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Grundlagen7

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 7 – Gottes Gerechtigkeit (60:00 bis 65:00)

 

Wir bekennen! Der Hebräerbrief redet davon an drei Stellen, die sozusagen eine gewisse Steigerung haben, dass unser Leben und hier und das, was wir erleben mit Gott, etwas zu tun hat mit Bekennen.

Heb 3,1 – Jesus wird genannt der Hoheprieser unseres Bekenntnisses.

Heb 3,1
Daher, heilige Brüder, Teilhaber der himmlischen Berufung, betrachtet den Apostel und Hohenpriester unseres Bekenntnisses, Jesus,

Der Hohepriester unseres Bekenntnisses! Dann in Heb 4 wird gesagt, wir sollen das Bekenntnis festhalten, weil er der Hohepriester ist.

Heb 4,14
Da wir nun einen großen Hohenpriester haben, der durch die Himmel gegangen ist, Jesus, den Sohn Gottes, so lasst uns das Bekenntnis festhalten!

Wir sollen das Bekenntnis festhalten. Was heisst das? Da ist nicht die Rede vom „Sünden bekennen“. Natürlich – wenn wir gesündigt haben, sollen wir Sünde bekennen. Aber dann sollen wir nicht immer wieder die alte Sünde bekennen, sondern weil ja uns Gott gereinigt hat, macht das wiederholte, mehrfache Bekennen von einer bestimmten Sünde, die einmal gewesen ist, macht überhaupt keinen Sinn. Das macht überhaupt keinen Sinn. Wenn Gott uns wirklich vergeben hat, uns gereinigt hat, und wir fühlen uns noch schuldig und wir kommen mit derselben Sünde wieder, weil wir denken, ah, Gott hat mir nicht vergeben, weil ich nicht ernsthaft genug Buße getan habe. Schon mal so gefühlt, ja?

Ja, das war zu leichtfertig! Einfach nur gesagt: Gott, es tut mir leid, es war echt daneben, wissen wir beide – vergessen wir es. Herr, gehen wir weiter – und du fühlst dich schuldig: Ja, ist ja klar, wenn man das so locker nur so aus der Hüfte nebenbei macht. Da muss schon mal richtig ein Tränchen vergossen werden. Und dann kneift man sich da eins raus und dann kommt keins. Und dann tut man Buße, dass man nicht so richtig Buße tun kann.

Man kann sich einen totalen Stress machen! „Bekennen“ hat überhaupt nichts mit Gefühlen zu tun. Das Wort „Bekennen“ heißt einfach nur „übereinstimmen“.

„Homo-logeo“ – „das selbe sagen wie …“

Gott sagt: Das war Zorn. Und ich sage: Ja, Herr, du hast Recht, es war Zorn. Punkt. Aus.

Und nicht: Äh, entschuldigung, ich bin ein bisschen aus der Haut gefahren. Oder irgendwas anderes, was wir so halb entschuldigend dann irgendwie sagen.

Sondern „Sünde bekennen“ heisst einfach, sie so zu nennen wie Gott sie nennt. Das hat überhaupt keine gefühlsmäßige Dimension. Wobei ich schon glaube, je mehr wir dem Herrn nahe kommen und ihn lieben, dass wir uns wirklich das leid tut und dass wir beschämt sind über das, was wir Ihm angetan haben. Das glaube ich schon. Aber das ist nicht primär der Inhalt von „Sünden bekennen“. Wir nennen die Sünde und wir verurteilen sie damit so wie Gott sie nennt.

Jemand hat mal gesagt, damit du dir keine Selbstrechtfertigungen erlaubst: „Nenn die Sünde bei dir so wie du sie bei deinem Bruder nennen würdest“. Ein sehr weiser Satz. „Nenn deine Sünde so, wie du sie bei deinem Bruder oder deiner Schwester nennen würdest“.

Da haben wir ein messerscharfes Auge, nur bei uns irgendwie ist die Optik ein bisschen getrübt. Und wir möchten dann lieber sagen: Nein, das war jetzt irgendwie ein „heiliger Zorn“ oder irgendwie sagen wir, dass ist „Sparsamkeit“. Gott sagt: Nein, das ist Geiz.

Und wir haben immer geschickte Dinge irgendwie das abzumildern und ein bisschen anders zu machen.

Also bei diesem Bekennen im Hebräerbrief ist nicht die Rede vom Bekennen unserer Sünde, sondern Bekennen dessen, wer der Herr ist, was er getan hat, was die Grundlage meiner Beziehung zu Gott ist: Ich komme zu Gott auf der Grundlage von Golgatha, ich komme, weil das Blut mich gereinigt hat, mein Vertrauen ist an das Blut gerichtet und nicht an meine Werke.

So komme ich zu Gott. Und oftmals unsere Gebete haben so wenig Power, so wenig Durchschlagskraft, weil wir viel zu sehr auf einer subjektiven Gefühlsebene rumrühren, anstatt auf biblischen Tatsachen uns zu stellen und zu sagen: Von da aus gehe ich aus. Und dann werden wir erleben wie der Geist des Gebetes kommt und wie da eine Power ist und wie da etwas ist, was wir merken, das uns wirklich durchträgt und dass wir wirklich ankommen beim Thron der Gnade. Oftmals wir beten – aber irgendwie weit weg vom Thron. Bevor wir mit konkreten Bitten kommen, lasst uns erstmal Zugang suchen und finden zum Thron.

Okay, also da haben wir den Hohenpriester unseres Bekenntnisses. Dann in Hebräer 4 – wir sollen festhalten das Bekenntnis.

Hebräer 10 wiederum hier gleich bei dieser Stelle, die ich auch schon zitiert habe:

Heb 10,23
Lasst uns das Bekenntnis der Hoffnung unwandelbar festhalten – denn treu ist er, der die Verheißung gegeben hat

Lasst uns das Bekenntnis unwandelbar festhalten. Das ist ein sehr, sehr starkes Wort. Warum sollen wir ermutigt sein, das Bekenntnis unwandelbar festzuhalten? Weil wir offensichtlich so in Versuchung sind, unser Bekenntnis nach den Umständen und vorallendingen unseren Gefühlen immer wieder zu ändern.

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