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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 9 – Bekenntnis des Wortes Gottes (45:00 bis 50:00)

Und hier ist also eine Zwischenphase: Sie kommen aus Ägypten heraus, müssen durch die Wüste und müssen in das gelobte Land hinein. Und sie senden 12 Leute, die erstmal das Land auskundschaften sollen und die offensichtlich die Aufgabe hatten, dann total begeistert zurück zu kommen und noch einmal zu schwärmen und zu schwelgen von dem, was Gott viele, viele Male schon ihnen beschrieben hatte und damit das Volk zu entzünden und zu sagen: Okay, gut, jetzt sind wir endlich wild und begeistert und heiss – jetzt wollen wir hinein!

Aber so ging es leider nicht, sondern sie sahen das Land dort und dann kamen sie zurück und dann sehen wir etwas ganz Interessantes – und das ist, worauf Hebr 4,2 anspielt.

Hebr 4,2b
aber das gehörte Wort nützte jenen nicht, weil es bei denen, die es hörten, sich nicht mit dem Glauben verband.

Und jetzt lernen, wie sieht es aus – oder was muss man tun, damit das Wort sich nicht mit Glauben verbindet? Und dann wissen wir, was wir nicht tun wollen. Also am negativen Beispiel lernen wir hier. Übrigens ist auch ein positives Beispiel dabei, weil nicht alle 12 in diesen Fehler gegangen sind, sondern von diesen 12 nur 10.

Was uns sagt: Selten hat die Mehrheit recht.

Auch in christlichen Kreisen – selten hat die Mehrheit recht. Je mehr Leute du fragst um Rat, so unwahrscheinlicher ist es, dass du die richtige Antwort findest. Frag das Wort, frag den Herrn und frag Leute, von denen du siehst an ihrem Leben, an den Früchten in ihrem Leben – sie könnten wohl kompetent sein. Aber frag nicht noch 20 weitere andere Leute bis endlich jemand dir das sagt, was du sowieso hören wolltest.

Amen? Gut. Sparst viel Telefongeld und auch sonst viel Lehrgeld.

So, diese kommen also jetzt wieder – alle 12 kommen zurück und jetzt hör mal.

4 Mose 13, 27a
Und sie erzählten ihm und sprachen: Wir sind in das Land gekommen, in das du uns gesandt hast.

Also – Mose – er hatte sie ausgesandt.

4 Mose 13, 27b
und wirklich, es fließt von Milch und Honig über, und das ist seine Frucht.

Nun, das klingt sehr begeistert. Wiewohl, wenn wir genauer hinschauen – dieses Wort „wirklich“ schon ein bisschen verräterisch ist. Was soll denn das heißen? Das hat Gott immer gesagt! Das Land ist ein reiches Land, es quillt über von Milch und Honig – und sie gehen da hin und sehen es und dann sagen sie: „wirklich“. Also mit anderen Worten, sie gingen ganz schön skeptisch da hin. Und erst das, was sie gesehen haben, das hat sie dann überzeugt, dass es wirklich so ist, wie Gott gesagt hat.

Also wir sehen, eine Begeisterung, die gar nicht mal so lobenswert ist.

Und jetzt kommt es noch ärger:

4 Mose 13, 27b
und das ist seine Frucht.

Da bringen sie also dann so eine Riesenrebe mit, die sie da an der Stange getragen haben. Ja, das ist bekannt, dieses Emblem.

Und das bringen sie mit und zeigen also, was da für herrliche Früchte wachsen. Und jetzt geht’s weiter, und da wird es schon sehr deutlich, wo das Problem ist:

4 Mose 13, 28a
Allerdings …

Oder ich glaube, Luther sagt auch: „Aber …“

Und das sind die „Ja, aber …“ – Leute. Vor denen muss man sich sehr in acht nehmen. Die „Ja, aber …“ – Leute.

„Jaaaaa…. Gott hat gesagt, ABER ….“

„Das kann man nicht so wörtlich nehmen“ oder „weißt du nicht, dass es viele Fälle gibt, wo das nicht so eintrifft?“

Das sind die „Ja, aber …“ – Leute.

Und was ist ihr Problem?

4 Mose 13
28 Allerdings ist das Volk stark, das in dem Land wohnt, und die Städte sind befestigt und sehr groß; und auch die Söhne Enaks haben wir dort gesehen.
29 Amalek wohnt im Lande des Südens, und die Hetiter und die Jebusiter und die Amoriter wohnen auf dem Gebirge, und die Kanaaniter wohnen am Meer und am Ufer des Jordan.

Mit anderen Worte: Das ganze Land ist besetzt!

Ja, das ist doch nichts neues.! Das hatte Gott ihnen schon gesagt: Da sind ein paar Feinde, um die werde ich mich kümmern, ihr geht rein und ihr nehmt das Land ein. Das hat Gott ihnen schon gesagt – als wenn sie hier etwas entdecken, was Gott ihnen verheimlicht hätte!

Gott hat gesagt: Wenn ihr in das Land kommt, ich werde euch Bahn machen, ich werde die Feinde vor euch vertreiben, macht euch keine Gedanken.

Jetzt tun sie so als wenn das ihre Entdeckung wäre. Und wieviel Respekt sie haben und wie sie das Problem beschreiben. Hier sagen sie: Das ist die Frucht, ABER … und dann reden sie über die Probleme und die Probleme und wie schwierig alles ist und es doch nicht alles so einfach und wir dürfen das nicht so simplifizieren und irgendwie müssen wir schon die Komplexheit des Problems und die Vielschichtigkeit …

Kennst du solche Sprüche? Ja?

Du musst nur mal ein paar Psychologen hören oder so ein Soziologen-Gequake oder so etwas. Da ist alles soooo komplex und so vielschichtig, am Ende blickt kein Mensch mehr durch. Sowieso wurden gar keine Antworten gegeben – man kam auch nicht zusammen, um zu diskutieren, um Antworten zu finden, sondern man wollte nur die Vielschichtigkeit des Problems beleuchten.

In gewissen Kreisen, die heute weltanschaulich sich bemühen irgendwas zu ventilieren, da Antworten zu haben – übrigens auch in Theologenkreisen – da Antworten zu haben, gilt als sehr verdächtig! Man stellt heute Fragen! Man versucht irgendwie das Problem zu verstehen, ja? Aber eine Lösung zu haben, das ist sehr verdächtig! Sehr verdächtig!

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