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Hartwig Henkel – “Gemeinde nach Gottes Plan (Lübeck)“, Teil 4 (60:00 bis 65:00)

Oder wie Gemeinden sich einen Pastor suchen, die lassen welche vorkommen, sich vorstellen mit Casting und dann predigen die ihre schönste Predigt und dann wird abgestimmt und das ist jetzt unser neuer Pastor. Und der hat keine Beziehung zur Gemeinde, die Gemeinde hat keine Beziehung zu ihm, die wissen nicht, wie der tickt und nach einem halben Jahr kommt raus, was da alles noch nicht stimmt und was da alles kaputt und krank ist und nicht geheilt ist und da haben wir den Schlamassel. Und dann müssen wir den entlassen – und dann fängt das Spiel wieder von vorne an!

Wann hören wir mit diesem Zeug auf?!

Immer wieder lese ich Inserate und Stellenbeschreibungen, und sie denken, das ist wie eine Jöbbörse. Und so kann man einen geistlichen Dienst — ich sage: So funktioniert es: Komm in die Gemeinde, diene hier, fange hier ganz unten an, dein Diplom interessiert uns überhaupt nicht. Und dann wollen wir sehen, wie dein Herz für die Gemeinde ist. Und wir wollen sehen, wie dein Leben ist und daraus kommt dein Dienst.

Wenn wir das so tun würden, viele Katastrophen würden wir uns schenken und sparen. Aber wir haben eine weltliche Gesinnung und wir machen das wie in der Welt: „Na, wenn der 5 Jahre in XY war oder dieses Papier hat, dann muss der ja gut sein“.

Aber welche Probleme der hat, das erzählt der nicht in seiner Predigt! Und der holt die beste Konserve raus und frischt die nochmal auf in der Mikrowelle und präsentiert uns die dann und wir denken: Boah, was für eine tolle Predigt, den Mann brauchen wir.

Wir brauchen nicht den, der schön predigt. Wir brauchen den, der Fürbitte tun kann, der den Mut hat zu ermahnen, der den Mut hat, in das Leben hineinzusprechen, der dienen kann, der die Gemeinde tragen kann auf den Schultern. Das ist, was wir brauchen. Und nicht einen Entertainer, der da irgendwie coole Gesten machen kann und irgendwie uns beeindrucken kann. Wir brauchen solche Schaumschläger nicht. Wir brauchen Menschen mit Substanz, die Gott kennen. Das ist, was wir brauchen. Aber die Gemeinde wird wie ein Geschäft heute gehandhabt.

Okay, ich bin ab vom Thema. Ich bin ja noch gar nicht an dem heißen Punkt, wir müssen weiter in 2. Tim 3. Ich komme immer wieder davon ab. Wo waren wir? Begierden! Von Begierden getrieben.

2 Tim 3,6
Denn von diesen sind die, die sich in die Häuser schleichen und lose Frauen3 verführen – die4 mit Sünden beladen sind, von mancherlei Begierden getrieben werden,

Das ist aber noch nicht das Ende. Das ist noch nicht die eigentliche Wurzel. Dann sagt er erstmal etwas ganz schockierendes!

2 Tim 3,7a
[die] immer lernen

Wir denken, na, da ist doch jetzt mal endlich was Positives. Vorher haben ja viel Schrott gehört von diesen Leuten, aber jetzt hier: Die lernen, und zwar immer! Ja, Hallelujah! Ja, dann wird’s ja was, wenn sie lernen. Was sagt Paulus?

2 Tim 3,7
immer lernen und niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können.

So wenn die wollen – die können nicht!

Und wir haben schon gelernt: Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen. Die können nicht zur Erkenntnis der Wahrheit kommen, d.h. die können nicht frei werden. Was immer sie plagt: Zwanghafte Selbstbefriedigung, Drogen, Alkohol, schmutzige Redeweisen, verseuchte Phantasie – was auch immer sie plagt, sie können nicht frei werden. Sie können nicht! Und wenn sie tausendmal wollen, sie können nicht!

Ja, wie geht denn das? Die lernen doch! Irgendwann muss doch mal der Groschen fallen? Wenn auch pfennigweise, aber irgendwann muss doch mal was ankommen?!

Paulus sagt: Null Chance.

Ist das nicht skandalös? Ist das nicht erschreckend? Ein Christ bemüht sich und dann kommt der Apostel Paulus und sagt: Kannst du alles vergessen!

Ja, der fährt zu Konferenzen, der geht zu Seminaren, der gibt viel Geld aus für sein geistliches Wohlergehen?!

Und Paulus guckt sich das an und sagt: Es ist alles umsonst!

Ist das nicht schockierend!

Paulus, wie kannst du so hart sein?!

Paulus ist nie „hart“, weil Paulus Jesus kannte und Jesus ist nicht „hart“. Jesus ist nur klar. Und viele Leute verwechseln Klarheit mit Härte. Und sie können ein klares Wort nicht ertragen. Und dann sagen sie: Das war aber jetzt „hart“.

Gott ist nicht hart – Gott ist barmherzig. Gott ist freundlich. Gott ist willig zu helfen. Seine Hand ist immer ausgestreckt. Aber die kommt nicht so wie wir uns das wünschen. Die kommt so wie Er meint, wie sie richtig ist. Gott ist nicht hart.

Aber weil wir uns so sehr mit unserem Fleisch identifizieren, das rebellieren will, das aufbegehren will, das seine Unabhängigkeit verteidigen will und durch diese Art von Führerschaft, durch diese Art von geistlicher Leitung und dieser Art von Verkündigung, da merkt das Fleisch: „Ja, also hallo, dann ist aber mit meiner Freiheit zuende. Da kann ich ja nicht mehr wie ich will“.

Und weil sie sich mit dem Fleisch identifizieren, darum sagen sie: Das ist hart.

Das ist die Stimme des Fleisches. Das Fleisch jammert: Ist das hart! Wenn so immer verkündigt wird, in dieser Gemeinde, ja, wo bleibe denn da noch ich?!

Hallo?

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