Hartwig Henkel – Strategische Gebetsanliegen 1 – Hirten nach dem Herzen Gottes

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Strategische Gebetsanliegen, Teil 1:
Hirten nach dem Herzen Gottes

Mit diesem Video möchte ich eine neue Serie beginnen, und die nenne ich „Strategische Gebetsanliegen“.

Herzlich Willkommen dazu, zu diesem ersten Teil.

Mit „strategischen Gebetsanliegen“ meine ich Gebetsanliegen von übergeordneter Natur, die in der Lage sind, die gesamte geistliche Situation in unserem Land zu verändern. Ich denke, viele meiner Zuschauer stimmen damit überein, dass vieles nicht so ist wie Gott das haben will. Und dass vieles, was passiert – auch gerade im pfingstlich-charismatischen Lager alles andere als zur Ehre Gottes dient und zur Verherrlichung Seines Namens. Da sind so viele Missstände und Gott will das ändern und das braucht unser Gebet.

So, „strategische Gebetsanliegen“ sind Anliegen, da geht es nicht um meine persönlichen Bedürfnisse, da geht’s auch nicht um Schwester Erna in der Gemeinde und dies oder jenes oder anderes – sondern da geht es um die Gesamtsituation, um die geistliche Atmosphäre, um die Prioritäten des Volkes Gottes in unserem Land.

Und hier möchte ich ein Anliegen zunächst einmal vorstellen – in diesem ersten Teil. Der beschäftigt mich und auch uns bei „Hand in Hand“ schon seit vielen, vielen Jahren. Das ist ein Anliegen, das wir immer wieder beten. Und es ist eine wunderbare Verheißung, auf die wir uns stützen können. Gott hat etwas versprochen. Und dann sitzen wir nicht da und warten: „Ja, wann passiert es jetzt?“ – sondern dann liegen wir Ihm in den Ohren. Das gefällt Ihm. Und wir sagen: „Tu Du, was Du versprochen hast. Steh auf und tu das, was Du versprochen hast“.

Und dieses Wort hier finden wir in Jeremia 3,15.

Jer 3,15
Und ich will euch Hirten nach meinem Herzen geben, die sollen euch weiden mit Kenntnis und Verstand.

Was für eine Verheißung!

Und die Qualität oder die geistliche Ausrichtung, der geistliche Stand der geistlichen Leiter ist entscheidend für die Richtung und für die Reife des Volkes Gottes. Und hier verspricht Gott, Er gibt uns Hirten nach Seinem Herzen. Was für eine Verheißung!

Lasst uns ein bisschen darüber nachdenken, was das bedeutet: Was sind die Kennzeichen eines „Hirten nach dem Herzen Gottes“?

Hirten nach dem Herzen Gottes, wie das im Neuen Testament beschrieben ist, die trachten danach Vorbilder der Herde zu sein: In ihrem persönlichen Leben, in ihrer Ehe, in ihrem Wort, in ihrem Auftreten, in all dem, was sie halt tun – im öffentlichen und im privaten Leben. Vorbilder der Herde sollen wir sein.

Und das schließt auch mit ein, dass wir in der Gesinnung Jesu dienen.

Paulus sagt: Die Gesinnung, die in Christus Jesus war, die soll in euch allen sein.

Phil 2,5
Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war.

Und wir wollen beten, dass es Hirten gibt, die immer stärker in dieser Gesinnung Jesu leben und dienen, die in einer Haltung der Demut und der Dienerschaft auftreten und die Gottes Reich bauen. Die nicht ihr eigenes Reich bauen wollen, sondern die nur an einem interessiert sind: Jesus groß zu machen. Den Herrn, den König, den Retter – der, der bald wiederkommt, der Richter aller Lebenden und Toten.

Ein abschreckendes Beispiel, negatives Beispiel finden wir bei König Saul im Alten Testament.

Dort heißt es: „Und Saul baute sich selbst ein Siegesmal“ (nach 1. Sam 15,12).

Und Hirten in der Gesinnung Jesu, Hirten nach dem Herzen Gottes, die sind nur an einem interessiert: Sie bauen nicht ihr Reich, das sie abgrenzen von anderen Reichen, die sind nicht in Konkurrenz, sondern sie haben nur ein Ziel – sie bauen zusammen mit vielen, vielen anderen das Reich Gottes.

Und deswegen leben sie nicht in Konkurrenz, und deswegen müssen sie nicht alle möglichen Dinge tun, um die Konkurrenz schlecht aussehen zu lassen usw.

Hirten nach dem Herzen Gottes wollen Menschen nur an Jesus binden. Sie wollen nicht Menschen an sich selber binden, sie wollen Menschen an Jesus binden und motivieren, Jesus mehr zu kennen, ihn mehr zu lieben, ihm mehr zu folgen, ihm konsequenter zu gehorchen. Das ist ihr Ziel.

Hirten nach dem Herzen Gottes fordern nicht Vertrauen oder Unterordnung, sondern durch ihre Echtheit, durch ihr Vorbild, durch ihre Ehrlichkeit und durch ihre Transparenz machen sie es der Herde leicht, ihnen zu vertrauen.

Hirten nach dem Herzen Gottes sind leicht ansprechbar, sind korrigierbar und sind nicht so schnell dabei, eine Meinung, die nicht ihrer eigenen Meinung entspricht, als „Rebellion“ zu brandmarken.

Sie haben das Interesse, dass die ihnen anvertrauten Gläubigen geistlich wachsen und in ihre Berufung kommen.

Und sie investieren in geistliche Söhne und Töchter mit dem Wunsch, dass diese einmal erfolgreicher sind in ihrem Dienst im Reiche Gottes als sie selber. Sie haben keine Angst, dass die Jungen zu überholen könnten. Sie sagen: „Genau das muss passieren, sie müssen weitergehen, wir haben unseren Dienst – aber sie müssen weiter gehen und sie müssen mehr Land einnehmen und sie müssen größere Dinge tun für den Herrn und sie brauchen größere Gnade und sie brauchen größere Bestätigung und Beglaubigung vom Himmel.“ Hallelujah.

Das sind alles Merkmale von Hirten nach dem Herzen Gottes.

Und noch ein ganz wichtiges Merkmal möchte ich betonen: Ich lese einmal Hesekiel 44,23. Dort ist von den Hirten gesagt:

Hes 44,23
Und sie sollen mein Volk den Unterschied lehren zwischen Heiligem und Unheiligem und sollen ihnen den Unterschied kundtun zwischen Unreinem und Reinem.

Das ist eine wesentliche Aufgabe im Alten Testament und auch im Neuen Testament – eine Aufgabe, die die Hirten durchführen müssen. Sie müssen das Volk lehren, den Unterschied zu erkennen zwischen Heiligem und Unheiligem. Und wir haben so viel Durcheinander, weil das nicht getan wird. Weil der Unterschied nicht gelehrt wird.

Z.B. es wird nicht gelehrt der Unterschied zwischen verbotenem Richten (aus einer bösen Herzenshaltung heraus zu kritisieren und negativ zu reden) auf der einen Seite – und dem gebotenen Richten, das notwendig ist, um Sachverhalte zu klären, um zu erklären: Das ist das Wort, und das ist die Lüge, die dem Wort widerspricht. Das ist gesunde Lehre, das ist kranke Lehre. Das muss unterschieden werden, das ist so, so wichtig in diesen Tagen.

Und aus dieser vornehmen Zurückhaltung, diesem falschen Verständnis von „wir dürfen nicht richten“, diesem falschen Verständnis von Liebe schweigen so viele Leiter – auch wenn sie privat eine klare Meinung haben zu bestimmten Dingen, die im Land passieren. Aber sie würden das öffentlich nicht sagen, weil sie sich zurückhalten, weil sie befürchten, dass es negative Konsequenzen gibt. Dass vielleicht Türen für ihren Dienst zugemacht werden usw.

Aber das ist so wichtig, dass der Unterschied gelehrt wird!

Ja, wir sollen nicht richten! Aber wir sollen richten?!

Das ist, was Jesus sagt! Und die Allermeisten kennen dieses Wort von Jesus nicht, wo er sagt: Richtet ein gerechtes Gericht.

Joh 7,24b
richtet das gerechte Gericht.

Und gerade da geht es um Beurteilung von Diensten.

Der Unterschied zwischen seelischer Liebe und echter, geistlicher Liebe. Dieser Unterschied muss gelehrt werden.

Immer mehr führende geistliche Leiter in unserem Land wollen uns erklären und wollen uns weismachen, dass die Ökumene, die ökumenische Bewegung, dass das ein Werk des Heiligen Geistes ist.

Da muss unterschieden werden! Da muss klar gemacht werden: Ja, es gibt in dieser und jener Kirche Menschen, die sind von neuem geboren, aber was die Kirche als System, als Organisation lehrt, sowohl die evangelische als auch die katholische, weicht an entscheidenden Stellen ab von dem, was die Bibel lehrt. Und das muss genannt werden, das muss erklärt werden. Der Unterschied muss klar gemacht werden zwischen der Lehre der Apostel und heutigen modernen falschen Lehren.

Und es muss klar gemacht werden: Der Heilige Geist bringt nicht eine Spiritualität hervor, die Menschen verführt zu Dingen, die im Worte Gottes verboten sind – das kann niemals der Heilige Geist sein! Weil Gott nicht verwirrt ist und weil Gott sich nicht widerspricht.

So, da muss ein klares Statement her auf der Grundlage des Wortes, nicht auf der Grundlage von „oh, der ist populär und seine Bücher verkaufen sich gewaltig und wer will dagegen etwas sagen?“.

Wir haben das Wort Gottes und wir stehen auf dem Worte Gottes und wir brauchen solche Lehrer und solche Hirten, die auf der Grundlage des Wortes Gottes stehen. Und die keine Angst haben, „abgeschossen“ zu werden, verunglimpft zu werden, verlästert zu werden oder verleumdet zu werden. Sondern die sagen: Ich stehe für Jesus, ich stehe für die Wahrheit und ich bin bereit für die Wahrheit einzustehen und zu leiden.

Das sind Hirten nach dem Herzen Gottes, und das brauchen wir. Und Gott sagt: „Bittet mich! Bittet darum!“

Jakobus sagt in Jak 4,2b
Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet

Also wenn wir das jetzt wirklich beten, systematisch überall an allen Ecken im Lande – wir werden eine Leiterschaft bekommen, die mutig ist, die kühn ist, die voller Klarheit ist, voller Entschiedenheit ist, die nicht vor Konflikten zurückweicht und trotzdem voller Liebe und voller Barmherzigkeit ist. Hirten nach dem Herzen Gottes.

So lasst uns darum beten und dem Herrn in den Ohren liegen und sagen: „Gib Du uns, was Du uns versprochen hast“.

Wir brauchen das so dringend, damit die Herde Orientierung hat und damit wir wissen, wo die Reise hingeht und was der Wille des Herrn ist. So lasst uns dieses Gebetsanliegen nehmen und es beten – immer wieder, immer wieder, immer wieder. Das ist nicht ein Gebet, das ein Mal gebetet wird und im Glauben haben wir es dann. Das ist ein Gebet der Fürbitte, und das muss immer und immer und immer wieder gebetet werden – bis dieses Anliegen durchkommt und wir das erleben werden, dass wir Leiter haben, wo wir sagen: Wow, so gerade, so klar und so liebevoll und so entschieden – so möchten wir auch lernen, Jesus nachzufolgen. Wir hören gerne auf diese Leute. Wir folgen ihnen nach, wir ahmen ihren Glauben nach.

Das ist worum es geht – Leiterschaft, Führerschaft, Hirtenschaft nach dem Herzen Gottes.

So, danke fürs Zuschauen und danke, dass ihr euch mit eins macht mit diesem Gebetsanliegen und das mitbeten werdet. Und Gott wird die geistliche Situation in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz grundlegend verändern. Es ist dringend notwendig, und es kommt nur auf eine Art und Weise: Durch Gebet. Hallelujah.

So, vielen Dank und seid gesegnet und bis zum nächsten Teil dieser Serie „Strategische Gebetsanliegen“. Danke schön.