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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 7 – Gottes Gerechtigkeit (70:00 bis 75:00)

 

Wo ich sozusagen mich selbst bestrafe wie in der Prägung unserer Kindheit: Warst du böse, gibt’s keine Liebe.

Und Liebesentzug ist die Folge von Übertretungen, ganz einfach. Stubenarrest oder die Mami redet nicht mehr drei Tag mit uns oder irgendwie solche Geschichten. Und unbewusst eben wenn wir opfern wollen, beweisen wir damit, dass wir Gnade nicht wirklich verstanden haben. Und dass wir immer noch unter dem Gesetz Gott dienen wollen und in Seine Nähe kommen wollen unter dem Gesetz.

Bitte, ich hab mit keinem Wort gesagt: Lasst uns sündigen, was das Zeug hält und Gott sieht das sowieso nicht! Das habe ich nicht gesagt. Das ist auch glaube ich nicht unser Problem. Sondern wenn Sünde gewesen ist, dass wir dann verkehrte Opfer bringen, indem wir verzichten.

Ich weiß, als ich das durchschaut habe, was für ein Denkfehler das ist, was für eine gnadenlose Denkweise das ist – zum allerersten Mal als ich das erlebt habe oder den Durchblick hatte, was da verkehrt läuft und wo da bei mir die Opfermentalität ist – ich hatte erlebt, wie der Heilige Geist mich von Sünde überführt hat und ich habe das in Ordnung gebracht und dann habe ich gesagt: „Herr, jetzt mehr als je zu vor, ich brauche deine Liebe“.

Das war eine Revolution in mir. „Was denn? Gerade hast du gesündigt – und jetzt im nächsten Moment traust du dich auch noch, Gott um Liebe zu bitten? Ist es nicht genug, dass er dich vor der Hölle verschont und dass er dich jetzt nicht irgendwie bestraft und sein Bannstrahl dich trifft – jetzt kommst du auch noch, hast Sündenvergebung, und jetzt willst du auch noch Liebe haben? Das ist ja wohl der Gipfel der Respektlosigkeit!“

Das ist die religiöse Prägung unserer Seele in uns, die uns sagen will: Jetzt musst du erst einmal kleine Brötchen backen, jetzt musst du dich erstmal zurückhalten für ein paar Tage oder Wochen und so und das wäre wirklich frevelhaft, einfach die Hände zu heben und deinem lieben Papi im Himmel zuzuwinken als wäre nichts gewesen.

Wenn Gott uns gereinigt hat, danach ist es wirklich als wäre nichts gewesen! Gott schaut uns an als wäre nichts gewesen. Und wenn ich das wirklich glaube, dann habe ich alle Grundlage unter den Füßen oder im Herzen mich auch so zu verhalten wie einer, dem vergeben wurde als wäre nichts gewesen – habe ich neu den Zugang zu Gott. Nicht aufgrund meiner Werke, nicht aufgrund meines Opfers, sondern aufgrund dessen, was er für mich getan hat.

Und wenn wir das sehen bei uns, wo es ein solches gesetzliches Denken gibt, wo wir freiwillig verzichten auf die Liebe Gottes, weil wir meinen, wir verdienen sie jetzt nicht. Wir sind jetzt ihrer nicht würdig, berauben wir uns.

Weil ich glaube, die erfahrene Liebe Gottes und Freundlichkeit Gottes, gerade nachdem wir gesündigt haben, ist etwas so heilsames, etwas so gutes. Zu sehen: Gott verdammt mich nicht. Gott verachtet mich nicht, Gott lehnt mich nicht ab. Gott bestraft mich nicht. Er schiebt mich nicht auf Distanz. Sondern ich bin sein liebes Kind – jetzt genau so wie zu allen anderen Zeiten.

Und wir werden bestimmte Durchbrüche erleben und Veränderungen erleben wenn wir dieses gesetzliche Denken abstreifen und wenn wir sagen: Mein Zugang zu Gott ist die Gnade. Und das steht mir offen, ob ich gesündigt habe, ob ich nicht gesündigt habe, ob ich weiß, dass ich gesündigt habe, ob ich nicht weiß, dass ich gesündigt habe – dieser Zugang zum Thron Gottes durch das Blut Jesu macht mich kühn. Und „kühn“ ist eben das Gegenteil von „verstohlen“ und „verschämt“ und halb-schüchtern und ängstlich irgendwie ein bisschen um die Ecke schauen und sehen, ob Gott vielleicht heute gnädig ist oder nicht. Diese Kühnheit kommt zustande nicht weil wir kühne Kerle sind, sondern weil das Blut Jesu uns eben Kühnheit vermittelt.

Und davon redet besonders der Hebräer-Brief. Ich hatte euch schon die Schriftstellen genannt – Heb 9,14 und auch Heb 10,19-22.

Heb 9,14
wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als Opfer ohne Fehler Gott dargebracht hat, euer11 Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dient12!

Heb 10
19 Da wir nun, Brüder, durch das Blut Jesu Freimütigkeit haben zum Eintritt in das Heiligtum,
20 den er uns eröffnet6 hat als einen neuen und lebendigen Weg durch den Vorhang – das ist durch sein Fleisch -,
21 und einen großen Priester über das Haus Gottes,
22 so lasst uns hinzutreten mit wahrhaftigem Herzen in voller Gewissheit7 des Glaubens, die Herzen besprengt und damit gereinigt vom bösen Gewissen und den Leib gewaschen mit reinem Wasser.

So will also Gott, dass wir lernen, dass unsere Beziehung nur eine Grundlage hat: Das, was Er für uns getan hat. Nicht anderes. Und das schöne eben ist, diese Grundlage ist ewig, die ist unzerstörbar, diese Grundlage ändert sich nicht mit unserem Gehorsam oder unserem Ungehorsam. Diese Grundlage ist von Gott geschaffen und sie wird sich niemals verändern.

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