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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (60:00 bis 65:00)

 

Der Teufel sagt dort: „Ja, sicher, Gott hat das gesagt“. Damit gesteht er ein, dass er die erste Runde schon mal verloren hat. „Aber er hat es nur deswegen gesagt, weil er genau weiß, wenn ihr von diesem Baum esst, das ist für euch so ein Zugewinn an Lebensqualität und ihr müsst einfach wissen, er ist so geizig, er will nichts abgeben. Er möchte das für sich haben, er hat das Beste und hat euch eine schlechte Form des Lebens gegeben und er möchte einfach das für sich behalten und er ist geizig. Er ist eng und er möchte nicht, dass es euch wirklich gut geht. Aber ich sage euch, ich weiß mehr, hier ist etwas. Wenn ihr davon nehmt, dann geht die Fahrt erst richtig ab. Das ist das wahre Leben, was da kommt“.

1 Mose 3
4 Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben!
5 Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses.

Der Teufel verspricht etwas. Und das ist bis zum heutigen Tage immer noch dasselbe Problem. Leute glauben, dass sie ein besseres, erfüllteres und schöneres Leben finden können da draußen ohne das Wort, ohne Jesus, ohne die Kraft des Heiligen Geistes und ohne Gottes Schutz – sie würden da draußen mehr Spaß, mehr Abenteuer, mehr Erfüllung und mehr Pepp erleben als mit Gott.

Da ist schon dieser Angriff des Feindes sozusagen erfolgreich gewesen. Man hat schon diese Idee übernommen, Gott ist langweilig. Aber da draußen ist das wahre Leben. Und wenn ich hier bin unter Christen und in der Gemeinde, da verpasse ich ja etwas. Mann! Da geht mir doch was verloren! Da muss ich doch auch mal hin und da muss ich doch teilnehmen, das geht doch nicht, dass das gute Leben irgendwie an mir vorbeigeht. Dahinter ist die Theologie: Der Teufel kann ein besseres Leben geben als Gott. Und das ist blanker Unsinn, das ist blanker Unsinn. Der Teufel verspricht sehr viel, hält nichts und hinterher zahlst du einen immensen Preis. Das ist das Wesen des Teufels. Das ist alles nur heiße Luft, Schaumblasen und ohne wirkliche Substanz.

Also, er kommt mit einem Misstrauen gegen die Güte Gottes. „Oh, es gibt noch so viel mehr, was du nicht kennst, und das will Gott dir vorenthalten, und jetzt musst du wirklich mal kernig sein und deine eigene Entscheidung treffen und nun mach doch einmal“.

Und das, was dann die Frau und der Mann getan hat, war eben nicht ein Stehlen von Früchten, sondern es war ein Abwenden von der Hingabe unter Gottes Autorität. Und gleichzeitig ein Hören und Annehmen und Befolgen des Wortes vom Teufel. Was dort stattgefunden hat an diesem dramatischen, schrecklichen Tag ist ein Herrschaftswechsel, den der Mensch vollzogen hat. Aus der Autorität unter Gott hat der Mensch sich herausbegeben und unter die Autorität des Teufels gesellt. Indem er dessen Rat angenommen hat, indem er getan hat, was der Teufel vorgeschlagen hat, hat er sich nicht in die Freiheit, sondern in eine erneute Abhängigkeit begeben, aber im Gegensatz zur ersten Abhängigkeit, die heilsam, die vital, die gesund war, die erfrischend war, die einfach schön war und unüberbietbar war, war das eine Abhängigkeit, für die er einen hohen Preis bezahlt hat.

Als der Mensch sich umwandte und das Wort des Teufels angenommen hatte, ist etwas Schreckliches passiert in ihm, was Gott vorher beschrieben hat. Und was hat er gesagt? An dem Tage, wo du davon isst, musst du sterben.

1 Mose 2,17
aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!

Und wir sehen, dass nachdem sie gegessen haben, sie immer noch lebten. Sie redeten miteinander. Sogar dann kam Gott und sie redeten auch mit Gott. Also, was halten wir davon? Hat Gott nicht dann dieses Wort gehalten, hat er nicht diese Konsequenz dann kommen lassen, die er angekündigt hatte? Das wäre die eine Möglichkeit, diesen Text so zu deuten. Dem spricht entgegen, dass die Bibel sagt: Was Gott zusagt, hält Er gewiss.

Ps 33,4
Denn des HERRN Wort ist wahrhaftig, und was er zusagt, das hält er gewiss.

Sein Wort ist wahr, und er ist kein Lügner, und was Er ankündigt, geschieht.

Also, wenn das so ist, dann gibt es eine andere Möglichkeit der Deutung. Nämlich die, dass „Sterben“ im biblischen Sinne oder im göttlichen Sinne etwas anderes ist als wir darunter normalerweise verstehen. Wir verstehen unter „sterben“: Die Pumpe macht ihren letzten Zucker und dann war’s das und ein Mensch hört auf zu atmen und Schluss, Aus.

Und das ist medizinisch, biologisch natürlich auch irgendwo eine exakte Beschreibung, aber biblisch, geistlich gesehen gibt es noch eine ganz andere Form von „Tod“ und von „sterben“.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (55:00 bis 60:00)

 

Und das war eine Grenzlinie, die gezogen war. Und nichts war in Adam, nichts war außerhalb von ihm, was ihn hätte zwingen können, diese Grenzlinie zu überschreiten. Und das war für ihn eine Gewissheit – da ist der Baum, ich rühre ihn nicht an, Gott ist mein Freund, ich liebe Ihn, ich tue, was Er sagt, ich bin Ihm untergeordnet. Es musste dieser Punkt da sein, um für ihn selbst eine Sicherheit zu geben. Das ist der Grund, warum dieser Baum da war. Und wenn der Baum nicht gewesen wäre, hätte es irgendetwas anderes sein müssen. Manche Leute sagen: „Ja, also ich weiß nicht, Sündenfall, da ging es um ein paar gestohlene Äpfel, also was soll das ganze? Ist er so arm, dass er daraus so ein Drama macht?“

Erstens sagt die Bibel nicht – entgegen der Werbung heutzutage -, dass es „Äpfel“ waren, sondern nur Früchte.

1 Mose 3
2 Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen;
3 aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Eßt nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt!

Und außerdem geht es nicht um den Marktwert, dass Gott sagt: „Oh, das Pfund hätte ich auf dem Markt für mehr Geld verscherbeln können, jetzt haben die mir das aufgegessen“. Darum geht es doch gar nicht, sondern es geht darum, dass hier ein Gebot gegeben wurde. Und dieses Gebot war das Zeichen, an dem sie beweisen konnten – ihre Liebe, ihre Hingabe und ihr Vertrauen zu Gott.

Und deswegen dann diese Verführung zum Sündenfall – es ging nicht um die Äpfel, sondern es ging um das Prinzip dahinter. Dass der Teufel den Menschen versucht hat und überredet hat, dann nachher auf sein Wort, statt auf das Wort Gottes zu hören und zu handeln. Darum ging es. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Punkt. Es ging darum, dass der Mensch sich abwenden sollte von der Hingabe, von dem Vertrauen, von der Einheit mit Gott – und der Unterordnung unter seine Autorität – und eben stattdessen sich umwendet und hört und befolgt, was der Teufel ihm an Ratschlägen und Anweisungen gibt. Darum ging es. Und was ich jetzt nicht in aller Ausführlichkeit irgendwie tun kann – ich habe ein großes Problem hier, deswegen rede ich so schnell, weil das so viel Stoff ist und ich muss das in 12 Abende packen – in der Bibelschule mache ich dasselbe in ungefähr 40 Stunden. Also da könnt ihr verstehen, was mein Problem ist.

Wenn man aber in 1. Mose 3 sich dann diese Versuchungsgeschichte näher anschaut, diesen sogenannten Sündenfall, dann sieht man, dass der Teufel dort einfach verschiedene Angriffe gestartet hat, die sehr interessant sind, von denen man sehr viel lernen kann und die für unser späteres, geistliches Leben von großer Wichtigkeit sind. Das erste war ein In-Frage-Stellen der Gültigkeit des Wortes Gottes. Ein „Zweifel säen“. „Hat Gott wirklich gesagt?“

1 Mose 3,1
Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?

Hat Gott das wirklich gesagt? So kommt der Teufel dort eben als Schlange zur Frau und versucht sie so irgendwie zu beeinflussen. Und das Mutmachende – bis dahin ist noch alles in Ordnung – das Mutmachende daran ist: Was tut sie darauf hin? Sie sagt nicht: „Hilfe! Der Teufel! Ich bin verführt! Es ist alles schrecklich! Die Sache ist vorbei!“

Nein, sie reagiert darauf in einer sehr vernünftigen Art und Weise. Sie wiederholt, was Gott gesagt hat plus diese Hingabe ihres Herzens. Nicht nur „ich zitiere das auswendig“, sondern mein Leben, mein Herz, mein Alles steht dahinter – das ist die Richtschnur meines Lebens. Und ich bin festgelegt, so zu leben.

1 Mose 3
2 Da sprach die Frau zur Schlange: Von der Frucht der Bäume im Garten dürfen wir essen;
3 aber von der Frucht des Baumes, der in der Mitte des Gartens ist, hat Gott gesagt: Eßt nicht davon und rührt sie auch nicht an, damit ihr nicht sterbt!

Also, die erste Runde verliert der Teufel. Das ist etwas, was wir schnell übersehen, wenn wir da uns anschauen, ja, der Teufel kommt und versucht sie und alles geht den Bach runter. Nein, die erste Runde verliert der Teufel. Der Angriff auf die Gültigkeit, die Echtheit des Wortes Gottes wird beantwortet, indem der Mensch das Wort zitiert und sich hingibt und festlegt, das ist für mich gültig und das ist Maßstab. Und später werden wir dann darüber reden, wie wir Gedanken kontrollieren können und das hat ganz viel damit zu tun, dass wir lernen, das Wort Gottes als eine Waffe, als ein Schwert zu gebrauchen, uns zu verteidigen und unsere Freiheit zu behaupten.

Der zweite Angriff – und dem Teufel, der ist eben nicht so kreativ wie Gott, fällt nichts wesentlich neues ein, und deswegen heute immer noch genau das selbe: Er greift uns an mit der Versuchung, das Wort in Frage zu stellen. Und der zweite Angriff, den man da lesen kann, dann gilt dem Charakter oder der Güte Gottes.

Zwei interessante Angriffe des Feindes, die man kennen muss: Die Gültigkeit des Wortes Gottes und als anderes die Güte Gottes.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (50:00 bis 55:00)

 

Weil Adam unter göttlichem Schutz war. Gott war selbst Adams Schutz. Das ist ganz, ganz wichtig, dass wir das verstehen. Und weil der Mensch geschaffen war zu einer Liebesbeziehung war da auch der freie Wille – das ist ganz, ganz, ganz wichtig, dass wir verstehen: Der Mensch ist ein Wesen, das geschaffen ist freiwillig seine Entscheidungen zu treffen.

Und es gibt viele Theorien heutzutage auch mit wissenschaftlichem Anspruch, die das irgendwie untergraben wollen, und die sagen, wir sind nur ein Produkt unserer Umwelt oder irgendwie ein Ergebnis der Verteilung des Kapitals oder der Produktionsmittel oder irgendwie solche Geschichten – oder der biologischen Anlagen oder der Sozialisation oder irgend so etwas. Nein! Die Bibel redet davon: Wir sind geschaffen selbst unser Leben zu bestimmen. Dazu sind wir geschaffen.

Und das ist auch notwendig für eine Liebesbeziehung. Wenn Gott eine Liebesbeziehung haben wollte, dann – Liebe ist immer freiwillig. Manche Leute, die nicht weit genug denken, sagen: „Ja, warum hat Gott uns mit dem freien Willen ausgestattet? Du siehst ja, was passiert ist! Das ist das große Problem. Hätte Er das nicht gemacht …“

Ja, was ist die Alternative? Roboter, die pünktlich morgens um 6:30 Uhr aufstehen, sich drei Mal gen Osten verneigen und sagen: „Großer Gott, wir beten Dich an, wir lieben Dich, Du bist herrlich, Du bist wunderbar, unser Leben gehört Dir. Amen.“ Und dann an ihre Arbeit gehen?

Ja, das hätte Er machen können – logisch, das können wir auch machen. Bloß das ist keine Liebe! Liebe bedeutet, „ich habe gewählt bei dir zu bleiben“. Das sag ich oft meiner Frau: Ich sage, schätzt du das überhaupt, unter Millionen und weiß ich nicht wie vielen Menschen, habe ich dich auserwählt – und nach 17 Jahren oder so ähnlich bin ich immer noch bei dir. Schätzt du das überhaupt? Ich mache Spaß jetzt!

Das war nicht eine Entscheidung, ein Mal, sondern ich habe mich viele Male entscheiden müssen, ich bleibe bei ihr. Aber sie auch mit mir! Und ich schätzt das, dass sie immer noch an meiner Seite ist. Das ist nicht, weil ich sie zwinge. Sondern sie macht das, weil sie das möchte. Sie ist bei mir, weil sie das möchte. Sie möchte bei keinem anderen Mann sein, das finde ich ganz stark, das baut mich sehr auf.

Und genauso ist es mit Gott: Liebe wird erst dann Liebe wenn die Möglichkeit besteht, die Liebesbeziehung abzubrechen. Nur das ist wirkliche Liebe. Versteht ihr das? Sonst wären wir Roboter, einprogrammierte Maschinen, die nach außen hin vielleicht ein Verhalten wie Liebe produzieren, aber das kann Gott nicht erfüllen und glücklich machen, wenn er dann da vom Himmel herunterschaut und ist begeistert über seine vielen, vielen Robots, die da alle sich verneigen und Er sagt zu den Engeln: „Ist das nicht wunderbar wie sie mich alle lieb haben?“ Und der Engel sagt: „Ja, aber vergiss nicht, du hast sie programmiert.“ – „Oh ja …“

Das wäre ein echter Stich, das würde die Freude Ihm rauben. Zu Beziehung, zu Liebe gehört das Element der Freiwilligkeit, das ist absolut wichtig. Und auch wiederum hier: Die Freiwilligkeit ist nicht das Problem, der Missbrauch des freien Willens ist das Problem.

Und Gott hat nichts in den Menschen hineingelegt, er hat den freien Willen, und jetzt muss er auch diesen freien Willen missbrauchen. Sondern das ist ja gerade der „freie“ Wille – anders wäre es kein freier Wille. Der freie Wille besteht darin, dass er frei ist. Und es war nicht von Gott hineingelegt und deswegen ist Er auch nicht verantwortlich für diese Misere, die dann danach sich ereignet hat. Ich rede von diesem Einbruch der Finsternis, von dieser Trennung, von dem, was man so „Sündenfall“ nennt. Aber so weit bin ich noch nicht.

Gott hat um dem Menschen ein Positionslicht zu setzen, um ihm zu zeigen oder ihn gewiss zu machen, auf welcher Seite er steht – der Wahrheit oder der Lüge – der Liebe und der Hingabe und des Vertrauens oder der Unabhängigkeit und der Rebellion. Gott hat ihm etwas gegeben. Aus lauter Güte hat Er einen Baum in den Garten gesetzt. Und wiederrum – viele Leute, die nicht mitdenken, sagen: „Ja, das ist das Problem – wenn da nicht der verbotene Baum gewesen wäre“. Der verbotene Baum ist nur dazu da, um zu zeigen, ich bin noch im grünen Bereich sozusagen. Ich bin noch auf der richtigen Seite.

Nichts hat Adam oder die Frau gezwungen von diesem Baum zu essen. Sondern Gott hat diesen Baum gegeben, und Er hat gesagt: „Passt auf, esst nicht davon, und an dem Tage, wo ihr davon esst, müsst ihr sterben“.

1 Mose 2
16 Und Gott der HERR gebot dem Menschen und sprach: Du darfst essen von allen Bäumen im Garten,
17 aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (45:00 bis 50:00)

 

Und der Schreiber in der Bibel, er redet von einer Zahl von Sternen, die nicht zu zählen ist.

Jer 33,22a
Wie das Heer des Himmels nicht gezählt und der Sand des Meeres nicht gemessen werden kann

Und da kommen heute die Leute her und sagen: „Ja, die Bibel hat ja ein altertümliches Weltbild“. Nein, ganz im Gegenteil – im Altertum hatte man ein altertümliches Weltbild, aber die Schreiber der Bibel sprachen von Tatsachen, die wissenschaftlich gar nicht erforscht waren. Woher hatten die das wenn alle Astromen aufstanden und sagen: „Du bist ein netter Poet, aber pass mal auf – von Astronomie verstehst du überhaupt nichts. Es gibt genau 3650 Sterne, die haben wir alle ganz genau gezählt und katalogisiert. Wie kannst du da – naja, gut, dichterische Freiheit – wie kannst du da von einer Zahl von Sternen schreiben, die nicht zu zählen ist? So sind halt die Dichter …“

Aber da war ein Mann, der wusste mehr. Er kannte den, der die Sterne gemacht hat, er wusste, hinter den Sternen, die man jetzt sehen kann, gibt es noch ganz andere, und da gehts erst richtig los. Okay. Kleiner Exkurs.

Also, da war diese Gemeinschaft mit Gott und diese Beziehung einfach der Verantwortung vor Ihm. Beides gehört zusammen, es ist kein Widerspruch: Ver-antwort-ung ist auch ein so schönes Wort eigentlich, ja? Verantwortung bedeutet, es gibt jemanden, dem ich Antwort gegen soll über das, was ich tue. Ist ein ganz starkes Wort.

Ich soll eine Antwort geben in Bezug auf das, was ich tue. Und der Mensch, wie er beschrieben wird am Anfang in Gottes Buch. Er war ein freies Wesen. Und er war geborgen und geschützt in dieser Beziehung mit Gott, weil es eine Beziehung des Vertrauens und der Wahrheit war. Ganz, ganz wichtig. Vertrauen und Wahrheit. Und in dieser Beziehung war er geschützt. Er brauchte auch diesen Schutz, weil die Bibel uns sagt: Schon zu der Zeit als der Mensch also auf seiner Erde spazieren ging und das Leben genoss, gab es schon einen Widersacher Gottes, der auch die Menschen gehasst hat und ihnen Böses wollte – den Teufel, den Satan, die alte Schlange. Wovon an anderer Stelle dann die Bibel berichtet, dass es ein prächtiger Chef-Engel gewesen ist, der gegen Gott rebelliert hat und der deswegen ausgestoßen wurde.

Er wollte wie Gott sein – Hesekiel 28 – Jesaja 14 – kann man diese Dinge nachlesen. Er wollte wie Gott sein.

Hes 28,2
So spricht Gott, der Herr: Weil sich dein Herz erhoben hat und du gesagt hast: »Ich bin ein Gott und sitze auf einem Götterthron mitten im Meer«, da du doch nur ein Mensch und kein Gott bist, und [weil du] dein Herz dem Herzen Gottes gleichstellst …

Jes 14
13 Und doch hattest du dir in deinem Herzen vorgenommen: ›Ich will zum Himmel emporsteigen und meinen Thron über die Sterne Gottes erhöhen und mich niederlassen auf dem Versammlungsberg im äußersten Norden;
14 ich will emporfahren auf Wolkenhöhen, dem Allerhöchsten mich gleich machen!‹

Er wollte sich erheben. Und das ging natürlich nicht, weil wenn ein geschaffenes Wesen sich erheben würde und sagt: Also, ich kann genauso Chef sein wie du, ist es eine einfache Lüge – er kann es nicht. Weil er ein geschaffenes Wesen ist, und Gott ist von Ewigkeit her ungeschaffen. Und wenn Gott gesagt hätte: Okay, machen wir ein Agreement, also die Hälfte des Imperiums gebe ich dir – es wäre alles zusammengebrochen! Gott musste sagen: „Nein, es geht nicht. Nicht, weil ich autoritär bin, aber ich bin Gott, ich habe das alles geschaffen, ich hab das zu verantworten und es bleibt dabei, ich bin Gott. Du kannst nicht Gott sein, weil du nicht Gott bist. Du bist nicht qualifiziert dazu.“

Und er musste diesen Engel ausstoßen. Und der hat einen ganzen Teil von anderen Engeln mit sich gerissen, das ist der Satan, der Widersacher Gottes. Und du sagst jetzt: „Was? So primitiv sind die hier? Die glauben an den Teufel?“ Nein, wir glauben nicht an den Teufel, wir glauben an den Retter, an Jesus, an den lebendigen Gott, an den glauben wir. Aber wir wissen eines, es gibt den Teufel. Und der wird sehr präzise beschrieben und interessanterweise das, was die Bibel über ihn sagt, sehe ich jeden Abend in meiner Tagessschau. Also es ist nicht so, dass Gott da mir etwas zumutet – „pass auf, die Welt ist heile, aber trotzdem sage ich dir, es gibt einen Zerstörer, einen Widersacher, einen, der destruktiv ist“ – nein, sondern um mich herum und auch in meinem früheren Leben, auf Schritt und Tritt, sehe ich, dass da eine systematische Zerstörung wirklich am Wirken ist. Und die Bibel hat einiges darüber zu sagen, und sicherlich gab es niemanden, der so viel über den Teufel gesagt hat und darüber gelehrt und erklärt hat wie Jesus dann selbst.

Okay, dieser Teufel war da, und er war böse. Genauso böse wie heute, genauso finster und hasserfüllt auf Gott und auf alles, was Gott geschaffen hatte, und er wollte diese Harmonie zerstören. Und trotzdem, wiewohl er mächtiger war in seiner Ausstattung als der Mensch, war der Mensch geschützt – nicht durch gewaltige Waffen, sondern durch Hingabe, Vertrauen, Wahrheit und Gehorsam. In dieser Beziehung war der Mensch durch Gott selbst geschützt. Gott war sein Schutz.

Der Teufel konnte nicht mit seiner übermächtigen Gewalt irgendwie hinterm Busch lauern und warten bis Adam da ahnungslos verbeistolpert und dann ihn von hinten in den Würgegriff nehmen und ihn dann irgendwie dransalieren – er durfte ihn nicht antasten.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (40:00 bis 45:00)

 

Und das ist ein ganz wichtiger Punkt: Wir sind gerufen zu einer Liebesbeziehung mit Gott. Gott ist nicht ein philosophischer, theoretischer, ferner Gott, der uns ein paar Prinzipien irgendwie gnädigerweise hat herunterregnen lassen vom Himmel und sagt: „Nun versucht mal, danach zu leben, strampelt euch schön ab“. Sondern der Gott der Bibel ist ein Gott der Gemeinschaft, der Beziehung, der Liebe und Er möchte Austausch haben mit uns. Und ich glaube, dass Er sich manchmal sehr, sehr viel Mühe gibt, und das sogar wir als Christen und Kinder Gottes irgendwie daran vorbeigehen – ich glaube manches mal, ja, extra um uns zu erfreuen, zaubert er da so einen wunderschönen Abendhimmel dahin, und manche bemerken das sogar wenn sie dann an Feierabend nach Hause fahren und fahren dann die Heerstraße raus und das ist gen Westen und da geht die Sonne unter – ach, wie schön ist das. Aber begreifen wir das, dass das nicht irgendwie bloß ein physikalisches Naturphänomen ist – ja, die Lichtstrahlen brechen sich halt und deswegen ist es dann da rot irgendwie am Horizont?! Sondern das ist Gottes Sinn uns zu erfreuen.

Wenn wir solche Lilien gemacht hätten, ich glaube, die sähen ganz anders aus. Die sähen ganz anders aus, und wir wären wahrscheinlich auf 20 verschiedene Blumensorten gekommen, aber nicht auf tausende und tausende. Gott ist nicht funktional, das müssen wir Westler unbedingt begreifen, ja? Ein Afrikaner hätte da nicht so viel Probleme mit, sondern Gott liebt es, Beziehung zu haben. Wir sind da manchmal fassungslos davor, wie da Leute sich irgendwie über gar nichts, nur weil sie Freude aneinander haben – unsere Afrikaner meinetwegen stundenlang so auf der Straße sich unterhalten können. Aber die wissen von diesem Aspekt von Gemeinschaft und Leben viel, viel mehr. Es gibt auch andere Bereiche, die wir Westler vielleicht wieder mehr drauf haben – Gott, der strategische, der planende, der schöpferische, der zielgerichtete Gott, der auch was schafft. Aber wir brauchen alles, und überall gibt es ein bisschen etwas, was sich von Gott so wiederspiegelt. Deswegen ist es so interessant verschiedene Kulturen kennenzulernen – okay, Klammer zu.

Also, hier haben wir es in der Bibel beschrieben: Psalm 8, 7; Psalm 115,16.

Psalm 8,7
Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände; alles hast du unter seine Füße gestellt

Das ist der Plan Gottes hier. Die Erde hat Er gemacht und Er hat sie uns gegeben.

Psalm 115,16
Der Himmel ist der Himmel des HERRN, die Erde aber hat er den Menschenkindern gegeben.

Gott hat uns die Erde gegeben. Das ist ein ganz, ganz wichtiger Gesichtspunkt, um irgendwie in diesen ganzen weiteren Gedankenfluss irgendwie hineinzukommen, was dann passiert ist und was Erlösung bedeutet und warum Jesus gekommen ist. Die Erde gehört uns!

Und bitte jetzt sag nicht irgendwie vorschnell: Ja, das sehen wir ja, was wir damit gemacht haben! – Das ist nicht Gottes Plan gewesen. Seine Art von Herrschen ist nicht kaputt machen, Seine Art von Herrschen ist nicht Verwüstung und Ausbeutung und irgendwie alles zunichte machen, sondern es ist pflegen, es ist erhalten, es ist genießen, aber nicht kaputt machen.

So, da war diese Beziehung, die Gott mit dem Menschen hatte, und sie haben Gemeinschaft gehabt, und der Gott, den ich sehe in der Bibel, der eben kreativ ist, der das Leben genießt, hat einfach – auch wenn ich da keinen einzigen Bibelvers im 1. Mose dafür sehe, aber ich kenne einfach das Wesen Gottes, ich weiß, wie dann einfach Jesus nachher später dann Gott repräsentiert und dargestellt hat – der Gott der Bibel, der herabkam, der mit den Menschen Gemeinschaft hatte, war ein Gott, bei dem man sich wohlgefühlt hat. Ein Gott, mit dem es schön war zusammen zu sein. Ich glaube, der auch gute, konstruktive, ordentliche, saubere Witze machen kann. Ich glaube das, dass Gott Spaß hat an humorigen Dingen, ich glaube das ganz gewiss. Der Gott der Bibel ist ein Gott, der Freude hat. Das sehen wir dann später wenn Jesus kommt, er sagt zu seinen Jüngern: „Meine Freude gebe ich euch“.

Joh 15,11
Dies habe ich zu euch geredet, damit meine Freude in euch bleibe und eure Freude völlig werde.

Und dann siehst du nicht im nächsten Vers: „Ja, aber Jesus – das ist ja nicht viel, du hast ja keine! Wir haben dich ja nie lächeln sehen. Du hast dich ja nie gefreut, was nützt uns das wenn du sagst: Deine Freude ist jetzt unsere Freude – ja, du hast ja keine?!“

Sondern er hat Freude. Er ist die Lebensfreude in Person. Ist doch logisch.

Noch ein kleiner Einschub zur Kreativität Gottes – „Sterne“. Zur Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, kannte man nur ein paar Tausend Sterne. Ich weiß nicht genau, 2-3 Tausend. Weil man eben keine astronischen Hilfsmittel hatte – ein paar tausend Sterne gab es.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (35:00 bis 40:00)

 

Und all das ist Gottes Plan gewesen und – sag ich gleich hier schon mal – ist es heute immer noch. Wir sind gerufen zu herrschen – nicht beherrscht zu werden. So viele Menschen werden beherrscht. Es kommt irgendwie eine Grippewelle und man bereitet sich vor und man sagt: „Ja, alle bekommen es, warum sollte ich es nicht bekommen? Bin ich etwa anders?“ Ja, wenn wir Gott kennen, wenn wir seine Verheißungen kennen, wenn wir das Leben kennen, das in uns ist, dann sehr wohl! Dann nicht weil wir besser sind, aber weil Gott eben so gut ist, ist da etwas in uns, und wir können anders leben. Und was vielleicht viele, viele andere erwischt, muss uns nicht zwangsläufig erwischen. Und wenn andere Leute ihre Midlife-Crisis kriegen, weil das eben so Gang und Gebe ist, das können wir uns schenken. Da haben wir keine Zeit zu, weil wir zu vital sind, zu viele Pläne haben, zu viel Energie haben und irgendwie einfach noch so viel tun wollen. Wir werden nicht durchhängen. Mit Gott zu leben, heißt nicht durchzuhängen. Oder schlapp zu machen oder müde zu werden. Gott ist nicht müde – also warum sollten wir müde werden? Es ist Kraft da, die Gott uns reichlich anbietet, wenn wir verstehen wie dieser Zugang möglich ist und wie diese Kraft in uns hineinkommt.

Gott ist ein herrschender Gott – wir sollen herrschen – unter Ihm und mit Ihm. Nicht willkürlich, nicht über andere Menschen, sondern über Umstände, über unser Leben, über die Dinge, die da kommen und die uns berauben und beeinträchtigen, beengen und knebeln und knechten wollen, über diese Dinge sollen und können wir herrschen. Das war der Plan Gottes als es noch in Planung war. Und ich kann mir das regelrecht vorstellen wie sie so zusammensaßen und sich so beraten haben und total begeistert waren: „Ja, genau so muss er aussehen, so muss er sein, so einer soll es werden – genau so einer wie wir!“

Wie ein irdischer Vater – nimmt sein Baby und sagt: „Oh, ist das süß, ganz der Papi“. Ja, man ist begeistert wenn man etwas von sich in dem Kind sieht. Oder wenn das ein anderer dann sagt: „Ach, ist ja ganz der Vati“ – du bist echt total gerührt und sagst, oh, wie recht er hat! Und Gott hat auch so etwas wie einen Vaterstolz. Er hat uns nicht mit links gemacht, hat nicht den Engeln – irgendwie so einen subaltären Engel gesagt: Naja, kommt, ihr habt doch eine freie Minute, macht doch mal einen Menschen. Und wenn ich mal eine Minute Zeit habe, werf ich einen Blick drauf, was ihr da geschaffen habt!“

Nein, Gott sagt: Das ist Chefsache. Das machen wir selbst. Und er hat es sich genau überlegt. Und er hat einen Menschen geschaffen nach seinem Bild. Und wenn wir dann ihn beschrieben sehen – natürlich er wird dort nicht irgendwie von den Äußerlichkeiten beschrieben, aber der erste Mensch wird beschrieben als jemand, der tatsächlich einer war, der Herrschaft ausüben konnte. Gott hat ihm den ganzen Planeten gegeben zusammen mit seiner Frau und gesagt: „Ihr herrscht! Das ist euer Bereich hier – hier sollt ihr Verantwortung ausüben“.

Und Gott kam dann wie die Bibel es sagt, in der Abendkühle und hatte Gemeinschaft mit Ihnen. Und das ist der Zweck der Schöpfung. Und wir können nicht unser Leben sinnvoll leben wenn wir vergessen oder wenn wir überhaupt nie drauf kommen, wozu wir geschaffen sind. Wir sind nicht geschaffen etwas zu leisten, sondern wir sind geschaffen etwas zu sein: Freunde, Partner Gottes zu sein, dazu sind wir da. Und wenn dein Gebetsleben nur darin besteht, dass du Gott immer alles sagst, was du haben möchtest, wie also irgendwelche Einkaufslisten oder Bestellformulare, die du so durchfaxt zum Himmel – wenn das dein Gebetsleben ist, dann wirst du sehr, sehr wenig in der Beziehung mit dem Herrn erleben.

Gott will sich um unsere Anliegen kümmern, aber stell dir vor, ich würde zu meiner Frau kommen und würde ihr nur so die Essenspläne für die nächsten Wochen irgendwie so reinreichen oder an ihre Pinnwand irgendwie da tun und sagen, was sie alles einkaufen soll und dies und jenes usw., und das wäre meine ganze Beziehung – dazu könnte ich eine Köchin anstellen! Das ist nicht Ehe. Ehe ist etwas ganz anderes. Das ist Beziehung, es ist Gemeinschaft, es ist etwas zusammen zu machen, etwas zusammen zu erleben und aneinander Freude zu haben, Austausch, Kommunikation, Anteilnahme. Das ist der Plan, den Gott hat für uns. Wir sollen in Gemeinschaft mit Ihm leben.

Und so wenn Gott kam in der Abendkühle und er hatte mit ihnen Gemeinschaft, dann haben sie nicht nur die technischen Dinge besprochen – wie soll man das jetzt mit dem Spinat hinkriegen und was machen wir mit den Kaninchen, dass sie uns nicht alles irgendwie klauen oder solche Dinge. Sondern ich glaube, dass da einfach wirklich Freundschaft da war, wirklich Beziehung.

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Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (30:00 bis 35:00)

 

Viele Menschen sind dann irgendwie so verführt worden zur Passivität, dass sie gar nicht mehr leben, sondern leben lassen. Aber grundsätzlich haben wir das Potenzial zu Entscheidungen und wenn wir diese Beziehung, von der ich dann noch später sprechen werde, mit Gott, wenn wir die bekommen, wir werden merken wie unser Wille enorm gestärkt wird und freigesetzt wird. Und wie wir lernen nicht nur Entscheidungen zu treffen, sondern obendrein noch lernen die richtigen Entscheidungen zu treffen, heilsame, gute, positive Entscheidungen, die gute Auswirkungen haben.

Dann noch etwas anderes, was ganz, ganz wichtig ist und schön ist – manche leiden darunter. Wir haben die Fähigkeit zu fühlen. Wir können fühlen. Du sagst: „Ja, das ist doch mein Problem, meine Gefühle! Meine Gefühle sind so furchtbar“. Nun, später werden wir lernen, was Gefühle sind und wie man, wenn einem seine Gefühle nicht gefallen, wie man sich ein paar bessere zulegen kann. Das alles hängt damit zusammen, was hier beschrieben ist: Von Gottes Willen her sind wir nicht gerufen von irgendetwas beherrscht zu werden, sondern der Plan Gottes ist es, dass wir in Gemeinschaft mit Ihm und in Abhängigkeit von Ihm, unter Ihm selbst herrschen.

Und wenn du dir das Leben der Menschen anschaust und würdest das mit wenigen Worten versuchen zu charakterisieren, dann müsste man wohl eines sagen: Wir werden beherrscht – von Krankheiten, von Nöten, von Mangel, von Defiziten in uns selbst. Wir werden beherrscht von negativen Außenumständen, und da ist die Wirtschaft und da ist das Wetter und da sind die Naturkatastrophen und die Krankheiten und die Preiserhöhungen und ich weiß nicht was alles – so viele Dinge, die nach uns greifen und die unsere Lebensqualität negativ beeinträchtigen wollen.

Aber so ist es nicht immer gewesen und so ist es nicht Gottes Plan gewesen, sondern anstatt zu beherrscht zu werden, sollen wir herrschen. Das ist etwas ganz, ganz, ganz wichtiges. Der Gott der Bibel ist nicht irgendwie so ein Schlappi oder irgendwie ein alter, greiser Herr, der nicht mehr alles irgendwie so richtig auf die Reihe kriegt, sondern Er ist fit, Er ist vital und Er herrscht. Er hat Überblick. Und hier ist auch wichtig, dass wir die biblische Füllung dieses Begriffes „herrschen“ wirklich kennen und auch übernehmen. Wenn man so dieses Wort „herrschen“ hört, so heute in unserer links-ideologisch unterwanderten Gesellschaft, hat das gleich einen total negativen Beigeschmack, aber „Herrschen“ in der Bibel ist immer verbunden mit Verantwortung. Herrschen ist immer verbunden mit Verantwortung. Nicht willkürlich diktatorisch unterdrückend – ich mache, was ich will – sondern das biblische Herrschen, wie Gott herrscht und wie Gott möchte, dass wir herrschen – das werden wir dann später alles irgendwie auf die Reihe kriegen. Vielleicht rede ich ein bisschen schnell für euch, ihr könnt ja später das Band dann irgendwie langsamer, mit halber Geschwindigkeit zurücklaufen lassen oder so. Herrschen bedeutet, dass wir unser Leben bestimmen. Dass wir den Kurs festlegen, und dass nicht alles mögliche nach uns greift und uns auffrisst und uns verschlingt und uns irgendwie verplant und uns in irgendwelche Dinge hineinzwängt, die wir eigentlich nicht wirklich wollen. Und auf einmal merken wir, meine Gefühle sind stärker als ich und ich tue Dinge, ich sage Dinge, ich verhalte mich auf eine Art und Weise wie das für mich und wie das für andere gar nicht gut ist. Und ich merke wie ich Unheil und Leid erzeuge. Das ist alles nicht wie Gott will, dass wir leben. Sondern wir sollen herrschen.

Und das geht so weit, dass vielleicht zum Schock von manchem Menschen, was hier oben in unserem Gehirn geschieht, was wir denken oder was wir nicht denken, das sollen wir bestimmen! So viele Menschen lassen denken. Aber wir sollen denken.

Und wir sollen auch nicht sagen: Naja, was kann ich gegen meine Gefühle tun? Doch, wir können etwas tun. Wir haben Verantwortung, wir haben die Kraft Gottes, wir haben neue Möglichkeiten, die wir vorher nicht hatten. Wir können in einer ganz neuen Weise unser Leben wirklich prägen und bestimmen. Und das will ich gleich einmal hier sagen: Wenn es um die Planung eines erfolgreichen Lebens geht, niemand kann erfolgreich leben, der nicht seine Gedanken und seine Gefühle unter Kontrolle nimmt. Niemand kann erfolgreich leben, dem das nicht gelingt. Es ist nicht möglich. Weil zu Erfolg gehört, ein Ziel zu haben und die Kraft zu haben, dieses Ziel auch anzugehen und dem nachzugehen und eine Richtung beizubehalten, die wir einmal als richtig erkannt haben und der wir dann nachfolgen wollen.

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Grundlagen1

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (25:00 bis 30:00)

 

Oder denk an diese Schneekristalle. Jemand hat mir einmal ein so dickes Buch – also für unsere Cassettenhörer ungefähr 4 cm dickes Buch – geschenkt mit Fotos von Schneekristallen. Jemand hat sich also die Mühe gemacht, was gar nicht so einfach war, weil die ja nicht sehr langlebig sind, Schneekristalle zu fotografieren. Und es ist eine bekannte Tatsache, dass alle Schneekristalle einen sechszackigen Stern darstellen und jeder Stern ist anders. Jeder Stern ist anders. Also eine gute mitteleuropäische Schneeflocke besteht je nach Konsistenz des Schnees aus – weiß ich nicht – 5 bis 20 oder 30 Schneekristallen. Und nun kann man sich vorstellen, in einem guten Winter, wie viele Schneeflocken da so über der ganzen nördlichen Hemisphäre herunterkommen. Und man hat noch nicht zwei identische Schneekristalle gefunden.

Und dieses Buch ist also ein Inspirationsbuch oder eine Inspirationshilfe für Designer, die so Muster entwerfen sollen für alle möglichen Gebauchsartikel oder so. Und immer wenn denen die Ideen ausgehen, dann gucken sie in dieses Buch und finden da neue Muster und Ornamente und filigran und alles mögliche. Und das ist nur ein Buch, da sind wahrscheinlich nur einige tausend oder vieleicht einige zehntausend solcher Schneekristalle abgebildet. Und man könnte ganze Bibliotheken haben von solchen Büchern und würde da dann viel, viel Anregung bekommen.

Das will ich nur als Beispiel sagen: Der Gott, der in der Bibel beschrieben wird, der der schöpferische Gott ist, hat ein enormes kreatives Potenzial. Und Er ist nicht sparsam, Er ist freigiebig, er hat viele Ideen und offensichtlich liebt Er Farben. Sonst hätten wir alles in schwarz-weiß. Er liebt Farben, Er liebt Formen, Er liebt Vielfalt. Er hat ein Gefallen daran und deswegen sind wir auch vielfältig.

Okay, das ist eine Eigenschaft, die wir, wenn auch begrenzt und nur zum Teil, wir als Menschen eben auch haben.

Daneben gibt es noch eine andere wichtige Fähigkeit – also Denken – wir haben auch die Fähigkeit, unsere Ideen, die wir uns ausgedacht haben, sogar einem anderen mitzuteilen. Wir können mit Sprache etwas erklären. Also ich kann diese Maschine mir ausdenken, von der ich vorhin sprach, und dann kann ich sie dir beschreiben, dass du, wenn ich lang genug rede, eine sehr präzise Vorstellung hast wie diese Maschine aussieht und wie sie arbeitet. Also eine abstrakte Idee, die ich nirgendwo vorfinde außerhalb von mir, kann ich erfinden und kann sie sogar dann zu einem anderen Individuum oder wenn ich will über Fernsehen auch zu vielen, vielen Menschen transportieren. Das sind gewaltige Fähigkeiten. Das kann kein Tier. Das sind gewaltige Fähigkeiten. Die Sprache, das hab ich an der Uni gelernt, der Menschen ist grundsätzlich total verschieden.

Manche Menschen, an dieser Stelle, sagen dann: Ja, aber die Bienen haben auch eine Sprache. – Die Sprache der Tiere, ob der Bienen oder der Spechte oder irgendetwas anderes, ist etwas von der Sache her total anderes als das menschliche Sprachsystem, etwas total anderes. Das können Linguisten uns gut erklären.

Okay, das ist uns eigen – die Sprache. Wo haben wir das her? Wir sind ähnlich nach dem Bilde Gottes. Der Gott der Bibel ist ein sprechender, sich mitteilender Gott. Er hüllt sich nicht in ein Schweigen von Ewigkeit, sondern Er teilt sich mit, Er redet. Er ist ein mitteilender Gott.

Das ist ganz, ganz wichtig. Und so hat Er uns geschaffen, dass wir zur Kommunikation fähig sind. Und Er hat uns geschaffen auch zur Kommunikation mit Ihm. Er hat ein Interesse daran mit uns in Beziehung zu treten. Und zwar nicht nur in einer Dienstbeziehung. Also damit meine ich, dass wir Ihn immer dann ansprechen wenn es brenzlig wird und wenn wir irgendwas von Ihm wollen oder wenn wir wieder mal daneben waren und Ihm irgendwelche unschönen Dinge über uns bekennen müssen. Sondern Er hat Interesse daran, eine wirkliche Gemeinschaft mit uns zu haben.

Und dann noch andere Fähigkeiten: Wir haben die Fähigkeit auch analog eben zu Gott, dass wir einen Willen haben. Wir haben einen Willen. Wir können uns entscheiden. „Heute abend gehe ich zum Grundlagen-Seminar, auch wenn ich mich ein bisschen müde fühle – das ist mir wichtig, ich komme heute abend“. Wir können uns entscheiden. Wir können Entscheidungen treffen, und dadurch ganz wesentlich unser Leben gestalten.

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Grundlagen1

Hartwig Henkel – “Grundlagen des biblischen Lebensstils“, Teil 1 – Errettung und die neue Geburt (20:00 bis 25:00)

 

Was sicherlich nicht die Augenfarbe betrifft oder die Größe in Centimentern oder so etwas, sondern die Grundausstattung des Menschen: Die Menschen, die wir haben wollen, das sollen Wesen sein, die sollen uns ähnlich sein.

Das ist schon eine ganz wichtige Aussage. Und hier müssen wir einfach mal deutlich sagen: Hier irrt einfach die atheistische Religionskritik gründlich, die also sagt a la Feuerbach: „Ja, ist doch ganz einfach, der Mensch fühlt sich alleine und hat ein Bedürfnis und jetzt erfindet er sich einen Gott. Und das ist doch kein Wunder, dass er sich einen Gott ausdenkt, der so ähnlich ist wie er. Und deswegen wird eben Gott so menschlich beschrieben in der Bibel“ – Nein, es ist genau andersrum. Es gibt einen wunderbaren Gott, der denkt sich Menschen aus, die sollen so sein wie Er! Es ist genau anders herum, genau anders herum.

Und wir haben wichtige Eigenschaften, die eben auch auf Gott zutreffen. Wir sind, jeder für sich, eine Persönlichkeit, die einzigartig ist. Gott, der Vater ist eine Persönlichkeit. Gott, der Sohn ist eine Persönlichkeit. Gott, der Heilige Geist ist eine Persönlichkeit. Alle sind verschieden, alle haben besondere Merkmale und Wesenzüge und sie sind wirklich für sich eine eigene Persönlichkeit. Vielleicht in Klammern: So, manche Leute glauben, der Heilige Geist ist irgendwie so ein seltsames Fluidum, was so durchs Weltall irgendwie gleitet. Nein! Der Heilige Geist ist genauso wie Jesus und wie der Vater eine Person, er ist eine Person. Das ist ganz, ganz wichtig. Darauf kommen wir dann später noch wenn wir darauf dann kommen über die Beziehung zum Heiligen Geist.

Okay, also, wir haben Ähnlichkeiten. Z.B. wir können denken, was uns ganz eindeutig abhebt von Tieren. Du sagst, ja, mein Wald kann auch denken. Okay, ja, da gibt es gewissene eingeschliffene Verhaltensweisen und dein Waldi weiß genau, wenn du zur Leine schaust, dass es jetzt dran ist irgendwie Gassi zu gehen oder so – das ist schon richtig. Aber wenn ich von „denken“ spreche, meine ich, wir können kreativ uns etwas ausdenken. Wir können uns ein Bild vorstellen, was es gar nicht gibt. Wir können eine Maschine ausdenken, die es nicht gibt. Wir können etwas entwerfen, was es nicht gibt. Und da ist die Grenze deines Waldis, das kann er nicht. Er kann sich vielleicht noch ausgehend von der schönen Wurst, die du ihm da vorhältst, irgendwie eine noch viel größere Wurst vorstellen – weiß ich nicht, ob er das kann. Aber er kann sich nicht eine Wurstfabrik denken. Wie die arbeiten würde und wie das Fließband laufen müsste und wie die Maschine das Fleisch zerstückelt und so etwas alles. So etwas könnte er nicht konstruieren. Das ist eine typisch menschliche Eigenschaft, dass wir kreativ sein können, dass wir etwas uns ausdenken können, was es nicht gibt. Das ist einzigartig, das ist wunderbar.

Wir sind kreativ. Du sagst, ja, aber der Mensch gebraucht alles zum Schaden – Moment! Das ist nicht ein Problem der Kreativität, sondern das ist ein Problem seiner moralischen Verdorbenheit. Die Kreativität in sich ist göttlich, ist gut und hat ganz gewiss einfach wirklich den Hintergrund: Weil Gott ein kreativer Gott ist.

Der Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat, ist unendlich vielfältig und kreativ. Schau dir einmal deinen Daumen an und wenn du da genau hinschaust oder das vielleicht mit Tinte irgendwie schwarz machst und auf Papier tust, dann siehst du, du hast da ein bestimmtes Linienmuster auf deinem Daumen. Und jetzt gibt es 7 Milliarden Menschen auf der Erde, du kannst die nächsten Jahrzehnte damit verbringen, die Daumen der anderen Menschen dir anzuschauen, du wirst nicht einen finden, der dasselbe Muster auf seinem Daumen hat wie du. Das nenne ich kreativ. Und meinst du, Gott hat das nur für das Bundeskriminalamt gemacht? Damit falls du was auf dem Kerbholz hast, du eindeutig zu identifizieren bist? Nein, du hast ein lebendiges Beweisstück in den Händen, sogar an der Hand – du bist ein einzigartiges Individuum, du bist keine Seriennummer, so eine Massenabfertigung, sondern du bist einzigartig, du bist einzigartig. Dich gibt es nur ein Mal – du bist extrem kostbar. Du bist ein Unikat, wie das die Münzsammler sagen würden. Manche geben damit an dann irgendwie: „Ja, meine Münze hat nur eine Auflage von 5000 Stück“ – Du bist Auflage Eins! Dich gibt es nur ein einziges Mal. Du bist einzigartig.

Gott ist kreativ, und das ist ganz, ganz wichtig. Er liebt es, sag ich mal, zu spielen, zu formen und zu schaffen. Schau dir die Natur an, hier diese schönen Blüten, was für ein Gedicht von weiß! Noch viel schöner ist es, wenn man einen blauen Himmel dagegen irgendwie sehen würde oder so, ja? Diese herrlichen Büten.