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Gebet2

Hartwig Henkel – “Gebet” Teil 2 (75:00 bis Ende)

 

Und dann kommt diese Ausrede: „Ja, aber weißt du, das ist ja das Problem: Ich hab keine Disziplin“.

Ja, und jetzt sollen wir dich bedauern oder was? Was ist denn das für eine Ausrede? Vor über zwei Jahren war ich beim Arzt – oh, ist schon drei Jahre her, erst haben wir ja noch ein Jahr gehofft, dass würde irgendwie anders gehen, also, vor drei Jahren war ich beim Arzt wegen Rückenschmerzen. Der hat meinen Rücken untersucht und der hat gesagt, „sie haben die Rückenmuskulator eines Achtzigjährigen“.

Du, das hat mich getroffen. Das tat weh. Also. Ja. Und? Seitdem sitze ich zu Hause: „Der hat gesagt, ich hab die Muskulatur eines Achtzigjährigen, jetzt gehts mir ganz schlecht“? Nein. Der sagt: „Sie tun jetzt was dagegen“. Und seitdem mache ich Übungen. Und es ist besser geworden mit meinem Rücken.

So, wenn du sagst, du hast keine Disziplin, dann leg dir ein paar zu. Das ist so, als wie wenn das die Erklärung wär: „Du hast keine Disziplin“ – naja, dann gilt das alles nicht was ich seit einer Stunde rede, weil du bist ein Sonderfall, du hast keine Displin. Ja, was können wir denn da machen? Vielleicht Handauflegung oder die Gemeinde zur gemeinsamen Fürbitte und Fasten für dich aufrufen oder was sollen wir jetzt machen?

Und meistens, ich frage dann, so, du hast keine Disziplin, hm, okay – hast du eine Arbeit? – Ja, klar! – So, wann musst du auf der Arbeit sein? – Ja, um 8:00 – Okay. Und wieviel Mal in der Woche von 5 Tagen schaffst du es um 8:00 da zu sein? – Wie, was meinst du? Jeden Tag bin ich um 8:00 da.

Ich sag: Und du erzählst mir, du hast keine Disziplin? Du hast wunderbare Disziplin, die funktioniert total.

Ja, aber weißt du, das hätte ja auch Konsequenzen wenn ich da nicht pünktlich um 8:00 wäre.

Aha! Da ist dein Problem. Du glaubst nicht, dass es Konsequenzen hat wenn du im Gebetsleben dich gehen lässt. Das ist genau dein Problem. Dein Problem ist nicht Disziplinlosigkeit, dein Problem ist Glaubenslosigkeit. Dein Problem ist Rebellion gegen Wahrheiten, die wir schon gesehen haben: Wenn du auf das Fleisch säst, wirst du vom Fleisch Verderben ernten.

Gal 6,8
Denn wer auf sein Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten.

Du glaubst das nicht. Das ist nur ein Satz für Prediger um Leute einzuschüchtern oder was? Du glaubst das nicht wirklich, das ist dein Problem. So, dein Problem ist nicht Disziplinlosigkeit, dein Problem ist: „Lass die Bibel sagen was sie will, ist mir egal, bei mir ist das alles anders“ – das ist dein Problem, ein Haltungsproblem. Ein Problem der mangelnden Aufrichtigkeit gegenüber Gottes Wahrheit, das ist dein Problem.

So, jetzt sind wir am Kern der Sache – nicht Disziplinlosigkeit ist dein Problem. Dein Problem ist eine verkehrte Haltung gegenüber der Wahrheit. Und da sind wir wieder beim Grundverständis Jüngerschaft: Jüngerschaft ist, ich hab mich hingegeben, ich habe verstanden, ich werde jetzt der Wahrheit gehorchen. Das ist Jüngerschaft. Das ist wahres Christsein.

Und wenn wir reisen, wir finden so viele Menschen in den Gemeinden, die spielen fromm mit, aber sie haben niemals entschieden, ich will jetzt lernen, der Wahrheit zu gehorchen. Deswegen haben die auch kein schlechtes Gewissen wenn sie ihren Zehnten nicht zahlen, deswegen haben die kein schlechtes Gewissen wenn sie beim Gemeindeputzeinsatz fehlen. Weil sie haben immer irgendwelche Erklärungen, sie lügen sich immer was in die Tasche: „Das ist gut für die anderen, aber bei mir – ich hab jetzt zu viel zu tun, und ich kann jetzt nicht“ usw.

Hingabe an die Wahrheit ist der Anfang von einem wirklichen Leben in der Nachfolge. Alles andere ist Spielerei. Nochmal zum Mitschreiben: Hingabe an die Wahrheit ist der Anfang von unserem wahren Leben als Christ. Damit beginnt es. Wir geben uns der Wahrheit hin. Wir erkennen an, Jesus ist das Wort, das Wort ist die Wahrheit, das ist das, was ich hier lese und ich bin dazu da, mich dem Wort unterzuordnen und dem Wort zu erlauben mich jetzt zu leiten.

Damit beginnt es, und das kann niemand dir aufzwingen, nur du selber kannst es entscheiden. Nur – wenn du dich nicht entscheidest, und wir schreiten fort in geistlicher Klarheit, dann wirst du es immer deutlicher aus deiner Umgebung zu hören kriegen: „Du machst dir nur was vor, du bist nur ein frommer Mitläufer“.

Wie Paulus sagt zu Titus: Da sind Menschen, die geben vor, Gott zu kennen, aber mit ihren Werken verleugnen sie ihn.

Tit 1,16a
Sie geben vor, Gott zu kennen, aber in den Werken verleugnen sie ihn.

So, er sagt: Die Werke zeigen, sie kennen Gott überhaupt nicht. Sie wollen ihn auch nicht respektieren. Sie wollen ihre eigene Sache machen. Egal, was die reden. Egal, was die für schöne Lieder singen. Ihre Werke zeigen, sie wollen nicht wirklich sich Jesus hingeben und Jesu unterordnen.

Und je mehr wir dem Ende entgegen gehen, je mehr der Heilige Geist jetzt einfach Klarheit bringt und den Schleier wegnimmt, und das wahre, ursprüngliche, neutestamentlich-apostolische Evangelium wiederherstellt, um so mehr wird der Unterschied zwischen den Mitläufern und denen, die wirklich hingegeben sind, der wird immer deutlicher werden.

So, unser Zustand wird sowieso vor allen offenbar. Also, wenn wir keine Chance haben uns zu verstecken, dann lieber jetzt starten wir durch und sagen: Wir akzeptieren, was das Wort sagt. Jesus nachzufolgen heißt sich der Wahrheit hinzugeben, der Wahrheit zu unterordnen, der Wahrheit zu gehorchen. Ob das im Gebet ist oder in irgendwelchen anderen praktischen Dingen, die das Wort Gottes uns gebietet.

Amen.

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