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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 5 – Taufe in den Heiligen Geist (20:00 bis 25:00)

 

Lasst mich ganz schnell die einzelnen Punkte so in der Reihenfolge nennen: Wie kommen wir in diese Erfahrung oder aber auch – das ist ja genau dasselbe – wie können wir jemand anders dort hineinführen in diese Erfahrung?

Und es ist wichtig, denkt ja nicht, dass es die Aufgabe des Pastors ist, die Neubekehrten in die Erfahrung des Heiligen Geistes hineinzubringen. Das geht schon jetzt nicht mehr, und das wird in wenigen Jahren überhaupt nur möglich sein, wenn wir versuchen irgendwie solche Dinge dem Pastor zu überlassen. Es läuft ja jetzt schon so, ich bin begeistert darüber, dass Geschwister aus unserer Gemeinde – die kommen zu uns und schleppen da jemanden an und sagen: Schau, das ist der Fritzchen oder weiß ich nicht, wie er heißt – hat sich letzte Woche bekehrt, ist schon geistgetauft und möchte sich nur mal hier melden und gehört jetzt zu dieser Gemeinde dazu. Und du sollst ihn einfach mal kennenlernen.

Denkt doch nicht, das es die Aufgabe des Pastors ist, die Menschen zum Herrn zu führen. Oder in die Taufe des Heiligen Geistes hineinzuführen. Das ist die Aufgabe von euch. Und darum muss mal wissen, was ist dazu notwendig oder was sollte man beachten?

Ich denke wirklich mit viel Amusement an meine erste Erfahrung zurück, wo ich für jemanden beten sollte, der die Geistestaufe haben wollte. Alles, was ich wusste: Es hat irgendetwas mit Hände Auflegen zu tun. Das ist alles, was ich wusste. Jemand kam zu mir, ich weiß nicht, warum diese Person zu mir kam, und ich war ganz junger Christ, gerade selber erfüllt vom Heiligen Geist und diese junge Dame sagte: Ich will jetzt den Heiligen Geist empfangen und ich will das erleben.

Und ich wusste nur, irgendwas muss das mit Hände auflegen zu tun haben – ich habe der Person nicht gesagt, dass ich noch nie für jemanden für sowas gebetet habe und dass ich gar nicht weiß wie man das macht. Also, ich habe gesagt, „Okay, gut“, und habe mich bemüht irgendwie professionell zu wirken und habe Hände aufgelegt und dann habe ich gebetet um den Heiligen Geist und ich habe gebetet und gebetet und gebetet und gebetet. Und ich habe Angst gehabt vor dem Moment wo ich aufhören müsste zu beten, wo dann offenbar wird, dass nix passiert ist. Und darum habe ich so wunderschöne lange Gebete gemacht. Man kann auch aus Unglauben lange beten. Kannst du das verstehen?

Ich wusste nichts darüber außer Hände auflegen und dann irgendwie ja, weiter wusste ich nicht. Und sie ging nach Hause und ich wußte, es hat nicht geklappt, und ich war enttäuscht und dachte, sie ist enttäuscht usw.

Okay, also ganz schnell diese Punkte, die notwendig sind zu wissen und zu beachten wenn jemand in diese Erfahrung hineinwill. Sechs Punkte habe ich dort.

1.) Wir sollten uns darüber klar machen, dass der Geist Gottes wie auch andere Segnungen, andere Erfahrungen, andere Geschenke empfangen werden durch Glauben.

Sie werden empfangen durch Glauben. Nicht durch Einmassieren. Vielleicht hast du das schon einmal gesehen – diese „Pfingstmassage“. Ich weiß nicht, ob das der ein oder andere kennt. Ich dachte früher, das ist nur so ein Witz oder so. Bis ich dann in solche Kreise kam und es wirklich gesehen habe, wo man das versucht einzurubbeln und zu schütteln. Ich dachte, das ist wirklich nur ein Spaß, eine Übertreibung, aber das gibt es tatsächlich.

Und es kommt nicht duch so etwas zustande. Weder durch Schütteln, noch durch Anschreien oder Einmassieren. Man kann ein Haarwasser einmassieren, das kann sehr gut sein. Aber den Heiligen Geist auf diese Weise zu vermitteln ist einfach kindisch, weil es so weit entfernt ist vom Wort. Paulus sagt:

Gal 2,3b
Habt ihr den Geist durch Werke des Gesetzes empfangen oder durch die Predigt vom Glauben?

Er gibt gar nicht die Antwort – es ist sonnenklar – durch die Predigt vom Glauben!

Es muss also Glauben aufgebaut werden, weil Glaube dann aktiviert werden kann. Und Glaube nimmt, was Gott ihm anbietet. Glaube ist etwas hochaktives und Glaube nimmt, Glaube ist kein passives Abwarten oder nur so eine Erklärung „ich bin offen“ – ich kenne Leute, die sind offen schon seit 10 Jahren. Aber das ist nicht die biblische Offenheit. Jesus sagt: Wer sucht, der findet.

Mt 7,8
Denn jeder, der bittet, empfängt; und wer sucht, der findet; und wer anklopft, dem wird aufgetan.

Menschen haben mir schon gesagt: Du, pass mal auf, so einfach ist das nicht – ich suche schon viele Jahre danach. Und ich sage dann meistens in solchen Fällen: Weißt du, hör auf zu suchen und empfange jetzt. Du kannst noch 20 Jahre weitersuchen, du kannst aber auch jetzt empfangen. „Oh, Bruder, danke, dein Enthusiasmus ehrt dich, aber so einfach ist das nicht, Gott hat seine Wege“.