Unvergebenheit

Aus Bild der Lehre
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Was ist Bitterkeit? Ausdrucksformen von Bitterkeit

Bitterkeit beschreibt Verhärtungen im Herzen und Dauerverwundungsgefühle. Bitterkeit frisst unsere Freude auf und gibt uns ein inneres Verzweiflungsgefühl, was uns abweisend und spröde macht. Wir werden zu jemandem, den andere meiden und um den sie einen großen Bogen machen. Wir werden andere vor den Kopf stoßen und uns in einer Art und Weise verhalten, die nicht förderlich ist für Gemeinschaft.

Bitterkeit zeichnet sich auch durch überzogene Empfindlichkeit aus. Wir erleben uns als misstrauische Menschen, welche immer wieder in der Defensive sind, sich rechtfertigen müssen oder sich selbst schützen wollen bzw. ständig Verdacht gegen andere hegen. Wir werden eine seltsam zurückgezogene Defensive oder eine aggressiv, offensiv gegen andere gerichtete Lebenseinstellung haben.

Bitterkeit ist eine knechtende, krankmachende, versklavende Macht.

Lästerung. Bitterkeit wirkt sich immer so aus, dass wir hasserfüllte, böse, lieblose und zerstörerische Worte gegen andere reden. Wir hören es am Ton.

Daran kann ich sehen, dass ich jemandem vielleicht nicht vergeben habe oder überhaupt noch ein Bodensatz von Bitterkeit in meinem Leben da ist, indem wir beispielsweise über andere Personen richtend, kritisierend, lieblos, lästerlich und scharf reden. Wir finden nichts Gutes an der Person, weil wir es nicht wollen. Wer einer Person gegenüber verbittert ist, hat ein negatives Bild über sie und wird nichts Lobenswertes oder Gutes finden.

Negative Erwartungen an Personen und sie meide und da noch Erinnerungen sind an dramatische Ablehnungs- und Verwundungssituationen, dann sind dies alles Symptome, die darauf hinweisen, dass etwas noch nicht geklärt oder gelöst ist.

Schmerzen da noch Erinnerungen? Können wir von bestimmten Menschen keine Liebe annehmen und ihre Nähe nicht ertragen?

Wie entsteht Bitterkeit?

Wenn wir auf Verletzungen, die wir erlebt haben, nicht mit Vergebung, also Gnade unsererseits, reagieren, gegenüber denen, die uns verletzt haben.

Festhalten an Bitterkeit

Vergebung fällt manchen Menschen schwer, weil sie das Gefühl haben, dass sie sozusagen damit ausdrücken: »Das war gar nicht so schlimm, was mir da angetan wurde.« Man will dann nicht vergeben. Man will an Rache festhalten und Gerechtigkeit haben!

Der Heilige Geist als Augenöffner

Wir können Freude weder genießen noch erleben, wenn wir bitter sind, deshalb brauchen wir diese Zeiten mit dem Heiligen Geist, dass wir nach und nach »aufgeweicht« werden. Umso tiefer die Verhärtungen sitzen, umso mehr Zeit braucht es. Mancher muss viel unter den Heiligen Geist kommen bis er empfindsamer und weicher wird und dann erst einmal sieht, wo er überhaupt verletzt wurde.

Gebet

»Lieber Heiliger Geist, ich bin bereit und offen für dieses Thema, so wie du willst, sollst du mich hineinführen in meine Vergangenheit und mir zeigen, wo ich nicht vergeben habe und ich bin bereit, was immer du mir zeigst, in Ordnung zu bringen. Ich bin bereit, jedem für alles zu vergeben.«

»Zeig mir, wo ich verletzt wurde und ich nicht mit Vergebung reagiert habe.«

Gebot Gottes

Es gibt einen Zusammenhang zwischen Unvergebenheit und Gebetserhörung.

Mt 11,25-26: Und wenn ihr dasteht und betet, so vergebt, wenn ihr etwas gegen jemand habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Verfehlungen vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, so wird auch euer Vater im Himmel eure Verfehlungen nicht vergeben.

Gottes Antwort: Vergebung

Röm 12,19: Rächt euch nicht selbst, Geliebte, sondern gebt Raum dem Zorn ⟨Gottes⟩! Denn es steht geschrieben: »Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr.« 


Das Gegenmittel lautet Vergebung. Vergebung ist eine Willensentscheidung unseren Anspruch auf Rache wegen eines uns zugefügten Leides aufzugeben.

Das beinhaltet zwei Dinge:

  1. Person in die Freiheit entlassen,
  2. Schuld erlassen.


Ich halte sie nicht länger fest im Gefängnis meiner Vorwürfe. Ich schließe auf und sage ihnen jetzt: „Ich entlasse euch aus meinem Schuldturm; seid los und frei!“

Vergebung als Lebensstil

Gott möchte, dass Vergebung unser Lebensstil wird.

Mt 18,21-22: Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmalsiebenmal!

Vergebung als Lebensstil: Wem kann ich noch vergeben? Auch hier sind wir im Training!


Mt 18,23-35: Darum gleicht das Reich der Himmel einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war 10 000 Talente schuldig. Weil er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und so zu bezahlen. Da warf sich der Knecht nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht,

  1. gab ihn frei und
  2. erließ ihm die Schuld.

Als aber dieser Knecht hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm 100 Denare schuldig; den ergriff er, würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du schuldig bist! Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füßen, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall. Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.


Eph 4,30-32: Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung hin! Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung sei von euch weggetan, samt aller Bosheit! Seid aber zueinander gütig, mitleidig, und vergebt einander, so wie auch Gott in Christus euch vergeben hat!


Heb 10,17: »An ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten will ich nicht mehr gedenken.«


Ganz spezifisch vergeben - nicht so allgemein.


Vergebung macht man für einen selbst, weil einen Unvergebenheit bindet und versklavt.


  • Man vergibt um seiner selbst willen, nicht weil die andere Person das verdient hat
  • Man vergibt, weil es ein Gebot Gottes ist, was einer Verheißung gleich kommt, denn Gott erwartet nichts Unmögliches

Literaturquellen

  • [1] Hartwig Henkel: Vergib und werde frei
  • [2] Neil T. Anderson: Erneuert