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GemeindePlan4

Hartwig Henkel – “Gemeinde nach Gottes Plan” Teil 4 (65:00 bis 70:00)

 

Das ist ein wichtiger Punkt. Ein ganz, ganz wichtiger Punkt – und wieviel Scherben habe ich gesehen, in denen dieses wichtige Prinzip nicht beachtet wurde? Ja, da ist dieser Jugendleiter, und wir sehen, der hat sehr viel Potenzial, aber der lässt sich nicht lenken, der lässt nicht in sein Leben sprechen, aber warum sollen wir den jetzt absetzen? Da gibts nur Ärger in der Jugend, und da machen wir uns nur Feinde mit, also lassen wir das laufen. Und eines Tages sagt der Jugendleiter: So, das wars, ich nehme die Jugend und ab gehts und macht Spaltung. Wenn du denkst, ich erfinde solche Dinge, ich kann dir Beispiele nennen, wo ich solche Sachen gesehen habe.

Weil wir nicht verstehen, was das Wort Gottes sagt und wie wir uns in diese Ordnung hineinbewegen sollen.

Hebr 13,17a
Gehorcht und fügt euch euren Führern, denn sie wachen über eure Seelen.

Da ist wieder dieser Hirtendienst. Paulus sagt: „Ihr seid Aufseher“.

1 Tim 3
1 Glaubwürdig ist das Wort: Wer nach einem Aufseherdienst (episkopos = Aufseher, Hüter) trachtet, der begehrt eine vortreffliche Tätigkeit.
2 Nun muß aber ein Aufseher untadelig sein, Mann einer Frau, nüchtern, besonnen, anständig, gastfreundlich, fähig zu lehren;

Heb 13,17b
Denn sie wachen über eure Seelen, als solche, die Rechenschaft geben werden, damit sie dies mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn dies wäre nicht nützlich für euch.

„Fügt euch“ – wenn man das nachschlägt im Griechischen: nachgeben, der Autorität und Ermahnung von jemandem nicht länger widerstehen, sondern nachgeben, sich seiner Autorität fügen und unterordnen. Das ist unsere Aufgabe als Gemeindemitglieder gegenüber den Ältesten. Und die Ältesten ihrerseits dürfen nicht selbstherrlich sein, sie dürfen nicht selbstherrlich regieren.

Tit 1,7
Denn der Aufseher muss untadelig sein als Gottes Verwalter, nicht eigenmächtig, nicht jähzornig, nicht dem Wein ergeben, nicht ein Schläger, nicht schändlichem Gewinn nachgehend

„Eigenmächtig“ bedeutet „selbstgefällig, vom Benehmen und vom Charakter anmaßend, rücksichtslos, keck, eigensinnig, arrogant, überheblich, übermütig“. Das darf nicht sein im Herzen eines Ältesten.

Und wie wird das garantiert, dass diese Eigenmächtigkeit, diese Eigenwilligkeit nicht zum Tragen kommt? In dreifacher Weise hat Gott eine Sicherheit eingebaut, weil jeder weiß, dass je höher die Autorität ist, um so größer ist die Gefahr, dass sie missbraucht werden kann. Und Gott hat drei Sicherungen:

Und das Erste ist: Die Ältesten geben Rechenschaft vor den anderen Ältesten. Sie erlauben, dass in ihr Leben gesprochen wird. Und sie kennen einander, und sie stehen zueinander, sie kennen die Schwächen – nicht nur die Stärken, sie kennen auch die Schwächen, und sie beten füreinandern und helfen, dass sie dort wachsen, und sie geben Rechenschaft. Und jeder Älteste darf von einem anderen gefragt werden, „was machst du da und warum machst du das und meinst du, dass das so wirklich schriftgemäß ist?“

Dann: Die Ältesten geben Rechenschaft gegenüber der Gemeinde. Die Ältesten geben Rechenschaft eben gegenüber der Gemeinde. Jeder aus der Gemeinde darf kommen und sagen: „Du, mit dieser Aussage aus der Predigt oder mit diesem und jenem Satz, den du da gebracht hast in der Gemeindestunde hab ich meine Probleme – erklär mir das. Und schau mal, die Bibel sagt doch so und so – wie siehst du das?“ Jeder darf kommen. Älteste sind nicht selbstherrlich, sie stehen nicht an der Spitze einer Pyramide, und sie sind hinterfragbar. Und zu fragen, ich versteh diese Sache nicht, und ich glaube nicht, dass das richtig ist, ist nicht Rebellion. Besonders in der charismatischen Bewegung, aber auch die anderen Gruppierungen haben sich das zum Teil angeeignet: Dort gibt es diesen Slogan – „Taste den Gesalbten des Herrn nicht an“. Und damit hat man eine Selbstherrlichkeit aufgebaut und hat ein falsches Verständnis von Autorität aufgebaut. Und wenn du einmal das nachschlägst im Alten Testament, wo das herkommt – es hat überhaupt nichts mit Leiterschaft zu tun. Es hat nichts mit Rebellion zu tun. Gott warnt die fremden Nationen, Israel, Sein gesalbtes Volk nicht anzutasten. Das hat überhaupt nichts mit Leiterschaft zu tun und mit Strukturen in der Gemeinde oder von Autorität oder so. Einfach willkürlich wurde ein Satz rausgenommen und ist eine Keule geworden, und wie viele Menschen habe ich in der Seelsorge gehabt, die darunter leiden, dass sie Dinge sehen, die schief laufen in der Gemeinde und sich verdammen, weil sie wollen ja nicht rebellisch sein und trauen sich nicht einmal darüber zu reden und reden drei Sätze und dann sagen, „Oh, jetzt hab ich schon wieder schlecht geredet über meinen Pastor“.

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