, um Gott zu dienen. Das ist, warum Gott sich bei Abraham so vorgestellt hat: Ich bin der allmächtige Gott, wandele vor mir und sei fromm.
1 Mose 17,1
Als nun Abram neunundneunzig Jahre alt war, erschien ihm der HERR und sprach zu ihm: Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.
Das gehört zusammen. Den allmächtigen Gott braucht man um vor ihm zu wandeln. Um Gott zu lieben wie die Bibel sagt, dass man Gott lieben soll, dazu braucht es Gott.
Und es ist totale humanistische Täuschung zu denken, wir könnten das aus uns selbst heraus. Und das Kreuz wird nur wirksam bei dem, der gesagt hat und der anerkannt hat: Die Strafe ist gerecht – was ich verdiene für mein Leben, ist das Kreuz.
Denn wenn ich glaube wirklich, das sagen wir ja so bei der Bekehrung: „Ich danke dir, dass du für mich gestorben bist“ – so dem Sinne nach. Ob man das nun jedes Mal so formuliert, das spielt keine Rolle, aber das ist ja der Inhalt: Christus ist für uns gestorben. Das bedeutet doch: Das Kreuz war eigentlich für mich!