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Hartwig Henkel – “Gemeinde nach Gottes Plan” Teil 2 (50:00 bis 55:00)

 

Da gibts Befehle, und das geht überhaupt nicht darum, ob dir das gefällt oder ob du das lustig findest oder ob du jetzt starken inneren Drang dazu verspürst. Da gibt es Order, da gibt es klare Maßnahmen, da gibt es sogar Strafmaßnahmen falls du dich widersetzt.

Und auch bei dem Beispiel des Lehrvertrages: Du kannst nicht beliebig oft schwänzen und die gucken sich das an. Irgendwann sagen sie: Noch einmal und das wars – dann kannst du zu Hause bleiben, dann ist die Lehre beendet vorzeitig, und du kannst überlegen, was du danach dann probierst.

Und kein Mensch regt sich darüber auf. Kein Mensch irgendwie sagt, „das finde ich ungerecht, das finde ich straff und ne, wo bleibt da meine Freiheit?“ Jeder akzeptiert das. Und dann bekehren sich diese Leute, die alle schon solche Prozesse wie Berufsausbildung hinter sich haben, kommen in die Gemeinde, bekehren sich, und dann hören sie: „Pass auf, wir bringen dir jetzt bei wie ein Christ lebt“ – „Ja, warte mal – also langsam, das werde ich ja wohl noch selber entscheiden“. Nein, kannst du nicht! Du hast schon entschieden – Jesus ist der Herr. Hallo? Und du hast schon unterschrieben. Und da ist es all-inclusive, d.h. sexuelle Reinheit, das heißt Zehnten, das heißt Beten, das heißt Fasten. „Wie bitte? Ist das hier eine Sekte oder was?“

So ticken die Leute, weil sie voll sind von diesem Geist des Individualismus: „Ich kann ja wohl machen, was ich will, wenigsten ins Glaubensfragen – wenn schon sonst nicht in dieser Welt. Muss ich mich dem Staat unterordnen, muss ich mich meinem Bäckergesellen unterordnen, muss ich hier, muss ich da – also in der Gemeinde wenigstens, da kann ich ja wohl machen, was ich will“. Ja, wer hat dir denn das erzählt?

Jesus ist der Herr. Und Sein Ziel ist, dass Sein Wesen in dir hervorkommt. Das ist Sein Ziel. Darum geht es. Und dieses Ziel wird nicht erreicht, indem du treu und brav Versammlungen besuchst. Versammlungen zu besuchen ist ein wesentliches Element davon, aber längst nicht das einzige. Da kommen ganz andere praktische Maßnahmen noch dazu. Die sind notwendiger Bestandteil der Ausbildung. Und wenn Jüngerschaft in einer Gemeinde praktiziert wird, dann hast du einen Ausbilder. Dann hast du jemanden, der für dich zuständig ist, der für dich betet, der schaut, wo du jetzt stehst, welche nächsten Schritte dran sind und was du für Hausaufgaben bekommst.

Hausaufgaben?! Was für ein schlimmes Wort! Und das in der Gemeinde!

Natürlich gibt es Hausaufgaben, natürlich. Ganz klar. Wenn ich in Gemeinden gehe, mit denen ich befreundet bin, zusammenarbeite, ich gebe manchmal Hausaufgaben. Dann komm ich ein Jahr später wieder und sage: „So, wie siehts aus mit der Hausaufgabe?“ – „Welche Hausaufgabe?“. Ich sage: „Hallo, ich habe euch gesagt, ihr alle arbeitet dieses Buch durch“.

„Ja, wir haben nicht gedacht, dass du das wirklich so meintest“. Da sag ich: „Hallo, wie ist unser Verhältnis? Können wir das nochmal neu definieren, können wir nochmal das festmachen? Bin ich jemand, der sagt – weil ihr das wollt – da gehts lang, oder nicht?“ – „Jaja, natürlich, klar“. Ich sage: „Bitte, dann nimm das ernst, und dann mach deine Hausaufgaben“.

In allen Bereichen des Lebens können wir uns unterordnen. Und plötzlich in der Gemeinde, auf einmal dreht sich alles wieder um und wir leben wieder unser Ego aus. Hallo? Wer hat uns das gesagt?

Der Ruf zur Jüngerschaft ist ein Ruf, das Kreuz zu tragen, sich selber zu verleugnen. So hat Jesus Jünger gerufen.

Mt 16,24
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.

Heute, die modernen Prediger sind so weit, sie sagen: „Das sollten wir so nicht sagen, das ist nicht populär, das findet keinen großen Anklang, da werden nicht viele Leute drauf reagieren, wir müssen das irgendwie anders verpacken. Und das mit dem Gehorsam und der Selbstverleugnung und Leben in Enthaltsamkeit und diese Dinge – du, das, äh, später, später!“ Meine Frage ist immer: Was sagen wir ihnen eigentlich so lange bis wir ihnen die Wahrheit sagen? Was machen wir in der Zwischenzeit? Mich wollten schon weise Männer beraten und sagen: Du, die sind noch nicht so weit, dass du so taff predigen kannst, weißt du, die sind überfordert, du kannst nicht gleich den reinen Wein einschenken, die sind noch nicht so weit.

Ja, was mache ich in der Zwischenzeit? Verpanschten Wein oder wie? Was für eine Logik! Jesus hat aufgerufen: Wer mir nachfolgen will, nehme sein Kreuz und verleugne sich selbst.

Mt 16,24
Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.

Dazu hat Jesus die Leute aufgerufen, und jeder damals hat verstanden, was das heißt, sein Kreuz zu tragen. Die alle haben schon Leute gesehen auf der Straße, die ihr Kreuz getragen haben. Und das heißt, die laufen paar Meter bis zur Hinrichtungsstätte.

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