David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (0:00 bis 5:00)

Okay, also wir haben gesehen, dass im Mittelalter Weihnachten ein offizielles christliches Fest wurde und die Kirche dazu die volle Unterstützung gab. Bezeichnenderweise ging vieles von den heidnischen Praktiken von Weihnachten weiter. Bis ins 14te Jahrhundert haben sie noch „Hofnarren“ gewählt, die in diesen 12 Tagen regieren durften.

Also gab es diese Zeit, in der die heidnischen Bräuche und die Anerkennung durch die Christen vermischt wurden und nebenher existierten. Mit der Reformation, konkret mit Luther und Calvin, kam da eine große Veränderung. Luther kämpfte mit allem was römisch-katholisch war, und natürlich war Weihnachten eine römisch-katholische Erfindung. Genauso kämpfte er gegen die heidnischen Wurzeln von Weihnachten. Nichtsdestotrotz gab Luther nach, so wie die meisten staatlichen Kirchen es taten. Denn eine staatliche Kirche muss alle Leute berücksichtigen. Eine staatliche Kirche „hütet“ ein Land, und deswegen ist die Tendenz bei staatlichen Kirchen die öffentliche Meinung zu berücksichtigen und keinen Anstoß zu erregen. Also hat Luther Weihnachten gefeiert, zwar ungern, aber er liebte seine Gitarre und liebte es, Lieder zu singen, insbesondere Weihnachtslieder für Kinder. Also hat Luther Weihnachten beibehalten.

Calvin in Genf auf der anderen Seite hat das Gegenteil getan. Calvin hat sich stark gegen Weihnachten und Ostern aufgelehnt, weil die Bibel gegen Festivals jeder Art ist (Kolosser 3 – wenn du das nachlesen willst).

Also wollte Calvin in Genf mit Weihnachten nichts zu tun haben. Und der Calvinismus, in Form des Presbyterianismus, kam nach England, hauptsächlich nach Schottland. Das Ergebnis ist: In Schottland feiert man kein Weihnachten. Sie feiern „Hogmanay“ (eine Art Silvester), aber sie feiern kein Weihnachten. Presbyterianer machen das nicht, sie folgen Calvin.

John Knox war Calvins Mitarbeiter in Schottland. Und er hat die Schotten überzeugt, Weihnachten komplett fallen zu lassen. Genauso später als die Presbyterianer beinahe England komplett übernommen haben, genau wie Schottland während des englischen Bürgerkriegs. Als Cromwell an die Macht kam und die königliche Familie abgeschafft wurde und König Karl I. in einer Krise die Nerven verloren hat, hat das britische Parlament rechtens Weihnachten komplett abgeschafft. Natürlich kann man die öffentliche Meinung nicht so einfach ändern und insbesondere in den ländlichen Gegenden haben sie eine Art Weihnachtsfeier aufrecht erhalten. Aber offiziell war es jetzt abgeschafft – in England und in Schottland.

Wie auch immer, der englische Bürgerkrieg führte zu einer britischen Republik mit Cromwell als dem ersten „Protektor“ oder „Kopf“ des Ganzen. Aber das dauerte nur ein paar Jahre und das Volk wollte wieder einen König. Und sie wollten Karl II. wieder auf dem Thron sehen, und sie haben ihn wieder auf den Thron gesetzt und er hat wieder königliche Unterstützung geliefert für solche Karneval-Aktivitäten. Insofern stand Weihnachten wieder auf dem Programm.

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (5:00 bis 10:00)

Im 19ten Jahrhundert, wie ich schon vorher ausgeführt hatte, entstand diese Art von Weihnachten, die wir heute kennen. So mit den Bäumen und der ganzen Dekoration. Und allmählich haben sich diese Dinge in die Kirche eingeschlichen bis Ende des 19ten Jahrhundert. So dass es im 20ten Jahrhundert ganz normal war für eine Kirche, einen Weihnachtsbaum mitten auf der Bühne zu haben, wo Anbetung passiert. Ich war erstaunt vor ein paar Jahren an Weihnachten eine Pfingstkirche zu sehen, die einen riesigen Weihnachtsbaum hatte und die Kirche war dekoriert mit weihnachtlichen Luftschlangen und so weiter.

Also, langsam haben die Kirchen kapituliert vor dem Wusch der breiten Masse, Weihnachten weiterhin zu feiern.

Tatsächlich haben die Kirche auch angefangen, dadurch mehr Einnahmen zu erhalten. Zum Beispiel haben sie die übliche christliche Messe am Weihnachtsmorgen ersetzt mit Gemeinschaft am Vorabend. Und haben festgestellt, dass viel mehr Leute kommen und Brot und Wein am Weihnachtsabend nehmen als irgendwann anders im ganzen Jahr. Und auch evangelikale Kirchen heute machen eine Versammlung am Vorabend. Kirchen halten dort Gottesdienste mit Weihnachtsliedern und singen keine Anbetungslieder.

Also allmählich gab die Kirche nach und was begann, war der sogenannte „Kult der Krippe“. Das bedeutete, dass die Kirchen eine Krippe mit Jesus als Baby hatten und Josef und Maria und Esel und Kamele und alle Arten von Kreaturen. Und sie stellten die Krippe zur Schau und machten das zu einem Ort der Andacht und Verehrung.

Und von da an breitete sich dieser „Kult der Krippe“ in die Gesellschaft aus und das „Krippenspiel“ entstand. So dass von Kindern erwartet wurde, dass sie die Geburt von Jesus darstellen, was ja häufig zu lustigen Situationen führt. Denn wenn man dafür sorgt, dass kleine Kinder sich wie Erwachsene verhalten sollen, dann kann man Probleme erwarten.
Ich muss an ein Krippenspiel in einer Grundschule denken, wo die drei Könige kamen und der erste sagte: „Hier ist Gold für das Baby Jesus“. Der zweite sagte: „Hier ist Myrrhe für das Baby Jesus“. Und der dritte sagte: „Und von Frank soll ich das hier mitbringen“ und präsentierte Baby Jesus das dritte Geschenk.

Bei einem anderen Krippenspiel erinnere ich, dass Josef und Maria, die mit einem Kissen schwanger war, bei der Herberge ankamen und fragten, ob es Platz für sie gebe. Der kleine Josef sagte: „Du siehst, dass meine Frau kurz davor ist, ein Kind zu bekommen. Wir brauchen eine Unterkunft“. Der Junge, der den Hausherren gespielt hat, hatte seinen Text vergessen und sagte: „Klar! Kommt rein. Ihr könnt das beste Zimmer für Maria haben!“

Das ganze Spiel drohte sich in eine falsche Richtung zu entwickeln. Aber glücklicherweise war der Junge, der Josef gespielt hat, sehr geistesgegenwärtig. Und er guckte nur in das Haus rein, kam dann wieder raus und sagte zu Maria: „Du solltest mal den Zustand dieser Herberge sehen! Das passt nicht zu dir. Da sind wir mit einem Stall besser dran! Komm weiter!“ Und so lenkte er das Stück wieder in die richtige Richtung – zur Freude der Eltern, die zugeguckt haben.

Die Weihnachtsgeschichte ist nicht für Kinder. Es ist eine Geschichte für Erwachsene. Die Bibel wurde geschrieben für erwachsene Gläubige. Wie auch immer, so kam es, dass Christen in Weihnachten verwickelt wurden.
Und das hat zu einer anderen Krise geführt. In Amerika waren die Kirchen stark gespalten bezüglich „Santa Claus“ und Weihnachten. Zusammen haben die Presbyterianer von Calvin und die Baptisten und die Quäker einen Protestschrei erhoben gegen die Kirchen, die Weihnachten akzeptiert haben. Heutzutage kommt aus deren Reihen immer noch Widerstand. Die großen Denominationen neigten aber dazu Weihnachten in die Kirche zu bringen. Die Freikirchen wollten sie zuerst draußen lassen, aber die meisten, Methodisten, „Kongregationalisten“ gaben dann nach. Und ich muss sagen, Baptisten, Heilsarmee und auch Pfingstler haben nachgegeben und feiern normalerweise Weihnachten in der einen oder anderen Weise.

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (10:00 bis 15:00)

Das bringt die Frage auf: Wo stehen heutige Christen dazu und wie sollte ihre Einstellung zu Weihnachten sein?

Und da haben wir eine Wahl zu treffen: Entweder nehmen wir Weihnachten rein in die Kirche und versuchen, dass es halbwegs angepasst abläuft – oder wir lassen es ganz draußen und versuchen es gar nicht erst.

Oder um es ganz direkt zu sagen: Entweder versuchen wir Weihnachten so zu feiern, dass Christus auch in Weihnachten drin ist – oder wir „befreien“ Christus von Weihnachten und überlassen Weihnachten sich selbst – als ein heidnisches Fest, was es war.

Das immer mehr verweltlichende England hat nach Japan die gottloseste Gesellschaft weltweit. Das hat eine weltweite Umfrage ergeben. Und das ist mehr als einfach „nicht religiös“ – sondern eben gottlos. D.h. wir als Christen stehen einer sich verändernden Gesellschaft gegenüber, die immer gottloser wird. Und der Trend geht dahin, dass Weihnachten genauso immer verweltlichter und gottloser wird, so dass das Weihnachten mehr gemeinsam hat mit dem heidnischen Original als mit irgendetwas „Christlichem“.

Und ich will ehrlich mit euch sein. Ich bin da in der zweiten Gruppe: Ich beachte Weihnachten nicht und ich predige auch nicht darüber. Ich spreche darüber. Ich rede jetzt z.B. darüber.

Aber ich glaube, dass es der bessere Weg ist, wenn man Christus aus all dem, was sich heutzutage um Weihnachten angesiedelt hat, raus hält. Ich erzähle euch auch wie ich zu dieser Schlussfolgerung gekommen bin. Das ist vielleicht ein bisschen überraschend. Aber diese Pfingstkirche in Croydon, wo ich in der Weihnachtszeit gepredigt hatte, obwohl ich erschrocken war über den Weihnachtsbaum und die Dekorationen mitten in der Kirche – da habe ich eine Sache gemacht, die ich schon öfter getan habe. Ich habe dem Herrn Fragen gestellt. Ich nenne das „fragendes Gebet“. Ich hoffe, dass ihr das auch praktiziert. Ihr kennt bestimmt „Fürbitte-Gebete“, wo man für andere Leute betet. Aber „fragendes Gebet“ bedeutet, dass man dem Herrn Fragen stellt und auf eine Antwort wartet.

Ich habe festgestellt, dass das eine sehr hilfreiche Art von Gebet ist, aber auch eine sehr überraschende Art, wenn dann nämlich die Antwort kommt. In der Mitte dieses Gottesdienstes betete ich also: „Herr, wie fühlst Du über Weihnachten?“

Und Er erinnerte mich, dass ich ein Fotoalbum zu Hause habe, das meine Mutter gemacht hat. Sie war eine leidenschaftliche Fotografin. Sie hat auch Wettbewerbe gewonnen.

Das Fotoalbum handelt von mir und meinem Leben, von mir als kleinem Baby bis zu einem kleinen Jungen. Wenn ich das Album Leuten zeige, dann sagen sie normalerweise: „Oh, was für ein süßes Baby“.

Ich hasse das! Ich will dann sagen: „Ich bin kein Baby mehr!“ Du sollst eine Beziehung zu mir haben wie ich jetzt bin – nicht wie ich damals war.

Aber es ist ja viel einfacher, eine Beziehung zu einem Baby zu haben, die geben ja keine Antwort. Du kannst Babylaute machen, sie aufnehmen und knuddeln – und sie wehren sich nicht, also normalerweise nicht.

Also da war dieses Fotoalbum, das ich zu Hause hatte. Und ich dachte: Wieso sollte der Herr mich an dieses Album erinnern?

Dann habe ich es verstanden: Er wollte den Leuten sagen: „Ich bin kein Baby – nicht mehr. Ihr müsst eine Beziehung zu mir haben wie ich jetzt bin, sonst ist es keine echte Beziehung!“

Also habe ich verstanden, dass über einer Krippe Babylaute zu produzieren keine richtige Beziehung ist, denn es ist keine Beziehung zu einer echten Person. Es ist ja nur mit einer Puppe.

Wenn du eine echte Beziehung zu Jesus haben willst, dann musst du eine Beziehung suchen zu dem Jesus, der er jetzt ist: Ein erwachsener Mann, mit eben seinem ganzen Charakter.

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (15:00 bis 20:00)

Und wenn die ganze Welt verrückt ist nach einer kleinen Krippe und einer Puppe da drin, dann sagt Jesus: „Ich bin so nicht mehr. Ich will eine reale Beziehung zu Dir haben – zwischen dir und mir, so wie ich wirklich bin“.

Und ich habe das mit der Versammlung geteilt, weil ich diesen Eindruck hatte als ich dort auf der Bühne saß.

Die andere Sache, die einen großen Einfluss auf mein Denken bezüglich Weihnachten hatte, war, dass ich vor einigen Jahren mich mit christlichen Leitern dieses Landes getroffen hatte. Und wir entschieden dort gemeinsam, dass wir ein „fragendes Gebet“ abhalten wollten, um mehr von unserem Herrn herauszufinden. Also beteten wir: „Herr, wir wollen Dich besser kennenlernen. Kannst Du uns Deine Gefühle mitteilen?“ Und dann machten wir es ziemlich konkret: „Gibt es irgendetwas, dass Du nicht ausstehen kannst?“ – was doch eine eher ungewöhnliche Frage ist.

Und ich werde diesen Moment niemals vergessen, ich bekomme auch jetzt fast eine Gänsehaut dabei. Plötzlich kam zu mehr als einer Person in dieser Gebetsrunde nur dieses eine Wort: „Weihnachten“.

Und ich denke von diesem Moment an hatte ich ernsthafte Bedenken wegen Weihnachten. Also, da ist nichts einzuwenden gegen ein Familientreffen, nichts einzuwenden gegen eine Familienvereinigung. Nichts dagegen einzuwenden, dass man eine gute Zeit miteinander verbringt. Und wenn ihr so den kalten, dunklen Winter feiern wollt, dann macht das so. Aber benutzt Jesus nicht als Rechtfertigung für sowas. Das ist mein Appell an euch. Mach dir nicht vor, dass er Weihnachten etwas abgewinnen kann. Wie wichtig ist es für Christen nicht danach zu urteilen, was die Kirche richtig oder falsch findet – sondern danach, was Christus selber darüber denkt und fühlt.

Versucht mal IHN zu fragen und prüft, ob er euch dieselbe Antwort gibt wie uns bei der Gelegenheit. Findet heraus, was SEINE Gedanken sind. Wusstet ihr dass, viel weniger Leute sich an Weihnachten bekehren als zu jeder anderen Zeit im Jahr? Das liegt daran, dass die meisten Evangelisten nicht arbeiten an Weihnachten. Die sind zu Hause bei ihren Familien. Es gibt über Weihnachten keine Termine für Evangelisationseinsätze, also nutzen die Evangelisten die Gelegenheit, um ein bisschen Familienleben zu praktizieren. Da sind also weniger Leute, die sich bekehren. Es gibt zwar mehr Leute, die Brot und Wein nehmen und in den Gottesdienst kommen, aber viel weniger kommen wirklich zu Christus und bekehren sich. Er kommt an Weihnachten wirklich zu kurz.

Ich überlasse euch mal mit diesem Gedanken, weil jeder Christ heutzutage, so denke ich, sich mit Weihnachten auseinander setzen muss. Wir kommen da nicht drum herum, es ist ja überall ums uns herum. Also müssen wir entscheiden, was mir damit machen sollen.

Okay, vor dem Hintergrund von all dem, lasst uns mal neu die christliche Geschichte hinter Weihnachten beleuchten. Das ist ja viel mehr als ein Krippenspiel in der Schule.

Also will ich nun in dieser zweiten Predigt anfangen, das biblische Weihnachten zu betrachten, so wie es in den Evangelien steht. Und diese Geschichte ist eine erstaunliche Mischung aus Natürlichem und Übernatürlichem, und je nach dem wie ernst du diesen übernatürlichen Teil nimmst, entsprechend wirst du Weihnachten feiern.

Der natürliche Teil lief ziemlich normal ab. Da gab es nichts besonderes an der Geburt von Jesus – mit Ausnahme von einer Besonderheit. Nach ein paar Stunden voller Schmerzen und Anstrengung brachte Maria ihren erstgeborenen Sohn zur Welt. Die Geburt war recht normal, mit Ausnahme einer Sache. Und ich erwähne das hier, weil wir erwachsene Menschen sind: Marias Jungfernhäutchen, die ihre Gebärmutter beschützt hatte, wurde von einem Mann durchstochen, allerdings von innen nach außen. Während es normalerweise so ist, dass das Jungfernhäutchen von einem Mann von außen nach innen durchstoßen wird. Das ist der einzige Unterschied, den ich bezüglich der Geburt herausgefunden habe.

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (20:00 bis 25:00)

Ansonsten war es keine ungewöhnliche Geburt, es war eine ganz normale Geburt nach Stunden von Wehen und in nicht sehr netten Außenumständen. Und es war auch nicht in einem Stall, das ist Teil des Mythos. Es war auch nicht in einer Höhle. Wobei, wenn du jetzt nach Bethlehem gehst, dann werden sie dir dort eine Höhle zeigen innerhalb einer Gruft von einer großen Kirche. Von dieser Höhle glauben sie, dass das die Höhle ist, wo Jesus geboren wurde. Und dann zeigen sie dir eine Stelle auf dem Boden der Höhle, die markiert ist mit einem silbernen Kreuz, und da ist Marias Muttermilch hingelaufen. Das Ganze ist natürlich äußert fragwürdig.

Er wurde geboren in einer Herberge. Aber nicht innerhalb eines Raumes dieser Herberge. Denn da war kein Raum frei in dieser Herberge. Aber er wurde immer noch innerhalb einer Herberge geboren. Denn wenn du eine mitteleuropäische Herberge besuchst, sogar heute noch, dann gibt es da einen großen quadratischen Platz mit Mauern drum herum. Keine Fenster sind da eingebaut. Und da gibt es entweder zwei Tore an zwei Seiten oder ein großes Tor nur an einer Seite. Wenn du da reingehst, dann siehst Du Räume auf der Innenseite dieser Mauer. Und die Fenster zeigen nach innen auf diesen Platz. In der Mitte ist ein Platz, wo es Tröge mit Wasser gibt und Krippen mit Futter für die Tiere. All das ist so aus Sicherheitsgründen. Man nimmt seine Tiere und seine Familie hinein durch diese Tore und fragt: Gibt es einen Raum für uns?

Die Bibel sagt, dass es keinen freien Raum gab. Und so mussten die beiden das tun, was auch die anderen dann tun mussten. Das heißt, dass sie gecampt haben auf dem Innenhof dieser Herberge. Und das einzige, was sie hatten, um das Baby reinzulegen, war eines der Futterkrippen. Insofern wurde Jesus unter offenem Himmel, unter Sternenlicht geboren. In dem Innenhof dieser Herberge.

Die meisten Weihnachtskarten zeigen das falsch – entweder einen Stall oder eine Höhle oder irgendwas. Es gibt das Wort „Stall“ nicht in der Bibel. Er wurde da geboren, wo die Tiere übernachtet haben – und seine Familie.

Es ist also eine sehr gewöhnliche Geschichte von Steuern, Kopfsteuern und eine schwangere Verlobte eines jungen Mannes. Er war vermutlich 17 oder 18 Jahre, und sie war 15 – das war das normale Verlobungsalter damals. Und warum sind sie so weit weg von zu Hause? Die Antwort: Sie war schwanger vor der Hochzeit. Und das war damals, so wie es heute noch in vielen Kreisen ist, eine schändliche und peinliche Angelegenheit. Sie würde ausgegrenzt werden in ihrer Heimatstadt Nazareth, die Leute würden ihr nicht helfen, niemand würde mir ihre reden. Sie würden sie ganz alleine lassen. Insofern musste sie das Kind irgendwo anders gebären. Und weil Josef, ihr Verlobter, nach Bethlehem gehen musste wegen der Kopfsteuer, weil er von den Vorfahren her zu dieser Stadt gehört, musste Maria mitkommen. Und eine 70-Meilen-Reise (112 km) auf einem Esel ist nichts, was normalerweise eine schwangere Frau machen würde. Aber sie tat es.

Es ist erstaunlich, wie viele Mythen und Legenden es um diese Geburt gibt. Es gab Hirten, die dann kamen, um sie zu sehen. Okay, daran ist nichts Mythisches. Aber dann kamen „weise Männer“. Und es sagt einfach nur „weise Männer“. Die Legende sagt jedoch, es waren nicht einfach nur Männer, es waren Könige. Und man gab ihnen sogar drei Namen. Und der Ursprung dieser ganze Sache ist, dass sie drei Geschenke brachten. Deswegen dachte man, dass es drei Leute sein mussten. Und diese mussten königlich sein. Wer würde sonst zu einem König kommen?

Und man gab ihnen drei Namen. Aber all das ist nicht wahr, das ist Fiktion. Insofern hat man diese komische Mixtur aus Fakten und Fiktion. Und vieles von den Fakten ist nicht Teil der heutigen Weihnachtsgeschichte, z.B. wurden viele von Jesus Cousins hingerichtet, weil er in Bethlehem geboren wurde.

David Pawson – “Die Wahrheit über Weihnachten“ – Teil 2 – Die Kirche und Weihnachten (25:00 bis Ende)

König Herodes war eifersüchtig, und er hat angeordnet, dass alles männlichen Babies unter 2 Jahren getötet werden sollten. So wollte er sicher gehen, dass dieses Baby, was der König der Juden sein sollte, das nicht überlegen würde.

Wann hast Du zuletzt sowas auf einer Weihnachtskarte gesehen? Soldaten, die Babies abschlachten? Das müssen Dutzende gewesen sein – und die meisten waren sicherlich verwandt mit Jesus, weil die Leute, die nach Bethlehem kommen mussten, um Steuern zu zahlen, waren alle aus derselben Großfamilie. Hast du jemals darüber predigen hören an Weihnachten?

Das ist alles Teil einer wahren Geschichte, aber wir nehmen aus der Geschichte nur die Dinge, die wir mögen und fügen dann noch Teile hinzu, so dass die Geschichte in unserer Vorstellung verschönert wird. Und wir singen sogar darüber! Habt ihr jemals gesungen „Away in a manger“ und über das Baby, das niemals weint? „No crying he makes“? Schwachsinn!

Die einzige Art und Weise wie ein Baby seine Mutter wissen lassen kann, dass es Hunger hat, ist durchs Weinen. Und zu denken, dass Jesus so heilig war, dass er nie geweint hat, das ist lächerlich.
Aber wir singen das voller Inbrunst! Als Kinder oder wir haben dafür gesorgt, dass unsere Kinder das singen.

Wann immer du Bilder siehst von Jesu‘ Geburt, dann siehst du da einen Heiligenschein über dem Baby. Ein Symbol der Herrlichkeit – aber das wurde von niemandem gesehen.

Und Josef und Maria – und übrigens, ich bin wirklich Fan von Josef. Benannt nach dem Josef aus dem Alten Testament, so war er auch ein Träumer. Und er bekam Botschaften von Gott in Träumen. Und die erste Botschaft hat er bekommen als er herausgefunden hatte, dass Maria schwanger war. Er war erschrocken und er hatte sogar überlegt, dass er die ganze Hochzeit absagen sollte und sich nach den Regeln von der Verlobten lossagen sollte. Denn eine Verlobung war eine ernsthafte Sache damals.

Josef jedenfalls glaubte der Stimme in seinem Traum als ihm gesagt wurde: „Ich bin der Vater“.

Das erste mal in der Menschheitsgeschichte so eine verrückte Sache und Josef glaubt das!

Und gleich am nächsten Morgen hat er Maria geheiratet, um die Sache zu vertuschen und Maria zu decken. Das hat ihn was „gekostet“. Ich liebe Josef! Er sagt nicht viel in der Geschichte, aber er macht eine Menge – als Reaktion auf Träume.