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Grundlagen12

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 12 – Sanftmut und Demut (5:00 bis 10:00)

Und das Joch des Herrn eben ist wie er das hier sagt, ein „sanftes Joch“. Ein sanftes Joch.

Mt 11,30
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Was bedeutet ein Joch? Wenn man früher so, was man heute auch noch sehen kann in Osteuropa oder so, zwei Tier hat, die zusammen einen Pflug ziehen sollen oder einen Wagen ziehen sollen, dann werden sie mit einem Joch zusammen gebunden. Da werden zwei Tiere unter ein Joch gepackt und danach können sie nur noch zusammen in eine Richtung gehen.

Nachdem sie unter dem Joch sind, können sie nicht mehr alleine gehen und selber irgendwie bestimmen, sondern das Joch bringt sie zusammen zu einer Einheit und so ist es auch mit uns – mit dem Herrn. Gott will, dass wir aus Einsicht freiwillig, weil wir verstehen, das ist vernünftig, das ist das größte Los, was wir je ziehen konnten – wir wählen den Willen Gottes für unser Leben. Wir wählen den Willen Gottes.

Wir geben uns hin. Wir sagen: Herr, ich will Deinen Willen tun, kümmer du dich um die Widerstände in mir, aber ich will. Ich will deinen ganzen Willen tun und ich will nicht mehr alleine bestimmen, ich will nicht mehr alleine etwas machen, sondern ich will mit dir verbunden bleiben und wir sind zusammen und du bestimmst, und ich gehe dahin, wo du gehst.

Diese Art von Hingabe brauchen wir in unserem Leben um Heilung zu erleben. Weil, wie wir schon am Anfang festgestellt haben, die Wurzel der ganzen Probleme ist die Unabhängigkeit gewesen, der Ausstieg aus der Einheit mit Gott. Die Rebellion. Wo der Mensch gesagt hat, ich weiß alleine, was gut und was richtig ist. Ich wähle jetzt. Ich treffe meine Entscheidungen. Ich habe genügend Verstand selber zu verstehen, was gut ist für mich und was nicht. Und ich brauche keinen Rat mehr – ich mache, was ich will.

Das hat der Mensch gewählt und ist ausgebrochen und meinte, das wäre der Schritt in die Freiheit. Und es war der Schritt in die totale Versklavung. Weil dieses „ich mache, was ich will“ war nicht etwas befreiendes, es hatte nichts emanzipatorisches an sich, sondern es war die Übernahme einer sündigen Haltung, die schon mal einer probiert hat: Nämlich der Teufel, der gesagt hat, er will Gott gleich sein und erhebt sich jetzt und er will bestimmen und er will machen.

Was einfach nicht angemessen war. Es ist nicht Gott gleich! Und er hat nicht das Zeug dazu, zu verstehen, was wirklich richtig ist im Leben. Er braucht als geschaffenes, abhängiges Wesen von Gott, er braucht Führung, er braucht Schutz, er braucht Anleitung. Und er hat das alles verworfen und hat gesagt, ich kann das alles alleine. Und als Adam diesen Schritt vollzogen hat, hat er nicht etwas großartiges getan, sondern er hat nur jemandem etwas nachgemacht, der vorher schon in diese Lüge der Unabhängigkeit, der Selbstherrlichkeit, der Vermessenheit und der Anmaßung hinein gekommen ist.

Und wir nehmen das Joch auf uns, das wird uns nicht aufgedrückt, das wird uns auch nicht kaputt machen. Jesus sagt, es ist ein sanftes Joch. Aber da ist ein Joch da, und das heißt: Der Wille Gottes, der uns beschrieben wird im Worte Gottes.

Und ich habe noch niemals gesehen, dass in einem anhaltenden Prozess der Segen Gottes in ein Leben hineinströmt, so dass es innere Heilung gibt und charakterliche Durchbrüche gibt und echte Veränderungen und Fortschritte gibt an den uralten Schwachstellen – ich hab noch nie das gesehen, wenn nicht zuvor eine solche Haltung vollzogen wurde: Ich will mit allem, was in mir ist, den ganzen Willen Gottes tun.

Noch niemals habe ich echte seelsorgerliche Durchbrüche gesehen bei einem Menschen, der das nicht vollzogen hat.

Und ich erwarte auch nicht so etwas, weil es das nicht gibt. Es muss die Wurzel des Problems, nämlich Unabhängigkeit herausgenommen werden aus unserem Leben und wir müssen zurückkommen – oder wir dürfen zurückkommen – das klingt schon so stressig! Wir dürfen zurückkommen zu dieser wunderbaren Einheit mit dem Herrn, wo Sein Wille unser Wille wird.

Sein Wille wird unser Wille. Gott will nicht deinen Willen brechen, Gott will nicht, dass du willensschwach wirst, Gott will dich nicht manipulieren, sondern er möchte, dass du verstehst: „Sein Wille ist das beste für mein Leben und ich wähle seinen Willen. Ich wähle es!“

Das heißt, sich unter das Joch zu begeben.

Und dann sind wir gut dran, weil wir dann nie mehr alleine sind. Wir sind verbunden unter einem Joch mit dem Herrn. Das heißt, wo immer wir gehen, er ist auch da. Das ist das Problem wenn wir uns unabhängig machen: Wir haben vielleicht eine Scheinfreiheit, aber dann kommen die Probleme und dann schreien wir: Herr, wo bist du?

Ja, wo bist du? Er ist den geraden Weg weitergegangen, und wir sind irgendwo in der Pampa gelandet, weil wir es besser wussten angeblich.

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