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Grundlagen12

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 12 – Sanftmut und Demut (65:00 bis 70:00)

Ich bin der Taugenichts geworden – wie es auf diesem Aufkleber heißt, ja? Vor denen die Eltern uns gewarnt haben. So einer bin ich wirklich geworden. Weil ich das alles so in mir hineingenommen habe. Menschen werden abgelehnt und kriegen immer vermittelt: Du kannst nichts, du bist nichts, du hast nichts, aus dir wird nichts.

Und irgendwann sind sie groß – an Centimetern – und an Jahren, aber da drin ist immer noch der kleine Junge, der fühlt immer noch: Ich kann nichts, ich bin nichts, ich hab nichts, ich werd nichts.

Ist vielleicht dann irgendwie ein ehrgeiziger Bankdirektor oder irgendetwas anderes, aber da drin ist er immer noch der Kleine und er muss es der Welt zeigen. Und er kämpft und ringt und ist kalt und brutal und serviert alle ab, nur um irgendwie diesem zu entkommen.

Und andere haben sich da drunter gebeugt und sagen: Gut, wenn das die Erwartung ist, die meine Familie an mich hat, dann werde ich das erfüllen. Und sie geben ihr Bestes, ein Good-for-Nothing zu werden. Und ihr Leben ist ein Chaos und nichts funktioniert. Die Ehe funktioniert nichts und die Steuererklärung funktioniert nicht und alles geht kaputt und der Fluch klebt an allem, was man tut und das Leben ist einfach schrecklich.

Und Gott will uns heilen von Selbstablehnung. Und wir können nur lernen zu lieben wenn die Selbstablehnung zu Ende kommt. So lange Selbstablehnung, Selbsthass oder irgendwie „ich möchte gerne irgendwie jemand anders sein“ oder „meine Nase ist zu klein“ oder „meine Ohren sind zu groß oder stehen zu sehr ab und das ist der Grund, warum ich unglücklich bin“. Das ist totaler Unsinn.

Du kannst auch mit Segelohren glücklich sein, wenn du nur das alles ein bisschen lockerer nehmen würdest und sagen würdest: So hat Gott sich mir vorgestellt. Ein bisschen humorvoll und lustig, aber warum nicht. Offensichtlich muss es auch sowas wie mich geben.

Nicht die Segelohren sind schuld für das Unglück, sondern deine Meinung über die Segelohren: „Wie kann einer glücklich leben mit solchen Ohren?“ Das ist die Meinung dahinter. Und die kann man ändern.

Die Ohren kannst du nicht ändern. Na, könntest du auch, mit Schönheitsoperationen. Ob du danach glücklicher bist und nicht das Gefühl hast, sie liegen ein bisschen zu flach an, das ist vielleicht noch eine andere Frage.

Ich hatte mal ein junges Mädchen in der Seelsorge und sie sagt: Oh, ich bin so unglücklich. Ich sag: Warum? – Ich hab so einen Riesenpickel auf der Nase.

Ich sage: Wo?

Ich konnte ihn gar nicht sehen, aber sie war so unglücklich, weil so ein Riesenpickel auf der Nase war. Ich hab ihn überhaupt nicht entdeckt.

Nicht der Pickel hat sie unglücklich gemacht, sondern ihre Idee über den Pickel. Verstehst du?

Und so haben wir auch alle möglichen Ideen, die uns unterdrücken, die uns irgendwie denken lassen: Ich bin der größte Blödmann aller Zeiten.

Und wir lehnen uns ab. Und niemand kann glücklich leben, der sich ablehnt. Es ist nicht möglich.

Und du sagst: Um mich lieben zu können, müsste ich erstmal ganz anders sein.

Nein, umgekehrt: Liebe ist die Voraussetzung, dass du anders wirst.

Wenn du damit warten willst dich anzunehmen bis du anders bist, du wirst nie anders werden. Das kannst du vergessen. Und Schönheit, meine lieben Damen, kommt von innen.

Echte wahre Schönheit kommt von innen. Und ich habe Frauen gesehen, die nicht gerade ein Ausdruck von Schönheit waren, aber wenn die Kraft Gottes kommt, wenn sie anfangen, Liebe anzunehmen, wenn sie anfangen, sich lieben zu lassen, wenn sie anfangen, Achtung vor sich selber zu bekommen, dann auf einmal siehst du Veränderungen, dass du es kaum glauben kannst.

Das hat nichts mit „dick“ oder „dünn“ oder irgend so etwas zu tun, sondern das kommt von innen heraus. Das kommt von innen.

Und Gott will uns heilen. Und ohne Heilung von Selbstablehnung gibt es keine Liebe. Das ist unmöglich. Wir können nicht Menschen lieben wenn wir uns selbst nicht lieben können. Das ist nicht möglich.

So haben wir diese schwere Aufgabe: Wir sollen lernen uns selbst zu lieben.

Ist das nicht furchtbar, das Leben der Nachfolge? Wieviel Opfer wir bringen müssen! Wie schrecklich!

Das ist religiös! Wir müssen keine Opfer bringen, wir müssen Geschenke annehmen. Geschenke sollen wir annehmen und so werden wir freigesetzt. Und man könnte alles zusammenfassen, eigentlich die ganze Geschichte mit Befreiung, die ganze Geschichte mit Heiligung und Charakterveränderung, könnten wir zusammenfassen unter einen Punkt:

Liebesfähig werden.

Das ist eigentlich alles. Das ist der kleinste Nenner. Das ist, was die Schrift sagt:

1 Tim 1,5a
Die Hauptsumme aller Unterweisung ist Liebe.

Alle biblische Lehre, egal über was, soll letztenendes ein Ziel erreichen – und das ist Liebe.

Die Hauptsumme aller Unterweisung ist Liebe.

Gott will, dass wir zu Seiner Liebe kommen und durch Seine Liebe fähig werden, diese Liebe anderen zu geben. Das ist, was Gott will. Und Charakterveränderung und Heiligung passiert dann auf dem Wege.

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