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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (70:00 bis 75:00)

 

Und weil diese Fähigkeit uns verloren gegangen ist, deswegen ist die Fähigkeit heile und bleibende, schöne Beziehungen zu pflegen uns abhanden gekommen. Man kann nicht Beziehungen haben mit jemandem, der immer sagt, nein, er ist nicht schuld wenn er schuld ist – das ist nicht möglich. Bloß das ist eben beidseitg. Das, was der andere macht und was wir auch klar sehen und was wir ihm vorwerfen, tun wir genauso.

Und da haben wir das interessante Phänomen, dass man intellektuell sehr entwickelt sein kann, dass man einen sehr scharfen Verstand haben kann, dass man Universitätsprofessor sein kann, dass man die tollsten Dinge irgendwie verstehen kann – und dass man nicht versteht, warum bestimmte Verhaltensweisen bei sich selbst nicht richtig sind. Und nicht die moralische Kraft da ist, danach zu handeln. Jeder Arzt kann dir einen Vortrag halten darüber, dass du eine wesentlich größere Chance hast, an Lungenkrebs zu sterben wenn du regelmäßig und intensiv rauchst – jeder Atrzt kann dir einen solchen Vortrag halten, er kennt sich bis in alle Einzelheiten aus und trotzdem gibt es viele, viele rauchen Ärzte.

Das ist doch ein Phänomen, worüber man mal nachdenken muss. Wir können theoretisch die Folgen unseres Tuns abschätzen, aber im persönlichen Fall fehlt die Einsicht oder die Kraft und die Fähigkeit, nach dem, was wir theoretisch im Allgemeinen erkannt haben, zu handeln.

Und deswegen haben wir Eheberater, die nicht imstande sind, eine vernünftige Ehe zu führen. Deswegen haben wir Pädagogen, die nie ein einziges Kind in die Welt gesetzt haben, geschweige denn erfolgreich erzogen haben, und sie schreiben Bücher über Pädagogik. Wir leben in einer absurden Welt.

Aber weil wir alle irgendwie so angepasst sind und irgendwie so wenig Gottes Gedanken kennen, deswegen wird uns das überhaupt nicht bewusst, wie absurd diese Welt ist. Weil das Absurde das Normale ist – und wenn wir auf einmal anfangen normal zu werden, dann sagen die anderen: Das ist doch absurd! Dass du an Gott glaubst. Das ist doch nicht normal. Da ist doch irgendwie bei dir eine Schraube locker. Das kann doch gar nicht sein.

Die Welt ist total verrückt. Und wenn endlich mal jemand kommt und fängt an, wieder normal zu denken, dann auf einmal bist du der Verrückte – so geht’s. Es ist eine verrückte Welt.

Diese Selbstgerechtigkeit und die Unwilligkeit Verantwortung zu übernehmen war ein ganz wichtiger Bestandteil dessen, was der Mensch sich da eingehandelt hatte. Aber noch viele, viele andere Dinge auch.

In Epheser 2,1-3 und Vers 5 – dort beschreibt Paulus die geistliche Natur oder den geistichen Zustand des Menschen. Und er sagt etwas sehr, sehr interessantes. Dass die Menschen in Bezug auf dort die Christen von der Gemeinde von Ephesus: „Ihr wart tot“.

Epheser 2
1 Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden,
2 in denen ihr früher gelebt habt nach der Art dieser Welt, unter dem Mächtigen, der in der Luft herrscht, nämlich dem Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams.
3 Unter ihnen haben auch wir alle einst unser Leben geführt in den Begierden unsres Fleisches und taten den Willen des Fleisches und der Sinne und waren Kinder des Zorns von Natur wie auch die andern.
5 auch uns, die wir tot waren in den Sünden, mit Christus lebendig gemacht – aus Gnade seid ihr selig geworden

Wie die Bibel den Zustand beschreibt eines Menschen ohne Gott, ist „tot“. Wir leben zwar, aber das ist nicht das richtige Leben. Das ist eine andere Art von Leben. Eine wesentlich niedere und wesentlich weniger erfreuliche und beglückende Art von Leben. Wo wir Opfer sind von allen möglichen Dingen, von Sorgen, die uns dann Schlaflosigkeit bringen und Ratlosigkeit und Ängsten und Depressionen und und und. Ihr wisst, was alles so los ist in dieser Welt.

Und noch etwas anderes wichtiges, ganz, ganz wichtiges müssen wir hier hervorheben, was auch Folgen des Sündenfalls sind. Das verstehen sehr, sehr viele Menschen nicht. Und hier empfinde ich, dass wir als Christen auch der Welt eine ganz, ganz wichtige Antwort schuldig geblieben sind. Wenn du mal mit Menschen gesprochen hast, die von Jesus, von Glauben, von Bibel wenig wissen – dann mit Sicherheit hast du schon diese Frage oder diesen Vorwurf gehört: Ja, warum lässt Gott das alles zu? All das Leid? Wenn da wirklich ein gütiger Gott ist, dann warum lässt er all das zu? Wo war Gott in Vietnam? Wo war Gott in Auschwitz? Wo war Gott hier und da und dort?

Und ich denke, wir haben zu wenig gedacht, wir haben zu wenig die Schrift geforscht, denn wir haben eine so klare deutliche Antwort darauf und statt in irgendwelche religiösen Floskeln irgendwie uns zu versteigen, „ja, Gott mit seiner übergeordneten Weisheit vermag das alles irgendwie gut zu machen – auch das Leid hat seinen Segen“ und lauter solches religiöses Gesülze. Was draußen kein Heide dir abkaufen kann! Wenn du ihm sagst wenn er krank ist – und du sagst zu ihm: Ja, weißt du, Gott in seiner Weisheit wird sich etwas dabei gedacht haben, und eines Tages wirst du auch entdecken, was für ein erfrischender Segen das ganze für dich war.

Er wird sagen: „Erfrischender Segen – bist du wahnsinnig?! Ich will das Zeug loswerden! Das ist einfach furchtbar, was ich erleide, du hast keine Ahnung, was Schmerzen sind!“

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