- audio/video: https://www.youtube.com/watch?v=mFTFagbK8Pc
- (c) Hartwig Henkel, http://hand-in-hand.org/
In der Apostelgeschichte sehen wir etwas total anderes. Wir sehen, dass der apostolische Dienst Älteste einsetzt. Natürlich nach bestimmten Kriterien, die auch klar beschrieben sind im Worte Gottes, aber was wir nicht sehen im Worte Gottes, in der ganzen heiligen Schrift, im ganzen Neuen Testament – keine einzige Gemeinde wird von einem Pastor geleitet. Keine einzige Gemeinde!
Und doch tun das fast alle Gemeinden. Warum? Weil sie Festungen des Feindes nicht sehen und nicht antasten und nicht schleifen wollen. „Das war einfach immer so, das machen wir so, das wissen wir doch, dass das so gemacht wird, das ist normal“. Und wenn dann Leute anfangen, das zu tun, was nach der Bibel normal ist, werden sie komisch angeguckt von den anderen. „Was? Ihr habt keinen Pastor? Ja, das ist aber nicht normal, na, ich hoffe, ihr kommt noch dahinter, dass das endlich bei euch auch notwendig ist, dass ihr einen Pastor habt“.
Fast alle Gemeinden in unserem Land gehen nach diesem Muster. Und an den Priester- und Pastorenseminaren, was weiß ich, überall, wird das gelehrt, dass das normal ist. Aber wann schauen wir endlich mal in das Wort Gottes und sagen: Das, was da steht, ist normal. Und es hat deswegen fatale Konsequenzen, weil Gott kann nicht sich entfalten und Sein Werk tun in einer Gemeinde, die von einer One-Man-Show geleitet wird. Weil Gott hat viele verschiedene Gaben und Betonungen und Aspekte, und einer hat nur eins. Und der ganze Dienst Christi, der Hirtendienst, der prophetische Dienst, der Lehrdienst, der evangelistische Dienst – jeder Dienst soll in der Gemeinde entdeckt werden und gefördert werden, weil da sitzen Leute, und die haben alle Berufungen, und Gott hat nur ein Ziel: Diese Menschen in die Reife zu bringen durch den Prozess von Jüngerschaft. Davon habe ich gestern gesprochen. Und sie dann freizusetzen in ihre Berufung, damit sie rausgehen können und wieder neue Gemeinden gründen können oder Unterstützer werden können von solchen, die neue Gemeinden gründen. Gott will Multiplikation, Gott ist ein Gott der Expansion, und Er will wirklich vorwärts gehen. Und Er will neue Dinge tun.
Aber eine statische Gemeinde, die von einem Mann geleitet wird, wird niemals eine Dynamik entfalten und obendrein birgt sie ein nicht kleines Risiko für Machtmissbrauch und Selbstherrlichkeit. Und wer schon ein bisschen länger dabei ist als zehn Jahre, der kann Geschichten und Geschichten erzählen, was in unserem Land für schreckliche Tragödien passieren, weil Pastoren sich überheben und niemand mehr da ist, der in ihr Leben sprechen darf. Und sie fangen an die verrücktesten Dinge zu sagen und zu tun, und was haben wir nicht alles für Geschichten von Pastoren, die mit der Lobpreisleiterin oder der Sekretärin durchbrennen oder mit dem Geld der Gemeinde und was weiß ich – was für Skandale. Und warum ist das alles? Weil da niemand da ist, der auf sie aufpasst. Weil da niemand da ist, vor dem sie Rechenschaft geben, sondern über ihnen ist nur noch der Herr und der Himmel. Sie sagen allen, wo es langgeht, aber niemand sagt ihnen, wo es langgeht. Und niemand schaut auf sie. Und das ist total ungesund. Das würde sogar ein Ungläubiger verstehen.
Aber wir haben noch nicht einmal die Weisheit der Welt um die Dinge in der Gemeinde in Ordnung zu halten. Manchmal, ich höre Geschichten, und ich denke, das gibt es überhaupt nicht – wie naiv, wie dumm wollen wir eigentlich sein? Die einfachsten Regeln von Beziehung, von Gemeinschaft, von Verantwortung, von einem gemeinsamen Miteinander, die überall gelten in der Welt, gelten in der Gemeinde nicht? Und wir haben eine größere Weisheit, wir haben die Weisheit Gottes, wir haben das Wort Gottes, wo uns die Ordnungen der Gemeinde erklärt werden.
Und was passiert in diesem Prozess der Wiederherstellung jetzt? Ich hab gesprochen von der charismatischen Bewegung, die jetzt ausläuft und die Verschleisserscheinungen hat und die keine Perspektive mehr sehen kann für eine Weiterentwicklung, weil sie diese Festungen nicht antasten will. Und Gott tut etwas neues, und überall im Land entstehen neue Gruppen, die anfangen zu forschen, was sagt das Wort Gottes? Und die sich freigemacht haben von den Ketten von irgendwelchen Bünden und Denominationen und Präses und Präsidenten und Vorstandsgurus oder sonst irgendetwas – die sagen, wir gehen jetzt nach der Bibel und fangen nochmal ganz von vorne an. Und die gibt es überall im Land und Hallelujah, da ist eine große Hoffnung, dass etwas neues kommt. Eine neue Bewegung wird kommen, eine neue Art von Gemeinde wird kommen, die pfingstlich-charismatische Gemeinde ist ein Auslaufmodell, sie ist out. Und es gibt etwas neues. Und was ist das neue? Das ist eine Bewegung hin Richtung neutestamentlicher Gemeinde. Die neutestamentliche Gemeinde ist sehr anders als die pfingstlich-charismatische Gemeinde. Und ein wichtiger Punkt ist die ganze Frage der Leiterschaft.