Fürbitte

Aus Bild der Lehre
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Daniel Nash

Es gab einen Mann, dessen Existenz weitgehend unbemerkt blieb. 1775 geboren verbrachte er die ersten Jahrzehnte seines Lebens im Verborgenen. Mit 40 Jahren übernahm er für einige Jahre das Pfarramt einer kleinen Kirche im Hinterland New Yorks; das Gebäude existiert nicht mehr. Seine Predigten gerieten in Vergessenheit. Man konnte kein Bild von ihm finden. Es gibt weder ein Tagebuch, noch existiert eine ausführliche Biografie, die seine Geschichte erzählt.

Doch dieser Mann leistete einen gewaltigen Beitrag zur Ereckungsgeschichte und zur Ausweitung des Reiches Gottes.

Es war im Jahr 1824, als Charles Finney "Vater Nash" - wie er allgemein genannt wurde - zum ersten Mal traf. Wenig später zwang eine schwere Augenentzündung Nash dazu, mehrere Wochen in einem dunklen Raum zu verbringen. Dies führte ihn in eine Zeit des intensiven Gebets und dadurch zu einer gründlichen Überarbeitung seines geistlichen Lebens. Kurz darauf nahm Nash Gottes Ruf an, sich aus dem öffentlichen geistlichen Dienst zurückzuziehen und in einen verborgenen einzutreten, indem er Finney durch seine Fürbitte unterstützte. Ihre siebenjährige Partnerschaft wurde eine der fruchtbarsten Dienstgemeinschaften der Kirchengeschichte.

Allein in der Erweckung in Rochester/Ney York im Jahre 1830 erlebten sie über 100.000 gründliche Bekehrungen. Meist blieb Nash im Hintergrund und betete allein irgendwo im Wald oder in einem abgeschiedenen Raum für Finneys Arbeit; manchmal schlossen andere sich ihm an.

Dieser zerbrochene und sanftmütige Mann genoss bei Gott außerordentliche Gunst. Seine durchdringenden Gebete öffneten den Himmel, setzten die Kraft des Heiligen Geistes frei und führten Seelen ins Reich Gottes. In Finneys Einschätzung war "Vater Nash" "voll von Gebetskraft, ... seine Gebetsgabe war wunderbar und sein Glaube nahezu übernatürlich". Wie Finney in seiner Autobiografie festhielt, machte Nash von seiner Gebetsliste Gebrauch, die ihn daran erinnerte, für bestimmte Menschen ein- oder mehrmals täglich zu beten.

In Evans Mills gab es einen Gastwirt, der für seine Gottlosigkeit, Weltlichkeit und Lästerung weithin bekannt war. Als Nash von diesem Mann hörte, setzte er ihn gleich auf seine Liste. Es dauerte nicht lange, bis der Gastwirt überraschend zu einer Abendversammlung erschien. Durch Finneys kraftvolle Predigt kam er unter tiefe Überführung und bekannte mit gebrochenem Herzen seine Sünde. Von da an fanden fast jeden Abend in der Schankstube seines Wirtshauses Gebetsversammlungen statt.

"Vater Nash" hatte auch die Gewohnheit, einen Tag oder länger für Missionsstationen in Übersee zu beten, die er auf einer Weltkarte markiert hatte. Im Nachhinein fand man heraus, dass alle diese Stationen nicht nur Erweckung erlebten, sondern dies auch in der Reihenfolge und zu dem Zeitpunkt, als Nash für sie gebetet hatte.

Daniel Nash starb 1831 auf seinen Knien. Bemerkenswert ist, dass sich Finney nur drei oder vier Monate später aus dem evangelistischen Reisedienst zurückzog und ein Gemeindepfarramt übernahm.


Literatur

  • Günter Krallmann - "Im Licht von Gottes Herrlichkeit - Wie Erweckung kam und wieder kommen kann"