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Gebet1

Hartwig Henkel – “Gebet” Teil 1 (20:00 bis 25:00)

 

 

David betet:

Ps 63,3
So schaue ich im Heiligtum nach dir, um deine Macht und deine Herrlichkeit zu sehen.

Und wenn du den Anfang siehst von diesem Psalm, dann heißt es: „Als er in der Wüste Juda war.“ In der Wüste! Was für ein Heiligtum gab es in der Wüste? Da war kein Heiligtum. Aber David war ein Vorläufer des neutestamentlichen Gläubigen, und er hat verstanden, die Gegenwart Gottes ist ein Ort im Geist. Es hat nichts mit einem Tempel zu tun, das hat nichts mit einem Gebäude zu tun. Das hat nichts mit einem heiligen Ort zu tun, sondern wo immer man ist, man kann in dieses Heiligtum hineinkommen. Hallelujah.

Gott lädt uns ein, Ihn zu suchen, nach Ihm zu fragen, Ihn zu erleben. Und die Bibel ist voll, und wir sollten das studieren, weil das baut unseren Glauben auf: Was heißt das, die Gegenwart Gottes? Was ist in Seiner Gegenwart Gottes, vor Deinem Angesicht?

Ein anderes Wort für Gegenwart ist Angesicht. Angesicht oder Gegenwart ist das gleiche im Alten Testament. Vor dem Angesicht Gottes ist Freude die Fülle.

Ps 16,11b
vor deinem Angesicht sind Freuden in Fülle.

So, die Bibel redet davon, man kann Gott erleben. Und wir sollen das. Wir sollen Seine Kraft erleben, wir sollen Seine Gegenwart erleben, die uns Gutes tut. Schau mal, was Paulus diesen Philosophen sagt in Apostelgeschichte 17: Es ist die Aufgabe des Menschen – darum hat Gott Menschen gemacht – dass sie Gott suchen, ob sie ihn tastend fühlen und finden möchten, obgleich Er nicht fern ist von einem jeden von uns.

Apg 17,27
dass sie Gott suchen, ob sie ihn vielleicht tastend fühlen und finden möchten, obwohl er ja (der ja wirklich) nicht fern ist von jedem von uns.

Gott suchen – um was? Ihn tastend zu fühlen! Man kann Gott spüren, man kann Gott erleben. Und man soll es auch, das ist der Wille Gottes. Manche verstehen das verkehrt und sagen: „Hej, du läufst ja nur Gefühlen hinterher.“ Nein, wir laufen Gott hinterher. Aber je mehr wir Ihn finden, um so mehr finden wir auch übernatürliche emotionale Erfahrungen: Friede Gottes ist eine Erfahrung, eine übernatürliche Erfahrung. Seine Kraft, Seine Liebe, Seine Wertschätzung, Seine Freundlichkeit, Ihn zu sehen wie Er wirklich ist. Das ist warum David so da hinterher war. Denkt an seinen Ausspruch in Ps 27.

Ps 27,4
Eines habe ich erbeten vom Herrn, und danach trachte ich: Alle Tage im Hause des Herrn zu sein um anzuschauen – jetzt musst du mal Luther vergessen und mal ein bisschen gucken, was da wirklich gesagt wird – anzuschauen die Schönheit des Herrn.

Bei Luther heisst es: die schönen Gottesdienste anzuschauen. Na, die allermeisten Gottesdienste sind noch nicht so schön und noch weit entfernt von dem, was wirklich himmlische Herrlichkeit ist. Nein – Ihn anzuschauen, die Schönheit des Herrn anzuschauen. Nur weil wir als Deutsche besonders irgendwie so eine kleine Macke haben und irgendwie von unserer Theologie geprägt sind, dass also Gefühl nichts mit Glauben zu tun haben dürfte, deswegen kriegen auch die Übersetzer das nicht hin zu sagen, was dort das Wort Gottes sagt. Russische Bibel sagt „Schönheit“, englische Bibel sagt „Schönheit“, spanische Bibel sagt „Schönheit“. Rumänische höchstwahrscheinlich auch – die sagen alle „die Schönheit Gottes.“ Aber in Deutsch – Freundlichkeit ist das höchste, was man kann irgendwie sich vorstellen. Aber es heißt wirklich „Schönheit„. Unser Gott ist ein prachtvoller, herrlicher Gott, dessen Angesicht belebend und ermutigend und stärkend und erfrischend ist. Und Gott will, dass wir Ihn sehen. Viele Menschen sagen: „Ja, nur – wir leben nur im Glauben, später, ja – in der Ewigkeit!“ Das ist nicht, was die Bibel sagt. Und wenn du das noch nie studiert hast, dann bitte ich dich, dass du einmal hauptsächlich durch die Psalmen gehst, aber auch andere Schriftstellen im Alten Testament, wo von emotionalen Erfahrungen in den Gegenwart Gottes die Rede ist. Das sind erstens gute und von Gott gewollte Erfahrungen. Das sind Erfahrungen, von denen Er möchte, dass wir sie machen. Weil sie uns heilen, weil sie uns stärken, weil sie uns gesund machen, weil sie uns normal machen, weil sie uns freisetzen.

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