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Grundlagen3

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 3 – Die neue Geburt (30:00 bis 35:00)

 

Ich kann mich sehr gut erinnern, ich bin so begeistert, dass ich das erlebt habe: Als ich hier das Grundlagen-Seminar angefangen habe vor vielen, vielen Jahren – einer der ersten Durchgänge war hier ein Doktor der Philosophie. Er war fast Professor, aber dann haben sie ihn aus Polen rausgeworfen, und so war er also sozusagen schon fast Professor. Und er war so eifrig, er hat keinen Abend verpasst, hat mitgeschrieben. Die anderen haben mir erzählt: „Du, weißt du was? Der Adam …“ – so hieß der nämlich – „der liest stundenlang in der Bibel jeden Tag“. Ich dachte, wow, was für ein Christ, wie vorbildlich, hervorragend, ich wünschte, alle wären so. „Stundenlang liest er in der Bibel und er betet“ – ich sage: Beeindruckend!

Und dann irgendwann kam ich mit Adam ins Gespräch und ich merkte, das es alles so butterweich war und schließlich nahm ich dann allen Mut zusammen und fragte dann: „Sag mal, ich schau da nicht so ganz durch, weißt du überhaupt, dass du errettet bist? Bist du überhaupt ein Kind Gottes?“ Und er sagte: „Errettet? Kind Gottes? Naja, ich weiß nicht“. Ich sage: „Ja, hast du denn nie dein Leben Jesus gegeben?“ – „Doch!“, sagt er, „das tue ich jeden Tag viele Male“.

Und da ist mir erstmal klar geworden, nur zu hören und zu glauben reicht überhaupt nicht aus. Es muss darauf reagiert werden. Ich sage: „Ja, was tust du denn?“ – „Ja, ich gebe mein Leben Jesus“ – „Ja, und was dann?“ – „Ja, nichts und dann. Dann passiert nichts“. Und dann hab ich verstanden, warum nichts passiert. Er gibt sein Leben Jesus und statt zu glauben und dieses zu ergreifen, dass Gott ihn angenommen hat, dass Gott mit ihm umgeht so wie Gott es beschrieben hat. Jesus sagt: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.

Joh 6,37
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen

Statt das zu nehmen und endgültig so den Glauben festzumachen ein für alle Mal, wartet er auf ein Zeichen vom Himmel. Er wartet auf irgendein Gefühl, auf irgendetwas, das ihm bescheinigt, jawohl, du bist jetzt bei Gott angenommen. Dann hab ich gesagt: „Adam, so geht’s nicht. Du willst etwas fühlen, was du noch nicht ergriffen hast. Erst ergreifen, danach fühlen“. Ist doch logisch. Wenn du ein Geschenk bekommst, ja? Jemand hält dir ein Geschenk hin, wie kannst du es fühlen in deiner Hand wenn du es nicht genommen hast?

Und dann hab ich gesagt: „Wir beten noch einmal“. Und dann hab ich ihn geleitet in dieses Gebet der Lebensübergabe und er wollte protestieren und sagen, das hat er schon hunderte von Male gemacht. Ich sage: „Pass auf, gleich wird’s anders“. Und nachdem wir dieses Gebet gebetet haben, habe ich gesagt: „So, Adam, wie ist es? Wie sieht’s aus? Hat Gott dein Gebet gehört? Ist Gott treu? Ist Gott der, wie Jesus ihn beschreibt oder nicht? Hat er dich angenommen oder hat er dich nicht angenommen?“

Und da sagt er: „Ja, meine Gefühle sagen eigentlich, es ist nichts passiert“. Ich sage: „Adam, die Gefühle interessieren mich überhaupt nicht – was sagt das Wort Gottes?“

Niemanden wird der Herr hinausstoßen, der zu ihm kommt (Joh 6,37)

Joh 1,12
Allen aber, die ihn aufnahmen, denen gab er das Anrecht/Macht, Kinder Gottes zu werden.

Ich sage: „Hier geht’s nicht darum, was du fühlst, hier geht es um die Treue Gottes. Ist Gott der, wie er sich vorstellt in der Bibel oder ist er das nicht? Darum geht es“.

Und er hat sich entschieden, das zu glauben: Gott ist treu, Gott ist wahrhaftig. Und er sagte dann als ich ihm das so vorgelegt habe: „Okay, wenn das wirklich so ist, dann danke jetzt Gott dafür, du hast gebetet und Gott hat dein Gebet gehört, danke dafür, dass Christus für dich gestorben ist und dass du angenommen bist bei Gott – jetzt“.

Und er dankte Gott und im nächsten Augenblick sprang er aus seinem Sessel hoch, riss die Arme in die Höhe und sprudelte nur so: „Oh, danke, danke, danke, ich fühle es, ich fühle es, ich hab’s, ich bin dein Kind“. Hunderte von Malen oder weiß nicht, vielleicht nur Dutzende von Malen hat er sein Leben Jesus gegeben – nie was erlebt. Warum? Weil das kein wirklicher Glaube war.

Glaube ist: Das Wort sagt es, ich handle danach und ich nehme es. Das ist Glaube.

Und so kam Adam dann hinein in diese herrliche Erfahrung. Und sein Leben wurde transformiert. Dann später ist er nach Amerika gegangen, hat mir noch schöne Briefe geschrieben und ist dort in einem christlichen Dienst dort tätig für den Herrn und in Polen und Kanada. Und seitdem hab ich ein gutes Beispiel, dass nur Nicken und nur Zustimmen wenn man das Evangelium hört, nicht ausreicht. Man muss wirklich mit Haut und Haar reagieren. Das ist ganz wichtig und dafür bin ich ihm sehr dankbar.

Okay, das ist das Allererste. Das ist das Allererste. Und diese Gewissheit ist tief in unserem Herzen, die ist nicht in unserem Verstand, die ist nicht irgendwie so oberflächlich, sondern die ist innen, und jeder, der das erfahren hat, kennt dann auch dieses eigenartige Ding, dass er eine Gewissheit im Herzen hat und einen Zweifel im Kopf.

Und die Bibel sagt: Mit dem Herzen glaubt man.

Röm 10,9
Denn wenn du mit deinem Mund Jesus als den Herrn bekennst und in deinem Herzen glaubst, dass Gott ihn aus den Toten auferweckt hat, so wirst du gerettet.

Nicht mit dem Kopf! Mit dem Herzen wird geglaubt. Und du kannst den Zweifel im Kopf besiegen wenn du klar weißt, auf welcher Grundlage du stehst. Wenn du das Wort Gottes kennst und wenn du weißt, die Tatsache, dass da oben Zweifel dich bedrängen, bedeutet überhaupt nichts! Sondern bedeutet höchstens eines: Dass du noch mit beiden Beinen auf dieser Erde bist, weiter gar nichts. Lass dich nicht irritieren von dem, was zunächst mal in deinem Kopf vorgeht, sondern sei sicher, dass das Richtige in deinem Herzen ist. Den Rest klären wir später – wie man dann Gedanken unter Kontrolle nimmt, wie man da oben aufräumt, wie man da mal Aprilfrische reinbringt oder irgendwie sauber macht. Das können wir dann später behandeln, ja?

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